Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

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AlexM
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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von AlexM » 22.06.2017, 14:12

Hallo Fatz, danke für das wach rütteln.

fatz hat geschrieben:Ein Kreis hat keine geraden Teile......

Das weis ich natürlich, aber aus irgendeinem Grund stand ich da wohl völlig auf dem Schlauch. Och man.

fatz hat geschrieben:Und das ist ganz unabhaengig davon wie der Wurfarmquerschnitt aussieht.

Ja logisch. Nicht der Querschnitt der WA endscheidet über die Bogenform, sondern der Griff. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber in diesem Fall ist es so.
Wenn Kerstin möchte das der Griff sich mitbiegt tillern wir ihn Kreisförmig und wenn sie den Griff steif haben möchte trillern wir ihn D-Förmig. Verstehe jetzt auch die Verwirrung der anderen ::).

Faden kann aus meiner Sicht geschlossen werden. Wollen ja nicht das meine verplantheit jemanden ansteckt.

Danke an alle.

Hetzer
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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Hetzer » 22.06.2017, 14:20

Ah, jetzt schnall ich so langsam, worum es dir da geht...

Also, nen richtig kreisförmigen Tiller vermeidet man eigentlich und es ist auch eher die dürftige Übersetzung von 'full compass', was nicht anderes als voll umschließen - also Biegung durch den ganzen Bogen, mit Griffteil, meint. Der Griff biegt zwar "voll" (also auf ganzer Länge) mit, wird aber eher steifer gehalten als die Wurfarme, da dir dort sonst zuviel power verlorengeht, denn letztlich lädt sich der Bogen auch über den Griff mit auf.
Ein praktisch richtig kreisrunder Tiller im gleichen Maß durch den ganzen Bogen ist eher ärmliche Verarbeitung, es wird immer eine Ellipse angestrebt.

Es kommt hier also eher drauf an, was deine Freundin will: Soll es eher ein target bow sein, mit mehr speed aber ruhiger im Abschußverhalten, wählt man den Griffteil eher komplett steif und eher lang. Das nimmt dir aber auf der anderen Seite wieder arbeitende Fläche, also wird der Bogen dann i.d.R. nicht dieselben Distanzen bei gleichem Pfeilgewicht erreichen wie ein voll durchbiegender Bogen, wird dafür aber genauer sein. Gehts um Weite, dann natürlich so viel arbeitendes Holz wie möglich wählen, also voll durchbiegend.
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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Arcito » 22.06.2017, 14:58

Hi Alex und Kerstin,

schön, dass es voran geht mit dem guten Stück. Wieviel mm Splint habt ihr denn jetzt noch übrig gelassen?

Zum weiteren Vorgehen: So wie er ausgeschnitten wurde, ist der Stave natürlich noch zu breit. - Vor allem für 35# und wenn es kein Flachbogen werden soll. Ich denke 3 cm Breite im Griff , auslaufend auf 12 mm an den Tips sind erstmal ein gutes Maß als Orientierung, von dem man beim Feintiller noch weiter reduzieren kann. Ich würde erst danach das Rundprofil (Querschnitt) herausarbeiten. Ganz ordinär Kanten auf der Bauchseite brechen und dann verrunden.

Viel Erfolg und viele Grüße,

Leif

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von AlexM » 22.06.2017, 15:24

Danke für die Ausführung Hetzer.

@ Leif. Ich bin noch eine Weile nicht zuhause heute, aber ich meine wir sind nun auf dem 3ten Ring, welcher als Sicherheitsring eingeplant war. Auf jeden Fall muss noch ordentlich Späne runter, der biegt sich noch überhaupt nicht im Bodentiller. Wir werden die Tage mal deinen Vorschlag mit Bleistift übertragen und uns vermutlich langsam antasten.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von killerkarpfen » 22.06.2017, 15:58

Hetzer hat geschrieben:Ah, jetzt schnall ich so langsam, worum es dir da geht...
Soll es eher ein target bow sein, mit mehr speed aber ruhiger im Abschußverhalten, wählt man den Griffteil eher komplett steif und eher lang. Das nimmt dir aber auf der anderen Seite wieder arbeitende Fläche, also wird der Bogen dann i.d.R. nicht dieselben Distanzen bei gleichem Pfeilgewicht erreichen wie ein voll durchbiegender Bogen, wird dafür aber genauer sein. Gehts um Weite, dann natürlich so viel arbeitendes Holz wie möglich wählen, also voll durchbiegend.


???
Öhm steht das jetzt nicht im Widerspruch zueinander ?

Mehr Speed = mehr Weite

Mehr arbeitendes Holz = Entlastung der Hauptbiegezonen
Ebenfalls bei hohen Zuggewichten, bei dicken Bogenquerschnitten notabene, wird der Druck und Zug besser verteilt.
Ein Kreistiller lässt auch etwas mehr Auszugslänge zu.

Ein mitbiegender Griff ergibt meines Wissens auch mehr Handschock. Das kenne ich aber nur vom hören sagen. ;)
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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Hetzer » 22.06.2017, 21:49

Hmm, nö, nicht direkt.
Aber ich hatte dabei wohl die Beschaffenheit der Pfeile, insbesondere auch deren Gewicht außer Acht gelassen bzw. die Kombi Pfeil Bogen bei schweren Bögen im Hinterkopf. Es ist wohl eher eine Frage umgesetzter und gespeicherter Energie im Pfeil selbst, also streich den Punkt mit dem speed wieder. Mir ging es eher um die Unterschiede im Griffbereich, also ob steif oder mitbiegend und dessen Unterschiede beim Abschuß.
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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von AlexM » 25.06.2017, 11:29

@Leif
ich habe mir die Ringe heute mal angesehen. Wir haben 3 Ringe und sind gerade auf dem 4ten "Sicherheitsring". Die drei übrigen sind stark unterschiedlich. Die haben mach mal 1mm pro Ring, und auf der gleichen Höhe auf der gegenüber liegenden Seite, sind dieselben drei Ringe innerhalb eines mm. Wir konnten leider nicht im Garten unserer Eltern werken, „das Wetter ist wie Capslock es Shift am laufenden Band“. Ein Werkraum haben wir noch(!) nicht.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Arcito » 25.06.2017, 13:25

AlexM hat geschrieben:Ein Werkraum haben wir noch(!) nicht.


Ihr habt doch ein sehr großes Zelt 8)

Mit den Ringen das ist völlig normal.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von AlexM » 18.09.2017, 20:04

Moin zusammen,

falls noch jemand hier Interesse hat, der Bau geht gut voran. Kerstin ist nun auf 20 Zoll Tillerhöhe und der Rohling hat bereits richtig Gewicht verloren durch das bearbeiten. Wenn der bei 28 Zoll angekommen ist wird der Sicherheitsring runtergenommen und wieder von vorne getillrrt, bzw. wir gucken vorsichtig wie er sich verhält. Z.Z. biegt er sich sehr gleichmäßig.
Bilder können im Link in voller Größe betrachtet werden. Leider haben wir keine mit Biegung Z.Z.

Link :)

Beste Grüße!

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Rotzeklotz » 18.09.2017, 20:21

Wozu lässt du nen "Sicherheitsring" auf dem Bogen und tillerst dann zweimal? Ich versteh offen gesagt den Gedanken dahinter nicht...entweder der Ring is sauber freigelegt und du kannst lostillern, oder nicht. Wenn du jetzt noch nen Ring freilegst, kannste den Rücken immernoch vermasseln - wo is da mehr Sicherheit?

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von AlexM » 18.09.2017, 20:44

@Rotzeklotz Sie fühlt sich so sicherer im Umgang mit dem Bogen, sie soll das auch so machen, wenn sie dadurch ein besseres Gefühl hat. Findest du nicht? Beim zweiten Bogen kann man ja darüber nachdenken es dann so zu machen wie du es sagtest :).

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Rotzeklotz » 18.09.2017, 20:48

Nu gut...wenn es einen psychologischen Mehrwert hat, warum nicht ;) . Mir würde es eher Streß bringen, nen fertig getillerten und sicheren Bogen nochmal am Rücken zu bearbeiten.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von fatz » 18.09.2017, 22:14

Wenn du an einem fertig getillerten Bogen nochmal einen Rueckenring runterkratzt, hast eine luschige Gurke und kannst obendrein nochmal mit dem Tillern anfangen. Sowas ist komplett sinnfrei.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Squid (✝) » 18.09.2017, 22:57

Sicherheitsring??
KEIN guter Plan. Wenn der aktuelle Ring gut ist, dann ist der gut. Und bleibt.
Stell dir vor, du "demontierst" den sogenannten Sicherheitsring und im Ring drunter wohnt der Wurm, Pilz, das Astloch, die Unreinheit oder einfach mieses Wachstum, was von aussen nicht einsehbar ist? Nenene... dann nimmste gleich noch einen weg... und nocht einen... und dann wars das...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Flaches D-Tillerprofil bei Eibe.

Beitrag von Kemoauc » 18.09.2017, 22:58

Nicht nur aus den von Fatz angeführten Gründen, sondern auch wegen der oben angeführten Dickenschwankungen der Jahresringe halt ich das für... hmm... naja.... Bo##m#st, sorry, tut euch das nicht an... ;)
Die Gefahr es zu vergeigen steigt gewaltig, und, Psyche hin oder her, schlimmer ist es, etwas schon Gutes, Fertiges durch zuviel Nacharbeit nachher intonnieren zu müssen...
DAS Gefühl ist psychologisch eher nachteilig.
Wenn's der Spaß am Tillern ist: draußen ist schon ne Menge Gestrüpp mit dem Jahresring fertig, genug davon da.. ;)
Nur meine Gedanken dazu,
Gruß,
Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel

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