Fletchers-Corner

Hallo,
Bin frisch vom Bogenbaukurs zurück und habe beschlossen, selbst "durchzustarten". Da trifft es sich gut dass mein Bruder gerade Esche und Robinie aufarbeitet. Holz hätte ich also genug. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob es geeignet ist, da fecht fein gewachsen. Robinie hab ich schon mal gestaltet, eine Kirsche war auch dabei und Hasel hab ich mir selbst abgeschnitten. Reicht die Qualität zumindest für den Anfang oder soll ich was besseres suchen?

Die Robinie sieht gut aus, da kannst Du dann üben Jahresringe am Rücken frei zu legen..

Die Esche hat schon sehr feine Jahresringe...

Mit Kirsche habe ich noch keine Erfahrung.. Liegt noch im Holz Lager...

Liebe Grüße benzi

Hallo Highlife,
was für ein Zuggewicht strebst du denn an?

LG Felix

fka hat geschrieben: ↑

28.02.2024, 12:45

Hallo Highlife,
was für ein Zuggewicht strebst du denn an?

LG Felix

40-45 , warum?

@Highlife
Da ist sicher einiges dabei. Eine Beurteilung nach den Fotos ist nicht möglich, da benötigt man mehr Details, scharfe Fotos und Informationen zu Länge. Breite, Jahresringe, Astlöcher etc. .
In der Regel wird man aus diesen Hölzern Billets sägen und dann im Griff zusammensetzen. Dann macht es auch nichts, wenn da Drehwuchs und auch enge Jahresringe zutage treten. Man wählt einfach das passende Stück aus, Material hast du ja genug.

Je höher das Zuggewicht, umso qualitativ besseres Holz benötigt man. Das von dir angegebene Zuggewicht sollte aber mit jedem dieser Holzarten möglich sein. Vorausgesetzt, man wählt ein gutes Stück aus.

Highlife hat geschrieben: ↑

28.02.2024, 13:08

40-45 , warum?

Siehe Jo.

Für 45# würde ich dir für den Anfang Hartriegel empfehlen. Wie Jo schreibt, ist das auch mit deinen Hölzern möglich, Esche, Hasel und Robinie sind aber allesamt nicht sonderlich drucktolerant und kollabieren gerne mal am Bauch wenn der Tiller nicht ganz stimmt. Hartriegel macht da mehr mit und ist, zumindest bei mir im Süden, ähnlich verfügbar wie Hasel.
Kirsche ist zwar recht drucktolerant, bricht aber gerne mal über den Rücken und gilt nicht gerade als Anfängerholz.

Die Robinie hat tiefer im Kern ein paar recht schöne Ringe. Die Ringe des Splints sehen für mich aus, als ob sie max 1mm haben, stimmt das?

LG Felix

Mit bde3r Robinie kannst du üben, den Rücken auf einen Jahresring abzunehmen.
Wenn auf dem letzten Bild eine Linie von dem Holzkern in Richtung 19:30 ziehst sieht es rechts von der Linie ganz brauchbar aus.
Im anderen Bereich kannst du die Arbeit mit dem Ziehmesser üben. Generell, such die Stellen/Bereiche heraus, in denen der dunkle Teil des Jahresringes (Spätholz) deutlich dicker ist als der helle Teil (Frühholz)
Mit welchem Holz habt ihr im Kurs gearbeitet? Nimm für die ersten versuch ein Holz das dem aus dem Kurs möglichst ähnlich ist. So kannst du das Gelernte direkt anwenden.

ABER, in welchem Trocknungszustand ist das Holz eigentlich? Bilder aus dem Wald deuten meist auf sehr frisches Holz hin...

PS. Robinie ist sehr gut geeignet, das saubere Tillern zu lernen. Sie zeigt dir sofort mit Stauchrissen, wenn du eine Schwachstelle hast . Von daher, etwas zweischneidig aber ein guter Lehrmeister .

Also ich nehme für meine Kurse auch Esche und die hat auch genauso feine Ringe. Manche Kursteilnehmer bauen da Bögen mit 45-50# und alle haben gehalten und keine hatte Knitter...
Dein Holz sieht gut aus...einfach ran an den Speck

LG Markus

Denke auch dass die 45# bei der Esche kein Problem sein dürften.
Würde die ganz äußeren Ringe abtragen (6-8 Ringe, schwer erkennbar) und auf einen Hinarbeiten wo man zumindest schön das Spätholz erkennt. Dann bist auf der sicheren Seite.
Würde dann halt den Bogen lieber ein bissle breiter bauen.

Während die Staves trocknen würde ich auch, wie Felix gesagt hat, mir einen Hartriegel oder noch besser für den Anfang Hasel holen. Trocknen schnell und du kannst eigentlich immer den Jahresring unterhalb der Rinde nehmen.
Solange können deine gespaltenen Staves gemütlich 1 Jahr trocknen

Grüße Basti

Vielen Dank für die Antworten

Ich werds einfach mal mit dem probieren was ich hab. Ich spalte noch ein paar Stämme auf und schau dann wie ich damit zurecht komme. Zuggewicht ist mir für den Anfang auch nicht so wichtig, es geht jetzt mehr darum, überhaupt was brauchbares zu schaffen.
Zur Trocknung hab ich mir folgendes überlegt:
- unter Dach über den Sommer, dann in heizraum
- gleich indoor/ Heizraum
- das anfallende Schnittholz wird an ein nahegelegenes Laubholzsägewerk verkauft, dort könnte ich fragen ob mein Zeug mit in die Kammer kann. Das würde sicher am schnellsten und besten gehen.
Was meint ihr dazu?

LG, highlife

Vor dem Spalten ueberlegen wie der Bogen rein soll. Auf deinem ersten Bild meine einige zu sehen, wo das nicht der Fall war.

Trocknen: luftig, schattig, unter Dach im Freien. Dachboden, Heizraum, Trockenkammer etc. sind gar nicht gut

Was soll an der Kammer schlecht sein?
Dieses Werk ist auf Laubholz spezialisiert und trocknet auch sehr wertvolle Qualitäten

Geht viel zu schnell und macht das Holz sproede. Bogen und Moebelbau sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Aber wenn du gern Boegen baust, die ueber den Ruecken reissen, bitte....

Na gut, überredet

Siehst du, geht doch.
Ist ja nicht so, dass das Thema hier neu waere

Aber ein Jahr musst deswegen trotzdem nicht warten. Siehe Saplingturnier