Mein Erster Eigenbau aus Hasel

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Steffen Geßner
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Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 06.02.2018, 19:29

Hi,
Ich bin neu in der Materie Bogenbau. Deshalb würde ich mich gerne vorstellen:
Steffen Geßner Komme aus Unterfranken und habe vor ca 3/4 Jahr mit dem Bogenschießen begonnen.
Mein Ziel ist es meinen eigenen Glas Jagdrecurve zu bauen und dann zu Schiessen.
Da diese Ziel nicht auf einmal erreicht werden fange ich im Moment bei den Grundlagen an und nerve damit fleißig meine Frau :) .
Warum ich glaube das ich das kann? Ich bin seit ca 20 Jahren aktiver Modell-flieger und -bauer. Habe also schon so einiges mit harz und matte zusammen gepanscht ;-) .
Was komplett neu für mich ist, ist die Thematik Bogen und nicht eine Tragfläche zu bauen.
Das bringt mich auch zurück zum Thema.
Hier mein erster versuch eines Langbogen aus Hasel für meine Tochter.
k-IMG_20180205_183650.jpg

k-IMG_20180205_183655.jpg

Ich würde dazu gerne mal eure Meinung hören.
Des weiteren steht im Moment noch die Entscheidung an ob ölen oder lackieren.
Was würdet ihr dafür verwenden?

Ach je das soll nicht die sehne werden. Ist nur ein "Bendel" zum testen bis eine sehne verfügbar ist.
Dateianhänge
k-IMG_20180205_212636.jpg
k-IMG_20180205_212558.jpg
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k-IMG_20180205_212508.jpg

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Rotzeklotz
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Rotzeklotz » 06.02.2018, 19:52

Moin und Willkommen!
Zu deinem Bogen:
Das Auszugsbild ist nicht wirklich optimal, aber es lässt vermuten, dass der Bogen zu stark in griffnähe arbeitet, die mittleren und äußeren Bereiche zu wenig. Ein Bild vom abgespannten Bogen wäre ebenfalls hilfreich.
Außerdem ist der Bogen arg asymetrisch angelegt, das führt zu einer sehr ungleichen Belastung der Wurfarme. Max. 4cm tuns hier, ich baue meine Bögen i.d.R. so, dass der Unterschied der Wurfarmlängen 2cm beträgt.
Deine Fadeouts hast du seehr steil angelegt, versuch beim nächsten, sie sanfter und flacher auslaufen zu lassen.
Finish? Leinölfirnis geht immer.Wenn lackieren, dann mit Schellack, darüber dann noch ne Schicht Leinölfirnis. Das ist zumindest mein absolutes Lieblingsfinish. Von anderen Lacken war ich bisher dagegen eher weniger angetan.
Ansonsten wünsch ich weiter frohes Schaffen und viel Spaß hier im Forum ;)
Edit: Die Enden kannste auch noch deutlich schmaler machen, kommt der Leistung zu gute und reduziert den Handschock.
Zuletzt geändert von Rotzeklotz am 06.02.2018, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Steffen Geßner
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 06.02.2018, 20:03

Hi,
Danke für deine schnelle antwort.
Mit der asymetrie muss ich dier auf jeden fall recht geben. Das kam durch einen Fehler beim anlegen des griffes.
Ich hoffe das ich das beim nächsten Bogen besser hin bekomme. Holz liegt schon beim trocknen.
Hier noch ein Bild vom abgespannten Bogen:
k-IMG_20180205_212710.jpg

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von killerkarpfen » 06.02.2018, 20:43

Also für's Töchterchen ist der Griff mal recht grosszügig ausgelegt.

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Ravenheart
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Ravenheart » 07.02.2018, 09:39

Ja, genau, saubere Arbeit, auch der Tiller, nur der Griff ist nicht optimal.
Du hast eine ganz KLASSISCHEN Denkfehler gemacht! Du hast Dich bei einem Vollholz-Bogen im Design an modernen Laminatbogen orientiert!
Das passiert fast allen Anfängern, die ganz unvoreingenommen an die Sache gehen....

Ein Vollholzbogen verhält sich zu einem modernen Bogen aber wie eine Milchkanne zu einer Tetrabox:
Unterschiedliche technische Voraussetzungen und Zielsetzung.

Tipp:
Bei einem Langbogen für Erwachsene von 1,7 - 1,9 m Länge hat der Griffbereich 12 cm Länge, +2x 4 - 6 cm Übergangs-Bereiche.
Seine Lage (der 12 cm) ist: 4 cm über und 8 cm unter der geometrischen Mitte.

Je KÜRZER der Bogen wird, desto MEHR muss der Griff in die geometrische Mitte wandern. Die Abstände zur Mitte sind bei 1,6m Gesamtlänge nur noch 5 und 7 cm, bei1,5m Gesamtlänge oder kürzer kommt der Griff in die Mitte, also 6 und 6 cm. Außerdem biegt unter 1,5 m der Griff am besten leicht mit, ab 1,4m oder kürzer komplett.

Wenn er mitbiegen soll, darf er natürlich nicht dicker sein als der Wurfarm, allenfalls ein paar mm, wenn er gleichzeitig schmaler ist!

Warum das Ganze? Nun, Schäden am Holz, also Kompressionsbrüche ("Knitterfalten") an der Innenseite (Bauch) entstehen um so leichter, je kleiner der Krümmungsradius ist.

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von klaus1962 » 07.02.2018, 15:36

Auch von mir ein Willkommen im Forum

Das meiste wurde zur Bogenform ja schon geschrieben.

Aber um Deinem Töchterchen den Spaß nicht durch eine Fehlhaltung der Bogenhand zu verderben, empfehle ich Dir auch dringend den Griff entsprechend ihrer kleinen Hände anzupassen.

Da kannst Du locker mindestens 2 Finger breit von der Tiefe des Griffs hinten wegnehmen und auch die Breite etwa halbieren.
Das Holz hält das locker aus. Und lass Deine Tochter zwischendurch öfter den Griff anfassen. Wenn sie sagt, dass er sich gut greifen lässt, hast Du die richtige Form gefunden.

Auch was die Versiegelung angeht, würde ich sie fragen, was ihr gefällt. Hasel hat sowieso keine so aufregende Maserung, die erhaltenswert wäre. Da kannst Du, falls das Ihrem Geschmack zusagt, auch einen "Pinkmetallic-Lack" aus der Spraydose auftragen.... oder zB so ;) aus dem Saplingtunier 2
Ansonsten wird wegen deren Schlagfestigkeit gerne Bootslack oder Parkettbodenlack empfohlen.
Ob Öl oder Lack halte ich aber lediglich für eine "Glaubensfrage".

Der Bogen (aus dem Sap-Turnier 2010) meiner Tochter(mittlerweile19) hat eine Griff-Tiefe ca. 3,5cm und hält noch immer.
NB2015_1.jpg


Gruß
Klaus

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 07.02.2018, 18:43

Danke für die vielen Antworten.
Dann werde ich mich mal dran machen den Griff zu verkleinern. Leider kann ich die Größe bis zu den fade outs nicht mehr verändern.
Das mit der Sprühdose ist ne gute Idee. Sie hat schon nach rosa gefragt.
Sobald ich die Änderungen vorgenommen habe werde ich wieder berichten.
Diese WE ist aber erst mal Fasching. Die Kids tanzen beide in der Garde da wird wohl nicht viel zeit bleiben.

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 27.02.2018, 20:05

So jetzt hatte ich endlich mal zeit den bogen weiter zu bearbeiten.
k-IMG_20180220_183251.jpg

Der griff wurde deutlich verkleinert und auch der bogenarm zu den tips hin verjüngt.
k-IMG_20180220_183331.jpg
k-IMG_20180220_183305.jpg

Im moment trocknet die erste Lackschicht.

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von killerkarpfen » 27.02.2018, 21:52

Warum lässt Du oben am Schussfenster noch so viel stehen?
das braucht es nicht
k-IMG_20180220_183331neu.JPG

Irgend wie scheinst Du dich da an den Olympic-Recurve Mittelstücken zu orientieren.
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 28.02.2018, 18:48

Da muss ich dir recht geben. Da steht noch recht viel.
Das ist auf meinen Fehler bei der einteilung des Griffstückes zurück zu führen.
Wollte jetzt nicht noch mehr material weg nehmen. Da sich der bereich onehin nicht biegen wird.

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von killerkarpfen » 28.02.2018, 20:24

Wieso wird er sich dort nicht biegen? Man kann doch den Fade ähnlich der gezeichneten Linie gegen den Griff versetzen und den oberen Wurfarm entsprechen kürzen und nachtillern.

Das siehrt echt klobig aus in dieser Art.
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Ravenheart » 02.03.2018, 09:14

Die Anmerkungen sind richtig.... Dennoch würde ich sagen: Lass ihn jetzt so, und mach's beim NÄCHTEN besser!
Gerade als Anfänger kann man ganz schnell einen Bogen auch "kaputt-optimieren"...
Je näher man an das Optimum kommt, desto "dünner wird nämlich die Luft", also der Spielraum für Fehler.

Und zu Beginn ist ein funktionierendes "geht so" immer noch besser als ein ärgerliches "upps - zu viel"...

:)

Rabe

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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 02.03.2018, 19:37

Hab mich jetz für geht so entschieden. Meine Tochter will auch nicht mehr länger warten.
Heute wurde lackiert. Auf den bildern ist alles abgeklebt für den rosa Lack.
Der trocknet gerade. Weiter Bilder gibt es dann demnächst.
Dateianhänge
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von Steffen Geßner » 03.03.2018, 09:01

So Lack ist trocken
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Re: Mein Erster Eigenbau aus Hasel

Beitrag von killerkarpfen » 03.03.2018, 09:43

WOW!

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obersüss!!!
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