Rohaut oder Sehnen?

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Quirin
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Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Quirin » 17.12.2014, 18:43

Liebe Foren Gemeinschaft,

Ich habe vor mich in nächster Zeit auf den Weg zu machen, um einen Kompositbogen zu bauen. (Ich werde dafür sicher ewig brauchen, da ich dabei noch keine Erfahrung habe und ich erstmal an ein paar einfachen Holzstücken das Dämpfen üben will.)

Jetzt zu meiner Eigentlichen Frage: Welchen Unterschied macht es, ob ich den Bauch des Bogens mit Rohaut oder mit Tiersehnen belege, und wie viele Schichten braucht man von dem jeweiligen Material?

Danke jetzt schon für alle Antworten,

Gruß, Quirin :)

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Janitschar
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Janitschar » 17.12.2014, 18:57

Grüß dich Quirin

du meinst sicherlich den Bogenrücken. Am Bogenbauch befindet sich üblicherweise Horn.

Als Literaturempfehlung:
http://bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/verlag/buecher/bogenbau/osman_komposit.php

Gruß
Stephan

P.S Stell dich mal im Vorstellungsthread mal vor Kleiner ;)
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Quirin
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Quirin » 17.12.2014, 20:13

Hi Stephan, hab mich da schon vorgestellt.
Ja ich meine den Rücken.
Das Buch werde ich mir bald zulegen oder hoffentlich zu Weihnachten bekommen;)
Gruß, Quirin

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Squid (✝)
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Squid (✝) » 17.12.2014, 20:15

Bei der Augangsfrage und ohne jede Erfahrung im Bogenbau??? DAS geht schief. Aber bitte, des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Was glaubst du wohl, warum es kaum Kompositbogenbaukurse gibt und wenn, die dann 1400,-- Euronen kosten? - Weils kaum einer kann und das Procedere übelst komplex ist. Versuchs erst mal mit Holz.

Die Reihenfolge ist zwingend Sehne-Holz-Horn. Und zwar vom Bogenrücken aus gesehen. Das ist die Seite, die vom Schützen weg zeigt.

Wie dick die Schichten sein müssen, hängt von Länge, Breite, Zuggewicht und Kurvatur des angestrebten Bogens ab.

Rohhaut ist zwar ein Backingmaterial, aber eines das sich dehnt und nicht Stärke - und beim Trocknen Reflex - entwickelt, wie es Sehne tut.

Und besonders Dämpfen muss man einen Komposit auch nicht. Der massive Reflex kommt von der Sehne, die sich beim Trocknen Reflex zieht. Ja, die Enden des Holzkörpers werden ein wenig reflex gedämpft, damit sie die Siyahs besser aufnehmen können. Aber die Enden selber sind eingesetzte Holzstücke.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 17.12.2014, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Benedikt
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Benedikt » 17.12.2014, 20:37

Jap, so wie sich das ließt: Arbeite dich erstmal etwas in die Materie Bogenbau ein.
Unser lieber Arry hat für seinen Komposit immerhin schlappe 2 Jahre benötigt, und ich würde sagen, der war auch nicht komplett ahnungslos am Anfang ;D

Gruß
Benedikt
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Janitschar
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Janitschar » 17.12.2014, 20:39

und ich würde sagen, der war auch nicht komplett ahnungslos am Anfang ;D


Ähh... doch das war er. 8)

Sein Osmane war und ist sein erster Bogen.

Gruß
Stephan
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Benedikt
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Benedikt » 17.12.2014, 20:48

;)

Ich spreche hier von dem theoretischen Vorwissen :-*

Gruß,
Benedikt
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Janitschar » 17.12.2014, 21:05

Äh... ja.... ich spreche auch von theoretischem Fachwissen.

Das schmälert ja auch nicht seine Leistung, sondern unterstreicht sie vielmehr ;)

Gruß
Stephan
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Quirin » 17.12.2014, 21:31

Meine Idee bei der ganzen sache war es eigentlich einen kompositbogen zu bauen, bei dem der kern aus holz aus einem Stück besteht.
Gruß, Quirin :)

P.s ich habe schon Erfahrungen im dämpfen und im bau von holzbogen

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Benedikt
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Benedikt » 17.12.2014, 21:33

Wie auch immer ;D
Was ich sagen will:
Nicht jeder ist so ein Wunderknabe wie Arry und baut ein Komposit als Erstling, ich würd lieber etwas Erfahrung im "normalen" Bogenbau sammeln, brvor ich mich an so ein Projekt wage.
Das ist nämlich nix, was man mal eben an nem Wochenende baut.

Und hier noch was, wofür man auch ein Wochenende brauch, um es durchzuarbeiten (lohnt sich aber ;) )

Klick


Edit: Was heißt Erfahrung? Für manche sagt das aus, dass man seit 10 Jahren schnitz, andere meinen damit, dass sie schoonmal ein Ziehmesser in der Hand hatten ;D
Wieviel hast du denn schon so gebaut? Und was? :)
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Quirin » 17.12.2014, 21:42

3 holzbögen aus hasel und esche als flachbogen
Gruß, Quirin

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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von deckelsmoog » 17.12.2014, 21:50

Benedikt hat geschrieben:...
Nicht jeder ist so ein Wunderknabe wie Arry und baut ein Komposit als Erstling,...


..der auch noch klasse Leistung bringt und super ausschaut.
Aber es spricht für die Qualität der Hilfe die Ihm hier zuteil wurde.

Das schafft ihr doch locker noch mal, ;) :D .
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von ralfmcghee » 18.12.2014, 09:57

Hallo Quirin,

kann es sein, dass Du nicht einen Komposit-Osmanen meinst sondern eher einen laminierten Langbogen? Vielleicht kannst Du Dein Vorhaben ein wenig präzisieren, denn soweit ich es bisher im Forum mitbekommen habe (selber habe ich mich an einen Bogen aus unterschiedlichen Materialien noch nicht herangewagt), gibt es jede Menge Kombinationsmöglichkeiten verschiedener Hölzer und verschiedener Backings / Facings.

Du schreibst, dass Du drei Haselbögen und einen Eschebogen gebaut hast. Vielleicht ist es eine gute Idee, erst noch ein paar Bögen aus weiteren Hölzern zu bauen, um Erfahrungen mit deren Eigenschaften zu sammeln. Dann bieten sich natürlich auch ein paar Flip- und Recurve-Versuche an (die Idee hast Du ja auch schon).

Wie sind denn Deine Werkstattbedingungen? Hast Du genügend Platz, dass Du Klebearbeiten auch liegen lassen kannst? Kennst Du Dich hinreichend mit Klebetechniken aus? Hast Du schon Erfahrungen mit Bogenbrüchen sammeln dürfen?

Ich schreibe das als Anfänger, der erst ein paar Bögen aus Hickory, Robinie, Osage, Blutpflaume und Ahorn gebaut und derzeit eine Esche, einen Hasel und einen Holunder in Arbeit hat. Bei meinen fertigen Bögen habe ich mir einige üble Fehler erlaubt und bei meinen aktuellen Bogen-Baustellen stoße ich auf reichlich Probleme, angefangen bei falschem Werkzeugeinsatz, eigener Ungeduld, Nachlässigkeit, sprödem Holz, überraschenden Faulstellen, Totästen, einem verzogenen Stave und was nicht noch alles. Aus so einem Blickwinkel würde ich Dir empfehlen, einfach noch Erfahrungen zu sammeln, bevor Du Dir z.B. Rohhaut beschaffst und Dir womöglich einen programmierten Misserfolg antust. Ich glaube, jeder hier kann Dir bestätigen, dass Misserfolge sowieso zum Bogenalltag gehören. Warum also dabei so hoch einsteigen?

Sofern ich Dich völlig falsch einschätze - sorry dafür und viel Erfolg!

VG
Ralf
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Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Akila » 18.12.2014, 13:51

Haallo, also alles wurde schon gesagt über den unterschied zwischen Sehne und Rohaut, und es macht keinen sinn, es nochmal zu erklären..was ich dir vorschlagen würde...versuch zuerst, einen Bogen mit Rohaut Baking zu bauen...dass wird dich helfen, für später wenn du mit sehne arbeiten wirst..und versuch das mit zumbeispiel, hautklebe, oder, haseklebe, oder knochenklebe zu machen..das ist wirklich eine Erfahrung, die dir viel spass machen wird. Du könntest dich entscheiden,für einen kurzen Bogen mit Rohaut backing zu bauen, mit den tips ein bisschen recurve...auf einen Langbogen, ROhaut zu kleben, macht nicht so viel sinn, weill, Rohaut mehr Gewicht ( mass) bringt..also, villeicht, ein Indianer Profil..145 cm lang, mit ROhaut..ich habe so was sogar aus Esche gemacht, ohne BAcking..mit R/D Profil, und 2.7cm Brite ,über die ganze länge des Bogens..wenn das klappt, dann, hast du noch ein bisschen Erfahrung gesammelt, und kannst du noch komplizierte Sachen weiter machen..wenn du mit so was anfangen willst, dann, keep us posted ;)...es gibt ein paar tips die du wissen muss..beste grüsse, Ciprian..

Quirin
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Re: Rohaut oder Sehnen?

Beitrag von Quirin » 18.12.2014, 15:01

Also um mein Vorhaben zu präzisieren:
Ich will einen Bogen in osmanischer form, soweit dies möglich ist aus einem Stück bauen.
Danach will ich entweder nur rohaut aufbringen oder auch noch horn zum Einsatz bringen.
Gedacht war als holz Hickory, da bei diesem die Jahresringe nicht so entscheidend sind.
Mit dem Dämpfen und Biegen habe ich schon einige Erfahrungen gesammelt und schaffe es sowohl einen beständigen Reflex alsauch deflex zu biegen.
Kleben will ich das ganze mit Hautleim.
.
Von den Platzverhältnisen her dürfte es keine Probleme geben.
Ich werde mich vor dem bau auch noch ordentlich einlesen.

Gruß, Quirin

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