Hornbogen von Tom Lucas

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Snake-Jo
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 01.12.2017, 13:29

Zoffti hat geschrieben:@SnakeJo ne TBB hab ich nicht ???


= Traditional Bowyer's Bible

PM ist in der Mache. Willst du so ein Teil bauen? :)

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Zoffti
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Zoffti » 01.12.2017, 16:35

Hoi Snake
Winde mich und ring die Hände - weil ich eigentlich wirklich nicht sollte..... und weil ich das edle Zeug uU komplett verkack (ups, hope thats french) ..... Aber ja, ich möchte eigentlich unbedingt so was bauen - träum schon davon - tags und nachts..... Kurz nen ganz hartnäckigen Virus hab ich mir eingefangen.
Aber deine Meinung, dass Rinderhorn eh besser geeignet ist (und nicht nur günstiger) freut mich sehr - hatte richtig Bange vor den knubbligen Schaf-Riesenschrauben :o
Noch ne kurze Frage dazu: Ist der Bau von so einem richtig schnellen ca. 120cm langen Hornbogen mit max. 45 lbs technisch überhaupt machbar? Oder gibts da irgendwo einen materialbedingten Widerspruch?
Lieber Gruss
Lena
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Snake-Jo
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 01.12.2017, 18:25

Liebe Lena,

ich hätte schon selbst mal sowas gebaut, einfach so als Versuchsbogen. Aber mir waren die Dinger zu klein und hibbelig,ich steh eher auf was Langes. ;D
Naja, und dann hab ich mir so einen kurzen Skythen gebaut, nur aus Holz und Sehnen, ca 120 cm lang. Der lebt immer noch und wartet auf den Hornbelag. Mit anderen Worten: das Ganze in grün... ;)
Ich kenn das auch: man versteift sich auf son Ding, war damals mit meinem Hörnerbogen auch so (dieses Oryx-Teil). Man bekommt auch keine Ruhe, bevor man es nicht gemacht hat, egal, wie es ausgeht, man muss einfach ran. Ok., dann los, aber richtig! 8)
Zuerst mal: Der richtige Hornstreifen ist ja sehr flexibel und die Biegung oftmals auch reversibel. Schnellkraft hat das Horn auch, aber nicht ganz so, wie Holz. Highland-Horn ist eventuell etwas dünnwandig, Watussi kenn ich nicht, amerikanische Longhorns könnten aber auch passen. Die Hornenden der Rinderhörner müssen in die Mitte für den Spleiss, nicht umgekehrt, d.h. das dicke (aber schmale) Ende zur Mitte, wo die größte Biegung ansetzt. Bei den dicken Schafhörnern ist es egal.
Das Tillern geht relativ leicht: mehr Sehnenbelag am Rücken bzw. Abschaben am Bauch.
Ich habe aber keine Ahnung, wieviel Zuggewicht man aus einem Rinderhorn herausholen kann.

Was das teure Material angeht: Nur teuer, weil mittlerweile die ganzen Freaks damit basteln wollen. ;D Das "edle" Horn wird häufig geschreddert und als Hornmehl im Garten verwendet. Obwohl: da wird es auch immer teurer.... >:(

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Zoffti
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Zoffti » 01.12.2017, 21:47

@snake
Thx for all the advice!!
werd mich dann mal so langsam an ein für mich machbares Baudesign rantasten... (allein die Tatsache, dass man da vielleicht sogar nen Griffstück zwischenpappen könnte, wenn einem die Hornstreifen zu kurz sind...uiuiui das erweitert das Designspektrum gewaltig... grübelgrübel)

Und - ja, ich hätte die Rinderhörner tatsächlich gleich rum verbaut wie die Schafhörner -
Gruss
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Neumi » 01.12.2017, 22:46

Wenn ich da gerade amerik. Longhorns lese - gibt es das bezahlbar oder überhaupt irgendwoher zu bekommen (wenn man keinen Züchter kennt)?
Grüsse - Neumi
P.S.: Watussi dürfte insofern ungünstig sein: Die Hörner sind riesengroß und müssen also recht dünnwandig sein, sonst könnten die Rinder das nicht mehr aufm Kopf tragen.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von apaloosa » 01.12.2017, 23:40

Michael,
Schau mal bei nadeco
Hinweis von Snake Joe.

Die Hörner so ab 50 cm aufwärts könnten schon vom Longhorn sein.

VG
Harald

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Snake-Jo
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 02.12.2017, 09:07

Neumi hat geschrieben:P.S.: Watussi dürfte insofern ungünstig sein: Die Hörner sind riesengroß und müssen also recht dünnwandig sein, sonst könnten die Rinder das nicht mehr aufm Kopf tragen.


Nicht zwingend. Ich erinnere mich an die Longhorns, die manche Truckfahrer vorne am Kühlergrill hängen haben. Die sehen sehr stabil aus. Übrigens haben Wasserbüffel so mit das massivste Horn, oft auch 80 cm lang und sehr dickwandig. Die schaffen das auch. ;D Steinbockhorn ist auch recht massiv.
Nee, ich denke, mit Longhorn uund Ähnlichem könnte man sehr grazile, lange und trotzdem wurfstarke Bögen bauen, ohne viel Rumgeraspel.
Das Video von Tom Lucas gefällt mir nicht: Das ist so ein Labervideo und die wesentlichen Schritte sind kaum erklärt. Der Bogen selbst holt seine Kraft über die Mitte, die Wurfarmenden sind Hebelarm oder Deko. Dies ist bei einem so kurzen Bogen fatal: Auszug max. 20". Bei 120 cm müssen 28" drin sein!
@Zoffti, das muss besser!!! 8)

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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 02.12.2017, 09:12

Zoffti hat geschrieben:werd mich dann mal so langsam an ein für mich machbares Baudesign rantasten... (allein die Tatsache, dass man da vielleicht sogar nen Griffstück zwischenpappen könnte, wenn einem die Hornstreifen zu kurz sind...uiuiui das erweitert das Designspektrum gewaltig... grübelgrübel)


Völlig richtig: Mit einem Zwischenstück kann man locker 20-25 cm Länge herausholen. Wohl am besten dann mit Schwalbenschwanz verspleißen. Auch das ist bei Horn sehr einfach: Schwalbe aussägen, Hornende kochen und heiß auf das Gegenstück zwingen. Das Horn paßt sich nahtlos an und die sägeraue Fuge dient als guter Halt für den Leim.
Mit einem Griffstück erspart man sich auch das sonst notwendige Aufbauen der Bogenmitte, die sonst (s.o. im Video) zu stark biegen würde.
Wenn man langes und dünnes Horn (Hornstreifen) hat, dann kann man gleich Recurves reinbiegen. Das erhöht das Zuggewicht gewaltig. Und da man sowieso mit Sehnenbelag arbeitet, nimmt man den zum Stabilisieren der Recurves.

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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Zoffti » 02.12.2017, 18:29

Snake-Jo hat geschrieben:!
@Zoffti, das muss besser!!! 8)


---Ok!? - - zitterzitter. I try!!!

P.s.
Das mit dem Spleiss, denk ich mal, will ich in Angriff nehmen und - was ich bisher noch nie gemacht habe - genau planen. Hoffe so meine Unerfahrenheit -(ah, "Greenhorn"! now I get it where that's from) ein bisschen zu kompensieren.

Gruss
L
Zuletzt geändert von Zoffti am 02.12.2017, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von killerkarpfen » 02.12.2017, 19:07

Rinderhorn.de ist sonst auch eine Adresse für gutes Horn.
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Heidjer » 03.12.2017, 00:29

Watussihorn ist tatsächlich sehr dünnwandig. ::)
Ich bin bei Nadeco mehrfach um die Hörner geschlichen wegen der Größe bzw Länge und Umfang, konnte mich aber nie zu einen Kauf durchringen.
Das Material selbst macht einen sehr glatten, festen und harten Eindruck, besser jedenfalls wie jedes andere Hornmaterial das ich je in den Händen hatte, nur selbst bei halber Hornlänge (soweit komme ich mit meinen Pranken in ein Watussihorn) ist die Wandstärke immer noch unter 2mm.
Für mich ist das Material selbst für Nockinletts bei Pfeilnocken zu dünn. Man müßte mal testen ob man davon mehrere Lagen übereinander kleben kann. ???


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 03.12.2017, 07:49

@Dirk: Danke für den Hinweis. Dann scheidet Watussi aus. Amerikanische Longhorns sind noch im Rennen, Highland geht im Einzelfall auch.

@Zoffti: Klar, ab ins kalte Wasser. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Blöde Kommentare kann jeder geben, aber Selbermachen, das ist es! ;)
Beispiel: ich hatte mein Leben lang nichts mit Musik am Hut, bin weder musikalisch, noch kann ich singen; also völlig talentfrei. Mein Opa konnte nach dem Gehör Klavier und Akkordeon spielen. Davon habe ich nichts geerbt, rein garnichts. Wenn ich mir das recht überlege, singen kann ich doch, aber ich treffe keinen Ton. ;D
Nun habe ich mir ein Banjo angeschafft.... 8)

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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Zoffti » 03.12.2017, 13:21

Recht haste Snake!
Musikohren kriegt man nur vom Musikmachen nicht vom Hören...
(Zitat: meine Mama - Gesangstherapeutin)

(Bluegrass? Dixie??) O0

P.s. Noch wegen Watussi: Reichen 2mm nicht für nen Belly? Oder kann Horn erst ab 4mm die nötige Komprimierung ab?
Gruss
Zuletzt geändert von Zoffti am 03.12.2017, 14:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von killerkarpfen » 03.12.2017, 13:48

Ich habe auch so Longhorn Dinger. Die sind leider recht splissig und die Verdrehung brachte ich bisher kaum heraus. Die sind um die 55 - 60 cm.
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Re: Hornbogen von Tom Lucas

Beitrag von Snake-Jo » 03.12.2017, 18:24

mal OT:
Hatte heute noch ein Turnier: das letzte Turnier des Jahres vom SSG-Gifhorn ist das sogenannte Kalte-Füße-Turnier. Diesmal, endlich mal nach 10 Jahren, im Schneetreiben, sieht man auf dem Bild sehr gut. Es war ein 3-D-Turnier im Vereinswald auf 12 Ziele, 2 Runden. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Danach Mitgliederversammlung und lecker Gyros-Essen.
171203_SSG.jpg


P.S. I am picking the banjo (bluegrass, 5-saitiges).

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