Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Frankster
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Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Frankster » 04.04.2014, 23:19

Und schon steht der nächste Weißdorn auf der Matte. Eigentlich schade das ich viel zu wenige Staves von diesem tollen elastischen Holz habe. Danke übrigens an Melli für die Namensinspiration.

Stave: dünner Weißdorn Ast mit gewachsenem Reflex und zurückgesetztem Griff
Sehne: 6 Strang FF
Auszug: bis 30", ab dort tritt Stacking ein
Zuggewicht: straffe 35#, die sich nach wesentlich mehr anfühlen
Finish: Rücken gebürstet, Bauch poliert + mehrere Lagen Tungöl
Gewicht: 530g

Der Bogen hat ein ruhiges Schussverhalten ohne spürbaren Handschock. Besonders beeindruckt hat mich die gute Polierbarkeit des Holzes. Durch die Härte des Materials ist sogar ein durchtrennter Rückenring bei den Selfnocks kein Problem. Mit dem Rücken hab ich was Neues ausprobiert und mit einer Stahlbürste die natürlichen Strukturen im Bast freigelegt.

A2.jpg

2014-04-01 17.22.25.jpg

P2.jpg

Voll.jpg

2014-04-01 17.19.38.jpg

Nock.jpg

B3.jpg

2014-04-01 17.21.05.jpg

S6.jpg

S1.jpg
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt

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stefan kaletsch
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von stefan kaletsch » 04.04.2014, 23:38

Hallo Frank,
Schwarzauge passt sowas von! Eine tolle Welle hat der Bogen und die Rückenstruktur ist sehr attraktiv geworden!

Gruß Stefan

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Blacksmith77K
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Blacksmith77K » 05.04.2014, 11:20

Wundert mich eigentlich, dass dein Weißdorn so elastisch ist. Der Weißdorn den ich hier habe, ich knallhart und kann als Selfbow den Zug über den Rücken so garnicht abhaben.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Frankster
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Frankster » 05.04.2014, 17:22

Ich hatte auch schon Weissdorn der mir über den Rücken explodiert ist. Ich denke es hängt sehr stark vom Stück Holz ab das man erwischt. Bei den letzten beiden hatten die Staves einen mittleren Durchmesser von 5cm.
Der Explodierte stammte aus einem dickeren Stück. Zudem hab ich den Bauch stark gerundet und ihn mit Rinde getrocknet.
Rücktellkraft und Biegeverhalten sind hier nach meinem Empfinden durchweg gut.
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Laurinus » 05.04.2014, 23:10

Sehr schön! Vor allem der gebürstete Bast sieht echt cool aus!

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Napfkuchen Jimmy » 05.04.2014, 23:46

Großartiger Bogen! Gefällt mir und macht mir richtig Lust auf meine 2 Weißdornäste die in 2 Monaten durchgetrocknet sein müssten. Die Wellen sind wirklich sauber in den Tiller integriert!

Aber kann das sein, dass der nicht biegende Griffbereich sehr großzügig dimensioniert ist?

P.S. Der Rücken ist wirklich was fürs Auge!

lG, Jimmy
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Frankster » 06.04.2014, 22:30

Hallo Jimmy,

das ist auf den Fotos glaube ich etwas schwer zu erkennen. Ich habe relativ lange am dem Bogen rumgedoktert um soviel Biegung wie möglich rauszuholen.

Voll.jpg


Den wirklich steifen Griffbereich würde ich auf < 20cm schätzen. Im oberen Wurfarm arbeitet der Reflex mit und im unteren Wurfarm ist Griffnah eine weitere Reflex Welle die auch voll mit arbeitet.
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max2
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von max2 » 07.04.2014, 08:19

Hallo,

der Deflex im oberen Wurfarm erscheint mir nur geringfügig beschäftigt, vieleicht sogar arbeitslos?

Gruss, Max

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Frankster » 07.04.2014, 09:39

Korrekt Max, mehr Biegung im Deflex würde sofort Leistungsverlust bedeuten.
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Wazuka » 08.04.2014, 16:57

Ich durfte den Bogen schon mal in der Hand halten und finde ihn nicht nur optisch eine Augenweide, sondern auch haptisch total angenehm. Die Tips sind fast schon erschreckend filigran - tolles Holz, das sowas aushält!

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Gornarak » 09.04.2014, 08:19

Frankster hat geschrieben:mehr Biegung im Deflex würde sofort Leistungsverlust bedeuten.

Nur, weil du an allen anderen Stellen im Vergleich zu viel weggenommen hast - grundsätzlich darf ein Deflex ja durchaus biegen :)
Ist aber ein sehr schöner Tiller geworden. War bestimmt nicht einfach.

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Idariod » 09.04.2014, 10:32

Gornarak hat geschrieben:
Frankster hat geschrieben:mehr Biegung im Deflex würde sofort Leistungsverlust bedeuten.

Nur, weil du an allen anderen Stellen im Vergleich zu viel weggenommen hast - grundsätzlich darf ein Deflex ja durchaus biegen


Das sagst du jetzt aufgrund deiner langjährigen Erfahrung im Bau solcher Bögen, oder weil du auf Anhieb siehst wo zu viel weggenommen wurde?
Ich frag nur mal, weil ich es nicht auf Anhieb sehe, sondern nur den von dir erwähnten schönen Tiller auf dem krummen Stück Holz.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Gornarak » 09.04.2014, 11:35

Als langjährig würde ich meine Erfahrung jetzt nicht bezeichnen. Aber ich hab viele Bögen gesehen und Bücher/Internetbeiträge gelesen. Bei den paar Bögen, die ich gebaut habe, war es in Ordnung wenn der Deflex mitbog.
Ich kann mir auch logisch nicht erlären, warum ein Deflex, der z.B. bei 3 kg Belastung anfängt zu biegen weicher sein soll, als ein Reflex, der beim gleichen Gewicht anfängt, zu biegen.
Bei mir sieht im fertigen Tiller im Vergleich zu einem komplett gleichmäigen Stave eine deflexe Stelle so aus, als würde sie zu viel biegen und eine reflexe, als würde sie zu wenig biegen. Das ist aber auch ein bischen eine Frage der Bogenbauerphilosophie.

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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Frankster » 09.04.2014, 12:59

Man kann sich den Wurfarm als zusammengesetzte Hebel vorstellen. Ein steifer Reflex hat dabei eine größere Hebelwirkung als ein steifer Deflex.
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Re: Franksters "Schwarzauge" 67" 35#@30"

Beitrag von Gornarak » 09.04.2014, 13:21

Ich hab mich ja auch nur zu biegenden Bereichen geäußert. Dass ein Bogen mit Reflex mehr Vorspannung hat als einer mit Deflex, ist schon klar.

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