Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5553
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von schnabelkanne » 14.12.2017, 06:34

Servus,
Stauchrisse sieht man gut wenn du vorher fein schleifst und die Stelle etwas einölst und Foto bei Tageslicht.
Hasel neigt ja leider gerne zu Stauchrissen, zumindest hab ich letztens einige davon gesehen bei meinen Bögen
und soviel Auszug ohne Umlenkrolle tut dem nicht gut.
Zum Tiller hat fatz schon alles gesagt.
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Uranus79
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 920
Registriert: 08.04.2017, 09:39

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Uranus79 » 14.12.2017, 21:21

Hallo,

ich hab einen Hauch Epoxidkleber auf die Stellen gegeben und warm gemacht, den sieht man dann auch leicht (ist dunkler), wahrscheinlich gleiche Wirkung wie das Öl. Nach Trocknen leicht angeschliffen, so daß nur in den Ritzen das Zeug blieb, alles nur dezent.

Umlenkrolle habe ich zwar unten am Tillerbaum montiert, da ich den aber nicht gescheit befestigen kann, ziehe ich ihn durch die Gegend, das funktioniert so nicht. Deshalb nehme ich das Ausziehen nun mit dem Handy auf, so hat man auch nur 2-3 Sekunden Auszug und kann die Bewegung sowie das Tillerbild dann in Ruhe angucken. Ist denke ich eine brauchbare Alternative.

Die Stelle links kurz vor der Mitte habe ich noch bearbeitet. Sah am Handy dann ok aus, jetzt hier am PC sieht man glaube ich noch eine leicht steife Stelle, ich meine, es hätte sich aber etwas getan, seht selbst. Wenn ich die Bilder direkt vergleiche, bin ich mir dann nicht mehr sicher... ::)
Dateianhänge
auszug29-2.jpg
Vollauszug nach Korrektur

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von fatz » 14.12.2017, 21:55

Die steife Stelle ist immer noch da.
Untitled.png

Aber ganz sachte. Nicht dass du ihn jetzt noch versaust.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22349
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Ravenheart » 15.12.2017, 13:51

Und zum Ast:
Ja, das sind Stauchrisse! Man könnte damit leben - oder ein "Pflaster" mit Wicklung aufbringen.
Entstehen tun die, weil durch den Totast die Stelle stärker komprimieren kann als der Rest.
Besser ist, wenn man das VOR dem Auszug schon erkennt und behebt!
Im Folgenden Beispiel wurde NUR Epoxi verwendet - is aber auch Flieder, der sehr WENIG zu Stauchrissen neigt.
Bei empfindlicheren Hölzern würde ich ein Gemisch aus Epoxi und Glaswolle in das Astloch stopfen!
(Atemschutz beachten! auch beim späteren Schleifen!!)

Alternative wäre, es rechtzeitig zu erkennen und die Stelle incl. 1 cm in beide Richtungen etwas DICKER und damit STEIF zu lassen.

Beispiel:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=18539&p=320512#p320512

Rabe

Benutzeravatar
Uranus79
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 920
Registriert: 08.04.2017, 09:39

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Uranus79 » 16.12.2017, 07:28

@fatz, danke für die Hinweise, ich werde mich das Wochenende noch mal ranwagen

@Rabe, danke für die nützlichen Tipps! Das mit dem steif lassen muß ich dann bei den nächsten Bögen beachten. Ich nehme nach Deiner Aussage und dem Beitrag hinter dem Link an, daß man jetzt da nichts mehr mit Verfüllen von Epoxi retten kann (Man könnte ja auch die Idee kommen die Totäste und feine Rillen, wo der Riß ist, zu fräsen, und dann aufzufüllen) ?

Bei meinem Möllegabet (der ja auch stark beim Tiller strapaziert wurde) habe ich auch Äste/Totäste und da zeigen sich auch so Spuren (jetzt wo ich weiß, wie das aussieht, fällt's eher auf). Der hält damit allerdings, hat aber auch weniger Zuggewicht. Thomas (Schnabelkanne) hat ja die Erfahrung gemacht, daß seine Hasel trotz Stauchrissen halten.

Wäre Alternative also, so lassen und im Auge behalten?

Danke und Grüße, Uranus

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von fatz » 16.12.2017, 09:00

Uranus79 hat geschrieben:Wäre Alternative also, so lassen und im Auge behalten?

Meine Alternative waere: So lassen und gleich was aus richtigem Holz bauen. Bei Hartriegel hast das Geschiss nur, wenn der Markkanal im Bogen ist und ein toter, schwarzer Ast quer in der Druckschicht liegt. Ich versteh echt nicht warum so viele mit dem Haselzeugs rummachen.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
TorstenT
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 797
Registriert: 14.08.2017, 09:24

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von TorstenT » 16.12.2017, 10:28

Hasel ist halt leicht zu bekommen... ...Hartriegel habe ich bei mir in der Nähe leider noch keinen entdeckt. Ist Hartriegel denn ähnlich gut zu trocknen und zu bearbeiten?

LG
Torsten

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von fatz » 16.12.2017, 10:42

Schau mal entlang von Wasser (Bach/Fluss/See). Bei uns hat's da teilweise mehr Hartriegel als Hasel.
Hartriegel hat seinen Namen zurecht. Das merkt man natuerlich beim Bearbeiten. Mit passendem und scharfem Werkzeug ist das aber kein Problem. Ist halt ein bissl anstrengender. Dafuer gibt's gscheite Boegen. Trocknen: Abrinden (am besten mit dem Ruecken vom Ziehmesser) und runterarbeiten auf den Markkanal, sonst reisst er. Enden versiegeln sowieso.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
TorstenT
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 797
Registriert: 14.08.2017, 09:24

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von TorstenT » 16.12.2017, 11:10

Wir haben hier in unserem Park, wo wir immer Gassi gehen, auch einen kleinen See und einen Bachlauf. Aber da wächst nur Hasel. Zumindest konnte ich noch keine roten Zweige entdecken. Muss vielleicht mal weiter raus in einen Wald an der Spree und mal nachsehen.
Na dann: komm, Uranus, wir schlachten uns ´nen Hartriegel.. ;) :D

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Grombard » 16.12.2017, 12:42

Ich habe auch erst lange gesucht.
Und dann irgendwann sehr viel von dem Zeug gefunden.
Gibt gute Bögen und ist nicht so knitteranfällig wie Hasel.
Was mich stört ist der unangenehme Geruch und dass das Zeug (zumindest meins hier) gaaaanz trocken sein muss, da es sonst wie Gummi ist.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Zoffti
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 926
Registriert: 24.09.2013, 19:23

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Zoffti » 16.12.2017, 14:13

Grombard hat geschrieben:das Zeug (zumindest meins hier) gaaaanz trocken sein muss, da es sonst wie Gummi ist.


Das ist wohl für jedes Holz zu empfehlen!

Hartriegel verträgt imho recht gut ein feines Sehnenbacking. Denn je nach Trocknung (und Sorte/Standort) kann der Bogenrücken mit der Zeit ein bisschen zu knochig werden....
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
Albert Einstein

Benutzeravatar
Uranus79
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 920
Registriert: 08.04.2017, 09:39

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Uranus79 » 16.12.2017, 15:02

Da hab ich aber was losgetreten an Diskussion oder fatz war's ;-)

Also Hasel, warum Hasel? Ich bin hier mal durch die Gegend geradelt und habe mich nach Bogenholz umgeschaut. Hartriegel gibt's, aber alle so dünn, daß es nichts taugt. Holunder findet man massig, aber alle nur kurz und krumm (kenne nur eine Ausnahme, dicker Baum 10cm Durchmesser), Weißdorn wird man erschlagen von, aber alle zu krumm oder kurz (vom wenigen Ausnahmen abgesehen, einer trocknet schon, ist aber kurz, den anderen habe ich schon im Auge), Schwarzdorn, Flieder, Goldregen etc. alles Fehlanzeige. Pfaffenhütchen alle nur kurz und verknorzelt. Ahorn und Robinie gibt's zuhauf, aber besonders attraktiv sind die nicht zum Bogenbau, finde ich.

Hasel gibt's massig, gibt auch genug gerade, dicke Stücke, wenn man weiß wo; trocknet relativ schnell; ist super zu bearbeiten; und man kann Bögen bis 50# recht problemlos bauen, mehr lbs braucht man zum Schießen selten. Und es hält doch so einiges aus. Also einige Pluspunkte bei Hasel.

Aber zurück zu diesem Bogen: ich habe ich drei vorsichtigen Schritten noch etwas Holz an der steifen Stelle abgetragen. Ich glaube, so geht es. Seht bitte selbst. Ich wollte auch nicht zu viel wegnehmen, daher mehrere Schritte. Der aktuell geht wohl, wenn dann nur noch einen Hauch. Als ich davor stand, sah es aber nach Krümmung an der Stelle aus.

Grüße, Uranus
Dateianhänge
auszug29-3.jpg
Aktueller Stand

Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5553
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von schnabelkanne » 16.12.2017, 15:55

Servus, der rechte WA wirkt noch etwas steifer — ist das der Obere?
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Uranus79
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 920
Registriert: 08.04.2017, 09:39

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Uranus79 » 16.12.2017, 16:48

Hallo, ja, rechts ist oben. Nachdem ich die steife Stelle links angegangen bin, habe ich rechts ein wenig geschliffen, zum angleichen. Der sieht rechts gegen WA-Ende noch etwas steif aus und ggf. im ersten Drittel des WAs noch etwas - oder wo siehst Du am ehesten etwas?

Grüße

Benutzeravatar
Zoffti
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 926
Registriert: 24.09.2013, 19:23

Re: Bitte um Tillermeinung, Hasel HP/P ca. 50#

Beitrag von Zoffti » 16.12.2017, 16:54

Mag sein, dass der rechte WA im letzten Drittel noch n bissel steifer ist - schade wenn die Seite nicht doch unten kann.... Ich tät ihn jedenfalls so lassen. Gelernt wurde, glaub ich, genug an dem Stück ;) Jetzt ölen und pflegen und hoffen, dass er dir ne Weile treu bleibt :)
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
Albert Einstein

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“