Neumi's Flightbow "Kolbingen01" 58,27" - 47,5#@26"

[Neumi]

Hier mal mein Kolbingen-Rekord-Flightbogen in der Klasse Primitive Selfbow bis 50# (bei 1 Teilnehmer und der ersten Austragung dieser Klasse)

Gibt es auch nähere Beschreibungen zu den verwendeten Bögen?

Daten:
Erzielte Weite mit 276 grains Lärche Flight-Pfeil: 273,3 m
Holz: Robinie, Griff Eibe und Eiche
Länge: 58,27" - 148 cm, max. Breite 33 mm
Zuggewicht: 47,5#@26" (AMO)
Gewicht inkl. Sehne: 365,3 g
Sehne: 38,5 grains, 5 Strang Lippmann Superb WX
Overlays aus Wasserbüffelhorn

Anmerkung01: Die Amis messen das Zuggewicht für ihre Flight-Wettbewerbe nach der Methode längster Pfeil, ausgezogen bis zu dem Punkt im Griffbereich an dem der Pfeil, bei einem horizontal gehaltenen Bogen, gerade herunterfallen würde.
Anmerkung02: Der aktuelle Rekord bei den Amis in der Klasse Primitve Selbow 50# liegt bei 320,61 m (Kevin Hawkins jr. 2020), Platz 2 bei 311,05 m (Dan Perry 2007), Platz 3 bei 270,43 m (Dan Perry 1988). Allerdings müssen bei den Amis Natursehnen benutzt werden.

Kurz vor Kolbingen fiel mir ein, dass ich auch in der Primitive Selfbow-Klasse Flight schießen will, also musste ein passender Bogen her. Vom Saplingbow 12 hatte ich noch die 2. Hälfte des damals verwendeten Saplings - sehr gerade gewachsen, kaum Wellen.
Im Griffbereich musste ich Holz aufkleben (Reststücke Eibe und Eiche), da der Bogen einen steifen Griff haben sollte.
Getillert wurde nur bis 22", da klar war dass der Bogen sehr schnell knittern würde.
Die WA wurden nach dem tillern bis 22" leicht getempert.

Robinie

Robinie Rohling

es müsste der vordere Rohling sein

man sieht den Q&D Tiller - hier gibt es noch deutlich Verbesserungspotential beim nächsten Bogen

der Gewinner-Pfeil

[Hieronymus]

Ja nochmals herzlichen Glückwunsch zu diesem Ergebnis, das werden wir dann nächstes Jahr knacken

LG Markus

[Chirurg]

Gratulation, das sind ordentliche Weiten die Ihr erreicht habt! Die Pfeile müssen aus einem Stück gefertigt werden oder darf man die Pfeile als Sandwich bauen? LG Stephan

[Neumi]

Die Pfeile müssen aus einem Stück gefertigt werden oder darf man die Pfeile als Sandwich bauen? LG Stephan

Die Pfeile müssen aus Naturmaterial bestehen, dürfen aber mit Leimen jeder Art zusammen geklebt werden. Also ja, Sandwich ist OK. Übrigens wurden Bambus-Sandwich-Flight-Pfeile auch von Osmanen benutzt. Ich habe Fotos von einem Meisterwerk an Flight-Pfeil, der aus zahlreichen Segmenten zusammengesetzt ist - der Hammer.

Flightpfeil Bambus05.jpg (4.36 KiB) 828 mal betrachtet

Falls es dich interessiert (und du es noch nicht kennst), gibt es auf Paleoplanet eine nette Anleitung für Bambus-Flightpfeile von Alan Case. https://www.tapatalk.com/groups/paleopl ... 29783.html
Grüße - Neumi

[Chirurg]

Neumi!
Danke für die Antwort. Ich fische nur mit alten, selbst restaurierten 6fach gespleißten Bambusruten. Vor einigen Jahren habe ich eine DVD über Bambusrutenbau erstanden. Dabei wird eine Hobellade mit Feinjustierung verwendet und die Ruten werden sogar großteils hohl gebaut! Könnte man bei den Pfeilen zur Gewichtsreduktion und Erhöhung des Spines auch machen
LG Stephan

[Neumi]

... die Ruten werden sogar großteils hohl gebaut! Könnte man bei den Pfeilen zur Gewichtsreduktion und Erhöhung des Spines auch machen...

Auf alle Fälle, Bambus ist ein sehr schweres Material, vor allem die hochdichte, äußere Faserschicht. Da ist es sicher sehr sinnvoll hohl zu bauen. Bei den Angelrutenbauern kann man viel darüber lernen.

[vEngel]

Danke fürs zeigen. Ist ja doch ein Möllegabet ähnliches Design mit recht langen steifen Hebeln. Gibt es denn schon Knitter, Robinie ist da ja eher empfindlicher?
Wenn ich die Bilder recht interpretiere haben die steifen Hebel einen recht ausgeprägten dreieckigen Querschnitt mit schmalem Bauch.

Was ich noch interessant fände: Hast du auch mit einem "normalen" Pfeil geschossen, wie groß sind denn da die Unterschiede zu deinen schönen Flight-Pfeilen?

[Neumi]

Gibt es denn schon Knitter, Robinie ist da ja eher empfindlicher?

Ja, wie erwartet. Ich zitiere mich mal dazu:

Getillert wurde nur bis 22", da klar war dass der Bogen sehr schnell knittern würde.

Der Hebelquerschnitt ist in etwa wie du schreibst - als Basis ein hochkant stehender, rechteckiger Querschnitt, der dann keilförmig Richtung Bauch ausgearbeitet wurde. Die langen Schenkel des Dreiecks sind keine Gerade, sondern bogenförmig. Hier kann ich beim nächsten Flightbogen sicher noch etwas reduzieren und Gewicht einsparen.

Mit normalen Pfeilen wurde der Bogen nicht geschossen, sondern tatsächlich nur insgesamt 9x beim Flight.

die Knitter

[Mühle]

Gratulation zu dieser Weite! Und ich stehe auf dieses Holz und Design.
LG Mühle