Alternative zum Bowyers Knot?

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baxmann
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von baxmann » 24.07.2023, 08:34

Neumi hat geschrieben:
20.07.2023, 23:25
Nur ein Strang Garn.
Aber Wärme bis max. 80° C ist sicher auch ohne Lösungsmittel geeignet um das Wachs zu entfernen.
Bei all diesen gutgemeinten aber oft nicht hilfreichen Ratschlägen sollte man die garnspezifischen Eigenschaften kennen. Ein Wärmeaufschlag von 80 Grad Celsius kann die Molekularstruktur der HMPE Garne veränderen, mindestens aber einzelne Filamente im Strangverbund der Bogensehne schädigen. Bei Anwendungen von chemische Reinigungsmitteln sollte man auch daran denken, dass diese Mittel nicht nur den Wachsauftrag reduzieren können, sondern auch die PU-Farbbeschichtung beeinträchtigen können.
Zugegeben, bei BCY Bogensehnengarnen sind sowohl PU-Farb-Beschichtung und Wachsauftrag ziemlich "fett". Mich würde das beim Selberwickeln von Sehnen auch massiv stören, aus diesem Grunde verwende ich diese Garne nicht. Bei Brownell Garnen habe ich keine Erfahrungen.
Es hat aber sicherlich gute Gründe, warum BCY so verfährt.
Gruß

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Neumi » 24.07.2023, 09:28

baxmann hat geschrieben:
24.07.2023, 08:34
Ein Wärmeaufschlag von 80 Grad Celsius kann die Molekularstruktur der HMPE Garne veränderen
Zitat von der DSM Dyneema Homepage: "What temperature conditions can Dyneema® SK78 withstand? 
A: Dyneema® fiber is scientifically proven to perform very well from -40°C to 70°C, with short-term exposure up to 100°C not causing any serious loss in performance. This is well within the operating temperatures of vessel mooring lines
"
Weißt du es besser als der Hersteller?
Gruß
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von baxmann » 25.07.2023, 09:34

Neumi hat geschrieben:
24.07.2023, 09:28
baxmann hat geschrieben:
24.07.2023, 08:34
Ein Wärmeaufschlag von 80 Grad Celsius kann die Molekularstruktur der HMPE Garne veränderen
Zitat von der DSM Dyneema Homepage: "What temperature conditions can Dyneema® SK78 withstand? 
A: Dyneema® fiber is scientifically proven to perform very well from -40°C to 70°C, with short-term exposure up to 100°C not causing any serious loss in performance. This is well within the operating temperatures of vessel mooring lines
"
Weißt du es besser als der Hersteller?
Gruß
Nee, weiß ich nicht.
Du weißt aber sicherlich, für welches Bogensehnengarn überhaupt die DSM Dyneema Type SK78 noch verwendet wird. Das ist nur noch bei Rhino von Brownell&Company der Fall; aber dieses Garn ist zur Zeit nicht zu bekommen.
Ansonsten gibt es zwischen den einzelnen SK Typen nicht nur hinsichtlich Temperaturempfindlichkeit große Unterschiede. Die kannst Du ja mal vergleichen.

Das HMPE bzw. UWHMPE Garn wird im sogenannten Gelspinnverfahren gewonnen. Das heißt, das Polymer wird als Spinnmasse zu einem breiigen Zustand erhitzt, dann wird diese Masse als eigentlicher Spinnprozess durch den Spinnkopf gepreßt und der endlos Faden mit den vielen Filamenten entsteht.
Der Schmelzpunkt dieser Garne liegt typenabhängig bei 145 - 152 Grad Celsius.
Gruß

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Neumi » 25.07.2023, 12:12

baxmann hat geschrieben:
25.07.2023, 09:34
Du weißt aber sicherlich, für welches Bogensehnengarn überhaupt die DSM Dyneema Type SK78 noch verwendet wird.
BCY Force10 ist aus SK78. Wird zwar als Armbrust-Garn beworben, ich nutz es trotzdem für Bogensehnen.
Gruß.
Edit: Force10 wird wohl nicht mehr produziert.
Ansonsten ist das jetzt Haarspalterei. Bei allen Dyneema Typen, die für Bogensehnengarne benutzt werden, ist eine kurze Erwärmung auf 80°C unkritisch.
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Anasazi » 25.07.2023, 16:05

Die Lösung der ursprünglichen Fragestellung gab es schon auf der ersten Seite. Zwei gespleiste Öhrchen.
Ne weitere Lösung ist, dass nur noch Sehnengarn genommen wird, wo der Knoten hält (oder Zuggewichte geschossen werden, bei welchen der Knoten hält).

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Kemoauc » 26.07.2023, 17:54

Njaaa, diese 1,82Sekunden ... hmm ... ok .. die gehen wirklich stark von der Lebenszeitbilanz ab. :D ;D
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von fatz » 26.07.2023, 20:59

Hast mitgestoppt? ;D
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Anasazi » 27.07.2023, 09:49

...und was hat ein Boxenstop in der Formel 1 mit dem Bowyer's knot zu tun?

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Neumi » 27.07.2023, 09:56

Anasazi hat geschrieben:
25.07.2023, 16:05
Ne weitere Lösung ist, dass nur noch Sehnengarn genommen wird, wo der Knoten hält - hast du dafür eine Empfehlung?
(oder Zuggewichte geschossen werden, bei welchen der Knoten hält) - bester Tipp ever 🙄😂
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Anasazi » 27.07.2023, 16:44

Ich mache bei allen Sehnen, die ich schieße, zwei Öhrchen.... egal welches Material.
Lediglich bei meiner Tillersehne habe ich einen Knoten auf einer Seite....
Die Sehnen sind aus FF+, Spectra oder 8125 und einige wenige aus Leinen.
Mit dem Garn komme ich auf Bögen bis 65 lbs gut zurecht.
Damit die Sehnen immer passen, nehme ich mit der Tillersehne das Maß, übertrage diese Länge dann auf mein Sehnenbrett und bekomme dann nach dem Zwirbeln ne passende Sehne, die ab und an mal nach den ersten Schüssen nachgedreht werden muss, wenn sie sich etwas gesetzt hat oder ich nicht ordentlich vorgespannt hatte.


P.S. Ich habe mein Garn schon ein paar Jahre ( 10 -15) und empfinde das Bcy652 nicht als besonders viel gewachst....

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von fatz » 27.07.2023, 17:58

Schoen fuer dich, nur war halt das Problem, dass der Knoten bei hoeheren Zuggewichten rutscht.
Wenn du jetzt was von max 65# erzaehlst, ist das halt ein bissl neben dem Thema. Da haelt der Knoten bei uns auch. :-\
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Anasazi » 27.07.2023, 20:03

A) ich knote nicht bei den Sehnen, die ich auf meinen Bögen schieße (wie ich schon geschrieben habe)
B) Der Threadopener ist schon von sich aus, auf der ersten Seite des Threads im übrigen, darauf gekommen in Zukunft nur noch mit zwei Öhrchen zu arbeiten...
C) die Zuggewichte, die ich schieße habe ich der Vollständigkeit halber eingefügt
D) @ Fatz: nimm Dacron oder Leinen, dann rutscht kein Knoten und wenn er rutscht dann ist er scheiße gemacht!
Oder anders gesagt: mal vollständig lesen lernen und nicht zusammenhanglos interpretieren.

Und wie es das Mitglied shantam vor gefühlten Jahrzehnten immer so schön sagte: Nuff said!

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von fatz » 27.07.2023, 21:11

Prima, dann koennen wir ja jetzt zum Thema zurueck
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Anasazi » 27.07.2023, 21:22

Das Thema ist doch schon durch.... die hohen Zuggewichte hast übrigens du (@ fatz) ins Spiel gebracht, davon war ursprünglich nicht die Rede. Du scheinst ja Spaß daran zu haben, deine Meinung und deine Themen gegen andere Meinungen durchzuboxen... na ja wenn es dir hilft....

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Stefan73
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Re: Alternative zum Bowyers Knot?

Beitrag von Stefan73 » 27.07.2023, 21:50

Es war für mich recht erhellend, zu lesen, dass der in Rede stehende Knoten für höhere Zuggewichte nicht wirklich gut funktioniert.

Ich finde deswegen, dass es durchaus nicht schaden kann, das Thema in einer gewissen Tiefe zu besprechen - wenn man sich betroffen fühlt von den limitierten Möglichkeiten dieses Knotens.

Warum man ...Spannungen... in die Diskussion einbringen muss, wenn man selbst eigentlich ganz toll zufrieden ist mit dem Knoten und irgendwie also eigentlich nicht betroffen ist - das erschließt sich mir nicht.

Aktuell habe ich den Bowyers Knot an meinem frisch gebauten Bogen mit einem weiteren Knoten hinterhalb blockiert. Das scheint relativ gut zu funktionieren. Ist aber die zweitbeste Variante nach dem zweiten Öhrchen.

Gibts noch was Substanzielles?

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