Pfeile mit starkem Nocktaper!

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christian1
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Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von christian1 » 10.10.2013, 13:56

Hallo zusammen!

Ich wollte auch hier mal in die Runde fragen, ob jemand schon einmal Pfeile mit einem starken Nocktaper gemacht und in Gebrauch hat und was da die Erfahrungen sind?
Ich denke dabei zB. an 11/32" Pfeilschäfte mit einem Nocktaper von 9/32" auf ca. 30 - 35 cm Länge.
In einem Artikel in der letzten 3D, habe ich gelesen dass Bruno Ballweg sogar Schäfte mit einem Nochtaper von 1/4" macht.
Mir kommt schon der 9/32er Taper extrem dünn vor und ich weiß nicht, ob solche Pfeile einen 50# Bogen aushalten - auch wenn der Spine stimmt!

Wäre Interessant euere Erfahrungen zu erfahren

LG

Christian

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Bowster
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von Bowster » 10.10.2013, 15:41

Hallo, ich schiesse solche Pfeile von Bruno Ballweg, 23/64(Spitzentaper-11/32, Nocktaper 5/16, 70-75#, ca 560gn-+/-10), der Bogen ist von A&H Archery(62", R/D-Design, 53#/28"), 3tlger Langbogen mit Schussfenster durch die Mitte. da gehen die Pfeile toll raus. Wenn ich auf was Hartes treffe, brechen sie direkt hinter der Spitze. Ich hoffe die Informationen sind hilfreich.

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MarcelH.
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von MarcelH. » 10.10.2013, 15:52

Hi,

hab die Pfeile bei Bruno auch mal zur Probe geschossen und mir nun auch welche bestellt mit Nocktaper auf ¼“. Das größere Problem war, dass die 1/4“ Nocken nicht mehr auf meine Sehne gepasst haben. Einen stabilen Eindruck haben sie aber gemacht.

Ich hab mir welche bestellt mit 31“ und 55er Spine für meinen Reiterbogen!

Gruß,
Marcel

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kra
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von kra » 10.10.2013, 15:55

Das klappt ohne Probleme.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Ravenheart
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von Ravenheart » 10.10.2013, 18:41

Flightpfeilnocken.jpg


Vielfach geschossen mit 70#-Bogen. 11/32 - Basis, Zeder.

Rabe

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christian1
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von christian1 » 11.10.2013, 08:55

Danke für euere Antworten. Da jucken mir gleich die Finger.
Ich werde das bei nächster Gelegenheit machen und dann berichten, wie es mir dabei ergangen ist.
LG
Christian

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christian1
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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von christian1 » 13.11.2013, 08:42

Hallo Zusammen!

So. Habe mir solche Pfeile gebaut. 11/32 er, Spitzentaper 5/16 auf 7 cm, Nocktaper 9/32 auf 35 cm.
Was ich festgestellt habe ist, dass sich der statische Spine um bis zu 10# verändert. Bei meinen Schäften welche 65 - 68# hatten kam ich dann auf ca 58#. Leider brauche ich für einen schönen Pfeilflug ca. 64-65#. Was mich natürlich vor das Problerm stellt, das ich keine Schäfte (Fichte und Zeder) in 11/32 gefunden habe, die von Haus aus (also als Paralellschaft) die erforderliche Spine von 75 - 78 Pfund haben, welche ich brauchen würde um am Ende die von mir benötigten 64-66 Pfund zu erhalten.
Darum würde mich interessieren, ob ihr diesen "hohen" Verlust an statischer Spine bestätigen könnt oder ob vielleicht mein Holz schlecht ist. (Schäfte waren einmal 1x1 cm Leisten vom Baumarkt)

Danke schon mal für die Antworten

LG

Christian

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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von Bowster » 13.11.2013, 09:06

Ich habe 11/32" Schäfte aus Hemlock von Ballweg mit Nocktaper 1/4" mit stat. Spine 65-70#.

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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von Heidjer » 13.11.2013, 09:13

Hallo Christian, ich habe Dir gerade im FA folgende Antwort gegeben.
Durch den asymetrischen Taper hast Du jetzt einen relativ großen FOC, wenn Du die Möglichkeit hast das Spitzengewicht zu senken, dann sollte der dynamische Spine wieder passen.
ca. 20% weniger Spitzengewicht macht den dynamischen Spine um ca. 10% härter.
Bei einen gebarrelten Pfeilschaft reagieren die Pfeilenden auf Grund der geringeren Masse schneller, darum braucht man im allgemeinen einen etwas weicheren statischen Spine wie bei zylindrischen Schäften.

Und ja, durch das Barreln verliert man 10# bis 15# vom statischen Spine, aber man benötigt bei gebarrelten Schäften in der Regel auch 10% weichere Schäfte. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von christian1 » 13.11.2013, 09:24

Danke für die schnellen Antworten!
@Bowster:
Ist Hemlock ein schweres Pfeilholz?
@Heidjer:
Leider kann ich mit dem Spitzengewicht nicht mehr runter. Habe schon eine 70 Grain Spitze drauf. Bei mir zeigt ein 11/32 Paralellschaft von 64# und mit einer 80 Grain Spitze, denn ich für die Tests habe, die schönsten Flugeigenschaften (lt. Papiertest). Wenn man nun, wie du sagst 10% weichere Schäfte nehmen kann, sollten eigentlich meine 58# gebarrelten Schäfte mit 70 Grain Spitze schön fliegen. Tun sie aber leider nicht ???? Die reißen ein ziemlich schräges Loch ins Papier. (Spitze rechts, Befiederung nach links)

LG

Christian
Zuletzt geändert von christian1 am 13.11.2013, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von Bowster » 13.11.2013, 09:54

@Bowster:
Ist Hemlock ein schweres Pfeilholz?

Meine Pfeile wiegen bei einer Länge von 30" mit 100gn Spitze um die 560gn. Ich mache zwar nie diesen Papiertest, aber mit diesen Pfeilen habe ich beim Vereinsturnier in der Holzpfeilklasse gewonnen, und auch im Gesamtklassement lag ich an achter Stelle.

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Re: Pfeile mit starkem Nocktaper!

Beitrag von christian1 » 14.11.2013, 08:09

Heidjer hat geschrieben:.............
Bei einen gebarrelten Pfeilschaft reagieren die Pfeilenden auf Grund der geringeren Masse schneller, darum braucht man im allgemeinen einen etwas weicheren statischen Spine wie bei zylindrischen Schäften.

Und ja, durch das Barreln verliert man 10# bis 15# vom statischen Spine, aber man benötigt bei gebarrelten Schäften in der Regel auch 10% weichere Schäfte. ;)


Gruß Dirk


Guten Morgen!

@Heidjer:

Kann es sein, das du das genau umgekehrt gemeint hast ? Nämlich dass gebarrelte Schäfte einen höheren statischen Spine brauchen?

Und zwar habe ich gestern wieder getestet (Papiertest). Dabei habe ich einen 58# Pfeil 11/32 - Paralell und einen 58# Pfeil gebarrelt hinten 35 cm auf 9/32 und vorne 7 cm auf 5/16 mit gleicher Spitze verglichen.

Dabei hat sich folgendes gezeigt:
Der Paralelle Schaft ist relativ schön geflogen - Papierdurchschuß/Riss ca. 3 cm, Spitze rechts, Feder links => zu weich
Der gebarrelte Schaft aber hat einen Durchschuß/Riss von mind. 8-10 cm Spitze rechts, Feder links => zu weich

Deshalb meine Theorie:
Durch das barreln - vor allem bei einem starken Nocktaper - verlagert sich der Schwerpunkt mehr in Richtung Spitze.
Daraus folgert das auch das Gewicht vorne im Verhältnis zu einem paralellen Schaft steigt bzw. höher ist. Das wiederum wirkt sich auf den dynamischen Spine so aus als wenn man eine schwerere Spitze raufgibt. Damit würde ich aber eine höhere statische Spine benötigen um die gleichen Eigenschaften zu erhalte - Richtig ??
Nur weiß ich nicht wie ich das in Verhältnis setzen soll - so und soviel Nocktaper = so und so viel mehr an Spitzengewicht - das bedingt so und soviel mehr an höherer Spine. Also werde ich es wahrscheinlich nur durch Versuch und Irrtum herausbekommen.

Und Ja , die gebarrelten Schäfte stabilisieren extrem schnell. Aber wenn der Spine nicht passt , doch langsamer als ein passender paraleller Schaft.

Kann ich damit richtig liegen ? Oder habe ich da irgendwo einen Gedankenfehler?

Ich hoffe ich gehe euch damit nicht auf den Geist - aber ich kann halt nicht aus meine Haut, ich bin halt bei solchen Dingen ein Perfektionist. Wenn ich mir erst einmal etwas in den Kopf gesetzt habe muß das durchgezogen werden bis zum Schluß.

LG

Christian

P.S. Werde das auch auf FA geben, vielleicht interessiert es dort auch jemand, der nicht im FC ist.

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