Laminierter Bambus/Holzrecurve

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Rifle
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Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 05.01.2009, 15:55

Hallo Bogenbauer,

wurde grade rausgeschmissen, jetzt muss ich alles nochmal tippen >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:

Ich will mal wieder was basteln und stelle mir nun gerade ein paar Fragen. Bei der geballten Kompetenz hier denke ich wird es die eine oder andere Erfahrung dazu geben. Dann muß ich die Fehler nicht mehr machen... ;D

Ich will zwei neue Bögen in meiner geliebten Duoflexform bauen. :-*
Der eine soll 35-40# bekommen der andere 55-65#.
Aufbauen will ich sie diesmal aus verschiedenen getaperten Laminaten.
Danke Nikodemus für die Tipps zur Tapervorrichtung mit dem Bandschleifer auf FC.
Verklebt wird diesmal nicht mit Epoxy sondern mit Urac. Griffteile sind schon für beide Bögen vorbereitet (Pink Ivory und Bocote).

Der stärkere Bogen soll ein Bambusbacking bekommen, darunter zwei getaperte hochkantverleimte Bambuslaminate und Osage oder Bambus als Facing. Beim Bambusstreifenfacing fürchte ich das Tillern. :-\

Der schwächere Bogen soll auch ein Bambusbacking und zwei getaperte hochkantverleimte Bambuslaminate bekommen. Das untere Laminat wäre das Facing und ist eine geröstete Version. Die Laminate sind etwas dicker als die beim Glasbogenbau (4,0>2,6 mm)

Und jetzt meine Fragen ;D:

Hat jemand Erfahrung mit dem gerösteten hochkantverleimten Bambuszeug (Parkettware)als Facing? ???
Erste Biegeversuche zeigen das das Zeug spröder ist als das ungeröstete. Es bricht aber auf der Zugseite auf. Ich möchte keine Überraschungen mit Kompressionsrissen bekommen. Fall jemand das Zeug schon als Facing benutzt hat bitte ich um Infos.
Falls das Röstzeug eine schlechte Idee ist, hätte ich noch einen getaperten Massarandubastreifen (3,4>1,8mm) als Alternative. Bei dem Material fürchte ich jedoch, daß ich es nicht in die Recurveform gebogen bekomme. Hat schon jemand versucht Massaranduba mit Hitze zu biegen?

Danke für Infos...

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kra
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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von kra » 05.01.2009, 16:34

Zu Massarandubra kann ich nix sagen, da wäre Arcus gefragt.

Hochkant verleimtes, getempertes Bambuslaminat habe ich schon zu Bauch-Lagen verarbeitet.
Geht gut, ist aber dem Osage in der Druckfestigkeit unterlegen. Man muß den Bogen mit viel Reflex verleimen, damit nach dem Tillern noch was davon übrig bleibt. Von der Länge her würde ich auf 66" gehen, eher breit anlegen und mit ca. 20cm Reflex verleimen. Wurfarm Vortsicht beim Tillern, der Reflex ist ziemlich wiederlich....
Schwachstellen sind die Nodienstellen. Bei mir haben sich da einzelne Fasern aufgestellt. Allerdings ist die Stelle auch einen Tick zu schwach.

Noch ein Tip zur Endbehandlung: Die Bauchseite heiß machen, mit Epoxy tränken und noch heiß leicht abwischen. Gibt der Bauchlage etwas zusätzliche Festigkeit.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von skerm » 05.01.2009, 16:37

Mit Bambus kann ich dir nicht helfen und die Tipps zur Tapervorrichtung habe ich auf die Schnelle auch nicht gefunden, aber du bringst mich damit auf eine gute Idee, sowas brauch ich! Vielen Dank dafür!

Gruß,
Daniel

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Squid (✝) » 05.01.2009, 17:05

@Kra: Die spätere Epoxybehandlung ist speziell für stabverleimten Bambus? Oder ist sie hinsichtlich der Steigerung der Druckfestigkeit und Dauerhaftigkeit auch für andere Hölzer sinnvoll?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Rifle
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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 05.01.2009, 17:13

@skerm
Ich habe mich verschrieben, Die Taperanleitung ist auf FA. Da die Seite im Moment hängt kann ich den Link hier nicht reinstellen. Wenn die wieder online sind brauchtst du nur Tapern in die Suchfunktion eingeben, dann findest du es schon, ansonsten frag Nikodemus.

@kra
Danke für die schnelle Antwort, ich weiß jetzt aber trotzdem nicht was ich machen werde. Entweder viel Set bei weniger Masse, oder mehr Masse und weniger Set ???
Das Design ist durch die Form vorgegeben, da kann/will ich nichts ändern. Länge ist 60-61" und der Reflex ist 4", davon konnte ich mit Holunder als Belly 2" ins Ziel bringen. Breite liegt bei 4,5-5,0 cm am Fadeout (meine Bögen sind  meistens zu breit :D).
Ich denke ich versuch erstmal Massa zu biegen... vorsichtig natürlich :-\

Der Endbehandlungstipp ist Super! ;)

Wenn du schon mal dran bist, wie dünn glaubst du kann ich mit Osage am Bauch werden bevor es zusammenbricht? Ich weiß das ist zu allgemein gestellt. Denkst du, daß ein Laminat von ca. 3>1,5mm als Facing Überlebenschancen hat, oder sind 1,5mm zu dünn?

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von arcus » 05.01.2009, 20:56

Massa mit trockener Hitze biegen geht gudd--grade, wenn er so dünn ist , wie Deiner .

Schüssel mit Wasser in Backofen und 150 Grad einstellen.

hab das nämlich gestern gemacht, um die Fadeautüberklebeung bei meinem R/D Bambus ,Jatoba,Massa zu biegen


Gruß Rolf
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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 05.01.2009, 21:13

Danke Arcus,

Ich habe es nicht abwarten können und vorhin mit der Heißluftpistole probiert. Weil es so dünn war ging es gut.

Massaranduba war übrigens das einzige Holz bisher das schwierig zu tapern war. Es ist irgendwie eigensinnig, bremst beim Schleifen (als ob es sich festfrisst) und wenn man dann den Druck erhöht geht es zu schnell durch. Dadurch kriegt man sowas wie Rattermarken, wenn man nicht aufpasst.

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von kra » 05.01.2009, 21:23

Nö, 1,5mm Osage belly hat echte Überlebenschancen  ;D, auch bei mehr als 50#. Viel drunter würde ich aber nicht gehen. Also Material zugeben fürs Tillern.

Epoxy-Behandlung: macht imho nur bei Bambuslaminaten Sinn, da sie teilweise etwas porös sind und das Epoxy aufsaugen können.
Für Holz kann es als wasserfester Lack dienen, aber es gibt einfacheres (und damit besseres).

Btw, das Epoxy mit ein paar Tropfen Aceton (sparsam!!) verdünne, es dringt dann besser ein, härtet aber langsamer.
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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 07.01.2009, 01:06

Die ersten zwei Laminate und der halbe Griff sind fertig, als nächstes kommt das Backing drauf.

Vom Urac bin ich noch nicht überzeugt. Es fließt nicht so gut wie Epoxy, durch die dunkelbraune Farbe kann ich auch den Klebespalt beim verkeilen nicht so gut beurteilen. Das ausgehärtete Zeug wirkt auf mich auch nicht so hart/zäh wie Epoxy. Der andere Nachteil ist, daß es ein wenig anzieht wärend ich die einzelnen Laminate bestreiche. Ich habe es gern wenn ich 1-1,5 h Zeit beim zurechtrücken und verkeilen habe.

Mal schauen...

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Bergschoof » 07.01.2009, 20:23

hi Rifle,

wo hast du denn die osage streifen her ? selbst hergestellt ?
hab sowas mal mit nem stück zitronenholz gemacht, fast die hälfte war verschnitt :(

MfG Korbi

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 07.01.2009, 20:54

Ja, die Streifen habe ich selber gemacht.
Das Stück Osage war ein Geschenk von Brucky in Neubrunn. Vielen Dank nochmal an der Stelle, das war sehr großzügig.
Ich habe vier Streifen daras geschnitten, soll für vier Facings bzw. zwei Bögen reichen. Zwei davon sind getapert.
Verlust ist natürlich immer da, Schnittbreite der Kreissäge und natürlich das Tapern.

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 24.03.2009, 11:49

Ich habe gerade gemerkt, daß man hier wieder Bilder einfügen kann. ;)

Also hier die noch nicht ganz fertige erste Story vom schächeren Vollbambusrecurve:

Bild1 :
Verkleben der beiden Bambusparkettlaminate. Die Recurves sind leicht vorgeföhnt, Pink Ivory Griff zwischen den Laminaten.

Bild 2:
Vorbereitetes Bambusbacking und die entformten Bauchlaminate
Dateianhänge
IMG_2429.JPG
IMG_2425.JPG

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 24.03.2009, 11:56

Bild 3:
Das Backing habe ich diesmal auf der anderen (negativen) Recurveform verklebt. Ist nicht so gut für das Keilen, aber hat einigermaßen funktioniert.

Bild 4:
Die Wurfarmform (mit etwas Luft) mit der Bandsäge ausgeschnitten. Diesmal sind sie pyramidal
Dateianhänge
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IMG_2431.JPG

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 24.03.2009, 12:48

Bild 5:
Nach dem ersten Tillern, das erste mal aufspannen. Der Bogen biegt sehr griffnah, die Laminate verjüngen zu wenig.

Irgendwie spinnt die FC-Seite bei mir, der Download klappt nicht...
Dateianhänge
IMG_2439.JPG

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Re: Laminierter Bambus/Holzrecurve

Beitrag von Rifle » 24.03.2009, 12:50

Bild 6:
Tillerarbeiten...

Bild 7:
Revurve mit langem Sehnenkontakt. Diesmal verhalten sich die Recurves relativ brav. Ich muss nicht soviel korrigieren wie sonst, da sie nur wenig zur Seite kippen.
Dateianhänge
IMG_2459.JPG
IMG_2443.JPG

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