Gewichtstoleranz

Alles zum Thema Pfeilbau.
Antworten
Falkenstadl
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 571
Registriert: 18.11.2005, 12:05

Gewichtstoleranz

Beitrag von Falkenstadl » 02.01.2007, 15:49

Ich hab da mal 'ne Frage!
Nachdem ich die Suchmaschine seit über einer Stunde quäle, ist mir die Such-lust vergangen.

Wie groß darf die Gewichtstoleranz bei Pfeilen sein?

z.B. : Ein Satz (6St.) Pfeile hat Gewichte von 31,8 Gramm bis 35,6 Gramm. (58#, 29,5", 100grain Spitze, 3x 4" Parabol)
D.h. Bei einem Mittelwert von 33,7 Gramm und einer Toleranz von ±10% wären das Min 30,33 Gramm und Max 37,07 Gramm
Somit wäre die Streuung im o.g. Satz ausreichend. Sind ±10% zuviel? bzw. Wieviel % sind Eurer Meinung nach max. vertretbar?
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

talisker2de
Newbie
Newbie
Beiträge: 46
Registriert: 25.10.2004, 00:04

Beitrag von talisker2de » 02.01.2007, 16:09

Eine Frage die mich auch schon lange interessiert :o :o
Dago

Kaspian
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 535
Registriert: 27.03.2006, 11:40

Gewichtstoleranz

Beitrag von Kaspian » 02.01.2007, 16:53

Hi,
im praktischen Handbuch für traditionelle Bogenschützen steht so beiläufig im Text: alle Pfeile sollen innerhalb einer Toleranz von Zehn Grains liegen, das ist weniger als ein Gramm :-o

Hier im Forum hab ich mal was von vier Gramm gelesen, mit denen ein durchschnittlicher Schütze gut leben ( treffen ) kann :-)
Also währen +- 5% vertretbar, +- 10% zuviel.

Cu Kaspian
In jedem Manne ist ein Kind versteckt, ich hab meins gefunden!!

Uli
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 632
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Uli » 02.01.2007, 16:56

Ich wiege meine Schäfte auf +/- 1g aus. Da meine Pfeile alle eine Masse zwischen 30g und 35g haben, sind das etwa +/- 3%. Eine Abweichung von +/- 10% erscheint mir schon viel.

Uli
Memento mori!
Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!

nordwandclimber
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 409
Registriert: 08.09.2004, 12:19

Beitrag von nordwandclimber » 02.01.2007, 18:25

Servus,

kaufe mir immer so zwischen 40 und 50 Schäfte eines Spinebereichs (bei mir 70-75). Dann mache ich 12er Gruppen von +- 1 Gramm, d.h. Rohschäfte von 27-29 g in eine Gruppe usw.
Bei meinen Fichteschäften geht das recht gut, bei Zeder lohnt sich m.E eher gematchte Schäfte zu kaufen, hier hatte ich größere Gewichtsabweichungen als bei Fichte.
Den Spinewert messe ich eigentlich nur nach, wenn der Pfeil gar nicht fliegen will ;-) ,
aber im Ernst, mir ist das Gewicht wichtiger als der Spinewert, hier merke ich recht wenig Unterschied bei +- 2 lbs. Abweichende Gewichte merke ich da eher in der Höhenlage.

Meine Schäfte kaufe ich derzeit bei Targetpanic, ist m.E. derzeit einer der günstigsten und schnellsten Onlinehändler mit guter Ware.

10 % wären mir zu viel !!!

Gruss,
NWC

Falkenstadl
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 571
Registriert: 18.11.2005, 12:05

nachgewogen

Beitrag von Falkenstadl » 02.01.2007, 22:43

Ich habe eine kleine Reihe im excel erstellt. Dabei kam heraus, dass meine aktuellen Pfeile inkl. des Reserve-Bestandes einer Schwankung von 5%-6% unterliegen. Ich glaube, das reicht für meinen Trainingsstand. Sollte sich dieser verbessern, werde ich meine pers. zulässige Gewichtstoleranz anpassen.
Vorerst vielen Dank für Eure Beiträge.
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

morganalafay
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 653
Registriert: 07.02.2006, 20:22

Beitrag von morganalafay » 03.01.2007, 00:15

Moin,

also 10 % wären mir zuviel. Eine zehnprozentige Leistungsänderung ist doch recht viel, denk mal wie das bei nem Auto oder nem anderen kraftbewegenden Apparat wäre.

Die effiziente Energie beim Pfeil bleibt zwar annähernd gleich und hat vom schwereren zum leichteren Pfeil höchstens eine Differenz um ein oder zwei Joule, jedoch ist die flugbahn völlig unterschiedlich und man kann sich nicht auf eine Zielmethode verlassen.

Für mich ist eine gute Gewichtsgruppe wichtiger als der exakt passende Spinewert

Ich wiege auf +/- 10 bis 12 grain aus. Das reicht vollkommen.


Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

Steff the scout

Toleranzen

Beitrag von Steff the scout » 03.01.2007, 10:41

Erstmal noch ein gutes Neues allen zusammen!
Auch meine Erfahrung ist, dass die Gewichtstoleranz mehr Einfluss auf die Treffergenauigkeit haben, als eine vergleichbare Abweichung im Spinewert. Hab mir vor ca. einem halben Jahr einen Satz von 100 Schäften (11/32) bei Via Claudia gekauft und dies mit einer elektronischen Briefwaage mit einer Genauigkeit von 1 Gramm ausgewogen (ca. 35€). Die Streuung lag bei 24 - 36 Gramm!!!! Nun bilde ich ebenfalls Gruppen von +- 1 Gramm. Der Fortschritt ist beachtlich, insbesondere bei Distanzen über 20 Metern.
Auffällig ist auch, dass man die Schäfte bereits anhand der Holzstuktur in Gruppen grob vorsortieren kann. Je feiner die Jahrringe, desto leichter die Schäfte und umgekehrt.

Gruß

Steff

Benutzeravatar
Steini
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 909
Registriert: 02.01.2005, 17:50

Beitrag von Steini » 03.01.2007, 11:18

Sehr interessant. Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde:

Wie gross ist der Gewichtsunterschied zwischen 11/32- und 5/16-Schäften gleichen Spines?

Vermutung:
Da der kleinere Schaft deutlich festere Strukturen pro Volumen haben muss, um die gleiche Biegesteifigkeit zu erreichen, nehme ich an, dass der Gewichtsunterschied kleiner ist als vermutet.

Tom, hast Du da die Möglichkeit das in Deinen Beständen zu vergleichen??

Steini

tommaso
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 89
Registriert: 09.02.2005, 17:44

Gewichtstoleranz Schätzung des Einflusses

Beitrag von tommaso » 05.01.2007, 21:09

Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,
Eure Diskussion über die Gewichtstoleranz bei Pfeilen hat mich stutzig gemacht und ich habe nachgehakt und meine Pfeile gewogen. Das Ergebnis war zum Teil deprimierend: Große Gewichtsunterschiede über /- 10 %.
Es gibt einige Aussagen in FC aus dem Jahr 2005, die Ihr sicher inzwischen auch gefunden habt. Aber ich habe auch versucht, den Einfluss der Gewichtsunterschiede mit meinen etwas eingerosteten Kenntnissen rechnerisch zu „schätzen“
Viele Bögen haben eine Abschussgeschwindigkeit um die 50 m/s
Bei einer Entfernung von 50 m braucht ein Pfeil t=1 Sekunde bis zum Ziel.
Eine Änderung der Pfeilmasse m um +/- 10 % gibt nach dem Energiesatz
E= v exp2 *m/2
eine Änderung der Geschwindigkeit v um ca. +/- 5%
Der Pfeil unterliegt der Schwerkraft und nach dem Gesetz vom freien Fall
H= ½ * g* t exp2 = ½ * 981 * 1 exp2 = 491 cm
würde er in 1 Sekunde ca. 500 cm an Höhe(H) verlieren bzw. man müsste 500 cm an Höhe vorhalten.
Bei +/- 10 % Gewichtsschwankung und 50 m Entfernung bedeutet das
eine Flugzeit von 1,05 bzw. 0,95 Sekunden und damit eine Vorhaltemaß von 500 cm und eine Streuung von + /- 50 cm
Der Einfluss bei 25 m ist Vorhaltemaß 125 cm und +/- 12,5 cm Streuung.

Bei +/- 5% Gewichtsschwankung bzw. +/-1.5 g auf 30 g Pfeilgewicht ergibt sich folgender Wert:
Abstand 50 m Streuung +/- 25 cm
Abstand 25 m Streuung +/- 6,3 cm

Bei +/- 3% Gewichtsschwankung bzw. +/-1 g auf 30 g Pfeilgewicht ergibt sich folgender Wert:
Abstand 50 m Streuung +/- 15 cm
Abstand 25 m Streuung +/- 3,75 cm
Die Ergebnisse decken sich mit den Aussagen aus FC2005 und haben mir erst deutlich gemacht, wie wichtig es ist, eine geringe Gewichtstoleranz bei Pfeilen einzuhalten.
Gruß Thomas

Falkenstadl
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 571
Registriert: 18.11.2005, 12:05

suuuper

Beitrag von Falkenstadl » 05.01.2007, 22:21

Wenn das mal nicht eine exakte Argumentation ist.
Ich bin stark beeindruckt!! :anbet :anbet
Vielen Dank für Deine Mühe.
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

Antworten

Zurück zu „Pfeilbau“