Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

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Uranus79
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Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 28.03.2018, 11:46

Hallo, auf Anregung von schnabelkanne führe ich die weitere Bearbeitung des Bogens in einem neuen Thread aus.

Siehe
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=30576&start=30

Möllegabet-Bogen mit 180cm Länge (177cm NtN) und jeweils ca 23cm Nadeln. Griff biegt mit. Material ist Ulme, aktuelles Zuggewicht 58# @ 28". Besonderheit: ausgehöhltes Astloch in einer Nadel (rechts)

Aktueller Stand als Bilder, das Standhöhenbild hat leicht andere Ausrichtung, also nicht irritieren lassen.
Etwas mehr Set als vorher (4cm) aber noch ok (am Ende der biegenden Bereiche)

Der rechte Wurfarm ist immer noch etwas stärker als der linke.

Viele Grüße,
Uranus
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auszug28.jpg
Kreis drübergelegt
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Kombiniertes Bild

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Uranus79
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 28.03.2018, 19:28

Bei dem Auszugsbild erkennt man am rechten Wurfarm etwa bei 1/3 des Arms zwei Markierungen. Dazwischen ist das Holz dicker, das ist die reflex/deflexe Stelle. Erkennt ihr da eine steife Stelle? Würde man bei dickerem Holz ja erwarten, je nachdem wie das Holz gewachsen ist (man sieht dort bauchseitig auch noch Kernholz, auf dem restlichen WA nicht mehr).

Ich würde die Stelle gerne besser markieren, habe aber mit dem Computer gerade ein Problem (mein Bildverarbeitungsprogramm will nicht). Es ist oberhalb des obersten Klebestreifens in der Mitte des grau schraffierten Bereichs. Man sieht auf dem Wurfarm zwei Bleistiftmarkierungen.

Was meint ihr zum Stand bzw. zu der Stelle?

Grüße,
Uranus

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von schnabelkanne » 28.03.2018, 21:49

Servus,
er biegt hauptsächlich in griffnähe und das ergibt einen langsamen Bogen mit viel Handschock.
Ich würde also erstmal ab WA Mitte zu den Enden hin wegnehmen und auch die Enden leicht mitbiegen lassen.
Lg Thomas
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Kemoauc » 28.03.2018, 23:15

Da stimme ich zu... der Biegebereich darf in der Mitte und Aussen mehr zulegen, also mehr biegen, sonst bleiben die äusseren Teile der WA einfach nur große Winker, das geht dann Richtung "Schildkrötenbogen". Zuggewicht ist nicht alles, vor allem dann nicht, wenn es in der Hauptsache zur WA-Bewegung eingesetzt wird. Die Energie soll in den Pfeil.... und nicht dazu verbraucht werden ,steife Teile zu bewegen... ;)
Gruß,
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 29.03.2018, 09:27

Thomas, Deine wiederholte Empfehlung, die Enden mitbiegen zu lassen, habe ich schon wahrgenommen. Mir kommen die Enden allerdings schon relativ dünn vor. Man kann bei Möllegabet die mitbiegen lassen, der Zeitpunkt, wo die zu biegen anfangen ist aber schwierig abzupassen, etwas zu viel und das war's (Ergebnis anderer Leute aus anderen Threads). Die Breite sowie Dicke geht von 2,0cm auf 1,5cm, wobei die Breite am Anfang in einer Rundung ist und schnell schmäler wird. Da ist nicht mehr viel Luft, und Gewichtsersparnis liegt wohl eher im Gramm-Bereich.

Was Deine und kemoaucs Biegebeurteilung angeht, kann es sein, daß Ihr Euch von den steifen Enden irritieren laßt? Ich habe über den biegenden Bereich jeweils einen Kreis gelegt, die biegen sich also gleichmäßig (außer der rechte WA kann noch etwas mehr). Wenn sich die Enden mehr biegen würden wäre es Peitschentiller.

Grüße,
Uranus

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Roby-Nie » 29.03.2018, 09:39

Hi Uranus,
nee, von nem Peitschentiller bist du noch weit entfernt. Die Meinung der Anderen, dass der zu sehr über die Mitte biegt, teile ich auch. Die Enden leicht mitbiegen lassen kannst du ganz am Ende machen, wenn der Tiller des Bogens quasi fertig ist.
Dein über den Bogen gelegter Kreis liegt nicht am Rücken des Bogens an und ist somit eigentlich wenig aussagekräftg bzw zeigt, dass die Mitte zu viel biegt. Zumal der Bogentyp eingentlich einen elliptischen Tiller haben sollten und keinen Kreisbogentiller. Mitbiegender Griff bedeutet nicht gleichzeitig Kreisbogentiller.
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 29.03.2018, 11:21

Ok hier nochmal ein Bild mit Kreis am Rücken (rot). Links gelber Strich markiert Übergang zu steifer Nadel. Der linke Wurfarm folgt genau dem Kreis. Der rechte nicht. Rechts grün markiert ist die möglicherweise steife Stelle, generell muß rechts noch schwächer werden.

Gruß,
Uranus
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Aktueller Stand

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Roby-Nie » 29.03.2018, 11:37

Das ändert jetzt aber nicht wirklich was daran, dass der Bogen keinen Kreisbogentiller haben sollte, oder? ::)
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 29.03.2018, 11:50

Wer sagt, was er haben sollte oder nicht? ;) Vermißt man das BIld aus der TBB zu "elliptischer Tiller" so haben die Wurfarme auch eine gleichförmige Biegung, Rabe hat das ja auch mal skizziert. Ich habe mal nach Bildern anderer Möllegabets gesucht, man sieht welche, die am Wurfarmende mehr biegen, andere nicht... Generell ist das Thema, was ist elliptischer oder Kreisbogentiller, irgendwie nie endgültig geklärt, es gab hier im Forum ja schon viel Diskussionen dazu.

Ihr drei seid also der Meinung, daß Möllegabets gegen Wurfarmende mehr biegen sollten (nennen wir das mal "Richtung Peitschentiller") als griffnah.

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Hieronymus » 29.03.2018, 12:13

Uranus79 hat geschrieben:Wer sagt, was er haben sollte oder nicht?


Ich glaube was die die Leute sagen wollen: Der "Full Compass" Tiller ist nicht für einen ruhigen Schuss bekannt.

Gruß Markus
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von schnabelkanne » 29.03.2018, 12:16

Servus,
wir reden hier etwas aneinander vorbei, ich würde bei diesem Bogen kein Möllegabet Design machen, da ja der Griff hier mitbiegt und beim Mölle ist der Biegebereich ja wirklich sehr kurz da braucht es WA mit viel Breite.

Wie schon gesagt Biegt er momentan zuviel in griffnähe, hatte mal so einen ähnlichen Fall, da hab ich etwas von der WA Mitte Richtung Tip geschwächt — ist nun mein Lieblingsbogen, hat auch nicht viel an Zuggwicht gekostet, wenn ich mal wieder ins Waldviertel komme kann ich ein aktuelles Bild liefern.
Lg Thomas

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=26402&p=472645&hilit=Hickory#p472645
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Hieronymus » 29.03.2018, 12:25

Uranus79 hat geschrieben:Wer sagt, was er haben sollte oder nicht?


Ich glaube was die die Leute sagen wollen: Der "Full Compass" Tiller ist nicht für einen ruhigen Schuss bekannt. Bei dem kurzen Auszug und den steifen Nadeln trägt der Tiller nicht zu einem " schnellen Bogen" bei. Da sehr viel Energie für die "tote Masse" verloren geht. Wenn du ab mitte Wurfarm zu den Enden ihn mehr biegen lässt, dann wird der Griff etwas steifer und dir klappern die Zähne nicht so. ;) Die Masse der Wurfarme wird etwas reduziert, was der Leistung zu gute kommt und das Zuggewicht wird dadurch nicht viel weniger werden.(wenn du dir keine Schwachstelle einbaust).

Gruß Markus
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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Uranus79 » 29.03.2018, 12:35

Ah, wenn ihr den Bogen als Gesamtes meint mit Griffnah zuviel, dann verstehe ich. Ich habe meine Biegebetrachungen auf den nicht-steifen Bereich gemacht, da erstmal als Mölle betrachtet.

Demnach meint ihr, aus Nadeln biegsamen Bereich machen (wäre so rein begrifflich quasi eher Holmegaard ;) ) wenn die auch nicht ganz so stark wie der Rest biegen müssen, dann wäre es für Euch ok?

Gruß,
Uranus

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Holzspanerzeuger » 29.03.2018, 16:26

Als erstes musst du die Wurfarme mehr angleichen.
Du bist jetzt schon bei 28" Auszug, wieviel Auszug brauchst du denn?
Wenn die WA angeglichen sind, dann würde ich erst mal Probeschießen.
Dann die Nadeln dünner und oder schmaler machen. Ich persönlich würde aufhören, sobald die Nadeln auch nur minimal anfangen zu biegen. Das ist aber Geschmackssache. Wenn dann der Handschock wirklich zu stark ist, auch das ist ja Ansichtssache, kannst du immer noch die Nadeln mehr biegen lassen.
Aber erst mal die WA mehr angleichen.

Grüße
Matthias

Mein Mölle allerdings mit starrem Griff
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Zuletzt geändert von Holzspanerzeuger am 29.03.2018, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Selber schnitzen macht schlau.

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Re: Möllegabet Ulme mit biegendem Griff

Beitrag von Bowster » 29.03.2018, 16:29

Ich würde ebenso Nadeln und Griff nur minimal biegen lassen.

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