Welche Mitte ist die richtige?

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Mizzo
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Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Mizzo » 12.05.2017, 16:24

Hallo Leute,

Dies ist mein erster Eintrag :)

Ich habe vor kurzem mit dem Bogenbau angefangen und bereits einen ersten kleinen Testbogen aus Eschenholz fertiggemacht (siehe Bilder). Falls ihr etwas seht was ich hätte besser machen sollen, spart nicht mit Kritik ;)

Mein zweiter Bogen wird ca. 160-170 cm gross und aus Bergahorn angefertigt. Nun ist der Stave leicht gebogen und ich weiss nicht genau ob ich den Polen folgen soll (rote Linie) oder mit der Krümmung gehen soll. Die zwei Hälften verlaufen teilweise etwas knapp am Rande.

Was empfehlt ihr mir?

Grüsse
Mizzo
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von schnabelkanne » 12.05.2017, 17:40

Servus und herzlich willkommen bei den Bogenbauern.
Hast du zu den Esche Bogen noch ein paar Daten - Zuggewicht, WA-Breite, Länge
und ein Foto vom abgespannten Bogen von der Seite.
Hast du die Sehnenkerben am Rücken eingeschnitten?
lg Thomas
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Skyfox » 12.05.2017, 19:06

Hallo
Ich bin etwa gleich weit gekommen wie Du. Ich bin auch noch am Anfang. Habe einen kurzen Bogen aus Esche fertig und bin jetzt an einem längeren, auch Esche, dran.
Persönlich würde ich keine gerade Mittellinie erzwingen, sondern mit der natürlichen Krümmung gehen. Wegen Unregelmässigkeiten und Astknoten muss man eh flexibel sein.
Ich würde von der Rückseite, wo die Rinde ist, noch nicht zu viel wegnehmen, da evtl. wichtige Jahrringe verletzt werden könnten.
Viel Glück mit Bauen!
Grüsse

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Neumi
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Neumi » 12.05.2017, 22:42

Tach, ich gehe zwar nicht immer mit Rabes Meinung konform, aber da hat sich ein Bogenbauer echt viel Arbeit gemacht. deswegen meine Empfehlung: Frag das Wiki (ausser Du liest nicht gerne). Man findet zu fast allem eine Aussage...
z.B. http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Bogenbau#Mittellinie_und_Breiten-Verlauf_suchen
Grüsse - Neumi
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Zwiebel » 12.05.2017, 23:32

Sieht super aus! Wirklich schöner Bogen im wohl effektivsten Design für reine holzbögen. Ich hätte die enden wohl etwas schmaler und dafür dicker gefertigt. Übrigens ich finde den Rücken so wie er ist richtig schick.
Es sieht wirklich ein bisschen so aus als ob du auch den Rücken mit einer kerbe versehen hast. Das kann eines schönen Tages den Tod des Bogens bedeuten. Muss es aber nicht. Zeig doch mal ein Bild bei vollem Auszug! Der tiller wirkt auf mich noch nicht ganz perfekt. Das kann aber auch am Bild liegen. Rück doch mal ein paar Daten zu dem kleinen Teufel raus. Wirklich schöne Arbeit! ;)

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Neumi » 12.05.2017, 23:39

Halt, halt, es gibt kein effektivstes Design für reine Holzbogen. ohne Sorry, aber das iss nicht zutreffend und...
Und übrigens: wenn Du die EXIF-Tags aus Deinen Fotos raus machst, bleibt die Position des Fotos wie im Beitrag. Danke.
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Zwiebel » 13.05.2017, 00:00

Neumi hat geschrieben:Halt, halt, es gibt kein effektivstes Design für reine Holzbogen. ohne Sorry, aber das iss nicht zutreffend und

Und schon mal statische recurves reingemacht neumi?
Das pyramidiale ist wirklich das schnellste. Keine Frage. Ich wollte Lob austeilen und keine disskusion starten ;-)

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Neumi » 13.05.2017, 00:14

Gut, dann schreib Lob hin - OKI?
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Mizzo
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Mizzo » 13.05.2017, 00:15

Hallo allerseits

Vielen Dank für eure Inputs :)

Das Wiki ist toll, das ist genau das was ich gesucht habe. Vielen Dank an dieser Stelle.

Ich denke auch, dass es bei diesem Stave Sinn macht mit der Krümmung zu gehen. Wird schon schwer genug mit all den Astlöchern. Ansonsten kann man die Mittellinie schon erzwingen wenn es passt, oder ist das generell ein nogo?
Ich finde krumme Bögen schön aber der Idealbogen sollte ja schon gerade sein.

Der Bogen ist 115 cm lang und ist an der breitesten Stelle 43 mm breit. An den Enden ca 15 mm.
Die Wa's sind im Durchschnitt 7 mm dünn. Obwohl die Wa's so flach sind, hat der Bogen eine überraschend feste Spannkraft.
Das liegt wohl daran, dass er zum Griff hin relativ breit ist. Betreffend Zuggewicht kann ich dir keine Angaben machen, da ich kein Gerät habe um sie zu messen. Das muss ich mir noch besorgen. Und ja, die Sehenkerben habe ich am Rücken eingeschnitten. Das war ein Fehler aber hilft mir beim einspannen ;-). Auch der Griff ist zu weit nach unten versetzt. Der sollte ja weiter unten sein gemäss diversen Bauanleitungen aber bei kurzen Bögen macht das keinen Sinn, glaube ich. Die Wa's sind jetzt zu asymetrisch und ich hatte grosse Mühe beim tillern. Das sieht man auch auf den Fotos.

Morgen lade ich neue Fotos rauf mit angespannten Bogen. Bogenspannen und Fotos machen schaffe ich nicht alleine :)

Grüsse
Dimitri

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Neumi » 13.05.2017, 00:18

Zwiebel hat geschrieben:...Das pyramidiale ist wirklich das schnellste. Keine Frage...
UHuh. Definiere bitte mal dieses pyramidiale (Lob austeilen iss toll, wenns angebracht iss)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Zwiebel » 13.05.2017, 00:34

Zur Mittellinie: ich hab vorallem als Kind viele Bogen produziert die nicht perfekt mittig verliefen. Einige schieße ich immernoch. Ich kann dazu nur sagen das breite Bogen weniger anfällig dafür sind, sich deswegen zu verdrehen. Und auch ein elb hält 1-3 cm neben der Mitte aus ohne zu "kippen"
Manchmal ist es sogar eine Art schussfenster die gar nicht schlecht ist. Im großen und ganzen wird es sich allerdings dann doch irgendwann auf die Haltbarkeit auswirken. Vorallem bei viel Gebrauch.
Lg

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Mizzo » 13.05.2017, 10:17

Ok, alles klar … ich werde sowieso noch paar Anläufe benötigen um einen perfekten Bogen zu machen.
Da kommt es mir gelegen die verschiedenen Problemfelder beim Bogenbau kennenzulernen.
Zu meinem kleinen Eschebogen – der hat sich jetzt durch das mehrmalige Spannen auf der kurzen WA seite arg verbogen.
Ich habe ihn wohl zu flach gebaut und jetzt hält er die Zugkraft nicht mehr aus. Es wäre besser gewesen ihn schmaler und etwas dicker zu formen.

Naja, egal - lessons learnd :)

Grüsse
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Rotzeklotz » 13.05.2017, 10:50

Näää....den haste einfach vertillert, schmaler und dicker bauen hilft da nix (bei Esche erst recht) ;)

Mizzo
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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von Mizzo » 13.05.2017, 11:17

klar, hast schon recht … sollte ja stabil bleiben wenn er gut getillert ist. ;)
aber anfangs sah es nicht schlecht aus. der bogen wurde erst nach mehrmaligem spannen asymetrisch.

lässt ihr den bogen am tiller einige zeit lang eingespannt um das zu verhindern?

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Re: Welche Mitte ist die richtige?

Beitrag von schnabelkanne » 13.05.2017, 11:44

Mizzo hat geschrieben:klar, hast schon recht … sollte ja stabil bleiben wenn er gut getillert ist. ;)
aber anfangs sah es nicht schlecht aus. der bogen wurde erst nach mehrmaligem spannen asymetrisch.

lässt ihr den bogen am tiller einige zeit lang eingespannt um das zu verhindern?


Nein, den Bogen erst weiter belasten wenn der Tiller passt, sonst Knitterfalten - dauerhafte Schädigung des Holzes.
Wenn du Material am Bogen beim Tillern wegnimmst, dann musst du ihn einige Male belasten, damit das Holz Zeit hat auf die Materialabnahme an einer bestimmten Stelle zu reagieren und immer nur mit dem gewünschten Endzuggewicht belasten.

Aber wie gesagt immer schön langsam ausziehen und immer nur kurz belasten und erst weiter ausziehen wenn der Tiller wirklich passt - sonst hast du Knitterfalten am Bauch.
Bei deinem Bogen ist im unteren WA ein Knick/Schwachstelle drinnen, du müsstest davor und danach schwächen um die Schwachstelle zu entlasten und dann den anderen WA insgesamt schwächen/anpassen.

Zu deinem neuen Projekt: zeichne dir die Mitte des Staves an, dann leg den Stave auf 2 Böcke oder Sessellehne mit den Enden auf, die Reflexe Seite die zu dir zeigt ist den Bogenrücken. Die Sehne an den Enden hin und her verschieben bis sie in der Stavemitte halbwegs durch die Griffmitte verläuft. Äste und Knubbel wenn möglich auf der Seite oder in WA-Mitte sonst ev. den Stave leicht drehen um die Äste zu verschieben. In den Hauptbiegebereichen den Fasern folgen - also nicht gerade sondern entlang der Scheitellinie. Der Bogenrücken sollte halt unverletzt sein - dann am Bauch den Markkanal freilegen - Griff kannst etwas dicker lassen - Stirnseiten versiegeln usw.. s. auch die Sap Beiträge dort wird das gut gezeigt.
Die Form/Design würde ich noch nicht herausarbeiten, nur die seitl. Kanten leicht brechen - dann abwarten bis er trocken ist....
lg Thomas
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