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Laminate für Facings sägen

Verfasst: 28.11.2017, 12:06
von Dolge
Ahoi! Mein letzter Versuch eines Rattan-Reflexbogens war ja noch nicht perfekt (gerösteter Bambus auf dem Bauch), aber hat viel Spaß gemacht und ich habe irre viel gelernt. Ich habe jetzt eine gut eingestellte Bandsäge und möchte mich dranmachen, auch mal selbst einfache Laminate zu schneiden. Leider ist es recht schwierig, hier in der Stadt (Leipzig) geeignetes Material für die Facings zu finden. Ich denke zum Beispiel an Nussbaum, Hainbuche oder Kirsche. Könnt ihr mir eine gute Quelle für vorgesägte Bohlen nennen, die eventuell auch auf die Sonderwünsche eines Bogners eingeht, was geraden Wuchs etc. angeht?

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 28.11.2017, 12:09
von Bowster
Herr Weick hat wohl sehr faire Preise für Laminate.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 28.11.2017, 12:33
von Grombard
Das mit dem Laminate mit der Bandsäge schneiden habe ich nach vielen verlaufenen Schnitten und massenhaft versautem Holz aufgegeben.
Zumindest mit einer aus der 750Watt Klasse ist das nicht zu empfehlen.
Kirsche habe ich ein 5cm Brett liegen.
Beim Holzhandel kannst du das vergessen. Da kann man froh und dankbar sein, wenn die einem ein einzelnes Brett verkaufen.

Wenn du keine Massenproduktion machen willst, kauf fertige Laminate. Das spart viel Zeit und Nerven.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 28.11.2017, 16:13
von schnabelkanne
Servus,
Hab auch versucht mit meiner Bandsäge Holz für Facings zu schneiden und es hat nicht gut funktioniert, verläuft immer.
Lg Thomas

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 05.12.2017, 10:55
von Dolge
Was das Problem der verlaufenden Schnitte angeht: Ich bin gerade dabei, die Bandführung meiner Säge zu tunen. Die untere Führung bei den Lichtstromsägen ist ja in der Regel nur eine billige Stiftführung aus Grauguss oder noch üblerem Material. Die habe ich durch eine Führung mit zwei Kugellagern ersetzt und bin seitdem von der der Stabilität des Schnitts sehr angetan. Die Kraft der Säge ist offenbar gar nicht so sehr das Problem, vielmehr wird das Band nicht ordentlich in die Senkrechte gezwungen. Ich arbeite mich jetzt an längere Schnitte heran, aber letztens habe ich recht problemlos 2mm-Streifen von einem Stück Sanddorn (!) mit 45 mm Höhe abschneiden können.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 05.12.2017, 11:11
von Dolge
(Ansonsten werde ich wohl erstmal bei Rudi Weick bestellen und weiter mit der Bandsäge üben, bis ich mich dort sicher genug fühle.)

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 27.01.2018, 13:04
von Dolge
So, mal als Zwischenstand: Ich traue mir immer mehr mit der Bandsäge zu. Heute habe ich einen Viertelstamm Ahorn aufbereitet und Brettchen, Laminate und vor allem kurze Leisten zum Siyah bauen gesägt. Übung macht den Meister. Im Ergebnis habe ich einige 5mm-Leisten (4-5cm Breite) auf 140 cm ziemlich sauber hinbekommen. Und wenn 140 cm gehen, dann sollten auch 200 cm kein Problem mehr darstellen. Grombard du bist doch Leipziger, vielleicht kann ich dir bei Gelegenheit mal zeigen, wie ich meine Säge getunt habe?

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 27.01.2018, 14:49
von Snake-Jo
@Dolge: Sehr schön. Du brauchst für Rattanbögen eigentlich nur Leisten in Wurfarmlänge, also rund 60-70 cm.

Ich säge die Laminate immer auf der Kreissäge. Ansonsten noch durch die Hobelmaschine jagen oder am Schleifteller mit Anschlag.
Die Tischler haben in der Regel nicht das geeignete Holz, daher ist Selbersägen schon das Mittel der Wahl. Da kann man dann wirklich biegsame und zugleich elastische Laminate sägen bzw. auswählen, wo dann auch der Jahresring genau mittig verläuft.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 27.01.2018, 16:33
von Grombard
Klar.
Schau ich mir gern mal an.
Meine Bandführung ist eine ziemliche Katastrophe.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 27.01.2018, 17:14
von Burgunder12
Mich würde das Tunning der Bandsäge auch interessieren.

Ein paar Bilder wären schön.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 01.02.2018, 17:36
von Dolge
Hier mal ein Bild der neuen unteren Bandsägeführung. Ich habe mich an dieser Anleitung orientiert: LINK Allerdings wollte ich es ein wenig haltbarer, also habe ich ein Stahlprofil verwendet. Dadurch wurde das Bohren und Ausschneiden der Führungen für die Schrauben ziemlich langwierig. Es gab auch ein kleines Platzproblem für die Rückenführung, sodass statt geplanter 3 Kugellager doch nur 2 angebracht wurden.

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Hier sieht man das obere Lager, ich habe noch versucht, es mit Epoxi anzubringen, aber es hat sich leider wieder gelöst. Hätte vermutlich vorher ein bisschen anrauen müssen. Ich will mir demnächst mal jemanden suchen, das das mit einem Schweißgerät oder mit Hartlot anheften kann.

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Hier natürlich noch das Ergebnis. Gerade am Anfang des Schnittes neigt das Sägeblatt noch ein wenig zum verziehen, aber wenn es einmal gut im Holz ist, dann gibt es kaum noch Probleme.

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Einen Kontruktionsfehler habe ich allerdings begangen. Davon habe ich leider kein Foto: Ich kann bei der Führung nicht einstellen, wie tief diese ist. Das heißt, jetzt muss ich das Band so anpassen, dass die Kugellagerkanten genau hinter den Zähnen sitzen. Dadurch wiederum läuft das Band nicht perfekt auf der Krone des oberen Rades, sondern etwas davor. Das wiederum sorgt dafür, dass die Säge insgesamt nach rechts zieht. Wenn man das aber *weiß*, kann man durch Einstellung des Anschlags mit Winkel etwas kompensieren. Ungefähr 8-10°, dann gibt es gerade Schnitte.

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 09.02.2018, 13:47
von Dolge
Keine Meinungen dazu?

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 09.02.2018, 13:53
von Grombard
Ist mir etwas zu "rustikal". ;D

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 09.02.2018, 13:58
von schnabelkanne
Servus, was hast du für ein Sägeblatt? meines verläuft immer.
Lg Thomas

Re: Hartholz für Facings (Leipzig?)

Verfasst: 09.02.2018, 20:31
von Dolge
Grombard hat geschrieben:Ist mir etwas zu "rustikal". ;D


Das kann ich nachvollziehen. Meine größte Sorge war, dass Holzstaub von oben in die Kugellager eindringt und die beizeiten zusetzt. Scheint aber zu halten. Vom Gefühl her ist das gegenüber dem Gussteil mit den Abstandhaltern aus Eisen eine riesige qualitative Verbesserung. Dass es krumm und schief ist, liegt eher daran, dass das quasi das erste Teil war, das ich je aus Metall gebaut habe ^^

Schnabelkanne: Udeeholm-Sägeblatt extrabreit mit weiter Zahnung. Ich habe einfach geschaut, was die Maximalbreite für die Säge ist und dann was entsprechendes gekauft. Läuft wesentlich gerader als die Standardblätter.