Tiller Hilfe für Noob Family

Themen zum Bogenbau
Sash
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Sash »

Besten Dank für die Zeichnung.
Ich finde mich darin tatsächlich ganz gut wieder. Ich habe die Fadeouts nun zur Mitte hin verschoben: etwas länger als 5cm, dadurch aber schon deutlich flexibilität gewonnen.
WA sind derzeit bei 12mm stärke, breite ist geblieben. Damit habe ich eine solide Biegung, die für das Kind aber noch zu stark ist.
Wir fertigen jetzt die Sehne an, geplant 8 Stränge Dacron mit Mittelwicklung und flämischer Spleiß.
An der Stelle auch mal Dank gesagt an Adamusminor - dessen Videos haben wir die Tage hoch und runter geschaut - große Hilfe und für alle spannend zu sehen die noch nie damit zu tun hatten.
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MrCanister123
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von MrCanister123 »

Von mir auch noch ein Willkommen im Forum!
Die meisten Tipps und Infos hast ja schon bekommen, halt uns auf dem Laufenden ;)
Ist normal dass es am Anfang nicht einfach ist den Bogen zu biegen, vor allem wenn er so kurz ist (weniger Hebelarm).


@Kemoauc: Für nen Haselrohling hast aber die Breite ziemlich gering gehalten ;) Würde ihn eher auf 3,5cm Breite nach den Fadeouts bauen.. Tut dem Bogen gut und Hasel wiegt ja eh fast nix :P
Schaffa Schaffa
Sash
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Sash »

ein aktueller Zwischenstand, siehe Bilder.
der Bodentiller schaut m.E. mittlerweile ganz gut aus.
Folgende Maße habe ich nun:

Griff:
Tiefe: 27mm
Breite: 25mm
Länge: etwa 12cm

Fadeout länge: ca. 55mm (da ich den Griff schon zu früh auf 25mm verjüngt habe, wollte ich das FO nicht noch weiter reinziehen - dafür "sanfterer" anstieg)

Wurfarme:
Breite:
27mm bei WA1 --> bis zur Verjüngung konstant, dann auf 14mm am Tip Ende
30mm bei WA2 --> bis zur Verjüngung konstant, dann auf 14mm am Tip Ende

Stärke:
WA1: Am FO 14mm, Verjüngung 14mm, Tip Ende: 11mm
WA2: Am FO 14mm, Verjüngung 11mm, Tip Ende: 10mm

Die unterschiedlichen Stärken kommen als Ergebnis vom Bodentiller.

Nun habe ich folgende Frage:
Wenn ich eine Sehne zum Tillern einspanne, dann bekomme ich trotz manueller Biegung keine Standhöhe hin (ich meine, dass der Bogen nicht "gebogen" bleibt, sondern sich einfach wieder in die Länge streckt) --> ich schätze, das hat mir der Form des Rohlings zu tun, da dieser überstreckt ist (deflex?), damit schon deutlich gebogen werden muss, um überhaupt "gerade" zu werden.
Gibt es hierzu Vorschläge?
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MrCanister123
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von MrCanister123 »

Wenn du den Bogen hälst ist reflex = vom Schützen weg und deflex = zum Schützen hin.
Du hast hier eine reflexe Biegung, was eigentlich gut ist.
Nur anfangs ist es schwierig den Bogen aufzuspannen und das Problem hast du jetzt ;)

Tipp1 wäre dass du eine richtige Bogensehne nimmst. Andere Schnüre o.Ä ziehen sich immer in die Länge.
Tipp2 wäre dass du den Bogen dann nicht gleich sofort auf Standhöhe spannst, sondern praktisch nur so, dass die Sehne gespannt am Bogenbauch anliegt. Also Länge Sehne = Länge Bogen. So kannst du die ersten Tillerversuche machen ohne den Bogen zu stark zu belasten.
Schaffa Schaffa
Sash
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Sash »

Danke @MrCanister123
ich habe Dacron 50 / 8 Fäden mit einseitiger Öse sowie "Bogenbauerknoten".
Eben habe ich ein Bild davon, zugegeben: schlechtes Foto, gemacht. Muss morgen noch eine Schraube mehr eindrehen. Aber um es zu demonstrieren, sollte es ausreichen.

Eine Frage: MUSS das tillern einen bestimmten Zustand erreichen, damit der Bogen "normal" gespannt werden kann? Mir geht es darum, dass meine Tochter morgen zumindest mal einen Pfeil einlegen und abfeuern kann. Wie eingangs geschrieben: Erster Bogen, erste Erfahrungen, soll Spaß auf mehr machen.

Aktuell hab ich zumindest nicht das Gefühl, als würde der Bogen als "D" aufgespannt werden können. Muss ich demnach noch mehr Material abnehmen?
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Theron
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Theron »

Der Tiller SOLLTE einen bestimmten Zustand erreichen, sonst ist es kein Bogen sondern nur ein Stock mit Schnur ;)
Die harmonische Biegung (die zugegeben manchmal auch subjektiv beurteilt wird) macht es aus. Bei Deinem Hasel ist die Biegung noch nicht ganz so, dass man Pfeile damit abfeuern sollte, die Gefahr eines Bruches ist doch noch sehr groß... und ganz schnell wird aus "Papa, Bogenbauen!" - "Papa, nie wieder!"

Ich würde jetzt so vorgehen:
Links die ersten paar cm in Griffnähe erstmal nicht mehr bearbeiten. Da biegt er sich schon fast zuviel.
Von der Nockkerbe aus, mit einer feinen Raspel oder groben Feile zwei Züge über die ersten 5cm, dann zwei Züge über die ersten 10, dann 15... usw. So trägst Du außen am Bogen mehr ab als Griffnah und es sollte sich etwas "runder" biegen (da ein Abtrag in Griffnähe sich, aufgrund des größeren Hebels, stärker auf die Biegung auswirkt). Auf der rechten Seite das Gleiche, aber nur bis ca. zur Wurmarmmitte. Lieber nicht zuweit, denn da biegt auch schon was. In Griffnähe erstmal gar nichts mehr anfasen :D
Dann geht es wieder auf den Tillerstock. Mach die Sehne noch kürzer, so lang wie der Bogen ist und versuche es nochmal. Die Wurarmenden sollten sich ungefähr auf gleicher Höhe befinden und die Biegung zumindest einigermaßen ähnlich aussehen ;D
Sollte das noch nicht so sein, nochmal von vorne, bzw. Bild einstellen für Hilfe, oder selbst beschließen wo noch was weg muss.
Wenn Du die Sehne soweit ziehen kannst, dass der Bogen Standhöhe hat, sich also so biegt, dass die Sehe die entgültige Länge bekommen kann - Glückwunsch! Den größten Klotz hast Du hinter dir!

Der erste Bogen wird sicher nicht perfekt, aber wenn Du morgen Mittag nochmal ein Bild mit Fortschritt einstellt, bin ich mir sicher, dass Deine Tochter morgen Nachmittag den ersten Pfeil fliegen läßt!

Über die Sommerferien bin ich beruflich extrem eingespannt, aber sollte es im Herbst noch Bedarf geben, können wir uns gerne mal treffen. Ich wohne in Gundelfingen und bin gelegentlich in Lahr, könnte also mal vorbeikommen.

Liebe Grüße
Theron
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von benzi »

So in etwa...
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An den roten Stellen aufpassen! Dort nichts mehr weg machen, an den grünen Stellen langsam abtragen, links mehr wie rechts und immer wieder zwischen drin dran ziehen, denn die Veränderung sieht man erst nach ein paar Mal ziehen...
Ich will dann heute Nachmittag ein Bild von Deiner Tochter beim schießen sehen... Parallel zum Einzel Finale in Paris... 😊
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Indie12 »

Ich würde den griffnahen von benzi grün eingezeichneten Bereich am rechten Wurfarm erstmal ach noch in Ruhe lassen.

My2ct
Sash
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Sash »

Habe mich auf den linken WA konzentriert, aber immer noch das Gefühl, dass die Mitte eher eine Gerade ist. Wenn ich noch mehr abnehme, komme ich mittlerweile auf etwa 10 / 11mm an dieser Stelle.
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Indie12 »

Würdest du nochmal den ungespannten Bogen aus derselben Perspektive zeigen. Bei deinem reflexen Rohlingen kann das gezeigte Bild trotzdem bedeuten, dass alles arbeitet.

Und vergiss nicht nach jeder Abnahme ein paarmal leicht zu biegen, das Holz muss lernen zu arbeiten. Sonst siehts immer zu steif aus und kommt dann plötzlich in die Biegung, und dann hast du dir Set oder ne Schwachstelle gefangen.

Und lass die Bereiche nach den Fades erstmal in Ruhe. Der Übergang links von Fade zu WA sieht auch etwas abrupt aus
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von schnabelkanne »

Die Kanten immer leicht abrunden, die scharfen Kanten brechen leicht und nebenbei ebenfalls herzlich willkommen.
Lg
The proof of the pudding is in the eating!
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von benzi »

Nachdem Florian Unruh gestern eine Medaille verpasst hat, hoffe ich auf ein Bild von Deiner Tochter beim Schießen... 😊
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Re: Tiller Hilfe für Noob Family

Beitrag von Kemoauc »

@MrCanister: joah, sieht schmal aus, ich hab nur meist das Holz weggeschnitten, das eh nahezu keinen Effekt hat. ;)
Für 60#er liegt meine Breite (bei Hasel) nach FO bei ca 4,5cm. 2,5-3cm, je nach Material reichen bei nem Kinderbogen mit 10-15# völlig. ;)
Zahnstocherdünne Kanten sind nur mackenanfällig,tragen aber fast nix zum Zuggewicht bei.
Dann doch lieber den Rest auf Zuverlässigkeit tillern. :D
@Sash: mach noch mehr von den Dingern, hier kann man richtig lernen, ohne Weinen. ;)
Denn man muß jedes Jahr einen neuen guten machen,weil die Kinder wachsen. Dazwischen liegen die >Cracks< oder auch öh ... Grillbrennversorger. ;D
Die Fehler,oder auch Fehleinschätzungen bei Kinderbögen kann man ohne Probleme auf Erwachsenenbögen skalieren. ;)
>:) >:) >:)
Grüßle,
Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel
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