Frust beim Cresting

Alles zum Thema Pfeilbau.
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arcus
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Acryllacke für Pfeile ?

Beitrag von arcus » 25.08.2004, 11:17

Hallo erstmal.

Also kurz zu den Wasserverdünnbaren Lacken:
Es gibt sie als Acryllack und als PUR-Lack.
Ersteren würde ich nicht nehmen, weil diese thermoplastisch sind, das heißt --Reibung, Druck erzeugt Wärme, Lack wird wieder weich und klebrig.
Deshalb der Klebeeffekt beim Eindringen in Scheiben, 3D Tiere usw.
PUR-Lacke sind z.B.alle Parkettlacke.

Gruß Rolf
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Kettensprenger
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Frage dazu ...

Beitrag von Kettensprenger » 26.08.2004, 07:40

Bei allen Parkett-Lacken, die ich bisher gesehen habe, stand nix drauf, dass die flexibel sind. Aber wenn der Pfeil sich um den Bogen biegen muss, wird da der Parkettlack nicht zu steif und bricht?

Bei dem Bootslack, den ich habe und auch beim Acxryllack steht extra drauf, dass die hochflexibel sind.
scio nescio

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RE: Acryllacke für Pfeile ?

Beitrag von Archiv » 26.08.2004, 13:07

Original geschrieben von arcus

Hallo erstmal.

Also kurz zu den Wasserverdünnbaren Lacken:
Es gibt sie als Acryllack und als PUR-Lack.
Ersteren würde ich nicht nehmen, weil diese thermoplastisch sind, das heißt --Reibung, Druck erzeugt Wärme, Lack wird wieder weich und klebrig.
Deshalb der Klebeeffekt beim Eindringen in Scheiben, 3D Tiere usw.
PUR-Lacke sind z.B.alle Parkettlacke.


Gruß Rolf


@ Hallo Rolf,
danke für die kurze Info.. ich benutz den Standard Klarlack von Max Bahr und tauche meine Pfeile mit einem Tauchrohr um diese gleichmäßig zu bekommen... der hat auch den beschriebenen Effekt... wat für´n Lack nehm ich denn nun (wenn ich nun mal nicht ölen will) ?

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Ravenheart
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RE: Frage dazu ...

Beitrag von Ravenheart » 26.08.2004, 13:19

Original geschrieben von Kettensprenger

Bei allen Parkett-Lacken, die ich bisher gesehen habe, stand nix drauf, dass die flexibel sind. Aber wenn der Pfeil sich um den Bogen biegen muss, wird da der Parkettlack nicht zu steif und bricht?


Parkettlack MUSS flexibel sein, da Parkett sich immer biegt, wenn es "benutzt" wird; es sei denn, es wäre auf einer Betonplatte verlegt, lach....

Nee, nee, keine Angst, ich nutze Parkettlack, auch auf den Bogen, und der biegt sich wunderbar! (Ist allerdingsein Acryl-PU-Lack! Das steht allerdings nur im "Kleingedruckten") Darum vmtl. auch keine Probleme mit Festbrennen..., danke arcus ( ! )

Rabe

Ergänzung für alle Nicht-Chemiker: PU oder PUR = Polyurethan

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arcus
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Antwort

Beitrag von arcus » 26.08.2004, 23:57

eigentlich hat Rabe alles dazu gesagt.

Wasserverdünnbare Parkettlacke sind alle
aufgrund ihrer Zusammensetzung (PUR)dauerhaft zähelastisch.

Ebenso wasserverdünnbare Tür- und
Fensterlacke, die die selben Eigenschaften haben müssen.(sonst Klebung in den Falzen)


Einen Lösemittelhaltigen Klarlack auf Kunstharz/Alkydbasis würde ich
z.b. auch nicht für einen Bogen nehmen.
Diese haben nur ein geringes Eindringvermögen
in das Holz (10 x geriner als Leinöl ) und das
schlechteste an diesen Lacken ist, sie werden
mit der Zeit ganz spröde.Versprödung beginnt bereits nach ca. 10 wochen.
Ich benutze solche Lacke nur im Mix mit Leinöl.
Damit erziele ich auch gleichzeitig eine schnellere Trocknung vom Leinöl.

Es gibt noch eine Reihe von anderen Lacken, die sehr gut geeignet sind um Bögen und Pfeile zu behandeln, die z.Teil nicht überall verfügbar oder relativ teuer sind, so daß ich
darauf nicht eingehen möchte.
Wenn jemand Lust hat,selbst zu recherchieren, dann sage ich nur G8 SUPER von Voss-Chemie --- wobei wir wieder bei den Polyurethanen sind.

Gruß Rolf
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Danke ...

Beitrag von Kettensprenger » 27.08.2004, 07:32

... an Rabe und Arcus für die trefflichen Ausführungen! Hatte ich alles nicht gewußt.
:anbet :anbet :anbet
scio nescio

Dustybaer
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Frage an die Edding-Crester

Beitrag von Dustybaer » 04.02.2006, 11:32

Ich bin grade dabei mir die fünf verbliebenen Haare auszuraufen, weil meine Edding 750 Stifte spinnen. Ich krieg keinen vernünftigen Farbfluss hin. Entweder es kommt garnix, oder (wenn man vorsichtig nachpumpt) gleich eine Pfütze. Habt Ihr das schon mal erlebt? Wenn ja, wie korrigiert Ihr das? Ich hab alle Farben von Edding (sogar Pink) doppelt bis vierfach gekauft (also einen Haufen Geld reingesteckt) um vorbereitet zu sein wenn mich der Cresting-Wahnsinn packt. Desshalb würde ich nur ungern auf Pinsel umsteigen.
Bis bald

Marius


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Beitrag von Netzwanze » 04.02.2006, 11:42

Vielleicht nimmt der Schaft die Farbe nicht richtig an. Womit hast Du lackiert?

Was auch sein kann: Der Edding löst den Lack an und dieser verklebt dann den Schreibfilz von Edding.

Ich hatte vor einiger Zeit mal mit einem Edding meine Beringung für die Pfeilnummer aufgebracht. Oft hat sich der Edding dabei selber wieder angelöst und damit die Farbe verwischt. Bei größeren Flächen gab das vor allem eine ungleichmäßige Farbverteilung.

Ich würde daher jedem dazu raten einen Pinsel zu verwenden. Für feine Linien könnte ein Edding funktionieren (zumindest tat dies bei mir ein Edding-Derivat; hat eventuell aber auch andere Zusammensetzung).

Was aber sehr gut geht ist Zeichentusche (mit einem entsprechenden Stift aufgebracht) auf einer lackierten Fläche. Nach dem Antrocknen muß man diese aber dringend nochmal überlackieren.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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Pinsel

Beitrag von Archiv » 04.02.2006, 11:57

Ich nehme für die feinen Linien einen Schriftenpinsel "Schlepper" und damit kann man extrem feine Ringe aufmalen. Wenn du die Farbe gut verdünnst ist es ein Kinderspiel.

Ich muss schon immer ein wenig aufdrücken um meine Ringe auf ca.0,5 mm zu bekommen :D

Grüsse Christoph

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 04.02.2006, 12:12

@ Dusty:
Wegen dem, dass entweder gar nix kommt bei den 750er oder ne Pfütze - Du pumpst schon auf einer relativ saugfähigen Unterlage und schreibst die Stifte etwas an?
Damit funktioniert es bei mir eigentlich sehr gut. Ideal wäre so Zeichenpapier, aber Zeitung oder so geht es sicher auch.

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Stift verklebt

Beitrag von Kettensprenger » 05.02.2006, 18:58

Ich schließe mich Netzwanze an! Meine Erfahrung ist die, dass wenn der Lack nicht wirklich durchgetrocknet ist (das kann manchmal über 24 Stunden dauern), löst der Stift den Lack wieder an und der Filz verklebt. Dann kriegt man keinen Fluss mehr hin, sondern beim Punmpen läuft dann die Farbflüssigkeit über die verklebte Stelle hinweg nach außen und "sifft" alles voll. Auf die Art habe ich mir anfangs einige Stifte runiniert!

Abe egal, was man benutzt. Der Lack darf nicht die selbe Basis haben wie die Farbe. Also, wenn Cresting oder Bemalung mit wasserlöslicher Farbe, dann auf keinen Fall wasserlöslichen Lack und umgekehrt!
scio nescio

morganalafay
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besser nen Pinsel

Beitrag von morganalafay » 07.02.2006, 20:53

Moin erstmal,

ich bin neu im Forum und möchte nicht gleich als Klugscheißer da stehen, aber Pinsel ist immer besser als Edding.
Der Stift streift nach einer Umdrehung seine eigene Spur wieder weg oder saut auf derselben nur rum. Fast 473 % aller namhaften Maler haben deshalb mit Pinseln gemalt und nicht mit Stiften.
Nimm nen ganz feinen Künstlerpinsel, ich habe auch schon um gesichter zu malen, fast alle Haare außer zwei oder drei raus gerissen.
Ein Pinsel nimmt überflüssige Frabe wieder auf und schmiert sie nicht auf die Seite wie es ein Stift tun würde.

Zur farbe:

Ein wasserlöslicher Lack wie Acryl wird von einem lösemittelhaltigen der darauf kommt, immer aufgelöst und verschmiert.
Deshalb immer Lacke der gleichen Art benutzen.

Wobei man auch damit schöne Effekte erzielen kann. Früher habe ich E-Gitarren gebaut und war so ein langhhariger Metal Freak.
Lackierst Du eine Gitarre erst mit Acryl (ich habe damals silber genommen) und dann mit Kunstharzlack (damals blau) löst der letztere den ersten. Das Ergebnis waren Risse wie in ner Dürrezone. Das silber hat also durch die Risse durch geschimmert. Sah geil aus und müßte auch auf nem Schaft funktionieren.
Sollte ich vielleicht mal ausprobieren.
Auf der großen Fläche einer Gitarre konnte man das Zeug dann wenn es noch flüssig war, mit nem Fön in verschiedene Richtungen blasen. Sah dann aus wie Fraktale.

So, nun mal gut, ich hoffe ich konnte mit meinem ersten Gelaber was beisteuern.

Gruß dann mal. :D
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 07.02.2006, 22:32

Anlösen und craquelée (also diese Wüstenlandschaft) sind aber zwei verschiedene Dinge. Anlösen erklärt sich von alleine.
Das Zweite kommt immer wenn eine schnell trocknende Schicht über eine langsam trocknende gelegt wird. Deshalb funzt beim Malen Öl auf Akryl- aber nicht Akryl über Öl.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Zur Farbe

Beitrag von Archiv » 07.02.2006, 23:02

Ein wasserlöslicher Lack wie Acryl wird von einem lösemittelhaltigen der darauf kommt, immer aufgelöst und verschmiert.


Ist nicht richtig. Acryl ist kein wasserlösliches Medium sondern ein Kunstharz das in Wasser aufgeschwemmt ist und nach dem trocknen Wasserfest ist.
Zum lösemittelhaltigem Lack...es kommt immer auf das Lösemittel an, ein "schwaches" löst nicht an ein "starkes" löst fast alles an bzw. auf.
Alcohol (Ethyl z.B.) ist ja auch ein Lösemittel und es ist auch wasserverdünnbar und dient in der Acrylmalerei schon seit langem als Trocknungsbeschleuniger.
Deshalb immer Lacke der gleichen Art benutzen

Du kannst deine "Sache" komplett mit Acrylfarbe durchziehen und danach mit einen wasserverdünnbarem Lack firnissen, da passiert nichts.

Umgekehrt musst du bei lösemittelhaltigen Sachen schon genau wissen welches Lösemittel das vorhergehende nicht mehr anlöst bzw. komplett auflöst.

LG Christoph

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Ravenheart
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RE: besser nen Pinsel

Beitrag von Ravenheart » 08.02.2006, 09:22

Original geschrieben von morganalafay

Moin erstmal,

ich bin neu im Forum und...



@morg-anal-afay :D :
Na dann erst mal herzlich Willkommen in der FC!
:-)


Original geschrieben von morganalafay
Nimm nen ganz feinen Künstlerpinsel, ich habe auch schon um gesichter zu malen, fast alle Haare außer zwei oder drei raus gerissen.


Ich würde lieber abschneiden als rausreißen; sonst besteht nämlich die Gefahr, dass die letzten auch noch ausfallen!

Rabe

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