Sooo..damit es hier auch mal wieder was neues gibt gibts jetzt hier die Präsentation meines "kleinen" Monsters.
Zur Vorgeschichte: Ich bastel ja immer mal wieder seltsames Zeug aber diesmal wollte ich mich an etwas "historisch belegten" versuchen. Eine Armbrust sollte es sein, aber bitte nichts "normales"! Also habe ich mich nach langer Suche für die Chinesische Repertierarmbrust entschieden. Nach einigen Stunden im Internet habe ich dann gemerkt das es bei diesem Typ wohl zwei "Unterarten" geben muss. Die kleiner Version war eher die "Eigenheimverteidigung" der alten Chinesen und die größere Variante wurde auf dem Schlachtfeld zur Abwehr von Kavallerie und auch gegen Bogenschützen eingesetzt. Ich habe mich natürlich für die größere Version entschieden.
Die bekannten Eckdaten waren: sechs bis 16 Bolzen im Magazin, eine Bolzenlänge von bis zu 16 Zoll und eine effektive (nicht maximale) Schussweite von 80 Meter (aber auch bis zu 130-140 meter).
Als Grundmaterial habe ich Arkazien-Leimholz aus dem Baumark genommen. Zum einen weil es relativ leicht zu bearbeiten ist,trotzdem halbwegs stabil, halbwegs preiswert und weil Buchenholz einfach langweilig ist.
Durch die Bolzenlänge von 40 cm war schon vorher klar das das ein ganz schönes Vieh werden würde..aber egal! Auf Grund der Größe und der nicht besonders zielsicheren Konstruktion habe ich keinen Handgriff oder Schulterstütze verbaut sondern lediglich eine Stütze um die Armbrust beim schiessen an der Hüfte abzustützen.
Während der Bauphase war noch ein 200 Pfund Manau Bogen verbaut, welcher aber letzendlich einem 235 Pfund Bambusbogen gewichen ist. Leider musste ich dafür den ehemalig Holzauslöser durch einen Auslöser aus Horn erstetzen..aber was solls! Es hat sich gelohnt.
Zu den Eckdaten der Armbrust:
Name: "Kua Fu"
Rumpf: Arkazie
Bogen: Mehrlagiger Bambusbogen
Zuggewicht: 235 Pfund
Länge: 95 cm
Höhe: 25 cm
Bögenlänge: 68 cm
Magazininhalt: 14 Bolzen (ohne Federn und ungetapert)
Bolzen: Zedernholzschäfte die am "Nock" mit Epoxy getränkt wurden um die Festigkeit zu erhöhen
Auslöser: Hochlandrindhorn
Tips: Königsholz mit extra Kerbe um die alleine mittels Spannschnur ein- und auszuhängen
Finish: Nussholzbeize und drei mal Leinölfirniss
Maximale Schussweite: jenseits der 200 Meter (meine Einschiesswiese ist leider nicht länger und der Bolzen ist weit darüber hinaus geflogen und wurde nicht wieder gefunden)
Meine Erfahrungen mit der Armbrust:
-Das Ding ist geil!
-Trotz der 235 Pfund lässt sich die Armbrust ,dank des Hebels, relativ gut bedienen.
-Die AB ist eine "Sehnenfresser". Durch die Reibung der Sehne am Schaft unterliegt die Sehne einen wirklich hohen Verschleiß. Ich vermute mal das nach 500 Schuss ne neue drauf muss.
- Sie ist nicht die genaueste Armbrust aber mal kann sich beim leeren des Magazins gut "einschiessen" (ähnlich wie beim MG schiessen)
- von der Feuergeschwindigkeit her ist es durchaus Möglich das Magazin in unter 30 Sekunden leer zu machen!
So..und JETZT kommen Bilder!
- ..jaa..Spaß muss sein :D
Ein ordentliches Video mach ich dazu auch noch. Aber heute ist leider Dauerregen angesagt.
Ich hoffe die "Kleine" gefällt euch.