Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

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myraezel
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Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 11.04.2016, 11:38

Hallo Community :)

Ich möchte den aktuellen Stand des Bogens an dem ich arbeite mal vorzeigen, um mir eure Kommentare dazu anzuhören. Ich habe leider bloß die Kamera meines Handys, daher sind die Bilder nicht besonders gut.

u2.jpg


g2.jpg


Der Stave ist 190cm lang, am Griff 48mm breit und an den Tips 15mm.

Ich hoffe ihr könnt mit den Fotos was anfangen :)

Ich habe noch ein paar weitere gemacht, in der Hoffnung das viel auch viel hilft :D

u11.jpg


g11.jpg


l1.jpg


r1.jpg

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Roby-Nie
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Roby-Nie » 11.04.2016, 12:49

28 Zoll Auszug, ich würde sagen der Bogen ist fertig. ;D

Aber mal im Ernst ... mach sofort die Sehne kürzer.

Und dann ... wohin willst du mit dem Zuggewicht und wie ist der geplante Auszug?
190cm reichen für deutlich mehr als 28 Zoll.
Für 28 Zoll ist 180cm oder weniger genug, der Bogen wird dann flotter.
Und an den Enden kannst du deutlich schmaler werden als 15mm.
Auf den Bildern sieht es so aus, als wenn das letzte Drittel noch garnicht biegt, aber bevor die Sehne nicht kürzer ist, würde ich mich da nicht festlegen wollen.
Rechts bei 2/3tel scheint mir eine Schwachstelle zu sein.
Wie breit ist dein Griff? 10cm Griff und je 5-6 für die Fades reichen aus. Mehr verringert nur den biegenden Bereich und erhöht das Gewicht.
Roby
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myraezel
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 11.04.2016, 13:46

klasse! so eine schnelle Rückmeldung^^

Welche Auswirkung hat eine kürzere Tillersehne?
Für meinen Eindruck ist es doch so, das ich den Bogen nun gerade mal in einen gespannten Zustand bringen könnte, also so das die Standhöhe halbwegs passt. Aber damit wäre der Bogen gegenwärtig am Limit seiner Biegsamkeit (meinem inneren Gefühl nach..) Womit der Bogen ja alles andere als einen Auszug von 28" hätte und noch nicht fertig wäre.

Stimmt das was ich da schreibe? Ich meine selbst natürlich das es das tut, aber bitte korrigieren falls ich etwas außer Acht lasse.

Die Pfeile die ich schießen möchte sind 77cm lang. Ich gedenke auch, soweit auszuziehen, das die Spitze nur minimal vorn rausschaut, ihr wisst schon. Das wären ja 30,31".

Im Moment hat er mit der Tillersehne auf seinem obigen Auszug ca 10kg laut meiner Jagdwaage.

Das letzte Drittel links biegt sich auch noch kaum. Da kümmere ich mich gerade drum. An dieser Seite biegt sich der Arm leicht Reflex, wie man vielleicht an den abgespannten Bildern sieht. Daher wirkt er auch auf mich beim Biegen recht steif.

Der Griff hat eine Breite von 13 cm, also zuviel, die Fades sind 10 cm lang, also auch zuviel.

Das ist schon mal sehr gut zu wissen, thx!

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Bendeigid » 11.04.2016, 13:55

Die kürzere Sehne hat vor allem einen ganz anderen Winkel an den Tips, und damit auch eine ganz andere Kraftverteilung bzw. Krafteinwirkung. Mit dem langen Teil ziehst du nach unten, mit der Kürzeren wird der Bogen mehr "rund" gebogen.
Vorschlag meinerseits: mach die Sehne mal so lang wie NN, dann Zoll für Zoll ausziehen und tillern bis auf Standhöhe. Das sollte relativ gut gehen, da er schon etwas biegt (den Bildern nach jedenfalls).
Ab Standhöhe Sehne wieder kürzen, auf die "richtige" Länge (ca. NN - 3-4").

Viel Erfolg.
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 11.04.2016, 14:09

Vielen Dank!

Bleibt nur noch die Frage was NN ist?

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von fatz » 11.04.2016, 14:24

Nock to Nock = Sehne so lang wie das Holz
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 11.04.2016, 14:26

Alles klar :) Vielen Dank an alle, ich mache mich jetzt an die Umsetzung

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Roby-Nie » 11.04.2016, 14:28

Die längste Sehne die man zum tillern nimmt ist genauso lang wie die beiden Nocken auseinanderliegen (als genau bogenlang).
Man sagt dazu auch Nock to Nock oder N2N, oder NtN oder eben NN.
Ein ganz häufiger Fehler bei Anfängern ist die viel zu lange Tillersehne. Dabei kommt dann ein Bogen heraus, der einen sogenannten Peitschentiller hat und viel zu viel an den Enden biegt.
Man geht so schnell es geht auf eine geringe Standhöhe (SH) und niemals tillert man den Bogen mit der langen Sehne fertig. Der ist dann nämlich fertig.
Es gibt Leute die sofort nach dem Bodentiller auf SH gehen. Aber die haben es auch drauf. ;)
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 11.04.2016, 19:11

ok, zur Kenntniss genommen und verinnerlicht, vielen Dank :)

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Ilmarinen » 11.04.2016, 22:37

Roby-Nie hat geschrieben:Es gibt Leute die sofort nach dem Bodentiller auf SH gehen. Aber die haben es auch drauf. ;)

Ich gehe auch nach dem Bodentiller auf Standhöhe, auch wenn ich nicht behaupten würde, "dass ich es drauf habe". ;)

Ich finde aber, dass das den Vorteil hat, dass man dann an der "Standhöhe" solange rumschnitzen kann, bis beide Seiten gleichmäßig biegen (mit Pumpen dazwischen) und ich habe schon einen korrekten Sehnenwinkel.

Dann tillere ich langsam bis zum Vollauszug.

@myraezel Ich denke, das kannst Du mit Deinem Bogen auch schon machen. Er wird dann links außen noch ein Bisschen zu steif sein, aber das kann man nacharbeiten.

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 13.04.2016, 09:50

könnte ich einen Ratschlag bekommen wie ich die Sehne am Bogen halte?

Vermutlich wäre am besten Tips aus Horn zu bauen, ich habe das schon auf youtube gesehen. Aber im Moment traue ich mir das noch nicht ganz zu, bzw suche nach einer einfacheren Möglichkeit.

Bisher benutze ich meine Sehnenschnur (Maurerschnur 30kg) und wickele sie stramm um die Bogenenden, so das ein leichter Ring entsteht. Bisher funktioniert das, aber ich habe auch noch nie einen Bogen gehabt den ich so heftig spannen musste.

Wenn ich also ein paar Denkanstöße bekommen könnte wäre ich sehr dankbar :)

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Roby-Nie » 13.04.2016, 10:05

Seitlich Kerben einfeilen, ohne den Rücken zu verletzten ist sicher der schnellste und einfachste Weg.
Such mal nach "Sehnenkerbe" im Forum.
Oder gib Sehnenkerbe bei Google ein und klick auf Bilder. Da solltest du mehr als genug Anregungen bekommen.
Overlays aus Horn oder ähnlichen sind sicher nett, aber in den meisten Fällen nicht notwendig.
Und ich habe noch einen Tip: besorge dir schleunigst was besseres als Maurerschnur ;)
Roby
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von myraezel » 13.04.2016, 12:59

Bei einer Kerbe habe ich immer Angst, weil ich ja "zwangsläufig" links und rechts in den Rücken gehe dabei.

Ich dachte die Maurerschnur sei ganz ok für die ersten Bögen. Aber da dein Rat sicherlich nicht von ungefähr kommt, könntest du mir sagen was an richtiger Bogensehne anders ist? Also bezüglich der Reißfestigkeit?

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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von Roby-Nie » 13.04.2016, 13:16

Wenn in der Mitte zwischen den beiden seitlichen Kerben noch ca. 5mm Rücken bleibt, reicht das schon aus. Die Angst verstehe ich, aber machs trotzdem ;)
Mauerschnur dehnt sich recht stark, eine Sehne sollte das so wenig wie möglich machen.
Durch die Dehnung der Mauerschnur mißt du beim fertig getillerten Bogen bei gleichem Auszug weniger Zuggewicht als mit einer richtigen Sehne.
Ausserdem sollte eine Bogensehne das 4- bis 8-fache der Zugkraft des Bogens als Sicherheit haben.
Du möchtest doch deinen Bogen nicht schon beim tillern verlieren, weil bei weniger als 30kg die Schnur gerissen ist? Jeder Knoten und jede scharfe Kante verringern das Gewicht bei dem die Schnur reißt.
(Bei Dacron sollen es z.B. 50 kg pro Faden sein, reissen tut er aber schon bei ca. 30kg)
Besorg dir Dacron, das kostet nicht die Welt, brauchste später eh (ich hör schon die Gegenstimmen ...ihr habt Recht, man kann auch Naturfasern nehmen wie z.B. Hanf, Ramin, Brennessel, Flachs...) wenn du ernsthaft Bogen bauen willst und ist knapp 1000 mal besser als Mauerschnur .
Wenn du noch einen draufsetzten willst kauf Fastflight / Spektra, das dehnt noch weniger, ist noch reissfester, aber eine Spule ist auch teurer.
Eine Dacron-Sehne, die so dick wie eine Mauerschnur ist, hält übrigens ein mehrfaches der Mauerschnur.
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Re: Haselnuss Flachbogen - gegenwärtiger Stand

Beitrag von fatz » 13.04.2016, 14:25

Auf der der Fastflightspule ist mehr drauf, weil das Zeug duenner und reissfester als Dacron ist. Insofern relativiert sich der Preis.
Haben ist besser als brauchen.

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