Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

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LemanRuss
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Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von LemanRuss » 22.04.2017, 22:03

Hallo Gemeinde.

Ich hab mir in den Kopf gesetzt einen Bogen für nen Freund zu bauen. Nun ist der gute Mensch ziemlich kräftig und ich nicht, aber das bekomm ich irgendwie hin.
Er möchte gerne einen Bogen der so kurz wie möglich ist. Ich hab ihm aber auch gleich gesagt das ein Holzbogen nicht so kurz geht. Am kürzesten noch mit Rexurves.
Soweit so gut. Als Ausgangsmaterial hätte ich Esche, Ahorn oder Ulme. Recurve hab ich auch noch nie gebaut. Was können mit die Experten hier raten. Welches Holz und Bogenprofil am besten geht. Wahrscheinlich Flache breite Wurfarme. Ich möchte sie jedoch so schmal wie möglich halten und dafür lieber etwas dickere Wurfarme.
Was könnt ihr mir empfehlen.

LG André
Nur weil viele etwas falsches tun, ist es noch lange nicht richtig!

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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Spanmacher » 22.04.2017, 22:07

Mit Ulme hatte ich einmal "Gummi-Recurves" (oder besser Flipps). Einen zweiten Versuch habe ich nicht unternommen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Rotzeklotz » 22.04.2017, 22:23

Ulme soll eher schwierig zu biegen sein, hab damit allerdings keine eigenen Erfahrungen.
Esche wird sich bei nem kurzen Recurve ordentlich Set einfangen, zudem ist fraglich, ob der Bauch das bei entsprechend engen Radien und dem Zuggewicht mitmachen wird. Der Silenthill hat mal einen sehr schönen Esche-Recurve mit 47lbs@28" gezeigt, such mal nach "Eschhorn".
Ahorn habe ich noch nicht verbaut.

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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von LemanRuss » 22.04.2017, 22:24

Oh das hör ich nicht gern, denn genau das gleiche hatte ich bei meinem einzigen Versuch Recurves zu biegen bei Ahorn :o!
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Klink » 22.04.2017, 23:24

Wie lang isn "kurz"?
Meine Mechthild macht ganz gut einen her, merke ich grad bei der alljährlichen Rattenjagd :D
Allersings ist das Robinie und die hat nur 45#@27".
Was auch noch zu empfehlen wäre, ist Hartriegel.
Dazu bedarf es dann aber breitere Stämme.
Die kann man auch im Design des Indianerbogen verbasteln.
Mitbiegender Griff und schön breit, dann klappt das mit dem Nachbarn. (Paddelbogen)
Und 60# bei kurzen Bögen, ohne vorherige Erfahrung, so klingt das zumindest, da er nur als kräftig beschrieben wird, was nicht heisst, dass er schon mal nen Bogen gehändelt hat... Alter Finne, da hat jemand was vor...
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von LemanRuss » 23.04.2017, 08:01

Da mach dir mal keine Sorgen. Er hat schon viele Bögen in der Stärke geschossen, aber eben nur moderne. Ich weiß das Osage auch gut wäre, da hab ich aber leider nix da.
Am schwersten wird es für mich das Teil zu bauen, denn das liegt doch außerhalb meiner Gewichtsklasse.
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Becknbauer » 23.04.2017, 08:27

Vermutlich kann dir das mit dem Gummiholz bei jeder Sorte passieren.
Ich hatte das bis jetzt 2 mal von etwa 30 - 35 Flipversuchen. Bei mir war es beides mal Esche die sich in Gummi verwandelt hat.
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von killerkarpfen » 23.04.2017, 09:01

Mit Eibe oder Osage, flach und breit gebaut wäre die beste Wahl. Sonst würde ich es mit einem mit Sehne belegten Robinienbogen versuchen.

Wie schon gesagt, ein sportliches Unternehmen.
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von killerkarpfen » 23.04.2017, 09:16

Das Problem wird sein, dass bei Recurves der biegende Bereich noch kürzer sein wird. Wenn Dein Freund noch 30" ausziehen möchte wird das dem Bogen einiges abverlangen.

Überleg Dir gut ob das die Mühe wert ist.
Eventuell käme für deinen Freund daher ein Reiterbogen in Frage. Der ist dafür ausgelegt.
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Becknbauer » 23.04.2017, 10:12

@Karpfen
Robinie mit Sehne? Nach meiner Erfahrung hat Robinie immer ein Problem am Bauch, da scheint mir ein verstärkter Rücken eher kontraproduktiv. Bis jetzt habe ich bei Robinie mehr zu einem Trapping tendiert um den Bauch gegenüber dem Rücken zu stärken.
Hast du damit praktische Erfahrung oder einen Referenzbogen?
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von LemanRuss » 23.04.2017, 16:01

Erstmal vielen Dank für die Antworten.
An Reiterbogen hatte ich auch gedacht. Jedoch sind meine letzten zwei Projekte in die Richtung funktional, aber nicht so gelungen das ich sie jemand anderem zumuten möchte!
Und um ehrlich zu sein hab ich erstmal genug vom Sehnen belegen...kommt bestimmt wieder!
Ich hab mir auch nochmal den Thread vom Eschhorn angekuckt. Wirklich super Bogen!!!
Aber über 90 Grad hab ich noch nie gebogen...ob das gut geht! Aber das wäre natürlich erstmal ein Ansatz. Sollte man denn für große Radien lieber Holz mit feinen Ringen oder dicken Ringen nehmen...hab ich vorher nie drauf geachtet!

LG André
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von schnabelkanne » 23.04.2017, 16:39

Servus,

also im Biegebereich keine Knubbel oder sonstige Grauslichkeiten im Holz.
Den Bauch durch mitbiegen eines Metallstreifens gegen aufstellende Fasern schützen.
Nach dem Biegen musst du die Recurves verstärken.
Ein durchgehender Jahresring am Bauch ist auch hilfreich.
Lg Thomas
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von LemanRuss » 23.04.2017, 17:11

Okay, das mirt dem Metallstreifen hab ich noch nicht probiert. Holzdicke mindestens 2 cm oder weniger?
Nen Recure seperat ankleben, würde wahrscheinlich nicht halten oder. Ich mein wie beim Komposit!

LG André
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Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von killerkarpfen » 23.04.2017, 22:29

Becknbauer hat geschrieben:@Karpfen
Robinie mit Sehne? Nach meiner Erfahrung hat Robinie immer ein Problem am Bauch, da scheint mir ein verstärkter Rücken eher kontraproduktiv. Bis jetzt habe ich bei Robinie mehr zu einem Trapping tendiert um den Bauch gegenüber dem Rücken zu stärken.
Hast du damit praktische Erfahrung oder einen Referenzbogen?


Nein ganz direkt nicht. Ich habe aber diverse Bögen mit Sehne und Haut oder Pergament gebaut. So richtig Leistungssteigernd war das nicht, aber Bruchschutz. Eine elastische Bandage die den Bauch nur wenig mehr belastet.
Daneben habe ich einen sehr kurzen breiten Robinienbogen, der bei 28" Auszug, einem beim zusehen eine Gänsehaut beschert.

Aus dieser Kombination an verfügbaren Materialien sehe ich die Möglichkeit so einen Bogen zu realisieren. Sehne und oder Haut sollten einer flachen Robinie nicht schädlich sein.
Esche finde ich zu schwer für den Bogenbau im Verhältnis zu ihrer Leistung.
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Fitzgerald

Re: Bogen in Planung Recurve angepeilt 60#@28"

Beitrag von Fitzgerald » 24.04.2017, 08:43

Also...ich hatte mal ein ähnliches Malheur.
Aber dann entstand der "Robiniensplintbogen".
Der machte ähnliche Anforderungen mit. Rösten die Enden bißchen Höher....dann .

viewtopic.php?f=16&t=23627&p=421060&hilit=Robiniensplintbogen#p421060

Gruß Fitz

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