Garteneibe 65#@28''

[Putzi2610!]

Hallo und ein frohes neues Jahr an die Mitglieder des Forums!

Hier mal wieder etwas Neues von mir.

Flachbogen aus Garteneibe, hervorgegangen aus einer beim Nachbarn abgestaubten Stämmchen sehr zweifelhafter Qualität:

viewtopic.php?t=33222

War eigentlich als Übungsstück zum Freilegen der Jahresringe bei meiner ersten Eibe gedacht, ist dann aber doch zu einem Bogen geworden, der präsentiert werden kann.

Die Daten:
Holzart: Garteneibe (Taxus baccata)
sonstige verwendete Materialien: Nockoverlays aus Osage, Arrowpass aus einem Hauer vom Schwarzkittel, Sehne aus Dacron B55 (16-Strang flämisch gespleisst), Griff aus Rindsleder
Maße: Bogenlänge 74'' NTN, Griff (LxBxH): 130x22x40 mm, WA: (BxD) 40x35 mm nach den Fadeouts, pyramidal verjüngt auf 10x14 mm an den Tips
Zuggewicht: 65#@28'' (AMO), maximaler Auszug 32'' bei 75#
Gewicht: 725g
Finish: Feinschliff bis 1200er Körnung, anschließend Verdichtung der Fasern und Versiegelung mit Leinöl-Firniss

Der Stave hatte alles zu bieten, was das Bogenbauerherz höher schlagen lässt: reflexe und deflexe Wellen, wechselnde Splint- und Kernholzdicken und reichlich Äste. Zudem musste ich auch noch mehrfach die Sehnenlage korrigieren (Dämpfen im Griff).

Der fertige Bogen zeichnet sich durch einen angenehmen weichen Auszug aus, das "Übergewicht" wirkt sich beim Schießen glücklicherweise nicht negativ aus, er wirft die Pfeile erstaunlich flott.

Die Bilder:

Bogenbauch

Bogenrücken

Griffdetail Bauchansicht, Sehnenlage und Fadeouts

Griffdetail Rückenansicht

Griffdetail Seitenansicht und Arrowpass

Nockoverlay Draufsicht

Nockoverlay WA oben Seitenansicht

Nockoverlay WA unten Seitenansicht

Standhöhe

Auszug von links - Pfeillänge 31,5'' (Auszug ca. 29,5")

Auszug von rechts

abgespannt, Set ist erkennbar

Konstruktive Kritik ist herzlich willkommen, ist ja schließlich meine erste Eibe.

Eine abschließende Frage an alle, die schon einmal eine Eibe verarbeitet haben:
Wie bereits oben beschrieben, habe ich die Holzfasern vor der Behandlung mit Leinölfirniss verdichtet. Dazu habe ich ein Glas verwendet.
Auf einigen Bildern kann man gut erkennen, dass sich nach der Trocknung an einigen Stellen wachsartige Rückstände gebildet haben, die vermuten lassen, dass durch die Verdichtung das Leinölfirniss nicht tief genug in das Holz eindringen konnte.
Kann man das irgendwie vermeiden oder habe ich etwas falsch gemacht?

Grüße aus dem Westerwald,

Heiko

[MrCanister123]

Sieht gut aus der Bogen.

Tiller ist leider schwierig zu beurteilen aus der Perspektive

[Coal]

Nach dem Auftragen von Öl und kurzer Einwirkzeit muss das überschüssige Öl mit einem trockenen Lappen wieder entfernt werden. Dann bleiben keine Rückstände. Die Bearbeitung mit dem Glas hat damit nichts zu tun.

[Putzi2610!]

muss das überschüssige Öl mit einem trockenen Lappen wieder entfernt werden

Ja, so bin ich vorgegangen, wie sonst auch....
Die wachsartigen Rückstände habe ich aber zum ersten Mal
Werde ich noch mal nacharbeiten.

Gruß,
Heiko

[Putzi2610!]

Sieht gut aus der Bogen.

Tiller ist leider schwierig zu beurteilen aus der Perspektive

Vielleicht geht es aus dieser besser

Auszug 29,5''

Gruß,
Heiko

[Neumi]

Prost Neujahr, ich würde sagen dass der Bogen gut aussieht, aber finde in dem von mir markierten Bereich dürfte der etwas mehr biegen.
Die hellen Flecken auf der Oberfläche sehen nach Wasserflecken aus (kleine Schneeflöckli die hängen geblieben und getaut sind).
In den Fadeouts sind Bearbeitungsspuren o.ä. zu sehen.
Grüße - Neumi

[Putzi2610!]

in dem von mir markierten Bereich dürfte der etwas mehr biegen.

Den oberen WA durfte ich nach dem Einschiessen schon einmal korrigieren. Da werde ich dann wohl noch einmal ran müssen

Gruß,
Heiko