Bogen und ein paar Fragen dazu...

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gkr
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Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 25.03.2017, 13:18

Hallo liebe FC'ler.....

ich bin neu hier und nerve direkt mal ein bissel... :)

Hier habe ich mich vorgestellt - viewtopic.php?f=60&t=29702 - falls jemand mehr über mich erfahren mag.

Ich dachte an so ein Bogendesign, wie unten in der Skizze dargestellt. Ich sollte dazu sagen, das es das erste mal ist das ich mich an sowas wage. Das Holz liegt noch hier, da es beim Gitarren bauen über blieb und ist vieleicht nicht ideal, aber verheizen will ich es nicht und ich sehe das als handwerklichen Versuch, bei dem auch gerne etwas schiefgehen darf - selbst da hätte ich noch was gelernt. Wenn dann doch ein schießbarer Bogen rauskommt, wäre das natürlich Bombe... :)

Mit Sicherheit wir dann für den nächsten Versuch ordentliches Material besorgt.

Zur verfügung hätte ich ein Eschebrett für den Rücken, ein mir nicht bekanntes Tropenholz und Sipo Mahganoni. Alles noch nicht zugesägt und gehobelt da ich mir über die Dimensionen noch nicht klar bin. An Furnier hätte ich noch Rigelesche hier mit ca. 1mm.

Grob brauche ich einen Auszug um die 28" und vieleicht 30 lbs, da ich noch Anfänger bin lieber weniger als zuviel benötigte Kraft.

Zu der Zeichnung und nicht vorhandenen Maßen...

- Bogenbreite am Griff 38mm zu den Enden hin auf 15mm
- Stärke des Bogens ca. 10mm zu den Enden hin auf 8mm
- Grifflänge von 400mm

Fragen hierzu...

- Ich bin ca. 178 groß, Auszug um die 28". Reicht die Länge des Bogens?
- Bei den Laminatstärken bin ich mir unsicher, dachte an 3mm Esche für den Rücken
- Komme ich mit den Dimensionen ca. in die Region von 30 lbs - oder lieber an den Maßen etwas ändern?

Liebe Grüße
Guido

PS: Kann auch gerne vom Holz Fotos machen und hier posten. :)
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Zuletzt geändert von gkr am 25.03.2017, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.

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killerkarpfen
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Re: Hybrid Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von killerkarpfen » 25.03.2017, 13:29

Darf ich Dir etwas empfehlen...

http://swissbow.net/download_ger.html
Eppur si muove

gkr
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 25.03.2017, 13:34

Danke Dir... :)

Habe ich soweit schon gelesen, allerdings wird hier mit Glas gearbeitet - das wollte ich vermeiden und nur Holz nehmen.

Vieleicht hätte ich das Hybrid im Post weg lassen sollen..

Sateless
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Sateless » 25.03.2017, 14:02

Danke fürs Rausnehmen von dem Präfix "Hybrid." :) Das ist n ziemlich nutzloses Schlagwort, find ich.

Du möchtest also einen Flachbogen bauen, der deflex in Griffnähe und reflex über den Rest des Wurfarms ist. Ja, "Hybridbogen" wär kürzer. R/D-Langbogen auch. Deine Gesammtlänge kann reichen, jedoch ist dein Griff sehr lang. Dadurch bleibt mMn zu wenig für den biegenden Wurfarm übrig, auf jeden Fall wirst du sehr an die Grenzen vom Holz gehen müssen. Da musst du wissen, wie sinnig dir das für einen Erstlingsbogen scheint. Ich würds lassen. Außerdem ist so ein Bogen recht anspruchsvoll zu tillern, da man überall unterschiedlich deflexe oder reflexe Biegung des Rohlings mit hineindenken muss.

Würde es dir auch spaß machen, einen geraden Langbogen ("Hillstyle") zu bauen? Wenn ja, kann ich mir gut vorstellen, dass dir das deutlich leichter fallen wird. Hier wär einer, allerdings dreilagig: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=26670&p=477872
Ansonsten kannst du dir ja hier ein paar Maße abschauen: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=20544
Dieser Bogen scheint mir deinem Plan und Ziel recht ähnlich.

Lange Rede, garkein Sinn: Viel Erfolg!
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Heidjer
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Heidjer » 25.03.2017, 16:36

Grundsätzlich möglich, bei einen geübten Bogenbauer und einen bogentauglichen Bellyholz würde ich die Erfolgsaussichten bei 95% oder mehr einschätzen.
Bei einen Anfänger würde ich zu etwas mehr an Länge raten (Länge und Breite bedeuten Sicherheit) kürzen kann man immer noch und einen Anfänger würde ich noch auf ein Powerlam hinweisen, das fehlt in der Zeichnung, so besteht immer die Gefahr das der Griff abgesprengt wird. Was mir etwas unbehagen macht, ist das Bellyholz, hast Du genügend davon um einen Bruchtest zu machen, wie verhält es sich bei einer Biegung?


Gruß Dirk
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 25.03.2017, 17:19

Erstmal danke für die Antworten bisher... :)

Ich denke ich werde einfach mal beides probieren... also den Hillstyle und dann den R/D. Mit dem Hillstyle fange ich mal und schau wie es wird. Könnte man dann von diesem auf den R/D-Longbow schliessen, zumindest was Stärken und Breiten angeht?

Wie lang sollte/könnte denn der Griff sein, das das Verhältniss passt?

Von dem Bellyholz hab ich 3 'Bälkchen' hier liegen. Werde ich am Montag aufsägen und mal so auf 8mm runter hobeln, dann kann ich mehr dazu sagen.

Powerlam bin ich gerade ein bissel verwirrt. Ich dachte das wäre ein Holz das auf den Rücken geleimt wird im Bereich Griff. Scheint aber mehr zu sein, da muss ich nochmal lesen. :)

Achso, ist eigentlich eine Dokumentation hier im Bereich erwünscht?

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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Grombard » 25.03.2017, 17:26

Klar.
Immer zeigen was du machst.
Dann können die erfahrenen Bogenkleber sicher den ein oder anderen Hinweis geben.
Und die, die mit dem Geklebe keine Erfahrung haben sehen wie es gehen könnte.
irgendwas is ja immer

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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Heidjer » 26.03.2017, 11:54

Hallo Guido, ein Powerlam kommt zwischen dem Backing und dem Hauptlaminat.
Ein Laminatpaket von 10mm bis 12mm wird sich immer im Griff biegen, klebt man nun einen Griff auf, dann gibt es immer noch Zug und Druckkräfte im Laminat darüber, die das Griffstück früher oder später abhebeln. Ein Powerlam von 3mm - 5mm im Griffbereich und zum Ende der Fadeouts auf 0 auslaufend versteift diese kritische Stelle derart, dass, das nicht mehr passiert.

Ein Hillstyle ist eine gute Vorübung für einen R/D, die groben Abmessungen der Laminate kannst Du direkt übernehmen, der R/D wird dann nur eine Idee stärker wegen der höheren Vorspannung (so ca. 5%) und eine andere Auszugscharakteristik haben. Zudem zeigt Dir der Hillstyle auch gleich ob das Bellyholz dazu taugt, denn beim R/D wird es noch mehr gefordert. Ich würde den Hillstyle mit 7cm Perryreflex verkleben, dann hat der Bogen immer noch eine Idee Reflex im Gebrauch.


Gruß Dirk
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 27.03.2017, 13:00

Hallo Zusammen,

Powerlam - check... :)

Anbei mal ein Foto vom Holz das ich zur Verfügung habe. Dummerweise hat Sohnemann mit meinem gekürztem Zollstock gemessen - die Esche hat nur 75cm und nicht 95cm Länge.

Oben - das mir nicht bekannte Tropenholz: 100cm lang, 5cm breit, 9,5cm Stärke
Mitte - Esche: 75cm lang, Z.z. breit genug, 11mm Stärke
Unten - Sipo, 90cm lang, 3,5cm breit, 6mm Stärke

Das ich schäften muss, war mit klar. Bei der Esche müsste ich 2x schäften um auf Länge zu kommen. Wenn die Schäftungen jeweils im Bereich Griff und dem Powerlam liegen, könnte das ein Problem werden?

Auch wenn das mit Sicherheit nicht das Optimum darstellt.... *seufz*.... würde ich jetzt das Tropenzeugs als Rücken nehmen, Esche in die Mitte - da ich stückeln muss, und das Mahagoni als Bauch. Alternativ wäre ja noch das Eschefurnier da, 2x aufeinander wäre ich bei 1,8mm als Rücken.

Habt ihr da ne Meinung oder Tip für mich?

Naja, oder lassen und anderes Holz besorgen... Wobei um mal zu schauen ob ich das alles verleimt bekomme und evt. ein wenig Tillern üben, dazu sollte es ja vielleicht reichen. Evtl. kann der Große das Ding dann ja als Deko-Bogen für sein Cosplay nutzen. ;D

Grüße
Guido
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Heidjer » 28.03.2017, 01:15

Die Esche taugt nicht. :'(

Für ein Backing-Laminat sollten stehende Ringe da sein, mit liegenden durchschnittenen Jahrringen wird das nichts. Ausserdem ist die Esche nicht der Bringer, sie hat einen Frühholzanteil von wenigstens 30%, der dunkle Teil eines Jahringes auf Deinen Bildern, das ist zu porig und bröselig, das knickt bei einer Belastung schnell ein und führt zu Stauchbrüchen.


Gruß Dirk
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 28.03.2017, 15:11

Hallo Dirk,

danke für die Info mit der Esche, dachte mir schon sowas - hatte gehofft das die als Mittellage dann evtl. doch was taugt.

Wie auch immer, ich bin heute mal beim Schreiner vorbei, mal schauen was er noch so da hat.

Mitgenommen habe ich folgendes:

Oben - Nuss, 5,5cm breit, 185cm lang, 10mm dick
Mitte - dunkle Kirsche 5,2cm breit, 5mm dick
Unten - Teak, 4,5 breit, 185cm lang, 5mm dick (vermutlich nicht brauchbar, gefiel mir aber :))

Hoffe ich kann damit was anstellen. ::)

PS: Das Tropenzeugs hat fast stehende Ringe, ca 4 Grad....
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Zuletzt geändert von gkr am 28.03.2017, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Roby-Nie » 28.03.2017, 15:43

gkr hat geschrieben:Mitte - dunkle Kirche 5,2cm breit, 5mm dick

Und ich dachte du wärst aus Düren und nicht aus Gelsenkirchen ::)
Zu den Laminaten kann ich leider nix betragen :'(
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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 28.03.2017, 15:50

Oh... Peinlich... Das S Unterschlagen... ::)

Korrigiert... :)

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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von gkr » 30.03.2017, 17:16

Hallo Zusammen,

da ich noch nicht weiß, ob ich in näherer Zukunft an taugliche Esche komme, habe ich beschlossen einfach mal aus dem nicht so geigneten Holz - Tropenzeugs und Mahagoni - einen Hillstyle mit Perry Reflex zu leimen um ein wenig zu üben.

Griff ist als Rohling fertig und von Fade zu Fade ca. 24cm, Powerlam 5mm stark geht je 5cm über den Griff und ist geschliffen. Das Mahogni ist als Belly vor gesehen mit 6mm und das Tropbenzeugs hat 7mm als Rücken. Länge des Bogens wird 64", Breite Griff 3,5cm - könnte dann, falls man damit schießen kann und er die Belastung durchsteht, der Sohnemann bekommen. Getappert habe ich noch nicht und die Breite Richtung Tips ist noch unverändert.

Habe eben mal die einzelnen Lagen mit Zwingen zusammen gezogen um zu schauen obs soweit passt, sieht schon mal gut aus bis auf ein paar Kleinigkeiten. Dachte mir, dann kann ich ja mal ein bissel biegen um mal ein Gefühl zu bekommen wie stark das ganze Packet werden würde. Ist schon erstaunlich wie sich die Laminate gegeinander verschieben trotz Zwingen, hätte ich nicht gedacht.

Frage:
Auf jedenfall kommt mir das Ganze doch recht weich vor, wird das Zuggewicht zulegen wenn die Laminate verleimt sind? Oder sollte man zur Sicherheit noch ein Laminat dazwischen legen mit 2-3mm? Wie sind da die Erfahrungen?

Grüße
Guido

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Re: Bogen und ein paar Fragen dazu...

Beitrag von Heidjer » 30.03.2017, 17:33

Klebt man zwei Bögen von 10# paralell zusammen bekommt man einen 20# Bogen, klebt man die aufeinander, bekommt man einen 80# Bogen. :o
Das Zuggewicht steigt in der dritten Potenz bei der Dicke! ;)

Das ist auch das Problem beim Tillern, ein halber Millimeter in der Dicke macht schnell einige Pfund aus, in der Breite merkt man bei einen Millimeter fast nichts.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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