Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von fatz » 02.10.2015, 10:01

Also das von royales verlinkte ist ungewachst. War mir fuer das was ich es urspruenglich verwenden wollte (Wicklungen)
lieber, weil man es verkleben kann. Warum soll man nicht nachwachsen koennen? Einwachsen, anwaermen und gut.
Bei der Herstellung wird der Faden doch auch erstmal ungewachst gedreht. Oder bin ich da auf dem voellig falschen Dampfer?
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Wilfrid (✝) » 02.10.2015, 10:03

ja, bei der Herstellung wird es getaucht und dann noch mal gezwirnt, so weit ich weiß

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Osboan » 02.10.2015, 16:25

Hey Bowster,

das von royales verlinkte Leinengarn sieht mir nach 1a qualität aus. Genau so glatt und ebenmäßig sollte es sein, damit keine Schwachstellen darin sind. Die 12 Kg Bruchlast sind auch sehr gut für den Materialdurchmesser. Das Ist die Qualität die auch oft unter Irisches Schusterleinen zu haben ist, bloß hier saugünstig! Wenn du mal auf etsy schaust, was die Iren dafür verlangen....

@royales: danke für den Link, da bestell ich doch gleich ein paar ;D

@Wilfrid: Ich find schon, dass Nachwachsen geht, mach ich ja auch bei meinen Leinensehnen. Wenn du das Garn so in Wachs ertränkst, dann verlierst du Leistung durch zu hohes Gewicht. Für normalen Betrieb einfach die Sehne gut einwachsen und warmrubbeln, klappt bei mir wunderbar. Die Flightprofis in den USA nehmen soweit ich weiß sogar ungewachstes Garn.
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von fatz » 02.10.2015, 20:52

Also das Leinengarn ist mitnichten irisch. Auf dem Etikett stand was mit VEB. Liegt also schon ca 25Jahre rum.
Ich schau demnaechst mal was es an Reissfestigkeit bringt
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Bowster » 02.10.2015, 20:54

Das Ergebnis interessiert mich!

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von fatz » 02.10.2015, 21:07

eh klar ;-)
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von fatz » 02.10.2015, 21:27

Hab's gleich gemacht. Bloed in die Kiste glotzen kann ich spaeter auch noch.

Hab versucht einen mit meinen Schraubzwingen befuellten Maurereimer hochzuheben. Das Leinengarn hab ich mehrfach um
den Griff gewickelt um ein bischen Reibung zu erzeugen und nicht die volle Last auf dem Knoten zu haben.
Bei 9.6kg hat's noch gehalten, bei 11.4kg (eine Zwinge mehr) ist es trotz sehr vorsichtigen Anheben am Knoten gerissen.
Fuer feinere Gewichtsabstufung war ich jetzt zu faul. Aber fuer eine Hausnummer sollt das auch reichen.
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von killerkarpfen » 02.10.2015, 21:39

Such nach Hoogen Forellenfaden, das ist neben meinem uralten Schusterleinen die einzige Alternative die ich zum Sehnenbauen verwenden kann und die heute ohne weiteres im Handel erhältlich ist. Das ist ein 7fach Zwirn den man auch noch einwachsen muss. Zum Einwachsen mache ich ein Gemisch aus Bienenwachs und 10% Kolophonium. Das Wachs im Backofen bei 70°C schmelzen und das Kolophonium oder auch einfach Fichtenharz dazumischen. Ich gebe dann auch gut die halbe Menge Terpentinoel dazu, das macht das Wachs geschmeidiger zum auftragen. Du kannst auch wenn genügend Wachs vorhanden ist die noch flüssige Mischung über die Garnspule giessen und diese zum einziehen ebenfalls in den noch warmen Ofen stellen.
Ich mache meist die Sehne so, dass ich für den Spleiss die fäden gut mit Wachs einreibe und dass mit dem Föhn noch eimal gut die fertige Sehne erwärme damit das Wachs schön einzieht.
Eine zu gut mit Wachs getränkte Sehne wird zwar schwer aber nicht besser.
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Bausch & Bogen » 03.10.2015, 02:56

Kurze Zwischenfrage:
Ich dachte bislang, die Sehne wird nur gewachst, damit die Stränge besser aneinander halten und so der Zug bei kleinen Abweichungen in der Länge verteilt wird.
Dafür müsste es aber nicht besonders tief eindringen.
Oder soll die Imprägnierung vor Feuchtigkeit schützen?
Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt. (Gandhi)

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Osboan » 05.10.2015, 12:34

Nö, ich sagte ja nicht, dass der Zwirn ein irischer sein muss, aber dass er nach dem Reißtest in der selben Liga mitspielen dürfte. Habe auch altes Leinengarn aus einer mittlerweile stillgelegten österreichischen Manufaktur, das ist ähnlich stark. Btw. muss irisch auch nicht bedeuten, dass der Flachs in Irland gewachsen ist. Meines Wissens beziehen auch die Irischen Manufakturen inzwischen viel Rohflachs aus anderen Ländern. Wichtig ist vor allem die Homogenität des Zwirns, damit du keine Schwachstellen in der fertigen Sehne hast.

@Killerkarpfen: danke für die Anleitung, das mit dem Kollophonium habe ich bisher noch nicht probiert. Muss ich auch mal versuchen :)
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Bowster » 05.10.2015, 14:52

Ich dachte Sternzwirn wäre Leinen, jetzt weiss ich es besser, gibt es auch aus Polyester >:)
Zuletzt geändert von Bowster am 05.10.2015, 15:19, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Galighenna » 05.10.2015, 15:08

Sicher, das das keine Baumwolle ist? Das was man sonst so im Handel als Sternzwirn bekommt (in verschiedensten Farben) ist immer Sternzwirn aus Baumwolle...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von inge » 05.10.2015, 15:20

Und aus Ramin.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Neumi » 05.10.2015, 16:34

Hallo, es gibt "AMANN Titan Sternchenzwirn" in 11 verschiedenen Farben. 100% Leinen, zweifach. Ich benutzt das für die Wicklungen an meinen Pfeilen. Ob das allerdings für Sehnen taugt, weiß ich nicht, denn das Garn hat ab und zu kleine Knubbel.
Grüsse - Neumi
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Re: Leinen-oder Seidengarn für Sehnenbau

Beitrag von Bowster » 06.10.2015, 07:42

gestern Abend habe ich meine erste Leinensehne aus dem Garn von Hermanski gebaut(selbst gemessene Reissfestigkeit von 3,5-5,2kg). 40 Stränge, wiegt 13g, schaut aus wie ein Abschleppseil und ich kann mir keine Weitschussrekorde damit vorstellen, da muss sich noch was ändern! :-\

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