Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

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Schleicher
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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Schleicher » 03.05.2017, 22:28

Danke für die vielen Antworten und die rege Diskussion.

@Roby-Nie, Die Tabelle ist super, danke. Auch wenn sie mir deutlich zeigt das ich einen anderen Lagerplatz für meine Bögen finden muss, sonst zerreißt es mir bald die nächsten.

@ Bausch & Bogen, die von dir empfohlenen Backofenmedode werde ich versuchen, genug testmaterial dazu hab ich ja :-(
Werde dann von der tatsächlichen Restfeuchte berichten.

Eine zusätzliche Frage ergibt sich aber jetzt für mich:
Was bedeutet das für Bögen die jetzt zu trocken sind, erholt sich das Holz wenn es in einem günstigeren Klima gelagert wird? Oder sind diese Bögen dauerhaft geschädigt?


LG Schleicher

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Neumi
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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Neumi » 03.05.2017, 22:44

Anasazi hat geschrieben:a) Antwort an Neumi: optimale Holzfeuchte von Eibe mit 9% als sehr grenzwertig

Wie meinst Du das? Ich hatte keine Frage gestellt - ich verstehe den Kommentar nicht, aber ich formuliere im Nachgang anders und deutlicher: 9% Holzfeuchte ist für Eibe meiner meinung nach ungeeignet. Ich prüfe immer mal wieder nach einem Bruch die Holzfeuchte und deswegen sehe ich das so. Und warum schreibst Du Werte, wenn Du keine Erfahrung mit einer bestimmten "Holzart" hast?
Und warum schreibst du jetzt etwas zu Thermoholz?
Fragen über Fragen. ???
@Schleicher: Das Holz wird seine Feuchte an die neue Umgebung anpassen können, wenn es nicht schon versprödet ist.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Neumi
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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Neumi » 03.05.2017, 22:56

Anasazi hat geschrieben:Und bei der Gleichgewichtsfeuchteveränderung durch thermische Behandlung geht es nicht ums aussetzen derselben

Doch, genau das passiert durch die Thermo-Behandlung und damit verbundene chemische Modifikation.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Anasazi
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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Anasazi » 04.05.2017, 01:30

@Neumi
du kommentiertes meinen Beitrag in welchem ich von 9-10% Holzfeuchte als gut bei Eibe schrieb... ich schrieb daraufhin einen Antwortkommentar.
Genau das ist mit mit dem Thema a) gemeint.

In Thema b) ging es um Kommentare und Antwortkommentare zum Thema Ablagern von Hölzern zwischen Killerkarpfen und mir

Das ganze war als Antwort an Killerkarpfen gerichtet, da er nachfragte.

Thema c) hat dann wiederum etwas mit der Gleichgewichtsfeuchte zu tun. Durch themische Behandlung kann man sie dauerhaft verändern. In meinen Augen ist eine Veränderung nun mal kein Aussetzen, wie es Blacky in einem seiner Beiträge schrieb - deswegen mein Thermoholzausflug.
Wenn man allerdings eine Veränderung (durch was auch immer) als Aussetzen ansieht, dann ist das Ganze ein kommunikatives Problem.

Anasazi
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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Anasazi » 04.05.2017, 08:07

Noch als Ergänzung:
In der Bogenbauerbibel (4) schreibt S. Gardener von optimaler Holzfeuchte bei der Anwendung seines Masseprinzips. 7%-10% beschreibt er als normal und 6% als grenzwertig (Bsp. Hickory).

Steve war einer der Bogenbauer mit welchen ich mich via Primitive Archer ausggetauscht habe...

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Egdir » 04.05.2017, 09:04

Kann man aus der ganzen Diskussion jetzt schliessen das eine Holzfeuchte von 9%-12% für die Lagerung fertiger Bögen optimal ist ?
Und das diese Werte bei einer Lagerung bei ca 60% Luftfeuchtigkeit so ungefähr eingehalten werden ?
Meine Bögen lagern in einer fensterlosen Werkstatt mit wenig Temperaturschwankungen, im Winter fällt die Temperatur nie unter 12°C und im Hochsommer werden die 20°C kaum überschritten.
Gruß Egdir

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Blacksmith77K » 04.05.2017, 09:33

Ja kannst du. :)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Egdir » 04.05.2017, 10:16

@ Blacksmith
Danke, kurz und bündig.

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Schleicher » 04.05.2017, 20:13

So, hab mit der Backofenmethode die Holzfeuchte bestimmt, 8, 1% beim Pfaffenhütchenbogen, und 8,4 % bei der Eibe die mir auch gebrochenen ist.
Ist für einen Bogen der recht an die Grenze gebaut ist wohl zu trocken. Im Moment habe ich Zuhause 36% Luftfeuchtigkeit. Muss mir definitiv einen besseren Platz für meine Bögen suchen.
LG Schleicher

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Grünhorn » 04.05.2017, 20:47

Heisst das man soll Bögen nicht im normalgeheizten Wohnzimmer lagern?
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will." A. S.

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Neumi » 04.05.2017, 21:00

Kommt auf die rel. Luftfeuchte an. Übrigens ne gute und diffussionsdichte (oder nahezu dichte) Versiegelung hilft auch.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Grombard » 04.05.2017, 21:34

Im Wohnzimmer lagern die bei mir nur zum Trocknen.
Zum Lagern ist das da zu warm und trocken.
Mal ganz davon abgesehen, dass mein Weib damit wohl nicht ganz einverstanden wäre.
irgendwas is ja immer

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Spanmacher » 04.05.2017, 21:47

Grombard hat geschrieben:Mal ganz davon abgesehen, dass mein Weib damit wohl nicht ganz einverstanden wäre.



Wohl dem, der eine Frau hat....... Der Bogen dankt's!
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von wanttostart » 05.05.2017, 06:47

Ich schließe mich dann auch einmal mit einer Frage an.
Ich lagere mein Holz im Holz Unterstand für das Brennholz.
Zur Verarbeitung vorbereitete Stabes packe ich in die Garage und habe damit auch fast die Außenbeziehungen.
Nun habe ich festgestellt​, dass die Staves über einen gewissen Zeitraum immer schön an Gewicht verloren haben.
Meine letzte Messung ergab nun eine geringen Gewichtszunahme.
Verständlich, da das Wetter feuchter geworden ist und damit das gesamte Holz (die Staves sind auf Holzbalken gegen Verziehen gesichert) Feuchtigkeit aufnimmt.
Soweit die Ausgangssituation. Nun die Frage, die ja auch mit dem Thema zu tun hat.
efindeB ich mich mit der Holzfeuchte nun nicht in einem idealen, da für unsere Klimaregion normalen Bereich?
Befinde ich mich damit also in der Situation, die unsere Altvorderen auch hatten beim Bau ihrer Bögen?

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Re: Optimaler Feuchtigkeitsgehalt beim fertigen Bogen?

Beitrag von Anasazi » 05.05.2017, 08:58

@wanttostart
wenn die Klimabedingungen sich seither nicht geändert haben und die Altvorderen ihr Bogenholz nicht in ihren Behausungen gelagert haben oder ihr Bogenholz (bzw. den Bogen während der Herstellung) noch irgendwie anders behandelt/getrocknet haben, dann ja.

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