Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

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Uranus79
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 08.01.2018, 13:30

Wahrscheinlich war mein Fehler, daß ich zu schnell von Standhöhe 0 auf fast normale gegangen bin statt Zwischenstufen einzulegen. Dabei war ich dann beim Materialabtrag zu eifrig, obwohl es ja nicht viel war. Aber das geht schneller als man denkt, daß die Dicke kubisch eingeht ist echt heftig.
Nach dem Tempern der Schwachstelle und 2cm kürzen (rechts jetzt also 2cm kürzer) habe ich dann von Standhöhe 0 aus in zwei Stufen vorsichtig weitergetillert. Aktuelles Bild Standhöhe 11,5cm aufgespannt und 16" gezogen.
Rechts ist es griffnah minimal weniger Biegung, die ersten Zentimer nach Fadeout sehen aus, als wären sie noch gerade, links scheint die Biegung direkt am Fadeout einzusetzen (sieht man auf Bild ggf. nicht, scheint aber so, wenn man direkt vor dem Bogen steht). Wo Markierung "D" anfängt biegt es links etwas mehr und weiter dann am WA entlang.
Ansonsten siehts nach drüber gelegter Ellipse so aus, als wären die letzten 1/4 - 1/5 der WA zu steif, aber als nächstes sollte ich erstmal auf normale Standhöhe hinarbeiten.
Bei vollpyramidal ist das Tillerbild ja ggf. etwas anders.
Was denkt Ihr soweit?

Danke und Grüße,
Uranus
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Squid (✝) » 08.01.2018, 14:31

Tempern: 24 h is schon nicht schlecht, aber da es darum geht, den Feuchtigkeitsgehalt wieder auf "normal" zu bringen, sind 3 - 7 Tage eigentlich besser.

Tempern gegen Set ist auch nicht ohne. Geht eigentlich gar nicht. Zwar macht man das Holz zunächst mal härter, aber WENN was passiert, dann knittert das wie blöde weg. Set ist ja nichts schlimmes. Das Holz stellt sich nur auf seine Aufgabe ein.

Keine Ahnung wo dieser Murks herkommt, dass nur ein Bogen ohne Set ein guter Bogen ist... die meisten Gebrauchsbögen die ich kenne (Roven, Turniere, Parcours) haben 2 -5 cm Set und schießen dadurch ruhiger, genauer und trotzdem mit ihren 40 oder 50 lbs.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von schnabelkanne » 08.01.2018, 15:20

Servus, zeig noch ein Bild vom abgespannten Bogen am Tillerbaum. Sieht aber jetzt gut aus.

Generell beim Tillern wie gesagt besser mit Raspel und Ziehklinge und jetzt dann nur mit ganz feiner Raspel oder Schleifpapier.

Ich verwende immer eine Schiebelehre oder einen Abtaster um die Dicke zu kontrollieren, die soll ja bei der Pyramidenform immer etwas abnehmen Richtung Tip, ausgenommen natürlich wenn Totäste oder andere kritische Stellen dazwischen sind.
Lg Thomas
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Uranus79
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 08.01.2018, 15:45

Der Set stört mich jetzt selbst nicht so, Hauptsache ich kann gut mit dem Bogen schießen und idealerweise liegt er vom Zuggewicht im Wunschbereich. Dieser hier hat schon ziemlich Set entwickelt (7,5 und 8cm), aber kein Knitter. Ich habe auch nur die Schwachstelle getempert, den ganzen Bogen tempern würde ich trotz Set gerne vermeiden.

Ich habe ihn bei dem gezeigten Auszug nur kurz drauf, bei weiterem Auszug sollte ich auf Video-Aufnahme mit Kamera gehen und selbst ausziehen, damit der Set nicht noch mehr wird. Mein anderer Hickory aus dem Bogenbau-Kurs hat noch viel übleren Set, schießt aber ordentlich.

Ich habe mich jetzt auf Standhöhe (17,3cm hier gemessen, könnte noch etwas mehr werden, ergab sich aus Tillersehnen-Knoten) vorgearbeitet und anbei Bilder abgespannt, Standhöhe und Auszug 20" (plus Bogendicke). Rechts markiert zwei Stellen, die links scheint eine neu zu Tage kommende Schwachstelle zu sein, die rechte Markierung ist die getemperte Schwachstelle. Rechts griffnah war die ganze Zeit einen Hauch weniger Biegung, müßte jetzt aber fast passen.

Danke soweit für Eure Tipps, was meint Ihr nun? Schwachstellen entlasten oder vorsichtig weiter ausziehen?
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 08.01.2018, 15:46

Nachtrag: die Markierungen sind kaum zu sehen, ein Strich rechts zwischen F und G bzw. G und H. Die dunklere Stelle zwischen beiden ist im Holz (Ast? kann aber egtl. nicht sein?)

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Squid (✝) » 08.01.2018, 16:47

Sieht soweit gut aus. Ich tu mich immer etwas schwer mit den angaben...
Der linke ist etwas harmonischer, der rechte ist im Vergleich zu komisch... ich denke, dass der rechte im Verhältnis zum linken etwas zu viel mittig biegt. Der rechte scheint zu weich?
Hngngngn genau weiss ich auch nich...

Auf jeden fall: Links is im Moment besser als rechts...
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 08.01.2018, 17:44

Der rechte hat kurz nach der Mitte eine vermutete neue Schwachstelle und die getemperte ältere Schwachstelle weiter außen. Ich vermute rechts muß griffnah noch ein wenig mehr Biegung rein (und ganz am Ende des WAs evtl auch) und den linken entsprechend dann anpassen...?

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von schnabelkanne » 08.01.2018, 21:12

Uranus79 hat geschrieben:Der rechte hat kurz nach der Mitte eine vermutete neue Schwachstelle und die getemperte ältere Schwachstelle weiter außen. Ich vermute rechts muß griffnah noch ein wenig mehr Biegung rein (und ganz am Ende des WAs evtl auch) und den linken entsprechend dann anpassen...?

Ja, recher WA nach der Mitte Richtung Ende ist eine Schwachstelle, nimm davor mal etwas weg und den linken dann wenn nötig anpassen.
lg Thomas
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 09.01.2018, 16:51

Hallo, ich habe rechts vor der Mitte mal gearbeitet, die Biegung ist nun über den ganzen WA immer noch nicht gleichmäßig, aber weicht weniger ab. Man kann zB ein Linear oder Bleistift auf den Rücken legen als Tangente und dann den Arm entlang fahren und so ungefähr sehen, ob es gleichmäßig biegt. Links habe ich nachgearbeitet, es reicht aber noch nicht.

Was meint ihr? Sollte die Biegung rechts komplett gleich sein, also rechts vor Mitte weiter nacharbeiten oder ist das gar nicht mehr drin? Schwachstellen nochmal leicht tempern versuchen? Oder wie gehabt vor Mitte noch mehr weg und links anpassen?

Danke & Grüße,
Uranus
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Neumi » 09.01.2018, 18:29

Tach, im Moment hast Du 2 verschiedene Bogen in einem ;)
Der linke WA ist viel zu stark für den rechten. Ich würde rechts die Stelle ab F bis zu der Tempermarkierung aufm Bogen rösten (ruhig schon etwas vor F sanft tempern). Und dann aber unbedingt den linken WA anpassen.
Wo ist eigentlich Oben und Unten und ist der Bogen symmetrisch oder eben nicht?
Grüsse - Neumi
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Zoffti » 09.01.2018, 20:58

Kann es sein? Der linke WA scheint nicht nur stärker zu sein sondern auch ein bisschen länger....
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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von fatz » 09.01.2018, 21:06

Beides. Den rechten hat er doch 2cm eingekuerzt wegen der Schwachstelle. Bis da waren sie gleich lang.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Uranus79 » 09.01.2018, 21:33

Neumi, Du meinst zwei Bögen, weil der linke WA C-Profil (gleichmäßige Biegung) und der rechte eher D-Tillerprofil ist? Zunächst muß ich den linken schwächer machen. Rechts kann ich es mit vorsichtigem Tempern versuchen. Frage mich nur, ob ich rechts auf erster Hälfte noch mehr abnehmen muß - hängt vom Temper-Ergebnis ab...

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von schnabelkanne » 09.01.2018, 23:12

Servus, wenn du temperst dann bieg auch die WA zurück.

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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Beitrag von Neumi » 09.01.2018, 23:27

Uranus79 hat geschrieben:... Zunächst muß ich den linken schwächer machen...

Ich würde erst den rechten tempern und dann den linken schwächen und dann kannst Du überlegen, ob rechts noch was weg muss.
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