Flachbogenbau, aber wie?

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gorgo
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Flachbogenbau, aber wie?

Beitrag von gorgo » 24.07.2004, 18:49

Hallo

Erstmal muss ich sagen das die Seite echt Klasse ist und ich ohne Sie wohl meine ersten Bögen voll ind den Sand gesetzt hätte.
Danke
Nu muss ich aber doch mal was Fragen,
meine erste übrigens ich hoffe es klappt.
Ich habe da einen 1/4 stamm Esche und weis nicht sorecht was mit den Jahresringen anzufangen. Knapp unter der oberfläche ist ein kräftiger Ring aber gleich darunter liegen viele kleine mit deutlich mehr Frühholz.
Macht das was?
Wenn ich aber die dünnen ringe auch wegnehme ist das holz wieder besser aber weißt eine stärkere Wölbung auf.
Da wäre, soweit ich weiss ein Flachbogen dann nicht schlecht, aber wie nehme ich die Rundung runter und folge dabei der Faser?
Danke

Taran
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Tja...

Beitrag von Taran » 24.07.2004, 22:08

Wie dick war denn der Stamm überhaupt? Wenn es nur 12cm waren, dann solltest du den obersten Jahresring nehmen...
Du kannst ja die Schnittfläche zusammen mit einem Maßstab fotografieren, dann können wir uns die Stärke der Krümmung vorstellen!
Taran von Caer Dallben

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gorgo
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Beitrag von gorgo » 25.07.2004, 15:11

Hab leider keine Digitalkamera darum beschreib ich es mal.

Der erste Jahres ring liegt bei einem Radius von 7 cm und hat ca 4 mm darunter kommen etzwa 12 ringe mit ca. 1 mm stärke mit einem spätholz frühholz anteil von etwa 60:40.
Darunter fangen dan wieder welche mit 3- 4 mm an.
Der Radius ist dann nur noch 5 cm.
der Radius ist auch fast kreisrund, ich hoffe es ist hilfreich.

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Beitrag von Nacanina » 25.07.2004, 15:58

das ist für einen Eschenbogen nicht so richtig tolles Holz. Die Jahrringe sollten schon breiter sein. Wenn du aber trotzdem bauen willst, würde ich den obersten Jahrring nehmen und ein Backing aufkleben.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

gorgo
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Holzschnitt

Beitrag von gorgo » 25.07.2004, 17:03

hier mal der gescannte holzabschnitt


Bild

Nighty
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Beitrag von Nighty » 25.07.2004, 17:51

Hallo Gorgo
Ich würde da gar kein Ring runternehmen.
Aber wenn du das machen willst, dann merkt man das eigendlich sehr gut wann an welchen Stellen der Ring runter ist. Da taucht dann die faserige Frühholzschicht auf die geht sehr leicht runter ..und ist sehr gut von den Spätholz zu unterscheiden. 1:0 für die Esche :o
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Also der erste

Beitrag von gorgo » 25.07.2004, 18:11

Ring soll es sein. Was ist dann mit den dünneren die dann im Bauch liegen.Halten die das aus? Der Bogen soll etwa 180 cm werden +- mit ca. 18- 20 kg (hab nur kilo auf der Zugwaage)das sind etwa 38- 40 lbs richtig?
Ist das eigentlich mit dem holz möglich oder lieber etwas schwächer um den bogen dann zu entlasten.

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Beitrag von Galighenna » 25.07.2004, 18:12

Hi

Hab da auch mal ne Frage:
Alle reden davon das sie evtl eine Holzschicht oder mehrere abnehmen wollen weil die RInge da nicht so gut sind. Aber wie Stellt ihr das an? Ich hab selber mal an nem normalen Stück Hol experimente gemacht und versucht einen Ring abzulösen, aber alles was passiert ist, war das ich ständig den darunterliegenden Ring verletzt hab. Selbst wenn ich noch so vorsichtig mit dem Stechbeitel (auch verkehrtherum,d amit die schneide nicht tiefer ins Holz schneidet) dünnste schichten abgetrangen hab kam es immer wieder vor das das Spätholz verletzt wurde.

Gibts da vielleicht nen Trick?
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Beitrag von Netzwanze » 25.07.2004, 19:00

Ja!
Keinen Stechbeitel verwenden, sondern ein Ziehmesser (schau dazu einfach mal bei Dick rein). Mit diesem kann man sehr genau arbeiten.

Wenn man aber nicht aufpasst, verletzt man damit nicht nur einen Ring, sondern gleich mehrere (oder sich selber); und zwar mit jedem Werkzeug.

Für ganz feines Abnehmen, verwendet man noch besser eine Ziehklinge oder gleich einen Bowyers-Edge oder einen Flot.

Wenn du nicht weißt, was für Werkzeuge das sind, schau einfach mal bei Dick rein.

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Beitrag von Nighty » 25.07.2004, 19:01

Also ich weiss nicht.. ich hab noch nie einen Beitel dazu benutzt ,kann ja sein das das gänzlich ungeeignet ist .. Ich denke besser geht auf jeden Fall ein Ziehmesser oder ein Hobel und für die Feinarbeiten zum Schluss die Raspel und Ziehklinge.
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Also dieses Holz...

Beitrag von Taran » 25.07.2004, 23:29

...sehr starke Wölbung am Bogenrücken, sehr dünne Jahresringe...
Riiiiiisikoooooo!
Aber probier's trotzdem - nur würde ich mich auch mit niedrigerem Zuggewicht zufrieden geben!

Einfachstes Backing: Leinenbacking

Billige Eschenholzquelle:
Ich habe gerade einen sehr schön gemaserten Heugabelstiel vom Stabilo-Baumarkt in der Arbeit, Durchmesser 30mm, Länge 180. Leider ist der Bogen, da an der Enden Drehwuchs war, jetzt nur noch 160cm (Nock-to-nock).
Habe auf einen Jahresring heruntergearbeitet, der knapp über der Stielmitte verläuft (so ein gutes Drittel) und dann den Bogenbauch geplattet. Ziehmesser und Ziehklinge, keine Elektrowerkzeuge (ist ja Sonntag), nach drei Stunden habe ich eine Blase und unbedeutende Schnittwunden, aber der Bogen ist auf Standhöhe und biegt recht gleichmäßig. Morgen wird gebackt und nach dem Urlaub feingetillert.
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Vielleicht so

Beitrag von gorgo » 26.07.2004, 00:37

Ich könnte doch auch die ganzen dünnen runterholen bis zu den dickeren alle 3-4 mm, dann die Rundung weg also eine leiste draus gemacht und dann den griff angeleimt und zum schluss backing mit Leinen oder Flachs.

Ich hab das mal freihand angezeichnet die Leiste wäre noch 7 cm breit und 1.7 cm hoch oder wie darunter noch 5,5 cm breit das müsste doch gehen.
Bild

Danke

Äh das bild oben hat sich gleich mit geändert warum das denn?

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Decrowning

Beitrag von Taran » 26.07.2004, 01:02

...nennt man das. Es ist der beste Weg zu verhindern, dass sich bei einem dünnen Stamm die Zugkräfte in der Mitte der Bogenrückenwölbung konzentrieren. Backing ist dabei wichtig, da hast du recht.
Warum nicht? Könnte gehen! Nimm ruhig einen Elektrohobel zum Abtragen der Wölbung.

Bei der Breite gäbe es einen schönen Pyramidalbogen - das vereinfacht das Tillern ungemein.
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Galighenna
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Beitrag von Galighenna » 26.07.2004, 10:17

*Doing* hehe nunja

Mitm Ziehmesser werd ichs dann wohl nochmal versuchen, danke für den Tip, sonst hätte ich vermutlich Tage gebraucht um ein 2m Ende zu bearbeiten.

Der olle Stechbeitel war allerdings auch das einzige Werkzeug das wir so in der Werkstatt hatten... zwar saumäßig scharf, aber wohl doch ungeeignet.

Naja es wir wohl noch sehr lang dauern bis ich anfangen kann, denn 1.bin ich total pleite (Ich warte gerade auf den Beginn meiner Ausbildung) und 2. werde ich das Holz erst im Januar ca schlagen, weil ich glaube das is die beste Zeit dafür.

Also kann man noch mit 1 Jahr rechnen bis ich anfangen kann.

Tschö
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AEIOU
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soso...

Beitrag von AEIOU » 26.07.2004, 10:56

@taran: heugabelstiel >>>> "heureka!"

na das muss ja ein tolles holz sein, wenn es durch deine "qualitätsprüfung" geht. mach mal ein foto von dem bogen - du weißt, ich bin generell ein stiel-junkie!

schönen urlaub und erholsame ferien.

:-)
?^^^^^^? AE?OU ?^^^^^?

"Die Geschichte von Bogen und Pfeil ist die Geschichte der Menschheit."

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