Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 06.11.2018, 19:05

fatz hat geschrieben:
06.11.2018, 17:28
Hieronymus hat geschrieben:
06.11.2018, 15:12
das setzt gutes und langsames Tillern voraus!
und genau da seh ich ein Problem.....
Wenn das einer kann, fragt er nicht nach Tillerhilfe
Ich war zwar sicher nie der Experte und bin auch jetzt etwas aus der Übung, aber ich wollte mich einfach bei euch rückversichern. Bis jetzt war meine Arbeit ja nicht so schlecht oder?
Aber egal. Ich tillere jetzt erst auf Standhöhe, dann schau ich weiter.
Neumi hat geschrieben:
06.11.2018, 17:35
Kleiner Tip am Rande, spann das Ding mal auf (auf die Höhe wie auf Deinem Tillerfoto) und nimm das so in die Hand wie geplant. Du wirst dann schnell merken, dass der Griffbereich sehr ungünstig in der Hand liegt und so eigentlich gar nicht zu benutzen ist. Warum willst Du eigentlich den deflexen WA nach unten nehmen?
Zur Verdeutlichung hier mal das Foto zurecht gedreht.
8E81699B-6E92-4282-AEB3-5EB781C4A251.jpeg
Grüße - Neumi
Bin leider nicht da Heim, um das auszuprobieren. Ich check aber das Problem nicht ganz. Meinst du weil der Griff nach hinten gekippt ist? Was wäre dein Lösungsvorschlag?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr warum ich das Design damals so angelegt habe. Wie schon geschrieben, habe ich den Bogen vor Jahren angefangen.

Gruß

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Neumi » 06.11.2018, 20:47

Genau, weil der Griff kippt. Wenn Du das geplante oben und unten tauscht kippt der Griff in eine angenehmere Position.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 06.11.2018, 20:53

Ok, das würde aber heißen, ich müsste den oberen WA um 4 Zoll kürzen. Sind 62“ nicht arg kurz?

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von schnabelkanne » 07.11.2018, 11:32

Ich würde ihn jetzt so lassen und weitertillern, Osage ist ein wirklich gutes Bogenholz.
Korrekturen mit Hitze oder Dampf sind während des Tillerns nicht gut, da kommen sicher Risse und so weiter.


lg Thomas
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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 07.11.2018, 16:43

Ok, danke!
Aber was mache ich mit dem Griffproblem?

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Neumi » 07.11.2018, 19:18

Das Ding mal leicht aufgespannt (wie oben geschrieben) in die Hand nehmen und checken, ob das so geht.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Kemoauc » 07.11.2018, 21:52

Hi,was Neumi üdber den Griff schrub, hat seine Richtigkeit. Selbst mit einem 30#-Bogen wirds irgendwann unkommod im Handgelenk, wenn es so stark zurückgekippt werden muss.Nuja, wird er entsprechend gekürzt, wird der Auszug etwas geringer, dafür leidet das Handgelenk der Bogenhand weniger. Allerdings ist dein Griffbereich noch relativ dick, wenn Du ihn also in die Biegung mit einbeziehst, den Deflexen WA nach oben nimmst, dann sollte das auch ohne allzuviel kürzen hinhauen.Bei einem vollbiegenden Bogen ist man schon einen Tick freier bei der Auswahl von Pfeilanlage, Druckpunkt, Bogenhandposition etc. ;) Ein wenig Umdenken muß man schon, wenn man den Bogen ursprünglich als einen mit Griff geplant hatte.
Nur so meine Gedanken dazu
Gruß,
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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 07.11.2018, 22:36

Du meinst also, ich sollte den Griff mitbiegen lassen?
Dann müsste ich aber den Taper ändern, da der Griff schmaler ist als die Wurfarme.

Mir wären noch drei Varianten eingefallen:
Doch das Reflex/Deflex-Design zu machen und den Reflex mit einem Sehnenbacking zu stabilisieren. Damit hab ich schon Erfahrung. Und das Biegen schockt mich eigentlich auch nicht. Eine Form bauen ist kein Problem und was soll dann groß schiefgehen?

Was vielleicht auch geht, wäre den Griff abzutragen, so weit bis sich der Deflex rausbiegen lässt, ohne einen Span abzuheben.
Oder ich verpasse dem zweiten Wurfarm auch einen Deflex und mach‘ in die Tipps einen leichten Recurve. Die Enden sind nur recht schmal.

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Kemoauc » 07.11.2018, 23:24

Artus hat geschrieben:
07.11.2018, 22:36
Du meinst also, ich sollte den Griff mitbiegen lassen?
Dann müsste ich aber den Taper ändern, da der Griff schmaler ist als die Wurfarme.
Das ist kein Problem, er muß nur "etwas" dicker als die WA sein, Dicke wirkt sich wesentlich stärker aus, als Breite.
Die Fades anzupassen ist die eigentliche Arbeit, mit etwas Gespür kein Problem. Einfach die 2-3cm um die Fades etwas steifer lassen und behandeln, als ob sie ein Astknoten wären, dann ist diese Stelle keine bruchgefahr und der ehemalige Griff wird behandelt,wie das mittelteil eines Stabbogens, also eher schmal,aber etwas dicker als der anschließende WA.
So wurden hier am Alpenrand vor Jahrtausenden schon Bögen gefertigt, die recht kurz waren und trotzdem einen großen Auszug hatten. Jürgen Junkmanns Bodman-Nachbau mit knapp unter 150cm Länge und einem Auszug von 28" sei hier nur mal erwähnt. Beim Saplingbow 2016 hab ich mal etwas daran Angelehntes aus Holler gefertigt. Vielleicht für ne Anregung Wert. ;)
Du hast Osage ... nu, das könnte durchaus mehr Bumms ergeben, als mein Elaborat von damals. ;D
Die Biegerei würd ich lassen, das belastet nur das Holz, also nur wenn unbedingt nötig.... meine Meinung.
Gruß,
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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 08.11.2018, 14:17

Damit ich es richtig verstehe:
Du meinst den einen Wurfarm kürzen (wie viel?), den Bogen umdrehen und dafür den Griff mitbiegen lassen?
Das wäre sicher schonender fürs Holz und das Stacking wäre auch nicht so stark.
Obwohl ich sagen muss, dass ich biegende Griffe nicht so gerne mag.

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Kemoauc » 09.11.2018, 21:54

Hi,Artus
Artus hat geschrieben:
08.11.2018, 14:17
Du meinst den einen Wurfarm kürzen (wie viel?), den Bogen umdrehen und dafür den Griff mitbiegen lassen?
Erstmal: denk nicht immer ans kürzen. Es geht eher darum, einen Bogen aus zwei getrennt agierenden Federn in eine einzelne Feder zu verwandeln. Dabei muß man sich ein wenig von der Vorstellung "Griff" trennen. ein vollbiegender Bogen hat eine GriffZONE, nämlich dort, wo es sinnvoll ist ,seinen Pfeil anzulegen und ihn mit der anderen hand zu halten. Das meine ich mit etwas mehr Freiheit, denn ein festgelegter Griff limitiert die Möglichkeiten besonders eines recht kurzen Bogens schon ziemlich. Da bleibt nur kürzen und/oder schwächen. Bei einem vollbiegenden Bogen kann man mit ein wenig (!) tillern den Griffbereich verschieben, ohne den Bogen nenenswert zu schwächen oder grobe Eingriffe wie Kürzen duchführen zu müssen.Meist reicht es aber, woanders zu greifen.Den Deflexen WA nach oben zu bringen ist schonmal der Ergonomie geschuldet. Ein gerades, ungekipptes Handgelenk fühlt sich einfach wohler.
Artus hat geschrieben:
08.11.2018, 14:17
Obwohl ich sagen muss, dass ich biegende Griffe nicht so gerne mag.
Man gewöhnt sich sehr schnell daran, bei langen Bögen merkt man es nicht mal.
;D ;D ;D
Gruß,
Kemoauc
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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von Artus » 10.11.2018, 19:55

Ok, danke! Ist sicher eine Überlegung wert.

Was sagen denn die anderen, zu den von mir aufgezählten Varianten?
Ich persönlich würde nach wie vor ein Deflex/Reflex-Design favorisieren. Außer ihr redet mir das aus.

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von fka » 10.11.2018, 20:31

+1 für reflex/deflex. Dann aber wie Hieroymus geschrieben hat schön langsam tillern. Am besten immer mit einer Zuggewichtswaage prüfen ob das Zuggewicht abfällt und wenn dem so ist, die Wurfarme dünner machen bzw. den Tiller korrigieren. Hier ist eine gute Erklärung wie man das genau macht http://www.primitivearcher.com/smf/inde ... ic=58212.0

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von fatz » 10.11.2018, 21:11

Lass die Rumbiegerei sei und bau einfach einen Bogen. "Designs" kannst dir getrost fuer spaeter aufheben. Das macht's nur unnoetig kompliziert.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Bitte um Tillerhilfe für Osagebogen

Beitrag von schnabelkanne » 11.11.2018, 10:49

Servus, bin da auch der Meinung, dass das Biegen jetzt nichts mehr bringt.
Den Griff etwas mitarbeiten zu lassen ist sicher eine Überlegung wert du kannst ja die Übergänge Griff/fade out etwas anpassen.
Nimm den deflexen WA nach oben wie vorgeschlagen, den Griff-Bereich etwas anpassen wie schon vorgeschlagen.
lg Thomas
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