Bambuspfeile

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der Alte Sachse
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Bambuspfeile

Beitrag von der Alte Sachse » 24.09.2004, 18:20

Hallöche

Ich habe mir einen Pfeil aus einem Baumarktbambusstecken gemacht und mit einer Selfnocke versehen .vorne Stahlspitze drauf und Federn komplett durchgewickelt.
Jetzt habe ich Bedenken , daß die Nocke beim Schiessen einreisst , da die 55 Pfund meiner Mamba sogar schon manche Plastiknocke zerfetzt haben . Der Bambus ist ja ein Rohr und somit hat die Nocke nicht den Materialhintergrund wie bei einem Holzschaft .Der Pfeil fliegt übrigens super . Wer hat denn Erfahrung mit Bambuspfeilbau ?

Taubert
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Nock beim Bambuspfeil

Beitrag von Taubert » 24.09.2004, 18:41

An beiden Seiten des Pfeils erweitere ich das Innenloch mit dem Handbohrer auf 4 bzw 5 mm und klebe ein Stück Buchenrundstab hinein. Dann säge ich die Nocke. Der Schaft ist so versiegelt und die Holzmasse wird erhöht. Gerissen ist mir noch keine bei ca. 4 lbs weniger Zuggewicht als Deine Mamba.
Um die Rohlinge auf ein annähernd gleiches Pfeilgewicht zu bekommen, klebe ich in der Spitze manchmal noch zusätzlich etwas Kupferrundstab hinein.

Gruß Götz

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kra
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Beitrag von kra » 24.09.2004, 18:43

Ein wenig habe ich auch schon mit Bambuspfeilen "gespielt" und bis auf die extreme Arbeit beim richten des Schaftes damit liebe ich sie....:anbet (**)

Als Nockverstärkung sehe ich drei Möglichkeiten:
eine Hornnocke einsetzen -- macht Arbeit, sieht aber klasse aus (s. meine Usergalerie, die beiden gezeigten Nocken sind übrigends die einzigen die mir gerissen sind!!). Vorsicht: Schlitz nicht zu eng machen und die Maserung beachten, sonst reißen sie leicht(er) s.o.

Bei leichteren Bögen würde ich einen Holzstift (3-4mm Dübelstange oder Schaschlikspieß aus Bambus) in die (aufgebohrte) Höhlung der Nocke einkleben oder die Nocke kurz vor eine Nodie setzen.

Ansonsten ist die Methode der Wahl das Umwickeln der Nock mit einem Faden. Ich nehme gerne ungewachste Zahnseide, die ich mit Sekundenkleber tränke. Das trägt kaum auf, wird sehr glatt und ist sehr fest. Zusätzlich ist es kein Fehler bei starken Bögen zusätzlich noch einen Einsatz (s.o.) einzukleben.

Viel Spaß damit

P.S. Götz war schneller!!
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PeLu
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Beitrag von PeLu » 25.09.2004, 12:27

Ich hab bei den Pfeilen wo die Nocke eingrissen ist, dieselbe mit einem Faden + Uhu Plus hergerichtet. Oder den Pfeil weggehaut.

Kommt aber ned so dramatisch oft vor.
Pfeilverlust durch nichtfinden ist etwa zwangzigmal so hoch.

Ist allerdings auch Pfeilbambus.

der Alte Sachse
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Hornnocke sieht zwar geil aus , aber

Beitrag von der Alte Sachse » 26.09.2004, 17:38

ist mir deutlich zu aufwendig . Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie ich es machen sollte .
Aber die Idee mit dem Holzeinkleben scheint mir ganz ok .
Danke für die Tipps

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Nacanina
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Beitrag von Nacanina » 26.09.2004, 21:15

Ich schieße auch manchmal Bambuspfeile mit bis ca 60 lbs Bögen.
Ich sehe zu, dass der Nockgrund an einem Nodium ist und mache eine Wicklung zur Verstärkung. Oben habe ich dann fast nie ein Nodium und leime deshalb so 3 - 4 cm Buchendübelstab ein. Das geht wirklich ganz einfach. Schätzen wie der hohle Durchmesser im Bambus ist, ein Stück Dübel abkneifen (kommt nicht drauf an), und mit blauem Ponal einfach reindrehen, ein paar Minuten warten fertig. Den Dübel mit etwas überstand abschneiden und nor mal mit dem Konusspitzer spitzen. Dann hast du oben eine schöne Auflagefläche zum Kleben.
bei mir reicht fast immer ein 3 mm Dübelstab.
Nockbruch hatte ich noch keinen.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Federn auf Bambus

Beitrag von captainplanet » 02.03.2007, 11:57

Ich mach zZ. meine ersten Bambuspfeilchen. Ich hab schon gelesen daß Bambus eine natürliche Wachsschicht hat und so schon sehr gut versiegelt ist. Jetzt hab ich aber das Gefühl daß der Kleber net so super drauf hält. Schabt ihr das Wachs an den Klebestellen runter oder was macht ihr?
Grüße Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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RE: Bambuspfeile

Beitrag von Satorius » 02.03.2007, 12:10

Original geschrieben von der Alte Sachse

Bedenken , daß die Nocke beim Schiessen einreisst



Hallo alter Sachse,
schließe mich in Punkto Selfnock meienen Vorrednern an; beim Sitz des Nocks direkt vor einem Nodium (so dass der Nockgrund mit der geschlossenen Nodiumfläche bündig ist) gibt es kein Problem, habe diese Pfeile bis 68# geschossen . Erweisen sich als haltbarer als alle bisher getesteten Hölzer, zumal das Verhältnis Durchmesser/ Gewicht sehr gut ist.

Gruß Satorius

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Beitrag von kra » 02.03.2007, 12:15

Wachs und Kleber verträgt sich prinzipiell nicht gut ;-)

Vor dem Kleben muß die Wachsschicht, mindestens in dem Klebebereich, weg.

Ich schabe die ganze obeer Schicht ab - auch schon um den Spine einzustellen.

Anschließend (nach dem Aufkleben der Federn, der Nockwicklung usw.) ölen und wachsen.
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RE: Federn auf Bambus

Beitrag von Satorius » 02.03.2007, 12:17

Original geschrieben von captainplanet

Ich mach zZ. meine ersten Bambuspfeilchen. Ich hab schon gelesen daß Bambus eine natürliche Wachsschicht hat und so schon sehr gut versiegelt ist. Jetzt hab ich aber das Gefühl daß der Kleber net so super drauf hält. Schabt ihr das Wachs an den Klebestellen runter oder was macht ihr?
Grüße Georg


Hallo Georg,
habe gerade auch einen Satz Bambuspfeile fertig, mit Hornspitzen. In der Regel gibts kein Problem beim Federnkleben, wenn du die vorgesehene Fläche vorher etwas mit Stahlwolle oder feiner Schmirgelleinwand polierst. Habe dann sogar auf eine Wicklung hinten verzichtet, nur vorne am Kielansatz ca. 8mm gewickelt. Hält super, fliegen klasse!
Gruß Satorius

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RE:

Beitrag von Satorius » 02.03.2007, 12:28

Original geschrieben von kra

Ein wenig habe ich auch schon mit Bambuspfeilen "gespielt" und bis auf die extreme Arbeit beim richten des Schaftes damit liebe ich sie....:anbet (**)


Hallo Kra,
da ich grad im Thema drin bin, warum ist das Ausrichten "extreme Arbeit"? Ich glaube, da gibts schon ein paar Beiträge, also ich halte es mit der Spiritusbrenner - Methode für relativ einfach; dazu halte ich einen Lappen mit etwas Leinöl bereit, damit verhindere ich das Überhitzen sehr gut. Außerdem hilft der Tip eines FClers, zuerst die Strecken zwischen den Nodien zu richten und im zweiten Arbeitsgang die Nodien selbst. Dann geht das ganz flott, keine 10 Min./ Schaft. Den Nock säge ich übrigens mit einer Laupsäge (das mache ich auch bei Holzschäften so), dann kann ich nämlich die Form besser kontrollieren und erreiche eine Klemmung auf der Sehne, was mir lieber ist als eine gerade Nocke, die sich auf der Sehne leicht verschiebt.

Gruß Satorius

[royalblue](edit: Zitat repariert! Du darfst nicht das "[/quote]" am Ende des Zitats weglöschen!! Rabe[/royalblue]

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Beitrag von shewolf » 02.03.2007, 21:00

Anstatt des Buchenrundstabes kann man auch ein Bambus-Schaschlik-Spießchen verwenden. Ist billiger und genau so zäh wie das Material aussenherum.
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