Bogenholzernte nach der Mondphase

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Ravenheart
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hmm...

Beitrag von Ravenheart » 02.07.2004, 13:21

..hab's gerade mal im I'net recherchiert, und Du hast Recht! Wird zwar von Hebammen immer behauptet (zuletzt bei Geburt meiner Tochter, da hab ich's halt her), wurde aber untersucht und hat sich NICHT bestätigt.. DANKE!

Rabe

Mongol
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RE: Wie mann es wendet....

Beitrag von Mongol » 02.07.2004, 13:27

Original geschrieben von Schattenwolf

...so bewertet mann es.

Hab mal nen sehr interessanten Bericht in TV zu Mondphasenholz gesehen.....dort wurden zwei von einander unabhängiege Studien dazu vorgestellt.
Die eine wurde von der (Holz-)Wirtschaft gemacht und die andere von einer Universität.
In beiden Fällen wurde sowohl "normales" wie "Mondphasen" Holz verschiedenen Tast unterzogen......von Entflambarkeit bis Biegefestigkeit.
Und siehe da.....die Studie der (Holz-)Wirtschaft hat die besonderen Eigenschaften des Mondphasenholzes belegt und die der Universität selbiges wiederlegt.
Wer hat nun recht???
Und können wir sicher sein das die Testkriterien die selben waren?


Bei diesen Berichten im Fernsehen wäre ich immer SEHR vorsichtig, da im allgemeinen wichtige Informationen über die durchgeführten Versuche nicht genannt werden: z.B. Versuchsaufbau und Durchführung.

Manchmal kann allein schon in einem falsch gewählten Versuchsaufbau eine große Fehlerquelle liegen. Z.B. wir entzünden streichholzgroße Holzproben mit nem Schneidbrenner...


Der Punkt ist doch, wenn der Mensch etwas beweisen WILL schafft er das für gewöhnlich auch....ganz egal ob nun PRO oder CONTRA.


Na ja wirtschaftliche Untersuchungen spiegeln erstaunlicherweise oft in ihren Ergebnissen wieder, was für die Wirtschaft förderlich ist.
Selbst bei Untersuchungen an der Uni hat man oft sponsorfreundliche Ergebnisse...

Es ist eben manchmal die Auslegung der Meßergebnisse, die es machen...

Und was man auch nicht vergessen sollte.....Mondphase ist nicht gleich Mondphase und Vollmond nicht gleich Vollmond.
Nicht nur das der Mond auf einer eliptischen Bahn die Erde umkreist und diese auch noch "taumelt" (dadurch ist der Mond mal näher mal ferner eines bestimmten Punktes auf der Erde), auch ist ja gar nicht abzusehen welchen Einfluss andere Himmelskörper in ihren Jährlichen oder gar Äonenhaften Zyklus auf unsere Mondphasen haben...
:D :D :D


Stimmt schon, daß der Mond nur um uns herumeiert, aber auf einer gut zu berechnenden Bahn.
Und vergiß den Einfluß anderer Himmelkörper - die Abstände sind für irgendwelche Wechselwirkungen doch ein bissl groß. Diese Vorstellung ist wirklich nur "Hausfrauenesotherik" ;-)


@Rabe...schon mal was von Selbstsuggession gehört? ;-):lalala


Also ganz normale Einbildung? :D :D :D :D
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geomar
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RE: Bogenholzernte nach der Mondphase

Beitrag von geomar » 02.07.2004, 14:06

Original geschrieben von Trebron
...oder ist das auch wieder eine Glaubensfrage ?



Na, zumindest diesen Teil deiner Eingangsfrage solltest nunmehr beantwortet finden. ;-)
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Kyujin
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RE: hmm...

Beitrag von Kyujin » 02.07.2004, 14:13

Original geschrieben von ravenheart
Wird zwar von Hebammen immer behauptet (zuletzt bei Geburt meiner Tochter, da hab ich's halt her), wurde aber untersucht und hat sich NICHT bestätigt.. DANKE!
Rabe


Es gibt immerhin eine Studie , die einen Einfluss der Mondphasen auf die Häufigkeit von Krisensituationen (gemessen in Zahl der Anrufe bei einem "crisis call center") findet, und zwar für Frauen. Was immer der Grund ist - es wird unter anderem die ursprüngliche Synchronizität von Mondphasen und weiblichem Zyklus als möglicher Mechanismus diskutiert. Man kann sich ja auch fragen, ob schlicht das Wissen um die Mondphase einen Effekt hat (selvfulfilling prophecy). Siehe dazu diese japanische Studie.

Wer sucht, findet mehr Material. Aber Studie ist nicht gleich Studie, und Beweise gibt es in der Naturwissenschaft (und Medizin hat zumindest eine naturwissenschaftliche Grundlage - oder sollte sie haben) nicht, nur mehr oder wenige haltbare Belege. Über Kausalzusammenhänge ist dann oft noch gar nichts gesagt.

(Beweise im strengen Sinne gibt es nur in den nichtempirischen Disziplinen Mathematik und Logik)
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shewolf
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ja ja die Frauen wieder...

Beitrag von shewolf » 02.07.2004, 15:01

Keine Ahnung, ob und inwiefern etwas beweisbar ist bzw. sein muß.

Aber wenn mich nachts um 23 Uhr noch das dringende Bastelfieber packt und ich anfange, einen Köcher zu bauen, oder wenn ich bis morgens um 2 Uhr vor der Staffelei stehe und male, dann stellt sich mit 100%iger Sicherheit anschließend heraus, das Vollmond war... und mein Mathematiker liegt im Bett und schläft. Wo bleibt da die Logik? :) ;-)
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Uli
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Beitrag von Uli » 02.07.2004, 15:47

@Mongol
Die Sonne hat Einfluß. Steht Sonne und Mond auf einer Linie entstehen sogenannte Springfluten.

Ich stelle schon seit Jahren fest, dass ich bei Vollmond sehr unruhig schlafe, und jedesmal fürchterlich Kopfschmerzen habe, welche vielleicht durch den schlechten Schlaf bedingt sind. Auch Rabe seine Beobachtung mit der veränderten Farbwahrnehmung kann ich mir durchaus vorstellen. Bei einer Rot- Grünblindheit sieht man diese Farben als Brauntöne. Und das tritt bei Rabe vielleicht voübergehend auf. Ich bin der Meinung, der Mond hat Einfluß auf die menschliche Psyche oder Physis, allerdings bei einem mehr bei dem anderen weniger und auf tausende verschiede Art.

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RE:

Beitrag von Mongol » 02.07.2004, 16:43

Original geschrieben von Uli

@Mongol
Die Sonne hat Einfluß. Steht Sonne und Mond auf einer Linie entstehen sogenannte Springfluten.

...Uli


Das ist aber eigentlich eher eine Addition von 2 Käften und nicht eine Wechselwirkung zwischen Sonne und Mond.
Ok, es gibt natürlich eine permanten Wechselwirkung Mond-Sonne, aber die kann wirklich vernachlässigt werden...
http://www.infobitte.de/free/lex/allgLex0/g/gezeiten.htm

Aber es ging ja um andere Himmelkörper im allgemeinen - und mir kann niemand erzählen, daß z.B. Mars oder Venus groß auf unseren Mond einwirkten...
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Netzwanze
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RE: RE: RE:

Beitrag von Netzwanze » 02.07.2004, 18:36

Original geschrieben von Schattenwolf
p.s. ich selbst reagiere mitunter recht "ungewöhnlich" auf Vollmond :o

Dann solltest du dich im Moment besser von deinen Mitmenschen fernhalten, wenn du sie nicht "ungewöhnlich" beeindrucken möchtest :D

Ich habe gerade wieder das Problem, mit meinem Schlaf; muß also wieder Vollmond sein - und tatsächlich, der hatte genau vor 5 Stunden und 25 Minuten sein Maximum. Endlich - bei abnehmenden Mond kann ich wieder gut schlafen.
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Beitrag von Mongol » 02.07.2004, 18:52

@Schattenwolf

Also irgendwelche Knochenorakel gibt's auch schon ewig und haben m.E. die gleiche Aussagekraft wie Astrologie...


Das was die Babylonier ausgerechnet haben, ist eigentlich alles elementargeometrisch. Sie waren lediglich sehr erfindungsreich in der Wahl ihrer "Meßinstrumente"

Und was das mit den Kräften (potenzieren gibt es eigentlich nicht wegen der Energierhaltung...) anbelangt, so empfehle ich Nolting, Klassische Mechanik - sowie Unsöld/Baschek, Unser Kosmos... :D
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Beitrag von entman » 03.07.2004, 11:32

als unsere tochter noch etwas kleiner war, war sie sehr vom vøllmond beeinflusst, und das in einem zimmer welches absolut undurchlässige jalousien hatte.
es war jedesmal eine extrem schlechte nacht und es hat sich eigentlich dann immer herausgestellt, dass es vollmond war...
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
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Eher gefühlsmäßig als wissenschaftlich

Beitrag von Netzwanze » 03.07.2004, 14:52

Original geschrieben von entman

als unsere tochter noch etwas kleiner war, war sie sehr vom vøllmond beeinflusst, und das in einem zimmer welches absolut undurchlässige jalousien hatte.
es war jedesmal eine extrem schlechte nacht und es hat sich eigentlich dann immer herausgestellt, dass es vollmond war...

Genau das entspricht meiner eigenen Erfahrung. Genauso wie Rabe habe ich die Kalendermethode gewählt und jede Nacht angestrichen, in der ich schlecht schlafen konnte. Es hat sich herausgestellt, daß in den meisten Fällen (es kamen noch einige hinzu) gleichzeitig Vollmond (bzw 1-2 Tage danach) war.

Der Mond ist sicherlich auch Zellbeeinflussend und das auch beim Holz. Wissenschaftlich nachweisbar ist das nicht so ohne weiteres. Wie schneidet man das selbe Stück Holz an zwei verschiedenen Tagen und prüft es dann nachträglich? Holz ist halt immer verschieden. Hier kann also nur das Gefühl entscheiden. Was nicht wissenschaftlich bewiesen ist, muß ja nicht gleich Unsinn sein.
Und wer dran glaubt und damit gute Erfahrung gemacht hat, sollte damit nicht gleich aufhören nur weil es angeblich Blödsinn ist.
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Beitrag von Mongol » 03.07.2004, 14:58

@Entmann, Netzwanze

Wenn die Gravitation von Mond (& Sonne) es schafft, große Wassermassen auf Ozeanen zu bewegen, warum solle es dann nicht auch bei Körpern funktionieren, die zu ca. 2/3 aus Wasser bestehen? Ich kann mir durchaus vorstellen, daß in unseren Körpern Wasser minimal durch den Mond bewegt wird und wir das unbewußt mitbekommen.
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RE:

Beitrag von Netzwanze » 03.07.2004, 15:06

Original geschrieben von Mongol
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß in unseren Körpern Wasser minimal durch den Mond bewegt wird und wir das unbewußt mitbekommen.

Klar, so meinte ich das auch.
Und genauso geschieht das sicherlich auch im Holz. Muß ja nicht den ganzen Wasserhaushalt durcheinanderbringen. Kleinste Veränderungen machen dabei vielleicht gutes Bogenholz zu besserem Bogenholz. Ist vielleicht nicht messbar aber unbewust erkennbar und das reicht meist schon aus.
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Beitrag von Nacanina » 03.07.2004, 16:25

Dass Menschen sensibel auf Mondphasen reagieren ist sicher unstrittig.
Doch unser neuronales System ist ja auch sehr viel schneller beeinflußbar als unser Wasserhaushalt ;-).
Das sollte man schon trennen.
Und daraus dann Analogieschlüsse Richtung Holz / Bäume zu ziehen, finde ich persönlich mehr als gewagt.
Der Unterschied von in der Vegetationszeit geschlagenem Holz zu dem, außerhalb geschlagenen ist sicher gravierender.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Kyujin
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Gravitation, Gezeiten und Mondphasen

Beitrag von Kyujin » 03.07.2004, 22:28

Jetzt muss ich als Küstenbewohner (wenn wir den Oslofjord mal als Küste durchgehen lassen) doch mal nachfragen:

Werden hier nicht laufend die Mondphasen mit den Gezeiten verwechselt?

Die Gezeiten wechseln viermal täglich (also gut alle 12 Stunden Flut), weil die Anziehung des Mondes an der Oberfläche der (rotierenden) Erde stärker ist, als in der Tiefe, die Erde und die Ozeane werden entsprechend verformt - zum Mond hin und auf der Gegenseite der Erde vom Mond weg. Da geht es um grosse Abstände (Erddurchmesser)! Unser Körper ist aber so klein, dass die Gravitation des Mondes in allen Körperteilen für alle praktischen Zwecke gleich ist, der Mond zieht uns nicht in die Länge und auch nicht das Blut von den Füssen in den Kopf!
Auch Bäume sind wohl kaum so gross, dass Gravitationsdifferenzen Saftströme verursachten - und das würden sie ja dann zweimal täglich (Flut) tun! Wie das dann die Qualität des getrockneten Holzes beeinflussen sollte, wäre noch mal eine andere Frage - aber doch eine rein hypothetische.

Die Gezeiten sind dann noch zweimal im Monat etwas ausgeprägter, weil sich der schwächere Effekt der Sonne mit dem des Mondes überlagert. Zu Voll- und Neumond haben wir grössere Gezeitenunterschiede, weil die Sonne dann auf der selben (Neumond) bzw auf der entgegengesetzten Seite steht wie der Mond. Dabei wechselt auch die beleuchtete Seite des Mondes: Voila, die Mondphasen!

Dass dieser monatliche nächtliche Lichteffekt unsere biologischen Zyklen im Laufe der Evolution geprägt hat, ist plausibel (weiblicher Zyklus). Entlang dieser Argumentationslinie gedacht, kann man evtl. zyklische Veränderungen auch beim Mann postulieren, ohne dass allerdings meine endokrinologische und chronobiologische Kompetenz dafür ausreichte, so etwas mit Gewicht zu behaupten.

Der täglich zwei mal maximale bzw minimale Gravitationseffekt des Mondes oder gar seine zweimal monatliche leichte Variation durch die Sonne haben aber doch damit nichts zu tun.

@ Mongol: Was sagt der Himmelsmechaniker? :o
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