Fletchers-Corner

Hallo zusammen,

vermutlich klingt der Titel dieses Threads ziemlich dämlich, aber unter Sicherheitsgesichtspunkten fühle ich mich gerade ein wenig verunsichert; es geht hierbei um die Flammen bei Fichtenpfeilen.

Ich habe einmal gelernt, dass die Nockkerbe so angebracht werden soll, dass die Flammen beim eingenockten Pfeil oben auf dem Pfeil zu sehen sind. Gleichzeitig zeigen die Flammenspitzen nach vorne (in Richtung Pfeilspitze). Grund dafür ist, dass im Fall eines Pfeilbruchs im Moment des Ablasses verhindert werden soll, dass sich der hintere Teil des gebrochenen Pfeils in die Bogenhand oder den Bogenarm bohrt. Was ich meine, sieht man in diesem Video ab etwa 00:33.

Nun habe ich in diesem Video eines großen Händlers das genaue Gegenteil gesehen. Interessant wird es ab etwa 01:01. Demnach soll die Spitze zur Nock und damit zum Schützen zeigen. Das klingt auch einleuchtend, wenn man annimmt, dass ein Bruch mit hoher Wahrscheinlichkeit der Flamme folgt. In dem Moment würde nämlich die vergleichsweise stumpfe Bruchstelle und nicht die Spitze der Flamme vom Schützen weg fliegen. Die Gefahr einer Schussverletzung im Bogenarm oder in der Bogenhand wäre damit gemindert.

Nach einer dritten Meinung (ab ca. 01:14) scheint es eher egal zu sein.

Nun haben wir aber wieder einmal drei Meinungen. Deshalb würde mich die Meinung der Pfeilbau-Spezialisten unter uns interessieren: Die Flamme liegt beim eingenockten Pfeil oben (nicht seitlich). Sollte unter Sicherheitsaspekten die Flamme in Richtung Pfeilspitze oder in Richtung Nock zeigen? Oder ist es sch...egal? Jeweils warum?

Wie immer: Ich freue mich auf Eure Meinungen. Und bis dahin gehe ich jetzt endlich wieder einmal an meine klapprige, aber mobile Werkbank. Euch allen einen schönen Sonntag und bis später.

LG
Ralf

Die Erklärungen im WIKI haben mir dazu bisher ausgereicht:

http:http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Pfeilbau#Faserverlauf

Gruß Karlo

In dem Händlervideo wird es nicht eindeutig heraus gestellt, das die Flammen die zur Nock zeigen, unbedingt beim fertigen Pfeil unten liegen müssen!

Gibt es bei einen Pfeil Flammen weil er schräg zu den Jahrringen gefertigt wurde, dann gibt es immer auf der Oberseite und der Unterseite Flammen. Ober- und Unterseite deshalb weil die Nockkerbe immer im 90° Winkel zu den Jahrringen angebracht werden soll.

Bricht so ein Schaft, dann ist es sehr wahrscheinlich das sich dabei die Flammen als Splitter abheben, bricht der Schaft im Abschuß, dann bewegt sich so ein Splitter sehr schnell nach vorne, so ein Splitter sollte dann mit seiner Spitze (die Flamme) besser oben auf den Pfeilschaft sein und nicht unten wo er auf dem Finger oder Handrücken aufliegt!

Also, die Flammenspitzen so ausrichten, das sie beim fertigen Pfeil immer oben zu der Pfeilspitze und unten zur Pfeilnocke zeigen. So ein Pfeil sollte auch immer gleich verwendet werden, also nur Rechtshand oder Linkshand und dann auch immer die Cockfeder nach aussen oder innen aber nie im Wechsel!




Gruß Dirk

Alles klar, vielen Dank! Das sind die Antworten, die ich mir erhofft habe. Und das Bild - aua! Um so etwas zu vermeiden, habe ich gefragt.

Besser ist gar keine Flammung im Schaft zu haben. Das ist leider selten bis gar nicht der Fall.

Wenn die Jahrringe vor weniger als einem 1/3 auslaufen sortiere ich solche Schäfte aus.
Manchmal kann man die Stelle zur Spitze wenden. Oder man kann sie zum reparieren gebrauchen.

Mir sind auch schon Pfeile im Abschuss gebrochen. Und Verletzungen dieser Art kommen häufiger vor als mir lieb ist.

Wo ist vorne?

Das schwere Ende des Schaftes kommt nach vorne bzw die Seite die den Baumwurzeln am nächsten war.


Flammen auf Pfeilschäften? Nur dezent und vernachlässigbar.
Unter 12 Jahresringen schieß ich nicht.

Gruß
Stephan

12Jahresringe? Wo bekommst du denn so feine Schäfte her, bzw wieviel sortierst du denn aus?

Wie kommt man überhaupt an 'geflammte' Pfeilschäfte? Ausschussware? Mal ernsthaft, 70 von 100 Rundstäben aus dem Baumarkt (Kiefer) sind frei von Flammen und sind highgrained. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Bisher kam ich über den Versandhandel an die Schäfte. Zu einem Bogenhändler ist es eine Tagesreise. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mir über Flammen und Anzahl Jahresringe bisher eher wenig Gedanken gemacht habe. Jedenfalls habe ich jetzt wieder einiges gelernt. Also sollte ich künftig darauf achten, dass keine Flammen auf den Schäften sichtbar sind. Dann kommt wohl doch nur selbst aussortieren in Frage.

Mir ist erst einmal ein Pfeil beim Ablass gebrochen und dabei ist der hintere Teil auch schön komfortabel nach oben weggeflogen und hat die Hand in Ruhe gelassen. Aber wenn ich mir Heidjers Bild so anschaue, bin ich froh, dass ich einen Bogenhandschuh benutze.

Meine Schäfte beziehe ich von Superschaft.
Allerdings gilt es zu erwähnen, dass es bekannt ist, dass ich auf die Maserung besonders Wert lege.

Ergo, du bekommst was du bestellst. Und wenn nicht... na ja... dann hilft ein Telefonat...

Unabhängig davon, schieße ich nur KIefer. Die Anzahl der Jahresringe beziehen sich nur auf diese Holzart.

Gruß
Stephan