Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 27.11.2010, 21:44

Immer ruhig mit de jungen Pferde.
2,5 - 3cm dicke ist nicht grade wenig.

Wie lang wäre der Bogen wenn Du den stave vor dem Ast ablängst?
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Ravenheart » 27.11.2010, 22:57

So, ich bin nun extra mal in den Keller gegangen, und habe meinen letzten Hollerbogen für Dich vermessen:
(Den vom "Quick-and-Dirty bei Gervase!)

Länge effektiv (=zwischen den Sehnenkerben) 1,59m
Auszug und Zuggewicht: geschätzt 55#@26"
Griffbereich: d = 2,65 cm b = 3,5 cm
Wurfarm hinterm Griffübergang: d = 1,6 cm, b = 3,3 cm
Wurfarm Mitte: d = 1,4 cm, b = 3,4 cm
Wurfarm vor den Sehnenkerben: d = 0,9 cm, b = 2,1 cm

Du siehst, da ist noch alles drin! :)

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 27.11.2010, 23:15

Jups, da geht noch was , etwas schwächer als Rabe seiner so um 40# @ 27"
mein Holler vom ersten sapling Tunier Der mit der 2k Knete in den Astlöchern....die immer noch hält , mittlerweile mit einem Flicken über einem Astknubbel .
so ca 160cm N/N , 3,5cm breit schmaler im Griffberich, da nur 2,7 cm b.
Wartet derzeit noch auf einen neuen Griffaufbau.
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Hollersap1 004.jpg
Hollersap1 003.jpg
Hollersap1 002.jpg
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 27.11.2010, 23:23

:o
Ich staune nicht schlecht! Ich wollte auch nicht rumheulen, aber geärgert hab ich mich schon; aus geannten Gründen^^.
Dann werd ich folgendes tun:
1. morgen erstmal wie angekündigt den Rohling bei tageslicht photographieren.
2. vorsichtig weiter ablängen, wo er noch zu dick ist (ob mit Säge oder Ziehmesser/+Paspel weiß ich noch nicht, mal schauen)
3. wenn er soweit passt die Rückseite mit der Raspel "einebnen", bzw vorsichtig mit dem Ziehmesser, damit ich später mit dem Schweifhobel überhaupt tillern kann. Im Moment hat der eine Oberfläche wie ein See bei Sturm, und paar Kerben von mißglückten Ziehmesserschnitten sind auch noch drin. Die mach ich raus.
4. Ab zum Trocknen in den Keller ;D

Danke für Geduld uns Rat!

Ach, bevor ichs vergesse: @acker, könntest du vielleicht ein Buidl von einer Aststelle auf dem genialen Bogen machen? ;) Ich bin mir nämlich nicht so sicher, wie ich mit den Ästen umgehen soll. Wobei das noch Zeit hat, ich stell mal ne Detailaufnahme der Äste bei mir rein, wenn der Stave trocken ist.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 27.11.2010, 23:57

Die Äste sind unter den Wicklungen und unter der großen Wicklung ist noch ein Hanfpflaster.
guckste hier:
viewtopic.php?f=58&t=14544
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Ravenheart » 28.11.2010, 00:01

... Mein Holler hatte wenig Äste, ich konnte die meisten umgehen, so liegt nur 1 kleiner ganz drin und ein 2. ist "angekratzt"...

Sh. Anhang....

Mit Ästen gehst Du am beste so um, wie im 3. Anhangbild (das is ne Eibe)...:
Das, was an Querschnitt durch den Ast verloren geht, seitlich zugeben.
Beim Verlauf der Kurve richtest Du Dich einfach nach dem Faserverlauf des Holzes..

Rabe
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Eibe_Ast.JPG
Holler_Ast2.jpg
Holler_Ast1.jpg

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 28.11.2010, 11:11

Aha, Danke vielmals. Ds hieße dann: wenn ich einen Ast hab, der seitlich (also nicht aus dem bauch oder Rücken heraus) wächst, müsste ich im Bauch oder Rücken eine Erhebung lassen. Ich hätte diese Seiten nämlich promt ganz flach gemacht...

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Ravenheart » 28.11.2010, 19:24

ääääähhh... ich bin nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe... Kannst Du mal ne Skizze machen?

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Mr._Pink » 28.11.2010, 20:43

@acker:
Aus was sind denn die Wicklungen gemacht?
MfG
Mr._Pink

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 28.11.2010, 22:43

So, hier die angekündogten Fotos.
@Ravenheart: ich hab deinen Post nicht mehr rechtzeitig gelesen, sonst hätte ichs noch mit fotographiert. Aber ich glaube, man kann es auf dem ersten Bild sehen: der rot markiere Ast scheint nach rechts oben rauszuwachsen.Kann sein, daß ich mich täusche, aber es zeigt vielleicht, was ich meine.
Dateianhänge
1.jpg
2.jpg
4.jpg
5.jpg

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Ravenheart » 29.11.2010, 02:50

...ganz schön unscharf... :'(

Wenn ich es richtig verstanden habe (sh. "Ausgangslage"), wäre mein Weg so:
(Entspricht Beispiel oben, Ast 2)

seitlicher Ast.JPG


Rabe

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 29.11.2010, 13:36

Ich muß noch einen thread im How to board machen mit Deinen genialen Zeichnungen Rabe :
Zeichnungen von Rabe für Problemlösungen von A bis Z beim Bogenbau .
Die sind viel zu schade als das sie im Forumsdjungel untergehen
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Galighenna » 29.11.2010, 22:00

Also ich glaube ein Aspekt ist beim Ziehmessern bisher irgendwie untergegangen und das ist der Faserverlauf.
Wenn ich mit dem Ziehmesser ins Holz schneide, habe ich 3 Möglichkeiten:

1. Ich schneide genau Parallel zur Faser
Dann passiert nichts, ausser das das Messer gut, gerade, glatt und sauber schneidet

2. Ich schneide mit dem Faserverlauf in die Faserrichtung rein
test1.jpg
test1.jpg (4.32 KiB) 1125 mal betrachtet


Dabei schneidet das Messer ebenfalls sauber und ohne Probleme

3. Ich schneide gegen den Faserverlauf in die Fasern rein
test2.jpg
test2.jpg (3.64 KiB) 1125 mal betrachtet


Genau das ist bei im Bereich der Äste sicher der Fall. Dort laufen die Fasern anders als im restlichen Holz. Du schneidest ins Holz und das Messer frisst sich richtig tief rein weil es leichter ist den Fasern zu folgen als diese zu zerschneiden. Dabei hebt sich eigentlich immer ein dicker Span ab, der dem Faserverlauf folgt.
Die Lösung ist, in die andere Richtung zu schneiden, so das das Messer wie in Fall 2 Schneidet. Selbst mit dem schärfsten Messer würdest du sonst trotzdem Späne rausreißen
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 30.11.2010, 00:03

@galighenna: OK, danke. Werd ich berücksichtigen! Kann es da nicht passieren, daß man hinter dem Ast eine Kuhle ins Holz schabt? Also wenn ich auf dem Ast ansetze und dann mit der Faser schneide - bestaht dann nicht das Risiko, das harte Astholz nur minimal zu schneiden und das weichere Stammholz dahinter dann umso mehr? Werde das morgen an einer ungefährlichen Stelle mal testen...

Soll ich den Bogen noch weiter runterhobeln, oder ihn jetzt zum trocknen stellen? Ich weiß, die Bilder sind nicht bespnders gut, aber ich krieg sie nicht schärfer (meine Kamera ist schon ziemlich alt) - vielleicht kann man es trotzdem beurteilen... ich würde in der Mitte noch etwas wegnehmen und dann allgemein mit der Raspel eine möglichst ebene Oberfläche herzustellen versuchen, damit man später Tillern kann.

Ich hab den Stamm ja vor etwa anderthalb Wochen geschnitten. Ist es ein Problem, daß erst gegen Mitte/Ende dieser Woche mit dem Halbieren fertig werde? Wg. der Trocknung meine ich.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 19.01.2011, 23:28

Der Holler ist jetzt trocken, würde ich sagen - und hin. Erstens hat er Risse bekommen (vielleicht zu schnell getrocknet, könnte aber auch an der Dicke liegen. Hab ihn in der Mitte für den Griff dicker gelassen). Das wäre wohl noch zu korrigieren, aber:
Zweitens hat er etwa 90° Propeller >:(
Die Rinde sah eigtl. ganz gut aus, kann es sein, daß durch die Lagerung (stehend an eine Wand gelehnt) der Stamm sich veruogen hat? Kann auch die Dicke eine Rolle spielen?

Den nächsten Stamm spalte ich oder lass ihn beim Schreiner zersägen, allein ohne Erfahrung mit dem Ziehmesser ist das hoffnungslos...

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