Astloch Eibe

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Arcito
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Astloch Eibe

Beitrag von Arcito » 17.09.2018, 18:56

Hallo werte Bogenbauer,

Ich bastel derzeit an einem Eibe-Flachbogen. Angepeilt sind 40# @ 27" auf 174cm, starrer Griff.
Ein Astloch, dass sich nicht umgehen ließ, stellte sich als größer heraus, als zunächst geahnt. Der Berich liegt leider relativ WA-mittig. Der Ast geht zudem nicht einfach gerade durch, sondern etwas längs zum Wurfarm.
Wie ihr seht, hab ich den Ast ausgebohrt und bin mir jetzt unsicher, wie ich weiter vorgehen sollte.
Auf der dünnen Seite hab ich leider nur noch einen ca. 3mm starken Rand. Folgende Optionen schweben mir vor:

a) Dübel aus Eibe fertigen und möglichst passgenau einfügen mit Epoxy.
b) Loch so lassen, weitermachen
c) dünne Seite wegschneiden. Das verkorkst aber die Optik und ich würde vermutlich das angepeilte Zuggewicht unterschreiten.

Den Bereich des Astlochs will ich natürlich weniger biegen lassen.

Was meint ihr? Oder ist das alles vergeblich?

Gruß
Arcito
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ralfmcghee
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Re: Astloch Eibe

Beitrag von ralfmcghee » 17.09.2018, 19:32

Ui, das sieht nach Herausforderung aus. Ich sage mal einfach meine Meinung dazu, aber hoffentlich bekommst Du noch brauchbarere Hinweise. Aus meiner Sicht würde die Optik hinter dem Schutz des Wurfarms zurückstehen müssen. Demnach würde ich tatsächlich eine Epoxy-Orgie veranstalten und das Loch verfüllen. Dann würde ich eine Sicherheitswicklung um die Stelle anbringen und hoffen, dass die Mimik hält. Das wäre dann schön hässlich, aber hoffentlich funktionell und von einer gewissen Lebensdauer.

Und nun freue ich mich auf die Beiträge von denen, die es können, damit ich ein wenig dazulernen kann.

Viele Grüße
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
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Squid (✝)
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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Squid (✝) » 17.09.2018, 19:35

Geil!
Lassen!!
Weitermachen und natürlich eher auf der breiten Seite tillern, auf der schmalen nur seeeeehr voooorsichtig!
Wenns was wird was isses geil. Wenn nicht isses Scheiss, aber den Bogen ohne dieses Loch zu fertigen wäre Blasphemie.
Ein Dübel würde wenig helfen, das wäre eher so eine Art Knubbel, über den dann den Bogen bricht, wie übers Knie. Das scheint mir die schlechteste Alternative.

@ralfmcghee: Wie gesagt: Blasphemie!!! Aber das hängt natürlich stark von der Risikobereitschat des Erbauers ab...
Wobei du sicherlich in der Richtung "Sicherheit und leichterer Umgang mit Problemen" recht hast.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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ralfmcghee
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Re: Astloch Eibe

Beitrag von ralfmcghee » 17.09.2018, 19:40

squid, ästhetisch gesehen bin ich so was von bei Dir! ;D
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Arcito
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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Arcito » 17.09.2018, 19:57

Squid hat geschrieben:
17.09.2018, 19:35
Ein Dübel würde wenig helfen, das wäre eher so eine Art Knubbel, über den dann den Bogen bricht, wie übers Knie. Das scheint mir die schlechteste Alternative.
das erscheint mir plausibel. Das Holz ist an sich ganz gut und auch schön.Ästhetisch soll das Ding auf jeden Fall werden, sonst würd ich mir die Mühe nicht machen. Da bin ich über das Funktionelle hinaus :)

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Squid (✝) » 17.09.2018, 19:59

Die Ideen hast du. Mut und Frust liegen bei Dir. ;-)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Tom Tom » 17.09.2018, 20:32

Ich würde das ganze so lassen aber nur noch an der breiteren Seite Material im Tillerprozess abnehmen.

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Arcito » 17.09.2018, 22:34

Danke für eure Beiträge, ich poste wenn es Fortschritte oder Rückschritte gibt :D

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Ravenheart » 18.09.2018, 09:22

Zu Kitten is da nix. Entweder er hält so, oder der Baum WOLLTE eben kein Bogen sein!
Tipp: Die bauchseitige Kante des äußeren Lochrandes sollte so FLACH wie möglich sein, keine scharfe Kante. Sie darf auch etwas mehr in Richtung Bogenrücken liegen als der eigentliche Bauch.
(Ziel von beidem: so weit es geht entlasten!)

Rabe

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Arcito » 21.11.2018, 12:12

Moin Moin,

Inzwischen ist ein Bogen mit knappen 40'@27" draus geworden. Das Astloch hält!
Habe das erste Mal eine fastflight-Sehne gedreht und gute 250 Mal eingeschossen.
Der Bogen schießt subjektiv ziemlich flott und macht richtig Spaß!

Hier 3 Bilder. Ich bin am Überlegen ob ich noch weiter am Tiller feile oder es dabei belasse.
Im oberen Wurfarm ist das Astloch. In dem Bereich ist der WA reflex, danach deflex. Ich habe ihn dort bewusst weniger biegen lassen.
Der untere WA ist im äußeren Bereich leicht reflex.

Ok so, was denkt ihr?

Das Holz hat nur minimal Set angenommen, circa einen halben Zoll.
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Re: Astloch Eibe

Beitrag von fka » 21.11.2018, 12:28

Hammer! Sehr geiler Bogen! Tiller im unteren Wurfarm ist fast perfekt für mein Auge und wenn das Loch da ist, wo ich es vermute, würde ich sagen das der Tiller im oberen auch sehr gut ist. Der minimale set spricht auf jeden Fall dafür :)
LG Felix

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Re: Astloch Eibe

Beitrag von Arcito » 21.11.2018, 12:49

Hi Felix,
danke! Hier nochmal zwei Bilder zur Lage des Astlochs.
LG Leif
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