Der Erste

Themen zum Bogenbau
Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 25.01.2006, 15:02

Also ich selber bin erst 12 und hab meine bögen erst mit 11 gebaut und die sind aus hickory, und für n anfänger find ich die teile echt gelungen.
der eine im holmegard und der andere im sudbury design, schißen ohne schock und ganz ruhig, wobei ich sagen muss das der holmegard effi. is :D

beim tillern ist mir das blut in den kopf gestiegen und wollt das teil fast schon zu brennholz verarbeiten. am anfang ist es sicher besser wenn dieser nervenkitzel lieber net da is :)
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

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Rado
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Beitrag von Rado » 25.01.2006, 17:13

Vieleicht hab ich mich mal wieder zu sehr auf die Bibel des traditinellen Bogenbaus verlassen,denn da steht sinngemäß:Wer meint in Hickory stecke keine Wurfkraft,der trockene das Zeug auf 9% herunter und wundere sich über die federnde Härte eines Hickorybogens.
Aber eigentlich wollte ich mich nicht mehr auf das Buch zu sehr verlassen,da dort auch zum Trocknen von Eibe sinngemäß steht, man könne das Holz so schnell es geht trocknen,Problem wäre nur die Rissbildung.So dann getan,in drei Monaten trocken gekriegt,dem Raben einen mir zu schwierigen stave geschenkt und sein (durchaus berechtigter) Kommentar war:"Spröde wie ne Eierschale."
Also entweder haben die Amerikaner Zauberholz wie da immer alles toller und besser ist 8-)
oder in dem Buch steht an dieser Stelle Mist!

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 25.01.2006, 18:44

@ Rado
Zauberholz gibs bestimmt nicht. Ich halte Hickory für sehr gut, den 2 Sachen möchte ich nicht; 1 Sinnlos um tausend Äste schnitzen um aus dem abartigsten Holz ein Unikum zu machen, 2 bin ich kein Speed-fetischist.
Aus dem Holz kann man gute oder schlechte Bögen bauen, wie aus jedem anderen Holz auch, meine Meinung.
Ich finde auch das nicht alles abgeholzt werden sollt um einen Bogen daraus zu machen, manchmal habe ich hier den Eindruck das Leute einen alten Baum umhauen und das Holz oder ihre Fähigkeiten es nicht zu stande bringen was daraus zu machen.
K-H

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Rado
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Beitrag von Rado » 25.01.2006, 18:52

@Karl-Heinz:Wie du auf Seite 2 bestimmt gelesen hast,hat mich dein Stahlplattenversuch echt annimiert Hickory für einen Langbogen zu verwenden.Nun bin ich etwas verwirrt was ich aus dem bestellten letzten Endes produzieren soll,da für mich miesen Schützen was schnelleres von Vorteil wäre.Ich denke es wird ein "mannshoher" Flachbogen mit rechteckigem Querschnitt,viel Zuggewicht und sehr wenig Holzfeuchtigkeit. :)
Also ich will versuchen daß die Teile schick wie LB´s und schnell wie FB´s werden.

schiefa
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Beitrag von schiefa » 25.01.2006, 19:52

Nach meiner sehr bescheidenen Erfahrung
(1 Haselbogen, 2 aus Esche mit breiten Jahresringen) bin ich für mich zum Schluss gekommen, das die Hasel von beiden Hölzern die bessere Wahl ist (wenn man Dauerhaftigkeit außer acht lässt) und weniger zu Stringfollow neigt. Leider finde ich keine Daten zu den Festigkeitswerten von Hasel. Da sie aber mit der Hainbuche nahe verwandt ist, schätze ich dass sie ähnlich gute Werte aufweist.

Andreas

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Rado
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Beitrag von Rado » 25.01.2006, 22:28

@Karl-Heinz macht ihr noch eine weitere Versuchsreihe mit gleichem Pfeil aber schnellerem Bogen der viel zieht?Wäre auf das Ergebnis gespannt.
Beste Grüße
Rado

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Steini
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Beitrag von Steini » 26.01.2006, 08:59

@rado
Unsere nächste gemeinsame Testreihe bezieht sich aufs kochen und essen, hat daher mit Pfeil und Bogen nichts zu tun.
;-) :D

Zurück zum Thema:
Holzbogenbauer baut optisch fantastische Bögen und ich bin sicher, sie schießen auch toll. Er hat auch bestimmt 100+ Bögen gebaut, entsprechende Erfahrung und natürlich auch VORLIEBEN.
Ich muß sagen, ein Punkt, der mir am traditionellen Bogenschießen und Bogenbauen ganz besonders gefällt: Wenn jemand mit seinem Bogen und sontigem Material sehr zufrieden ist und damit gut zurecht kommt, dann ist das doch perfekt.
Wir müssen doch nicht die Edelstahlunterlegscheiben an unserem Rennrad gegen Titanunterlegscheiben wechseln, weil man das Rad damit insgesamt 0,987 Gramm leichter macht. (Vorab eine Entschuldigung an alle rennradfahrenden Materialspezies)

Holzbogenbauer ist auf der Suche (und sicher auch auf dem richtigen Weg) zum optimalen Holzbogen.Und ich hätte auch gerne eins von seinen Prachtstücken.
(**) ;-)
Zur Zeit komme ich aber mit meinem selbstgebauten Hickoy-Langbogen gut zurecht. Und ob ICH mit einem von seinen Bögen z. Zt. besser schießen würde, wage ich zu bezweifeln.

Also, nimm Dein Hickoy, bau einen Langbogen oder Flachbogen daraus (das Kombidesgin würde ich lassen), und schau wie DU damit zurecht kommst. Denn wenn Du zum ersten mal mit einem halbwegs gelungenen SELBSTgebauten Bogen schießt, in dem Moment gibt es sowieso keinen besseren Bogen auf der Welt.
Und später kann man ja immer noch Ehrgeiz entwicklen und sich verbessern, oder?
:D :D :D

Steini

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Beitrag von Rado » 26.01.2006, 13:00

Da ist was dran,nur bin ich in der Hinsicht von Ehrgeiz zerfressen.
Mein Erster "in meiner Galerie" sieht recht schick aus,zieht 50Ibs bei 30" und "schleudert" einen leichten Reiterbogenpfeil bei waagerechtem Abschuss sage und schreibe 40m weit.
Also ähem, ich möchte wirklich was besseres bauen und wenn ich nicht in Neubrunn ein Sicherheitsrisiko darstellen will muss ich noch ne menge üben.Ein schneller Bogen ist ja zielsicherer.Was ich also vermeiden möchte ist einen Hickorylangbogen zu bauen,der genauso schlecht wirft wie meine Esche-Mahagonikombi,die noch zudem eine wenig energiespeichernde Form hat.Ist der Unterschied zwischen Hickory und Esche zB wirklich so minimal,oder sollte ich tatsächlich lieber unbedingt einen Flatbow aus Hicky bauen und für meine ersten LB´s Eschepur verwednen?Wenn der Unterschied bei 2m/s liegt wäre es mir ja ziemlich egal.

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Beitrag von Ravenheart » 26.01.2006, 13:06

Die Holzkombination (wenn es NICHT um Unterschiede wie "Weide oder Osage" geht) hat vmtl. Auswirkungen im einstelligen Bereich; Die Qualität der Formgebung und des Tillers bis zu 50% + oder - .....

Rabe

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Beitrag von Rado » 26.01.2006, 13:19

Ok,und mal angenommen du wolltest aus Hickory so viel Tempo wies geht herausholen und hättest deinen Freunden einen Langbogen versprochen.Wie würdest du vorgehen?Welche Form der Wurfarme und des Griffs vor allem?Oder den Freunden gleich sagen: Langbogen und Hicky sind keine guten Partner?
Das ist meine jetzige Situation.
Gruss
Rado

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Beitrag von Ravenheart » 26.01.2006, 13:35

Ich habe schon sehr angenehm zu schießende Hickory-LBs gesehen! Klar geht das!

ICH würde es so angehen:

Bogenlänge 1,75 m (für ca. 45# bei 28" Auszug)
Breite von 3,5 auf 1,5 cm (=griffnah auf Ende)
Dicke (zum Anfangen erst mal) 2,5 auf 1,5 cm
Profil: wie ich es auch für Ulme mache:

Bild

Griffbereich: Breite 2,5 - 3,0, Dicke 3,5 - 4,0, je nach Vorliebe (erst mal auf 4 gehen, nur dünner machen, wenn er NICHT schon mitbiegt!)
Grifflage: oben 4,0, unten 8,0 cm von der Mitte
Pfeilauflage (Oberkante): 2,5 über der Mitte
Übergangszone Griff/WA: Übergang Breite: Länge 6 cm, Übergang Dicke: 8 cm

Die Breite 3,5 beginnt am Ende der Übergangszone und bleibt auf 20 cm (oben) bzw. 18 cm (unten) konstant.

Rabe

zeckezuechter

Beitrag von zeckezuechter » 26.01.2006, 13:42

ÄÄÄÄHHHM Rabe.....
Sorry, wenn ich jetzt ne blöde Frage stelle, aber wenn ich mir die Maße so durchlese, sind die eigentlich identisch mit meinen. (Vielleicht erinnert sich noch jemand daran, dass ich den thread eigentlich wegen meines Erstlings aufgemacht hatte 8-) )
Nur: Ich hatte das als Flachbogen gebaut.... :-o

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Beitrag von Rado » 26.01.2006, 13:45

Juhu!So mach ich´s.
Ich werde aber Laminate aus den 3,5 cm dicken Hicks-Stücken sägen,damit ich auf die 2,5 cm Dicke komme und ein mitbiegendes Griffholz(Oregon Pine zB)draufleimen.Mit den Laminaten versuche ich eine Hickory-Schwarzkirschenkombi nach broken arrow.
Tausend Dank für die Tips. :anbet
Gruss
Rado
@Zz:Pardon du hast so lang nichts mehr gesagt.Und der Unterschied ist glaub ich im Griff und der unterschiedlichen Länge der Wurfarme.
Oder aber wenn man glaubt es sei ein Langbogen,dann IST es ein Langbogen! :-)
Und bei 175cm wäre er für meine Freundin und den Kumpel mannshoch. :D
PS:Das ist das was mir broken arrow gestern vorschlug.Vieleicht seid ihr euch häufiger einig,als euch bewusst ist. :-)

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Beitrag von Ravenheart » 26.01.2006, 16:21

"Flachbogen" ist eigentlich ja gar kein Bogentyp; die Bezeichnung hat sich in Amerika entwickelt, um sich gegen den damaligen "Inbegriff des Langbogens", das, was wir heute als ELB (englischer LB) bezeichnen, abzugrenzen.

Heutige, moderne, glasbelegte LB sind ALLE flach, daher Flachbogen, aber dennoch Langbogen, HEUTE als Abgrenzung zu Recurves u.A...

Wer heute LB sagt, muss also eigentlich immer dazu sagen, ob er Flachbogen oder ELB damit meint!

Nach MEINER Lesart ist heute ein LB ein Bogen, der länger als 1,60 m und ohne Recurves gebaut ist. Hat er zusätzlich einen grundeten Bauch, also ein D-Profil, ist es ein ELB.

Das von mir gezeigte Profil ist ein Mischtyp! Schmal genug, um noch "klassisch" auszusehen, aber flach und breit genug, um auch mit weniger druckresistenten Hölzern als Eibe zu funktionieren!

Sicher KEIN ELB, aber DAS würde ich aus Hickory (und Ulme) auch maximal bis 35# machen...

(Hab gerade vor ein paar Monaten mal wieder Schiffbruch erlitten, bei dem Versuch, DOCH einen 50#-ELB aus Ulme mit D-Profil zu machen! Kompressionsbrüche am Bauch waren die Strafe!)

Rabe

P.S.: "Flachbogen" sage ich heute zu Bogen mit einem Dicken/Breiten-Verhältnis von 1 : 2(oder höher).... also z.B.: 2 cm dick, 5 cm breit ...

schiefa
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RE:

Beitrag von schiefa » 26.01.2006, 17:26

Breite von 3,5 auf 1,5 cm (=griffnah auf Ende)
Dicke (zum Anfangen erst mal) 2,5 auf 1,5 cm


Meinst Du die Maße für den Rohling oder die Endmaße?
Im zweiten Fall scheint mir die Dicke etwas heftig
(eher >100lb Bogen).

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