Neuer Versuch

Themen zum Bogenbau
Steiner Kurt
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Neuer Versuch

Beitrag von Steiner Kurt » 21.12.2016, 18:11

Hallo zusammen
Nachdem mir mein letzter Bogen misslungen ist, versuche ich es nocheinmal.
Ich habe ein Osage Orange geschenkt bekommen.
Der Vorbesitzer wollte ein Flachbogen machen und hat es mit dem Zugmesser
zu gut gemeint, und dem Rohling zu viel Holze weggeschnitzt.
Ich versuche daraus noch einen Bogen zu machen.
Bogen ist jetzt 175cm lang 3cm breit auf 1cm
18 mm dick auf 14mm.
Habe mal mit tillern angefangen.
Standhöhe 5cm
Ausgezogen bis 12 Zoll.
Bin ich auf dem richtigen Weg?
Besten Dank
Kurt
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Mario294
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Mario294 » 21.12.2016, 18:20

Hey,

also einen Osage geschenkt bekommen würde ich auch gerne ;D

Zu dem Tiller kann ich wenig sagen da fehlt mir die Erfahrung aber es sieht für mich so aus als ob der linke Wa schwächer ist als der rechte, der linke Wa hauptsächlich innen am Griff biegt und der rechte Wa sieht schon besser aus der darf noch etwas in Griffnähe biegen.

Die Angaben bitte nur als info sehen habe selber zu wenig Tillererfahrung um sowas richtig beurteilen zu können.

Die Kanten am Bogen sehen mir zu kantig aus ;D Die MÜSSEN vor jedem biegen ordentlich gerundet werden! Hoffe das ist jetzt nicht zu viel rot :D aber auf dem Foto sieht es so aus als wären die gar nicht rund.

Wenn er dir zu Schwach wird kannst du einen Osage auch wesentlich kürzer bauen das Holz kann einiges ab.

Grüße Mario

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Ilmarinen
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Ilmarinen » 21.12.2016, 20:29

Das ist ja schon als Stave ein Schmuckstück.
Die einzige Stelle, die ich sehe, auf die Du achten musst, liegt im linken WA nach dem Fadeout. Da gibt es zuerst eine Verdickung und danach eine Verjüngung und danach wird er wieder dicker. Du solltest da beim Bauch dem Rücken folgen, sonst baust Du Dir Schwachstellen bzw. steife Stellen ein.

Ansonsten biegt er schon recht gleichmäßig. Rechts vielleicht noch ein Bisschen wenig.

Ich würde die Sehen etwas einkürzen, die Kanten immer gut runden und nach jedem Abtrag 20 mal pumpen.

Viel Erfolg.

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Neuer Versuch

Beitrag von LittleOlli » 21.12.2016, 20:42

Hi,

also Osage geschenkt bekommen.. sowas hätte ich auch gern ;D

zum Tiller kann ich auch nicht so viel sagen, da gibts hier erfahrenere Spänemacher, die das Auge für so Tiller auf Fotos haben.

Ich persönlich würde bei Osage auch kürzer bauen (160-165cm), ggf. sogar noch zusätzlich Recurves biegen - habe aber selbst noch keine Erfahrung mit diesem Holz.

Gruß
Olli

Steiner Kurt
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Steiner Kurt » 22.12.2016, 11:12

Hallo Jörg
Der Bogenrücken ist ziemlich bucklig mit Ästen versehen, und daher scheint es dicker.
Tue mich schwer mit dem tillern.
Mir scheinen die beiden Wurfarme biegen sich unterschiedlich, und ich bekomme es einfach nicht hin.
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Rotzeklotz » 22.12.2016, 11:55

Schwäch erstmal den rechten Wa, bis beide Arme etwa gleich stark sind.

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Re: Neuer Versuch

Beitrag von fatz » 22.12.2016, 11:59

Haett ich auch gesagt, aber pass auf, 20cm vom Griff weg hast einen leichten Knick.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 12:12

Steiner Kurt hat geschrieben:Mir scheinen die beiden Wurfarme biegen sich unterschiedlich, und ich bekomme es einfach nicht hin.


Wenig Holz im rechte WA wegnehmen. Und immer wieder Pumpen besser Bodentiller des rechten WA's. Das Holz muss sich an die Biegung gewöhnen. Osage kann da recht störrisch sein. Nimmst Du zuviel weg, war es das.

Also Geduld. Du bist auf einem guten Weg.
Tip: Ich prüfe die Dicke der WA's mit den Fingern. Da ertastet man jede Verdickung. Besser als mit dem Lineal.
Zuletzt geändert von Felsenbirne am 22.12.2016, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Matthias

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Re: Neuer Versuch

Beitrag von schnabelkanne » 22.12.2016, 16:33

Servus, rechten WA schwächen wie schon vorgeschlagen und am linken WA nach FADE Out ist eine Schwachstelle.
lg Thomas
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Steiner Kurt » 22.12.2016, 21:42

Hallo
Habe am rechten Wurfarm Holz abgetragen.
Wie muss ich die Schwachstelle am linken Wurfarm angehen?
Besten Dank
Kurt
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von schnabelkanne » 22.12.2016, 22:10

Servus, nach der Schwachstelle Richtung Tip schwächen und dann rechten WA anpassen und immer schön vorsichtig und Kontrolle.
lg Thomas
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Ilmarinen » 23.12.2016, 21:32

Osage-1.jpg

Hier ist die Problemstelle. Der Fadeout ist recht dick und dann ist da noch die Verdickung. Danach wird der Stave dünner. Ich denke, Du musst da mit dem Bauch dem Rücken folgen. Also Buckel oben, dann Delle unten.

Grüße

Jörg
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Steiner Kurt » 25.12.2016, 15:17

Hallo zusammen
Habe die Schwachstelle am linken Wurfarm mal entschärft.
Hoffe ich bin immer noch auf gutem Weg.
Schöne Festtage an alle

Kurt
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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Mario294 » 25.12.2016, 16:26

Hey,

sieht doch schon mal ganz gut aus :)

Der rechte WA gefält mir eigentlich gut, der linke sollte in der Mitte und außen mehr biegen.

Nur eine Anfängermeinung ;D Warte mal ab was die anderen sagen.

Ist der auf voller Standhöhe?

Grüße Mario

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Re: Neuer Versuch

Beitrag von Ilmarinen » 25.12.2016, 18:40

Ja, sieht besser aus.
Marios Wahrnehmung ist richtig. Links in der Mitte und außen noch ein Wenige biegen lassen (aber außen nur ein Wenig). Wenn dann beide WAs gleich biegen, dann würde ich die Sehne auf halbe Standhöhe verkürzen und dann erst weiter tillern. Bei der langen Sehen besteht leicht die Gefahr, dass man die Enden zu sehr schwächt.

Nur weiter so.

Ich vermute auch, dass Du am Ende den Bogen noch kräftig kürzen kannst und evtl. die Enden ein Bisschen flippen solltest.

Grüße

Jörg
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