Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht

Beitrag von Archiv » 15.05.2007, 21:52

Applaus Applaus!
Richtig, damit nicht jeder der zufällig gerade was braucht nicht auch zufällig ein überfahrenes Tier findet ist auch die Verwertung von geschützten Tieren und Pflanzen verboten.

nordbogen
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Re: Schlangenhaut selbstgemacht

Beitrag von nordbogen » 16.05.2007, 06:27

Auf die Antwort habe ich es angelegt! 1a!

Boettger
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Naturschutz

Beitrag von Boettger » 16.05.2007, 09:02

ein Versuch...

@sagitta
Vielleicht weil das alles völlig richtig ist was Du schreibst,
vielleicht weil die Erkenntnis, dass unsere Natur zu schützen ist wirklich schon recht banal geworden ist,
vielleicht auch, weil man den erhobenen Zeigefinger bei solchen Banalitäten einfach Leid ist
und man aus formalen Gründen die Haut einer Ringelnatter nicht unbedingt den Schnecken überlassen muss, wenn man sie selbst gerne verwerten will. 

Und vor allem vielleicht, weil es stimmt was Du schreibst:

Zitat: "Nun ist ein Verhalten nicht unbedingt richtig oder falsch, weil ein Gesetz es so qualifiziert."

mfG
Zuletzt geändert von Boettger am 16.05.2007, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von captainplanet » 16.05.2007, 09:58

Die Diskussion scheint etwas aus dem Ruder zu laufen, ich habe den Threadtitel angepaßt- und jetzt zu den gefährdeten Arten allgemein:

Das Problem sind weniger einzelne Exemplare die vom Gesetzgeber so vorbildlich geschützt werden, das Problem ist der Erhalt natürlicher Lebensräume wo die geschätzte Obrigkeit einen Kniefall nach dem anderen vor der Wirtschaft macht. Es ist reine Augenauswischerei sich um überfahrene Schlangen Gedanken zu machen solange riesige Feuchtgebiete dem Straßenbau zum Opfer fallen und Abermillionen Hektar Wald nur unter dem Aspekt der Holzgewinnung bewirtschaftet werden. Mein Frühstück von gestern regt sich in mir wenn ich sehe mit welcher Scheinheiligkeit "Naturschutz" oft (nicht immer) betrieben wird.

Wer einen Kuchen macht sollte nicht beginnen die Kerzen in die rohen Eier zu stecken. Kümmert Euch um die wahren Probleme und laßt mir meine halbvergammelten Schlangen.

Gruß Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

Sagitta

noch einmal: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von Sagitta » 16.05.2007, 15:41

ihr lieben,

das wird ja richtig interessant hier, wenngleich sich die diskussion leicht ot entwickelt. nichtsdestotrotz eine antwort:


georg:
"Es ist reine Augenauswischerei sich um überfahrene Schlangen Gedanken zu machen solange riesige Feuchtgebiete dem Straßenbau zum Opfer fallen und Abermillionen Hektar Wald nur unter dem Aspekt der Holzgewinnung bewirtschaftet werden. Mein Frühstück von gestern regt sich in mir wenn ich sehe mit welcher Scheinheiligkeit "Naturschutz" oft (nicht immer) betrieben wird."

du unterliegst einem ebenso verbreiteten wie fatalen denkfehler, der in der konsequenz und unserer gesellschaftlichen wirklichkeit dazu beiträgt, dass alles beim alten bleibt und die biotope weiterhin rücksichtslos ausgebeutet und zerstört werden. denn du rechtfertigst einen missstand mit einem anderen. zu meinen, den käfer nicht schonen zu müssen, weil andere den wald schänden, heißt so viel wie vorne fortzusetzen, was sie hinten schon beinahe vollendet haben. es bedeutet, selbst rücksichtslos zu sein, weil andere auch und in noch größerem maß rücksichtslos sind. kann es richtig sein, altöl in den gulli zu kippen, nur weil das die amis zu hause auch so machen???

wie sagt eine vielzitierte quelle chinesischer weisheit: auch eine reise von 1000 meilen beginnt mit einem kleinen schritt.

anders formuliert: viele kleine maßnahmen tragen zu einem großen ganzen bei (das mehr als nur die summe seiner einzelteile ist, wenn ich der signatur eines philosophisch interessierten forumsmitglieds glaube  ;)). wenn ich mich also rücksichtslos verhalte und rücksichtslosigkeit bei meinen mitmenschen toleriere, ist das dem gemeinwesen nicht förderlich. das wahre, schöne, gute kann ich nur durch wahrhaftigkeit, schönheit und güte fördern. konsequent fortgesetzt führt das zur anwendung des kategorischen imperativs im sinne kants. aber das ginge jetzt und hier wirklich zu weit.

ich persönlich lasse dir gerne deine gammlige klapperschlange. du nimmst insoweit nur den ameisen die arbeit ab. aber wie ich schon sagte, lass dich nicht von den falschen leuten mit schlangenhautbelegten wurfarmen erwischen. denn dann kommst du leicht in erklärungsnotstand.

mein obiger beitrag war keineswegs belehrend gemeint. ich bin auch kein legalist. ich wollte eigentlich nur auf die probleme aufmerksam machen, die du dir mit deinem ringelnatterbacking einhandeln kannst. alles andere diente nur der erläuterung der zitierten gesetze sowie dem zweck, verstanden, statt  gleich als "paragraphenreiter" disqualifiziert zu werden. gelle, boettger  ;)

für naturschutzverträglichere alternativen zu unfalltoten ringelnattern guckst du einfach mal hier: http://www.blackysarchery.com/skinz-wraps.htm (zufallsfund, keine wirtschaftlichen oder sonstigen interessen!).
Zuletzt geändert von Sagitta am 17.05.2007, 04:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von nordbogen » 16.05.2007, 17:27

Alle Antworten definitiv richtig!
Wie gesagt, liegenlassen, total breitfahren lassen und am nächsten Tag ist nichts mehr da, oder retten!?  Naturschutz  ist ein heißes Eisen, wo anfangen?
Ich fahre die meisten meiner km mit dem Rad, sammle am Strand bei uns nach wilden Feten den Dreck weg, lasse mich von den blöden Jugendlichen, die in Umweltschutzkunde in der Schule gerade auf`m Eimer saßen um eine zu qualmen deshalb blöde anlabern, sammle die vollgeschissenen Pampers, die von scheinbar Erwachsenen ihrer wohl auch später nicht besser erzogenen Brut auf und werfe sie in den dafür am Deich stehenden Mülleimer...
Achja, dann sind da noch die Sturmfluten in Herbst und Frühjahr, wo dann zusätzlich noch der von den großen Schiffen ins Wasser geworfenen Öllappensäcke, Plastikplanen, Festmacheseile, Flaschen...., die ich dann...
Schiffe, Flugzeuge, die ihre ungefilterten Abgase unkontrolliert in den Himmel blasen dürfen, Elbvertiefung um den Profit der Hamburger Pfeffersäcke noch mehr zu steigern, damit noch größere Containerschiffe die Elbe hochfahren können, sie noch mehr begradigen, damit der Strom noch reißender wird, die Auenlandschaften an ihren Ufern wegschwemmen, wo es Ringelnattern geben müßte.
Und dann den Zivilisationsgulasch von der Straße nicht verwerten dürfen?
Was ist das für eine Politik?


Admin., mach den Thread dicht!

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Re: noch einmal: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von captainplanet » 16.05.2007, 23:22

Sagitta hat geschrieben:zu meinen, den käfer nicht schonen zu müssen, weil andere den wald schänden, heißt so viel wie vorne fortzusetzen, was sie hinten schon beinahe vollendet haben. es bedeutet, selbst rücksichtslos zu sein, weil andere auch und in noch größerem maß rücksichtslos sind. kann es richtig sein, altöl in den gulli zu kippen, nur weil das die amis zu hause auch so machen???

Ich schone doch die Schlangen (bzw. Käfer). Nur nicht ihre Kadaver. Ich betrachte es nicht als Unrecht im moralischen Sinne was ich tue, auch nicht als nur verhältnismäßg kleines Unrecht. Es hat auch überhaupt nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun. Ich schade niemandem. Das ist ein großer qualitativer Unterschied zu jemandem der meint einen Käfer zertreten zu dürfen weils eh wurscht ist.
Sagitta hat geschrieben:....konsequent fortgesetzt führt das zur anwendung des kategorischen imperativs im sinne kants. aber das ginge jetzt und hier wirklich zu weit.

Wieso zu weit? Vom hundertsten ins tausendste ist noch lange nicht off-topic, das kann man ruhig posten. Wenn sie mich und mein Schlangenhäutchen erwischen soll niemand behaupten können ich hätte mir keine Gedanken zu so einem wichtigen Thema wie Naturschutz gemacht.

Wie war das nochmal? "Handle stets so daß die Maxime Deines Willens zugleich Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung sein könnte."
Heißt frei übersetzt: "Ja wenn das jeder täte...."
Was wenn jeder wie ich tote Schlangen einsammeln würde? Es würde nicht weniger Schlangen geben. Daß es schwer zu kontrollieren ist ob nicht jemand die Viecher absichtlich über den Haufen fährt steht auf einem anderen Blatt, aber das ist nicht die "Maxime meines Willens", wie es Kant so schön ausgedrückt hat. Deshalb häute ich meine Schlangen reinen Gewissens.

Letztendlich läuft es auf die Frage hinaus: Nach welchen Kriterien handle ich? Das muß jeder für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil habe kein Problem damit Gesetze zu ignorieren wenn ich die Tat mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Ich überfahre auch manchmal rote Ampeln wenn keiner hinsieht (nachts, wenn wenig Verkehr ist). Es gilt das elfte Gebot: Du sollst Dich nicht erwischen lassen.


Ein weiterer interessanter philosophischer Aspekt dazu: das Prinzip "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" ist doch logisch betrachtet nur anwendbar wenn die Bestimmungen für den Normalbürger vom Umfang her mir vertretbarem Aufwand überschaubar und nachvollziehbar sind. Von unseren Gesetzen kann man das wohl kaum behaupten. Was bleibt uns also übrig als nach unserer Moral zu urteilen? Und wenn mit meine Moral sagt (und das tut sie) daß es kein Unrecht ist ein totes Tier zu verwerten auf das noch dazu sonst niemand Anspruch erheben würde dann tue ich es natürlich! Was denn sonst?

Grüße Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 16.05.2007, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Sagitta

Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Sagitta » 17.05.2007, 02:06

oh captain, mein captain,

du willst nicht verstehen.
lassen wir es lieber.
roma locuta, causa finita.
viel spaß weiterhin!
ich will ihn dir nicht verderben.


oh, äh, nordbogen,
rufst du nach zensur???
Zuletzt geändert von Sagitta am 17.05.2007, 04:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von Alamannic_Michael » 31.05.2007, 12:25

captainplanet hat geschrieben:
Wer einen Kuchen macht sollte nicht beginnen die Kerzen in die rohen Eier zu stecken. Kümmert Euch um die wahren Probleme und laßt mir meine halbvergammelten Schlangen.

Gruß Georg



Ich geb dir hierbei und auch bei den anderen Sachen völlig Recht...WIR hier haben andere, wichtigere Dinge zu tun und eigentlich auch unsere Regierung, als uns darüber aufzuregen, dass du nen Kadaver verwertet hast...Aber das Problem ist im Bürokratischen Wasserkopf sitzen so viele, die gerad nichts zu tun haben...

Und wenn du das elfte Gebot gerad mal nicht befolgt hast...wie du es so schön ausgedrückt hast...dann hilft dir vorm Kadi nicht, dass du hier ne Ellenlange Diskussion geführt hast, oder das andere Dinge wichtiger wären...das ist dann dein Problem...naja und kann zu nem Image Problem der Bogenschützen und Bauer werden, wenn sowas häufiger vorkommt...denn glaub mir das Sommerloch das ist gewiss und auch wenn der Artikel Scheiße ist, er wird doch gebracht...das ein Bogen mit Schlangenhaut gemacht...und dann steh'n alle da mit erhobenem Finger...und dann?

Ich gönn dir deine Schlangenhaut und wünsch dir viel Spaß damit, aber lass dich mit dem Ding wirklich nicht erwischen...schieß es im eigenen Garten...oder sonstwo, wo kein Depp dich mit erwischt...und zeig den Bogen nur guten Freunden etc. denn man weiß nie...sei es im Internet oder in der Öffentlichkeit...wer gerade zuschaut und ob der einem nur gutes will, solange man ihn nicht kennt!

Sonst hat die Regierung Ruhe vor Naturschützern, weil dann Leute wie PETA etc. mal wieder ein Neues Ziel haben um am eigentlichen vorbeizuschießen...ist leider oftmals so...die Kleinen fängt man, die großen läßt man laufen...
Linke Reihe jede nur ein Kreuz!

Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. (Winston Churchill)

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Squid (✝) » 31.05.2007, 12:49

Ich glaube, zumindest den rechtlichen Aspekt kann man deutlich entspannter sehen, als es hier grade diskutiert wird.
"Da draussen" warten ja nicht Horden von naturverbundenen Ordnungshütern, die manisch den privaten Federsammler juristisch zur Strecke bringen wollen.
Auch die Damen der High Society sind üblicherweise nicht von Fahndern sondern von eher von Paparazzi umgeben, wenn sie ihr Kroko-Täschchen spazieren tragen. Und meistes haben sie auch keine CITES-Bescheinigung fürs Täschchen dabei...

Einzig am Zoll sollte man tatsächlich aufpassen, bei Aus- und Einfuhr von  derartigen Bögen, denn die Jungs beim Zoll sind darauf abgerichtet, illegale Tier(teil)einfuhren zu unterbinden - kein Wunder bei dem Schindluder der mit Schildkrötenpanzern, Elefantenfüßen oder Großkatzenfellen von ignoranten Touristen betrieben wird. Da wird dann auch mal der schlangenhautbelegte Bogen nebst bussardbefiederten Pfeilen beschlagnahmt.

Als Kind durfte ich übrigens mal einen Rehschädel nebst Hörnchen, den ich im Wald gefunden hatte, mitnehmen. Der zufällig anwesende Jagdpächter hatte damit kein Problem.
Natürlich mag es Einzelfälle geben, bei denen entartete Grünröcke ihre pathologischen fünf Minuten bekommen und unbedarfte Bogenmenschen heimsuchen. Das sind dann aber diese minderbemittelten Typen die ums Tiere Abknallen einen Kult machen um ihren kleinen Schiepel durch möglichst viele tote Tiere ... aber ich schweife ab.... ich mag den ideologisch verklärten Teil dieser Zunft einfach nicht...

Aber der durchschnittliche Ordnungsbeamte hat weder Zeit, noch Lust, noch Sachkunde um sich mit dem Ringelnatterpelz auf einem Bogen beim lokalen Mittelaltermarkt zu befassen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Esteban » 31.05.2007, 15:10

Squid hat geschrieben:
Aber der durchschnittliche Ordnungsbeamte hat weder Zeit, noch Lust, noch Sachkunde um sich mit dem Ringelnatterpelz auf einem Bogen beim lokalen Mittelaltermarkt zu befassen.


Lust vielleicht nicht, aber wenn hier ein "Zivilist" eine Anzeige macht, muß auch dieser durchaus vernünftige Mensch handeln - ob er will oder nicht.

Gewisse Tiere und Pflanzen und auch deren Teile stehen eben unter Naturschutz. Ob das jetzt Sinn macht, oder nicht.

Was spricht dagegen ein totes Tier am Strassenrand einfach mitzunehmen ? Es ist nun mal als Wilderei bzw. Verstoß gegen den Artenschutz definiert. Und dann gilt auch nicht mehr: ich wußte das nicht. Solange keiner die Gesetze in Anwendung bringt ist das ganz nett. Sobald einer das aber tut, ist das Geschrei groß.

Werdet mal in USA mit einer Feder eines Weißkopf Seeadlers erwischt. Soll sehr teuer sein.

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Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Snake-Jo » 31.05.2007, 16:57

Tja, was soll ich als Schlangenliebhaber, Biologe und Naturschützer und vor allen Dingen "rechtmäßiger Schlangenzüchter" dazu noch sagen! ::) ::)
Es wurden alle relvanten Aspekte schon genannt.  Das Gesetz existiert und danach stehen die genannten Tierarten unter Schutz und auch Teile von ihnen (Federn, Muschelschalen, Häute).  Demnach darf man auch nicht die leeren Muschelschalen unserere heimischen, geschützten Süßwassermuscheln sammeln, es könnte  ja einer ein lebendes Tier abkochen, um an die schöne Schale zu kommen... Und wo wir schonmal beim Kochen sind: Haltet den Ball flach. Wenn einer Probleme mit einem Schlangenhautbacking bekommt, das er sozusagen von der Straße aufgelesen hat, bitte Mail an mich.
Eine Alternative sind übrigens völlig legal die Häutungen (Natternhemden) von Zuchttieren. Streng genommen, sind übrigens Natternhemden aus der freien Natur auch unter Schutz! Naja, wie gesagt, laßt es köcheln!
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Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Snake-Jo » 01.06.2007, 18:28

Bild

Hier also die legale Alternative: Ein Natternhemd, aufgezogen auf einen Indianerbogen (Manau-Recurve mit Pflaumenholz-Facing). Beim Natternhemd wird man in der Regel kaum ein Muster erkennen, dafür  aber die wunderbare Struktur der Schuppenhaut. Natternhemden sind nicht leicht zu verarbeiten. Sie sollten von größeren Schlangen (150-200 cm) sein. Auch bei einem Natternhemd können sich die "Hornschuppen" lösen. Daher unbedingt zweimal lackieren.
Das abgebildete Natternhemd wurde auf eine vorher gebeizte Holzoberfläche geklebt, dadurch ergibt sich eine etwas farbigere Darstellung. Es handelt sich um die Haut einer Pfeilnatter.  Natternhemden sind in der Regel vom Züchter kostenlos zu erhalten.

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Re: noch einmal: Schlangenhaut selbstgemacht - Naturschutz

Beitrag von Archiv » 03.06.2007, 16:31

Esteban hat geschrieben:Lust vielleicht nicht, aber wenn hier ein "Zivilist" eine Anzeige macht, muß auch dieser durchaus vernünftige Mensch handeln - ob er will oder nicht.

Ich verstehe nicht, was daran vernünftig sein soll den Artenschutz zu ignorieren? Esteban, kannst du mir das noch mal erklären?

captainplanet hat geschrieben:Wie war das nochmal? "Handle stets so daß die Maxime Deines Willens zugleich Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung sein könnte."
Heißt frei übersetzt: "Ja wenn das jeder täte...."
Was wenn jeder wie ich tote Schlangen einsammeln würde? Es würde nicht weniger Schlangen geben. Daß es schwer zu kontrollieren ist ob nicht jemand die Viecher absichtlich über den Haufen fährt steht auf einem anderen Blatt, aber das ist nicht die "Maxime meines Willens", wie es Kant so schön ausgedrückt hat.

Was tun mit denen die Kant nicht kennen? Oder die ihn nicht verstanden haben? Deren Handlungen müssen von Außen kontrolliert werden. Und nun Captain erzähl uns mal wie Du die Kontrollen gestallten willst? Wie willst Du erkennen ob die Schlange absichtlich überfahren wurde oder schon Tod gefunden wurde?

???

Na los!

Ich sehe da die Option dass die geschützten Tiere und Pflanzen eben auch nicht verwertet werden dürfen als geeignet an. Jeder der mit geschützten Tieren rum läuft gilt auch immer als derjenige der das Tier getötet hat.
Wenn es dir kein schlechtes gewissen macht ein schon totes Tier abzuhäuten, gut. Anderen macht es kein Schlechtes gewissen Altöl in den Ausguss zu gießen, es gibt ja Bakterien die das Altöl verwerten...
Jeder der gegen Gesetze und Regelungen verstößt hat eine gute Ausrede. Statt die Verwertung geschützter Tiere zu rechtfertigen solltest wir uns lieber mal Gedanken machen wie wir verhindern können das die Schlangen überhaupt überfahren werden.

Nein, es ist nicht nur die Zerstörung von Lebensräumen die Arten aussterben lassen. Es ist auch die unsinnige Tötung von Individuen.

Esteban
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Re: Schlangenhaut selbstgemacht und Gedanken zu Naturschutz und Ethik

Beitrag von Esteban » 03.06.2007, 21:54

Vernunft ist für mich, sich nicht um den Splitter zu kümmern, sonder um den Balken.

Natürlich in ich der Meinung, dass Gesetze eingehalten werden müssen.
Sinnvoll ist für mich, dass die Unfallopfer verwertet werden sollen, solange es aber nicht möglich ist den "Unfall" von der Absicht zu unterscheiden, gilt das das Verwerten eben nicht legal ist.

Wenn hier mal ein Teil auftaucht, hat der Geseteshüter immer noch die Möglichkeit ein Auge zuzudrücken, eben die Unkenntnis zu unterstellen, eben mal wegzuschauen.  Da ist zwar nicht legal, aber menschlich.

Im Einzelfall geh ich mal davon aus dass es sich um einen Fund handelt.

Sind jetzt Bogen und Messer und Gürtel,..... mit "Fund"teilen bestückt ist aber schon eher die Absicht zu unterstellen.

Wird eine Anzeige gemacht, MUß er aktiv werden.

Hängt eben immer von den Umständen ab.

Oder findest Du es sinnvoll die Justiz mit solchen Lappalien zu beschäftigen ?

Mir ist es lieber, wenn sich Polizei und Gerichte mit wirlich wichtigen Fällen wir Raub und Mord,.... beschäftigen.

Es sollen lieber die Großen, statt die kleinen verurteiel und gehängt werden. Dann gäbe es auch genügend Raum für die Natur .
Zuletzt geändert von Esteban am 03.06.2007, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.

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