'Set' Definition - wie misst man Set?

[Wilfrid (✝)]

stimmt soweit, bis auf die Eigenschaft von Set...

Set ist keine positive Eigenschaft an sich. Es kommt eben auf die Menge an. 6"Standhöhe und 5.9" Set machen ne wabbelnde Sehne. Die Sehne würde wohl voll auf die Hand durchschlagen. Außerdem fehlen dem Bogen diese 5.9" Auszug, denn um diesen Betrag darfst Du ihn weniger ziehen (mindestens) vor knack.

Hier gehts darum wie Set gemessen wird, nicht ob schlimm oder nicht schlimm, zulässig oder nicht.

[Frankster]

4. Set ist eine positive Eigenschaft wenn die Bogengeometrie dadurch nicht deflex wird und keine Stauchbrüche entstehen.

@wilfrid
auch 5,9" Set können positiv wirken wenn der Stave genug Reflex hatte. Siehe Punkt 4.

@Gali
Die Frage ist ob es messbar ist. Einen theoretischen Vorteil gibt es.

Ich denke man tut gut daran wenn man Set beim Bogendesign berücksichtigt.

[Firestormmd]

Und wie misst man den Set jetzt nun genau? Bei einem Möllegabet mit sagen wir mal sehr langen steifen Enden macht es ja keinen Sinn den Abstand von Griff zu Tips zu messen, weil die Enden nur als Verlängerung dienen, aber keinen Set annehmen. Sollte der Set also nur im biegenden Bereich gemessen werden? Bei normalen Flachbögen also bis 10cm or den Tips?

Grüße, Marc

[skerm]

Ein Bogen der Gerade ist, eine Standhöhe von 6" hat und bei 28" Auszug dann exakt 40# Zugkraft hat, hat exakt die gleiche Energie gespeichert, wie ein Bogen mit 5,9" Set, 6" Standhöhe und 40#@28", so lange die Auszugskurve nicht irgendwie krumm wird.
Beide Bögen beschleunigen dann den Pfeil exakt gleich und haben damit die gleiche Leistung.

Da wär ich mir nicht so sicher. Der Bogen mit 5,9" Set wird meiner Meinung nach mehr Material brauchen, um die 40# zu erreichen und deshalb schwerer sein.

Gruß,
Daniel

[Gornarak]

Und wie misst man den Set jetzt nun genau? Bei einem Möllegabet mit sagen wir mal sehr langen steifen Enden macht es ja keinen Sinn den Abstand von Griff zu Tips zu messen, ...

Wenn du es so genau haben willst, dann musst du an mehreren Stellen messen und ein Set-Diagramm erstellen oder Set an unterschiedlichen Stellen verschieden gewichten.
Prinzipiell gilt das ja nicht nur für den Møllegabet. Auch bei nem Kreistiller sieht der gleiche Set im Griffbereich anders aus als bei nem Peitschentiller.

[Ravenheart]

hmmm...
Also es ist schon richtig, dass es einen Unterschied macht, ob ein Bogen nun 20 cm lange, steife "Hebel" hat oder nicht.
Auch richtig, das Set nur im biegenden Bereich stattfindet.

Wollte man da mathematisch korrekt erfassen, müsste man einen Quotienten bilden:
Einen geraden Stab würde man als "0" setzen. Einen Reflex würde man mit (-) messen, einen Deflex mit (+).
Die Formel wäre dann:
(Biegung nach dem Tillern) minus (Biegung vor dem Tillern) geteilt durch (Länge des biegenden Bereichs) [cm]
(BnT - BvT)/LbB
Das Ergebnis wäre dann "Set je cm Biegebereich"

ABER...:

Das würde AUCH nicht genug aussagen, denn wie oben geschrieben macht es einen großen Unterschied, ob der Bogen INSGESAMT sein Set noch unterhalb der Standhöhe hat oder nicht!

DAHER.... Ist es schon sinnvoll und üblich, das Set am GANZEN Bogen zu messen, also die gerade Verbindungslinie zwischen den Sehnenkerben zu nehmen und deren Veränderung im Griffbereich (RELATIV) zu betrachten - AUCH wenn dabei ein Bogen mit kurzem Biegebereich (bei gleichem Wert) ABSOLUT mehr Set hat als einer der über die ganze Länge biegt.

Rabe

[Gornarak]

Eben - alles was man so treiben kann, kann man auch übertreiben ...

[corto]

einen Bogen nehmen, und dann die Tips mit definierten Gewichten beschweren.

zumindest für die masse der recurves hat das einer der autoren in der tbb2 gemacht, und jeweils ein paar fps verloren.

[YeomanArcher]

Sry wenn ich jetzt auch meinen Senf dazu gebe, aber bei Flachbögen (zb *impatientiam*) lege ich den Bogen einfach auf einen Tisch, und messe den Abstand Tip-Tisch. Minus Reflex nat...
Bei Recurves bzw geflippt misst man einfach den Bereich bis zum Recurve (Flip)... oder?

Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Gruß, Yeomanarcher

[Frankster]

yeo, bin mir da nicht sicher, ich mach ein Beispiel:

Du nimmst einen Rohling vor der Bearbeitung, spannst ne Schnur zwischen den Tips und misst den Abstand zu einem Bezugspunkt am Griff, z.B. der Druckpunkt / Handballenauflage. = Basiswert

Hast Du den Bogen bearbeitet / getillert, misst Du nochmal und ermittelst die Differenz zum Basiswert = Set.

Flippst du die Enden, machst Du eine Set Messung vorm Flippen und danach. Die Differenz substrahierst Du vom Basiswert. Das ergibt wieder einen neuen Basiswert.

Nach weiterem Tillern / Schießen usw.. misst Du nochmal und ermittelst die Differenz zum letzten Basiswert = aktuelles Set

Nicht ganz einfach, aber ich glaube man kann es nachvollziehen.