Eibenstämme

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 14:51

Hallo Leute,
ich bekomme morgen drei Eibenstämme komplett mit Rinde. Wie krieg ich da dann einen Bogen raus? Kann mir jemand helfen? Die Teile sind auf ca. 2m abgesägt und etwa 10-12cm dick.Ich wäre auch bereit mich von eiem zu trennen falls jemand Interesse hat
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 15:22

Wäre das dein erster bogen?
Ich rate dir dringenst davon ab die teile zu bearbeiten. ich hab jetzt schon 4 Escxhebögen gemacht, das hängt mir schon zum Hals raus, aber  ich mach trotzdem noch zwei aus esche bevor ich mich an einen aus schwarzen Holunder mache. Dann kommt bei mir Ahorn dran, dann robienie etc. Eibe würde ich erst verarbeiten, Wenn ich aus allen anderen Hölzern schon was gemacht habe, und mir total sicher bin, das ich nichts mehr versaue. Eibe ist mittelhart, ich denke ungefähr so wie buche, daher es dauert schon von der rein physischen Arbeit mit Säge etc viel länger. Ausserdem verzeit eibe keine Fehler beim Tillern, einmal wo zuviel weggenommen, und das wird ein 20lbs kinderbogen :-)
Die Splintholzschicht ist zuweilen auch verdammt dünn, so dass man die zu leicht verletzt.
Lass solange du wartest die rinde ruhig dran, das ist für Eibe  beim Trocknen angeblich besser, aber du kannst die rinde ja ein bisschen beschleifen.
Wenn du einen Stamm Abgeben willst nur her damit, irgendwann bin ich sicher auch in der Lage Eibe zu bearbeiten :-))))))))
Wenn du nicht so weit weg wohnst, kann ich dir ein, zwei Escherohlinge, halbes jahr draussen getrocknet geben. Vielleicht hab ich sogar noch einen Ahorn für dich übrig, die sind aber auch wieder schwerer zu bearbeiten.
Also lass lieber erstmal die Finger davon, und üb an was anderem. Ich üb an allem was ich in die Finger krieg, sogar an Kiefer.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Frank
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 737
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von Frank » 06.11.2002, 15:45

Jonathan hat recht, Eibe ist sehr schwer zu verarbeiten und muss lange trocknen. Bei Eibe ist alles giftig, Blätter Sporen und Holzstaub. Am besten also, Du vergisst das.
Ich könnte die Stämmchen für Dich entsorgen :-)))

Nein, im Ernst. Eibe ist schwierig, viele kleine Triebe im Holz und die Jahresringe im Splintholz sind nie so schön gerade wie bei Esche. 10 - 12 cm ist sehr dünn. Wie sieht die Eibe denn sonst aus? Triebe, Äste, Wie dick sind die Jahresringe?

Langbögen englischer Art mit einem Backing aus Esche oder Hickory lassen sich bestimmt ein paar daraus bauen.
Als erstes solltest Du  Fotos von den Schnittflächen machen, und die hier posten (wir suchen uns dann die Stämme zum entsorgen raus :-)). Dann (bald!) die Enden mit Wachs, Weissleim uder Farbe versiegeln.
1 Jahr in einem trockenen unbeheitzem(!) Raum lagern (Keller, Dachboden).
im nächsten Jahr die Stämme aufspalten - wo, hängt ganz vom Holz ab. dann können diese recht schnell getrocknet werden. Deulich unter zwei Jahre Trockenzeit wirst Du aber nicht kommen.
In der Zwischenzeit ist es ein guter Rat, erstmal mit was anderem zu üben. Erst Esche oder Hickory, dann Robinie, Ulme oder so

Habe ich schon erwähnt,dass ich noch Platz für Eibenstämme habe?

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 15:46

Das wäre mein zweiter Bogen. Hab bisher nur erfahrung mit Esche und Kirsche der aus Kirsche wurde leider nichts. Die Eibe muss eh noch ein Weilchen trocknen liegt erst seit einem halben Jahr und das im Aussenlager. Wohnen tu ich in Neu-Ulm liegt ziemlich genau zwischen Stuttgart und München an der A8. Als nächste quäl ich erst mal einne Robinienrohling der noch bei mir rumliegt. Das mit dem Ahorn hört sich gut an.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 15:49

Das mit dem Backing würde mich mal interesieren. Soll ich die Stämme zur entsorgung gleich in handliche Stücke zerlegen oder wie hätest Dus denn gern?
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Frank
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 737
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von Frank » 06.11.2002, 16:01

locksley, ach, bemüh Dich nicht mit dem zerlegen... Ich komm dann nachher mal vorbei, Neu-Ulm liegt ja irgendwie zwischen Wolfburg und Braunschweig (wo ich arbiete/Wohne)...

Wenn Du Hickory als backing nimmst, kannst Du nicht viel falsmachen, das bricht nichtmal bei mehrfach durchbrochenen Jahresringen auf dem Rücken. Esche muss guter Qualität sein, sonst gehts nicht - das in Kürze. Der Eibenkern des Langbogens darf dann auch mit Backing keine deulichen Äste aufweisen, den Jahresringen auf dem zu beklebenden Rücken musst Du aber nur grob folgen - so ein Bogen ist einfacher zu bauen, als ein selfbow. Tatsächlich wurden Fragmente von mittelalterlichen Eibenbögen mit backing gefunden.
Ahorn ist ein schönes Bogenholz, hat aber den Nachteil, dass die Jahresringe kaum zu erkennen sind - schlechter noch als bei Ulme.

Robinie ist übrigens ein sehr gutes Bogenholz. Etwas schwierig zu bearbeiten, aber sehr leicht und schnell - viel viel besser als Esche oder Hickory jedenfalls.
Mit dem Tillern musst Du es bei Robinie genau nehmen - die ist recht spröde - aber wenn Du Dich sogar schon an Kirsche gewagt hast...

Falls Du die Eibe aber wirklich loswerden willst, lässt sich alle organisieren...

Frank
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 737
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von Frank » 06.11.2002, 16:23

Hallo alle,

bin gerade mal wieder auf eine Adresse gestossen passt zu diesem Thema (wenn nicht bitte entfernen oder überlesen), der Gute bietet Bogenbau Kurse an, mit Robinie/Hickory oder Robinie/Esche Backing Rohlinge. Die Rohlinge und die Laminate stehen auch zum Verkauf.
Der Link kommt von der TB: http://www.team-convention.de/
Scheint was drauf zu haben der Mensch :-)
Kurs- und Rohlingskosten finde ich auch ok, leider nur was für den Raum Mitteldeutschland ;-)

Nachricht wurde von Unicorn nachbearbeitet!

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 17:40

Hab grad bei Konrad Vögele angefragt ob er einen Kurs für englische Langbögen für Interessierte anbieten würde. Für alle aus dem Süddeutschen RaumGrossraum Ulm Stuttgart.
Homepage:http://www.holzbogenbau.com
Hab gerade Antwort erhalten für Interessierte die am besten unter der Woche Zeit hätten kann er das jederzeit machen. Kursgebühr € 150+Material

Nachricht wurde von locksley nachbearbeitet!
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von PeLu » 06.11.2002, 18:08

Robinie hat auch den Vorteil, dass sie leicht und zahlreich verfügbar ist.
Zumindest wird hierzulande oft was robiniges (oder falsche Akazie) umgeschnitten, das Unkraut, das elendige...

PeLu
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1837
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von PeLu » 06.11.2002, 20:24

Also ich hab demnächst auch eine Möglichkeit Kirsche zu bearbeiten.
Ich dachte mir, ich mach mal ne mischung mit
Schwarzer Holunder oder Hickory Backing,
Ahorn in der Mitte
und Kirsche am Belly.
Das wäre doch ziemlich gut oder :-)))
Aber meine Eigenen Bögen schiessen naja...
Heute beim Training hat plötzlich jemand lautstark verkündet, das ein Turnier ist. Hatte eigendlich keiner ne Ahnung von, Und ich wurde mit meinem Gammeligem Escheflachbogen einfach zwischen die Ganzen Recurveschützen mit Visier gestekt. Ob ich eigendlich mitmachen will, hat mich keiner gefragt. Hatte halt ein bisschen stress, und mein Bogen hat so nen Harten Auszug, das ich ihn heute kaum bis zum Mundwinkel gekriegt hab ;-))
Und dann auch noch der Derbe handschock, da war ich total am A****
Ich schiess jetzt auch bald mit Recurve, vom Langbogen lass ich erstmal die Finger.

Benutzeravatar
locksley
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 5763
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von locksley » 06.11.2002, 21:03

Was spricht gegen einen Escheflachbogen. Hab meinen selbstgemachten jetzt über sechs Jahre und keine Probleme damit. Warum solltest Du Dich vor ein Paar Recurve von der Stange für ihn schämen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Steffen
Full Member
Full Member
Beiträge: 140
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von Steffen » 06.11.2002, 21:59

Bei nem Englischen Lanbogen von Konrad Vögele würde ich auch mitmachen, hab nämlich bei ihm meinen ersten Bogen gebaut.
Der Mann ist echt sympathisch und kann einem wahnsinnig viel zeigen.
Ich muss allerdings schauen, ob ich das zeitlich hinbekomm, dai ch jan och in der Schule bin und so unter der Woche nicht soviel Zeit hab. Aber nach dem ABI im Juni, werde ich massig Zeit haben, aber ich schätz du willst das schon früher machen.

Weiss eigentlich jemand, ob die einem bei Red Hawk zeigen, wie man die Bögen mit Sehne belegt, dass finde ich nämlich auch wahnsinnig interessant.

Steffen
Full Member
Full Member
Beiträge: 140
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Eibenstämme

Beitrag von Steffen » 06.11.2002, 23:37

Nochmal zu meinem Posting,
der gute Herr Schockmann von http://www.team-convention.de hat mir um 22:08 Uhr zurückgemailt alle Fragen kompetent und ausführlich beantwortet, und ich hoffe damit im Januar einen neuen Langbogen Robinie/Esche für 180€ zu haben..... also ich berichte über das Seminar! Versprochen, Indianerehrenwort, Hand aufs Herz

Benutzeravatar
Marty
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5199
Registriert: 06.08.2003, 23:41

Eibenstämme

Beitrag von Marty » 06.11.2002, 23:43

Mach mal bisserl Werbung für die Seite hier ;-)
Amicus certus in re incerta cernitur

Benutzeravatar
Marty
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5199
Registriert: 06.08.2003, 23:41

Eibenstämme

Beitrag von Marty » 07.11.2002, 00:25

@ Jonathan:

Bist Du Dir wirklich sicher, dass dieser Verein gut für Dich ist? Ich weiss auch nicht, was Du Dir von einem Recurve versprichst. Ich zum Beispiel treffe mit einem Recurve schlechter als mit einem Langbogen. Und das sogar im Vergleich mit einem Alamannenbogen ohne Nockpunkt und Pfeilauflage. Dieser Bogen, den jemand mit sehr viel Aufwand eigentlich für sich selbst gebaut hatte, gibt mir ein viel besseres Gefühl als jedes Industrieprodukt.

Du wirst gerade dazu gezwungen, einen Recurve zu schiessen, weil diese Vereinshanseln ihre Ziele so stecken. Schiess doch einfach mit Deinem LB ein paar Löcher in die Hallendecke oder den Boden, dann müssen und werden sie etwas ändern und nicht Du.
Amicus certus in re incerta cernitur

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“