Kurzer Reiterbogen aus Osage

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Zumalia
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Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Zumalia » 21.05.2018, 23:15

:D Hallo Leute!

Ich habe vor einigen Tagen begonnen einen Reiterbogen aus Osage Orange zu bauen.
Der Grund warum ich einen solchen bauen will ist der dass ich lernen will mit Daumenring rechts am Bogen vorbeizuschießen. Ich habe bislang ganz instinktiv Recurves und Langbögen geschossen und will hald mal was neues probieren ;D
Mal ein paar Basiswerte für das Projekt:

Länge: 56“ NtN
Material: Osage Orange (Sehnenbacking vermutlich erforderlich)
Zuggewicht: 35-40# @28“
Der Wurfarm soll 32mm breit werden und zu den Tips auf 6mm auslaufen.

Hier ein Bild vom Plan:
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Begonnen hab ich das Projekt mit einem Viertel Stamm aus Ungarn.
Der herausgespaltene Stave war an einem Ende etwas Snaky.
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Hier der Stamm

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Der Stave mit der Schlangenform


Ich hab dann mal begonnen den Stave mit dem HLF zu begradigen und im Anschluss die Recurves zu biegen.
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Begradigen des Staves

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Der Stave nach dem Begradigen ;)

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Reflex für den Griff

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Recurves biegen

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Die Quälerei hat vorerst ein Ende gefunden xD


Nunja und bis jetzt sieht eigentlich alles super aus wie laut Plan.
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Tja, und das ist der aktuelle Stand

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Den Bogenrücken hab ich erst nach dem Biegen auf den endgültigen Jahresring gebracht


Für mich stellen sich aktuell nur 2 Fragen:

1.) Ist für einen Bogen mit 56“ NtN ein Sehnenbacking notwendig?
2.) Einer der beiden Recurves hat nach dem herausarbeiten des endgültigen Jahresringes nur noch eine Stärke von 11mm.
Ist das für einen starren Recurve zu wenig? Und wenn ja, welche Möglichkeiten habe ich um das zu korrigieren?
Die einzige Idee die ich bislang habe ist Horn zur Verstärkung aufzukleben.

Da ich das erste mal mit Osage Orange und Sehne arbeiten werde, möchte ich gleich ein built along starten.
Freu mich schon auf eure Meinungen.

Grüße
Christian

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Bowster » 22.05.2018, 06:06

sowas in der Art habe ich auch gerade in der Mache, ich nenne es aber Kurzbogen mit ultrakurzen(kürzer wie Deine)Recurves.
Ich hoffe dass ich die engen Biegeradien auch so gut hinbekomme wie Du.
zu 1.)ein Sehnenbacking sollte bei Osage nicht notwendig sein, hängt aber natürlich auch von Dir ab.
zu 2.)hast Du ein Detailfoto?

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Squid (✝) » 22.05.2018, 08:48

Der geht mit großer Wahrscheinlichkeit drauf.
142 cm lang bei 28" (71 cm) Auszug mit starrem Griff und Recurves??
Das macht kein normales Holz mit.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Bowster » 22.05.2018, 08:58

Ich sehe das anders wie unser Kopffüsser ;) , bei dem angestrebten Zuggewicht, gut gewachsenem Osage, natürlich auch einen entsprechenden Bogenbauer vorausgesetzt, sollte das drin sein

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von schnabelkanne » 22.05.2018, 09:57

Servus, damit sich die Recurves nicht „zuviel“ biegen kannst du sie ja mit Sehne verstärken, vor und nach dem Backing eine Wicklung zur Sicherung.
Lg Thomas
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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Snake-Jo » 22.05.2018, 11:12

Mag ja sein, dass das Holz das aushält. Die Belastung ist trotzdem enorm und würde immer viel Set bedeuten.

Ein Sehnenbacking gibt mehr Rückstellkraft und mehr Sicherheit für alle Fälle.

Eingebogene Recurves können wieder aufgehen. Muss man probieren. Falls ja, dann ist das kein Beinbruch:
dünnes Laminat (3 mm) aus Osage auf der Bauchseite mittels Form aufleimen. Sieht man nicht, wenn es gut gemacht ist. ;)

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Zumalia » 22.05.2018, 12:36

Bowster hat geschrieben:2.)hast Du ein Detailfoto?

Ich werde am Abend noch eins machen.
Snake-Jo hat geschrieben:Mag ja sein, dass das Holz das aushält. Die Belastung ist trotzdem enorm und würde immer viel Set bedeuten.

Ein Sehnenbacking gibt mehr Rückstellkraft und mehr Sicherheit für alle Fälle.

Eingebogene Recurves können wieder aufgehen. Muss man probieren. Falls ja, dann ist das kein Beinbruch:
dünnes Laminat (3 mm) aus Osage auf der Bauchseite mittels Form aufleimen. Sieht man nicht, wenn es gut gemacht ist. ;)

Das trifft ziemlich genau das was ich vermutet habe :-\
Ich werde sowieso mal aus Prinzip Sehnenbacking machen, damit ich die Erfahrung auch mal mache.
Bin gespannt wie ich mich mit dem Hautleim anstellen werde ::)
Hatte mehrfach versucht ein Bambusbacking mit Hautleim zu kleben aber der Leim ist mir immer gleich geliert.
Ist das beim Sehnenbacking auch so ein kritischer Arbeitsschritt?
Und die Idee einfach Osage aufzuleimen find ich auch super ;)

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Snake-Jo » 22.05.2018, 13:23

@Zumalia:
Schön, wird schon werden ! :)

Sehnenbacking gibt es eine Anleitung, nimm die Pdf.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=65&t=15297

Und unbedingt mit Hosengummi arbeiten.

Hautleim ist ein Kleber, den man immer wieder flüssig bekommt, einfach mit der HLP.

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Zumalia » 22.05.2018, 15:12

Ja die Anleitung hab ich mir schon aus nem anderen Beitrag stibitzt ;D
Das Holz ist noch ziemlich feucht. In der Bibel hatte ich mal gelesen dass man das Holz (so wie ich) mal auf die grobe Form bringen kann und dann trocknet es innerhalb von ca 2 Wochen genug um weiter zu arbeiten. Hat das gravierende Nachteile? ???
Tja und jetzt heißt es leider fürs erste abwarten :(

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Re: Kurzer Reiterbogen aus Osage

Beitrag von Zumalia » 22.05.2018, 18:56

Hier jetzt wie versprochen die Detailfotos.
Die Recurves werden wsl noch um einiges kürzer.
Laut Plan wäre die Nockkerbe an der Markierung.
Ich glaube länger trau ich mich sie nicht machen.
Ich habe Angst dass sie bei größerer Länge seitlich wegkippen.
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