1. Versuch

Themen zum Bogenbau
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fatz
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Re: 1. Versuch

Beitrag von fatz » 02.05.2016, 21:43

Das sagst du nur, weil du auch aus der Wunderhaselecke von .de bist. ;D
Hier am Alpenrand hat das Zeug 3-4mm Ringe und wenn du auch nur den kleinsten Tillerfehler baust, kriegt's Stauchrisse.
Haben ist besser als brauchen.

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Klink
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Klink » 02.05.2016, 22:15

Ganz ehrlich? Meine Hasel haben auch alle so ca 3mm Ringe, wenn nicht sogar bissl mehr. Irgendwo in meinem Wäldchen ist nen Strauch, da hab ich mal nen feinringigen gefunden, hab ich aber erst gemerkt, als ich den auf Kinderbogenlänge gesägt hatte :-/
Naja, den Bubi wirds freuen ;)
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HaBe
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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 20.05.2016, 12:02

Hallo,

ich melde mich zurück, mit einer wahrscheinlich dämlichen Frage, aber ich brauch jetzt endlich ein Erfolgserlebnis.
Nach meiner ersten Bruchlandung hat mir mein Gönner nochmal ein Stück Eberesche überlassen. Dieses wir auch, nach einigen Rückschlägen langsam zum Bogen.
Problem ist aktuell allerdings, dass die Sehen nicht über die Griffmitte geht. Der Bogen weist einen kleinen Knick auf. Meine Frage wäre nun: Kann ich versuchen diesen Knick mit der HLP direkt am Griff zu korrigieren, oder wird der Bereich dann zu instabil ?
Sollte ich eher weiter außen, an den Wurfarmen biegen. Ich hoffe, ihr versteht mein Problem.
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Rotzeklotz » 20.05.2016, 12:20

Ja, korrigier das im Griff. Die biegenden Bereiche würde ich wenn möglich nicht antasten.
Mit Eberersche und HLP habe ich noch keine Erfahrungen, im Zweifel würde ich dir raten, es mit Dampf zu probieren, ist in jedem Fall schonender für das Holz.

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Re: 1. Versuch

Beitrag von Becknbauer » 21.05.2016, 07:26

Wenn du den Bogen im Griff biegen willst, dann nimm Dampf. Dort ist zu viel Material, als daß du den Bereich mit der HLP richtig durchgehend erhitzt bekommst. Da ist die Gefahr sehr groß ihn außen völlig zu verkohlen.
Bereite dich ordentlich vor, damit du auch schnell genug bist.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Re: 1. Versuch

Beitrag von schnabelkanne » 21.05.2016, 11:33

Servus, ja korrigier die Sehnenlage im Griffbereich, nicht in den biegenden Teilen. Wenn die Sehne 1 cm aus der Mitte liegt, dann solltest du etwas mehr biegen, so in etwas das Doppelte also 2 cm. Mit Dampf mind. 1 Stunde erhitzen, ich biege immer während des Dampfbades mit einer Schraubzwinge schön langsam, wenn du nach dem Dampfbad biegst, solltest du schnell sein - nicht länger als 1 Minute und wie schon erwähnt gib genug Wasser in den Topf, damit das Holz nicht verkohlt.
Gruss Thomas
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Radon » 23.05.2016, 08:12

Normalerweise erwärme ich trockene Hölzer mit HLP, feuchte mit Dampf.
Habe neulich aber zum ersten Mal (trockene) Eberesche gebogen und festgestellt, dass es mit Dampf deutlich besser geht.
Ich leg das zu biegende Stück über einen Wasserkocher, mit Alufolie abdecken und ca. 1h köcheln lassen. Dann in Form bringen.

Gruss
Stefan

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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 23.05.2016, 09:07

Besten Dank für die Tipps. Allerdings habe ich mich gleich am Freitag noch mit der HLP ans Werk gemacht. Der Knick ist raus, der Griff etwas "angelassen" - ist aber nicht weiter tragisch. Da mir der Griff eh etwas schwach auf der Brust vorkommt, werde ich ihn wahrscheinlich noch etwas verstärken. Mit dem Tillern hab ich gestern begonnen und schnell festgestellt, dass ich noch einiges an Material abtragen muss. ;D Wenn's was zu sehen gibt, werde ich ein paar Bilder posten.
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Ilmarinen » 23.05.2016, 21:32

HaBe hat geschrieben: Wenn's was zu sehen gibt, werde ich ein paar Bilder posten.

Lieber früher als später. ;) :D

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 23.05.2016, 22:01

Wahre Worte - es könnte nämlich gut sein, dass das Teil demnächst als Brennholz für's nächste Kesselgulasch herhalten muss.
Im Ernst, ich hätte nochmal ne Anfänger- bzw. Verständnisfrage. Beim Aufspannen der Sehne, wie auch beim sanften Ausziehen, verdreht sich der Bogen nach rechts; d. h. die Sehne zieht nach links. Sehe ich das richtig, dass die Ursache darin zu suchen ist, dass ein oder beide Wurfarme auf der linken Seite zu schwach ist/sind ? Müssen alle weiteren Tillermaßnahmen nun auf der rechten Seite der WA durchgeführt werden ? Oder gibt es bei solch einer Verdrehung einen grundsätzlichen Baufehler und das Teil ist Schrott ? Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Rotzeklotz » 23.05.2016, 22:16

Mach ma Foto ;)
Die Gefahr, dass man hier ohne was Konkretes aneinander vorbeiredet, is groß.

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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 24.05.2016, 14:25

Hi,
da hast du wahrscheinlich recht. Ich versuche später mal, ob ich mein Problem bildlich darstellen kann.
Im Prinzip kippt der Bogen bei Zugbelastung auf die Seite. Nach meiner Logik müsste dann die Seite, auf die die Sehne wandert zu schwach sein. Möglicherweise muss ich doch auch nochmal mit Dampf an den Griff ran, da der weiter oben besagte Knick auch wieder zum Vorschein kommt. Puhh, Bogenbau sieht auf Youtube irgendwie viel einfacher aus. ;D
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Re: 1. Versuch

Beitrag von Roby-Nie » 24.05.2016, 14:39

Hi HaBe,
wenn du den Englischen mächtig bist, schau doch mal hier rein:
http://www.primitivearcher.com/smf/index.php/topic,27206.0.html
Da sind neben einem Experiment zum Verdrehen auch noch 2 Lösungsmöglichkeiten erläutert.
Roby
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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 24.05.2016, 14:55

Yeah, besten Dank - jetzt sehe ich das Licht.
Anscheinend bin/war ich nicht die einzige Dumpfbacke.
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Re: 1. Versuch

Beitrag von HaBe » 24.05.2016, 20:15

Sodele,

hier mal die versprochenen Bilder - ich hoffe mal, dass das Wesentliche zu erkennen ist. Für diese Woche ist Schluss mit Bogenbau - demnächst geht's weiter.
Dateianhänge
B1.JPG
Sehne aufgespannt - noch nicht auf Standhöhe
B3.JPG
Da stimmt noch nicht viel.
B2.JPG
Etwas Abweichung von der Mitte
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