Alles zum Thema - Yurta - Jurte - Geer - Yurt

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.

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Beitrag von Archiv » 16.11.2005, 16:03

Haiho

Ich kram den Thread nochmal hoch, weil ich im Zuge anderer Recherchen über einen passenden Link gestolpert bin.
Also, wen's interessiert Ger - Die mongolische Jurte
Unter dem Link findet sich leider nur eine Leseprobe.
Das ganze ist eine Diplomarbeit von 160 Seiten aus 1998.

hth
Michael

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sundancewoman
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Beitrag von sundancewoman » 25.11.2005, 18:06

Beim vorbeigehen habe ich das fotografiert, frisch aus der Mongolei eingetroffen.Näheres muß ich nachfragen, etwa 2000 Euro plusz etwas. Alles, was da bunt ist, ist Handbemalt, oder geschnitzt. Schutzplane gibt`s auch. Komplett, wenn man wlder Typ hat Tisch und Bett auch.
Das gehötrt natürlich auf einen Holzpodest draufgebaut. Bild
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Grüßt; SW
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michael leva
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Beitrag von michael leva » 26.11.2005, 23:06

8-) [P]@sundancewoman: sieht schön aus, die jurte. du weisst auch zu jedem spannenden thema eine antwort, oder? ;-)[/P]
hat jemand von euch schonmal tatsächlich über einen selbstbau nachgedacht (einer der links weiter oben ist doch ziemlich ausführlich)?! das gerüst, sprich wände und holzarbeiten wären zwar aufwendig, aber machbar.. und eine plane zusammenzuschneidern, die auf das ganze passt - wäre auch drin.. die importierten jurten sollen ja nicht allzu resistent gegen das deutsche nasse wetter sein und früher oder später muss man ohnehin eine neue anschaffen.. es gibt wohl auch ein buch über jurtenselbstbau, hab es allerdings noch nicht gesehen, nur erzählt bekommen davon.

oder ist das nur wieder eines von so vielen (unsinnigen) projekten, die mir ständig einfallen? (ob ihrs glaubt oder nicht, meine frau hat mich heute nachmittag, als ich ein neues HOLZgehäuse für meinen alten laptop vorschlug, für verrückt erklärt.. tz tz .. dabei würds klasse ausschauen..)
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 28.11.2005, 10:25

Hi Michael,
Ich kenne ein paar, die sich schon darin erfolgreich versucht haben.(Bauanleitung kann ich dir besorgen!) Für mich als handwerklich unbegabten Praktiker stellte sich bisher nur die Frage, was ist teurer?

Und mit 2,5t EUR sind die mongolischen Jurten nicht teurer. Bedenke, sie sind schön bemalt und der Filz ist auch dabei. Der Reiz sich etwas zu zimmern ist allerdings nicht mit eingerechnet.
Mir genügt aber schon der alljährlich, zweimalige Reiz sie an verschiedenen Plätzen aufzubauen. Es gibt nichts, was deine Geduld mehr testet, als dieser Aufbau - ausser vielleicht ein Ehekrach, der sich gewaschen hat.

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Netzwanze
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RE:

Beitrag von Netzwanze » 28.11.2005, 17:27

Original geschrieben von michael_leva
hat jemand von euch schonmal tatsächlich über einen selbstbau nachgedacht

Ich habe schonmal darüber nachgedacht, einen Ger selber zu bauen. Diesen aber ohne Filz, da man für dafür in unteren Klimaverhältnissen viel Platz zum Trocknen benötigt. Der gammelt einfach zu schnell, wenn man ihn nicht schnell genug trocknen kann. Bisher fehlte aber vor allem die Zeit dafür und davon braucht man viel.

Höchstwahrscheinlich werde ich das Projekt "Ger" im nächsten Jahr in Angriff nehmen. Angefangen wird dann mit den Scherengittern. Dh ich brauche viele Gitterstangen und einiges an Rohhautstreifen zum Zusammenbinden. Anschließend kommt dann der Dachkranz mit den Haltestangen. Als Dachstangen werde ich wohl (untraditionellerweise) Bambus verwenden. Am Schluss muß dann noch das Tuch her (wohl das teuerste). Filz und ggf noch eine passend genähte LKW-Plane (Wasserdicht) kann dann auch irgendwann noch dazu kommen.

PS: Ich habe das Glück, daß meine Frau auch mitbauen möchte - ich werde also nicht für verrückt erklärt. :D
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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noch ein link

Beitrag von dschin » 28.11.2005, 19:57

http://www.nooitmeerhaast.nl/index.html

die mongolischen gers sind wunderschön. nur der filz ist für unsere feuchten gegenden unbrauchbar.
oder baust du die ger vor jedem regenverdacht ab?

ich hab ehrlich gesagt keine lust in einer behausung, die nach feuchter schafwolle stinkt zu übernachten.

rohhautstreifen für die gitter?? gummibänder aus lkw-schläuchen sind billiger *g*

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Beitrag von Archiv » 28.11.2005, 20:05

Du brauchst den Filz als Wärmedämmung auch bei uns. Gegen die Feuchtigkeit hilft eine Kunsstoffhülle ÜBER dem Filz.

liebe Grüße benzi

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Beitrag von sundancewoman » 28.11.2005, 21:14

Tja, was sollte nam da machen? Kaufen, selber bauen? Eine Jurte geht ganz gut durch das jahr - in Ungarn, dort regnet es nicht so viel. Wenn man die Jurte auf einen höheren Podest baut, so, dass der Nemez/Filz nicht den Boden berührt, und man sie zudeckt, wenn Wolken aufziehen, sollte doch gehen, oder? Ich denke, auch in Deutschland steht irgendwo ein Jurte? Gewiss, das ganze aufbau muß sorgfältig und auf Regen bedacht sein. Deutsche Erfahrungsberichte (wie eine Jurte das Jahr überstanden hat..)wären da hilfreich?!
Netzwanze, wie gedenkst Du die Bau, willst die Filzwände auch selber anfertigen??

Da rollst Du die 1/3 größere Fläche wie sonst, auf eie große Walze, nachdem es schon locker, wie eine Teppich aussieht, festzurren, die Walze hintem Pferd ziehen, auf ud ab....wird`bisschen dauern, das ganze.... :-)

@ ML: Ich bin nicht überall, nur dort, wo ich mitreden kann. Würde nie beim z.B.Bogenbau mitreden, aber die Sachen, von dem ich geschrieben habe, entw. hatte ich in der Hand, oder habe ich die Bücher gelesen (die sind alle im Regal), oder war dabei. 8-)
Grüße:SW
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Beitrag von dschin » 29.11.2005, 06:18

benzi:
es gibt auch andere möglichkeiten der wärmedämmung
zb hollofill oder dach/wand-dampfbremsen entsprechend zusammennähen

Der Steppenreiter

Filz und Jurtenromantik

Beitrag von Der Steppenreiter » 29.11.2005, 08:22

Ich hab ja nun schon einige Jahre Erfahrung mit einer mongolischen Filzjurte. Wärmedämmung, ja unbedingt, vorallem aber auch vom Boden. Dafür ist der Filz sehr gut geeignet.

Wir sind keine Mongolen und leben nicht ganzjährig in so einem Teil, sondern allenfalls ab und zu. Das bedeutet im Winter kühlt sie richtig aus, weil nicht beheizt. Das Problem ist aber weniger die Feuchtigkeit im Filz, der ist erstaunlich saugfähig. Sondern wir müssen dafür sorgen, dass wenig Feuchtigkeit in die Jurte reinkommt.

Von unten her braucht man dazu einen belüfteten Holzboden, von oben eine LKW-Plane, alles andere taugt nix. Meine Jurte steht schon seit mehreren Jahren ganzjährig so im Freien und bisher hat sie es gut durchgehalten.

Das große Problem des Filzes ist also nicht die Feuchtigkeit, sondern wenn es wärmer wird, die Motten! Dagegen gibt es nur ein Mittel, viel bewegen und ausklopfen und sich nicht ärgern, wenn die Viecher trotzdem zugeschlagen haben. Es ist halt Natur, bei einigen Qudratmetern Filz ist das aber ein Knochenjob.

Die Rohhaut hält sehr gut, man sollte aber drauf aufpassen, dass keine Mäuse rankommen, die mögen das Zeug und dann steht sie nicht lange, die Jurte...

Problematisch ist auch der Jurtenring, der aus vielen Einzelteilen besteht. Er müßte ordentlich verzapft sein, damit er die Witterungsunterschiede einigermassen unbeschadet aushält. Dann wäre er aber ein Meisterstück und somit nicht mehr bezahlbar - ergo? Jedes Jahr Jurte abbauen, Ring neu veleimen und verschrauben, wieder aufbauen.

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michael leva
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Beitrag von michael leva » 29.11.2005, 10:47

an die holzplattform hatte ich auch schon gedacht - bei uns auf dem stallgelände gäbe es eben schon ein paar ecken, wo man eine jurte hinstellen könnte.. ich überlege eben, ob man nicht komplett auf den filz verzichten könnte, wenn man nicht gerade im winter drin pennen will...

@steppenreiter: christian, das selbstbauen ist gerade das, was mich reizt. ist nichts anderes beim ledernähen oder pfeilebauen.. das selbstgemachte hat schon einen gewissen reiz. natürlich auch das anschliessende benutzen der gebastelten sachen: im nächsten september im steppenreitertal im eigenen selbstgebauten ger zu übernachten, mein brauner friedlich grasend auf der weide nebendran.. das hätte schon was. :-)
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Beitrag von dschin » 29.11.2005, 15:25

wenn ich mir die fotos auf http://www.nooitmeerhaast.nl/index.html ansehe denke ich, dass die holländer sehr grosse erfahrung im ganzjährigen bewohnen der jurten haben. wäre interssant was die zum thema filz sagen.
bei uns in graz bzw nördlich von graz sind ganzjährig bewohnte jurten mit extrem negativen erfahrungen bez des filzes

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Beitrag von Archiv » 29.11.2005, 16:44

Eine Freundin von mir hat den letzten Winter in einer Jurte bei uns in der Gegend verbracht. Jetzt ist sie nach Portugal ausgewandert :D

Ich war vor genau einem Jahr in der Jurte zum Tee eingeladen und war absolut begeistert, tolles Raumklima, super gut zu heizen. Der Filz war mit einer Kunststoffplane aus der Landwirtschaft abgedeckt.

Sobald ich einen Kontakt hergestellt habe werde ich mal nach ihren Erfahrungen fragen.

liebe Grüße

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 29.11.2005, 17:21

Original geschrieben von michael_leva im nächsten september im steppenreitertal im eigenen selbstgebauten ger zu übernachten, mein brauner friedlich grasend auf der weide nebendran.. das hätte schon was. :-)


:-)
Na dann wollen wir mal hoffen, dass ihr das mit der Anreise im nächsten Jahr rechtzeitig hinkriegt und eurer Zelt nicht erst kurz nach der Siegerehrung aufbaut.......
:-)
Freue mich jedenfalls schon mal auf nächstes Jahr!

Herzliche Grüsse

Polvarinho
Claus
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