Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Hölzer, Kleber, etc.
Trinkhorn
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Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Trinkhorn » 16.02.2011, 17:52

Hallo zusammen!

Ich bin ja neu hier, also erzähl ich erstmal ein bißchen was von mir:

Also ich schieße seit ca. 1,5 Jahren und mit einem selbst gemachten Eschenbogen erst seit ungefähr einem Jahr.
Ich quäl mich damit zimelich rum, da der "Bogenbaumeister" mir die Nocke eines Wurfarms einfach abgeschnitten hat um ihn stärker zu machen, weil er der Meinung ist ein 40# Bogen sein ein "Weiberbogen". Damals haben wir (Ich) in unserer Unwissenheit noch gelacht, jetzt wo ich weis was der mir alles an Blödsinn erzählt hat, ist es mir allerdings vergangen (unterschiedliche Wurfarme sind kein Problem, Pfeilgewicht ist auch nicht wichtig,...) - und so einer veranstaltet Bogenbaukurse...
Aber naja, aus Schaden wird man klug. Wobei die unterschiedlichen Wurfarme ja noch nicht so das Problem gewesen wären,
sofern der untere wenigstens der Stärkere gewesen wäre aber leider nicht einmal das. Ich habe ein halbes Jahr später (und der ersten "Bogenbaubibel" intus) versucht das irgendwie zu ändern also Griff neu (sprich Bogen umgedreht), anders getillert nur kam ich danach noch weniger damit klar. Vor allem kommt dazu dass zu dem Chaos in den Wurfarmen auch noch das Thema dazu kommt, das der "Rabe" hier im Forum schon toll beschrieben hat - nämlich die unterschiedliche Wurfleistung der Esche. Also mir kommt vor je nach Wetter (Temp., Luftfeucht., usw), je länger man den Bogen schießt, ständig ändert sich die Wurfleistung. Natürlich schieß ich auch noch viel Mist aber ich habe schon so viel herumprobiert (die unterschiedlichsten Spinewerte usw.), dass ich schon sicher bin, dass einfach auch die Leistung der Esche variiert.

Aber lange Rede kurzer Sinn - das wird hier ja schon ein halber Roman (Sorry) - Ich brauch und will einen neuen Bogen!
Gut dass ich Holz geschenkt bekommen habe!! - siehe Fotos im Anhang - ich glaube es müßte Robinie sein. Leider ist das voll das Warzenholz!! Glaubt ihr daraus kann man einen vernünftigen Bogen bauen mit so vielen Ästen??
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von pollux » 16.02.2011, 18:11

Sehr schönes Holz, dass du da geschenkt bekommen hast, aber schwierig würd ich sagen, der schaut mir so aus, als würd er ein Bogen mit Löchern werden will. Also nicht unbedingt die leichteste Aufgabe, aber machbar glaub ich. Die Frage ist wieviel traust du dir zu?

grüsse
polly
ach ja herzlich willkommen hier!

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Squid (✝) » 16.02.2011, 18:21

Gehen geht das ;)
Ist aber eine ziemliche Herausforderung...
SIehe auch hier: viewtopic.php?f=16&t=14686
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Moormann » 16.02.2011, 18:22

LG
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von zacki » 16.02.2011, 20:10

Servus

Es könnte machbar sein, denke ich.
Aber Robinie ist kein Anfängerholz. Und den Bogen im Spaltling "finden", rausarbeiten und Jahresring freilegen..... ???

Wo wohnste denn?
Evtl. kann Dir ja geholfen werden.

VG Zacki

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Trinkhorn » 16.02.2011, 20:20

He Super,
das geht ja Ruck Zuck hier! Erstmal Danke für die raschen Antworten und ich muss sagen speziell "ET" gibt mir Hoffnung :D
Was das Thema angeht "was ich mir zutraue" '(von dir Polly) hier vielleicht mal Fotos von meinem Bogen (mitlerweile ist er aber dunkel wie Eibenholz!). Obwohl er einerseits mich so ärgert, liebe ich ihn andererseits, weil er ja doch mein erster ist und ich mich mit den Löchern sooooo viel geplagt habe.
Der Vorteil beim aktuellen Bogen ist natürlich dass die Astlöcher sehr nahe am Griff sind und daher sich "kaum" auf das Wurfverhalten auswirken. Bei dem Robinien - Stave wären die Äste (Löcher??) aber leider über den ganzen Bogen verteil und das wäre dann ja natürlich das Ende vom Anfang. Aber ich denke ich schau erstmal weiter rein ins Holz um zu sehen wie tief die Äste gehen. Die Staves sind ja noch dick genug um auch tiefer zum Kern zu arbeiten (schwitz) und was ich hier schon so gelesen habe muss das Splintholz ja sowieso runter von der Robinie - Danke an den "Raben". Allerdings funktionierts scheinbar auch mit einer zumindest sehr dünnen Schicht Splint noch - für die Design Freaks meiner Meinung nach schon einen Versuch Wert - ich lass mich da mal nicht drauf ein...
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Squid (✝) » 16.02.2011, 20:39

Na, das sind doch optimale Voraussetzungen.
Kein Anfänger weil schon Bögen gebaut, sogar mit Löchern, das Ding lebt auch noch und sieht schick aus...
Also ran an das Holz: Mehr als vergeigen kannst du nicht ;)

Bei der Robinie ist natürlich zu beachten, dass um die Äste herum noch genügend Holz vorhanden sein muss. Das kann man auf den Fotos nicht so genau sehen, aber wenn natürlich so ein Ast so dick ist, dass links und rechts kein "sauberes" Holz mehr zur Verfügung steht, wirds schwierig bis sinnlos.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Trinkhorn » 16.02.2011, 20:48

Hmmm, nachdem ich eh 4 solche Staves habe (leider alle so "verwarzt", weil aus selben Stamm) spricht wohl wirklich nix dagegen (ausser die Schwitzerei-Robinie soll ja doch härter als Esche sein).
Ach ja, Frage an dich Polly - auf dem Foto (Avatar) sieht's so aus als wär dein Bogen aus Robinie - falls ja - wie bist du damit zufrieden? Hast du Stringfollow, wie siehts mit dem Wurfverhalten aus, variiert das weniger wei bei der Esche?
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Galighenna » 16.02.2011, 21:10

Hallo Trinkhorn

Dein Bogen sieht doch wirklich fein aus...
Was Robinie angeht, Robinie ist eines der härtesten, wenn nicht sogar DAS härteste Holz das in Deutschland wächst. Es hat eine ausgesprochen gute Wurfleistung, wenn die Verarbeitung und das Design stimmen. Es neigt jedoch bei ungleichmäßigem Tiller sehr zu Stauchrissen.
Da du 4 Stück davon hast, würd ichs einfach versuchen und loslegen ;)
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von kra » 16.02.2011, 21:14

Auch von mir ein herzliches Willkommen - aber Vorsicht, das Thema hat Suchtpotential ;D

Zum Holz - da ich mal vermuthe, das du nicht die allerbeste Stelle photographiert hats sehe ich nicht so ganz schwarz.

Zum einen kann man die "Warzen" vermeiden, indem man den Bogen drumrum legt oder man läßt sie, wo sie sind und macht den Bogen an der Stelle etwas breiter/dicker.
Robinie ist in einem (aber nur darin) der Esche ähnlich - es gibt Spitzenhölzer die sich vor Osage nicht zu verstecken brauchen und es gibt Stücke, da sehnt man sich nach dem Kamin (Stauchrisse!). Von daher, frischgemuth ans Werk. Du hast ja 4 Staves ;) . Wenn du willst sag woher du kommst, die Mitglieder hier sind über ganz D,Ö und etwas Schweiz verteilt.

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Trinkhorn » 16.02.2011, 21:42

Also ich fühl mich jetzt schon pudelwohl hier!!! Super Antworten - so rasch - und auf den Punkt gebracht! Echt tolles Forum.
Ich sehe dass ich mich nicht ausreichend vorgestelle habe, daher werde ich mein Profil mal etwas aufmöbeln! Vorab aber schon mal folgendes: ich bin in Ö zuhause (oh jaaaaa ein Össi ;) ) Oberösterreich nähe Eferding um genau zu sein. Von hier aus erreiche ich innerhalb einer Autostunde einige sehr gute 3D Parcours! Hinterm Haus habe ich zum Üben/Zeitvertreib noch eigene 3D Ziele (1 Keiler, 1 Truthan und einen Hasen). Mior fehlt nur mehr ein einigermaßen guter Bogen!!! Und den neh mich mir jetz auch vor!!
Nur noch eine Frage für heute, wieso ist Robinie kein Anfängerholz?? Worin (außer der Härte) unterscheidet es sich zur Esche hinsichtlich Bogenbau? Andere Breite, Tillern, Form Länge, usw...? Ich schätze mal wie bei der Esche muss man auch zum Jahresring. Da es eher zu Stauchrissen kommen kann, sollte ich wohl keinen "D-Querschnitt" wie bei der Eibe ansteben sondern wie bei der Esche in Richtung Flatbow gehen oder nicht? Worauf bitte ist also im Unterschied zur Esche zum beachten?
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von pollux » 16.02.2011, 21:43

Trinkhorn hat geschrieben:Ach ja, Frage an dich Polly - auf dem Foto (Avatar) sieht's so aus als wär dein Bogen aus Robinie - falls ja - wie bist du damit zufrieden? Hast du Stringfollow, wie siehts mit dem Wurfverhalten aus, variiert das weniger wei bei der Esche?

Gutes Auge muss ich sagen...
Tatsächlich ist das eine, meine Krücke, wie ich ihn liebevoll nenne, mein Lieblingsbogen; auch wenn er schon ein paar feine Stauchrisse hat und auch 2" Set, schiesst er sehr gut, schnell eben. Ich hab mit Robinienbögen das Schiessen gelernt und kann mich seitdem nicht mit Esche anfreunden, was das Schiessen selbst betrifft (Bauen ist was anderes). Esche kommt mir immer lahm vor und ich hab auch das Gefühl, das die Leistung auf dem Parcour zum Schluss hin merklich nachlässt, was ich von meiner Krücke nicht behaupten kann (kann auch alles Einbildung sein :) )
Ansonsten mag ich Robinie gerne, weil ich gerne Jahresringe freilege.

liebe Grüsse
polly

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Galighenna » 16.02.2011, 22:14

Nun Robinie ist deshalb nicht so das Anfängerholz, weil es eben bei Tillerfehlern viel schneller als Esche Stauchrisse bekommt, sehr sehr viel Set ansetzt und ne lahme Gurke wird. Robinie gilt im allgemeinen zwar als sehr gutes Bogenholz, gleichzeitig aber auch als Zicke, eben weil es einem beim Tillern gnadenlos zeigt ob man tillern kann oder nicht.
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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Ravenheart » 17.02.2011, 00:21

...sorry, wenn ich mal "unke" ....

Wie alt ist das Holz, wie wurde es nach dem Schlagen behandelt - und WANN nach dem Schlagen?
Wie wurde es getrocknet? Unversiegelt, richtig?

Worauf ich hinaus will:

Ich bin skeptisch, ob es noch brauchbar ist!
Auf den Fotos sieht es in MEINEN Augen nicht wirklich gut aus...
Sehr alt, sehr trocken, zu matt!

Robinie nimmt "falsches" Trocknen (im Bogenbau-Sinne) leider sehr übel....

Rabe

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Re: Vorstellung und Frage zu "Warzenholz"

Beitrag von Trinkhorn » 17.02.2011, 08:16

@ Polly:
Danke für dein Feedback und was das gute Auge angeht - das bekommt man eben beim Bogenschießen 8)
Das mit der abnehmender Schußleistung mit der Zeit bei der Esche kann ich nur bestätigen, dass ist auch einer der Punkte die ich Anfangs schon bei meinem Eschenbogen bemängelte. Aber dass die Robinie auch "so viel" Set bekommt wundert mich jetzt etwas - schade.

@galighenna
Auch dir danke für die Info wenn auch die mich jetzt echt nervös macht. Ich habe als Neuling natürlich noch nicht viel getillert und wenn dann eben nur am Eschenholz aber bis dahin dauert es ja noch etwas und hier finde ich ja sicher viele gute Ratschläge - sofern das Holz überhaupt was ist - wenn ich mir das Posting vom "unkenden" Raben ;) so durchlese.

@Rabe
Also ich habe den ganzen Stamm (DM ca. 30 cm) vor ca. 3 Jahren bekommen, ne ganze Weile lag er dann in der Garage bis er aus Platzmangel nach draußen musste (natürlich unter Dach und auf Holzleisten gelagert.)
Vor gut einem 3/4 Jahr habe ich ihn dann mal gespalten, da er immer noch sehr schwer war (also feucht) und hab auch dann erst die Rinde ab. Seither liegen die (immer noch ganz schön schweren) Spaltlinge wieder in der Garage aber wie du leider richtig sagst unversiegelt! Risse sind allerdings noch kaum welche entstanden. Sag mir jetzt bitte nicht dass es Brennholz ist!! (Im Anhang noch zwei weitere Fotos damit man's besser sieht).
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Zuletzt geändert von Trinkhorn am 17.02.2011, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
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