Messerbau aus Rentiergeweih

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Rado
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Messerbau aus Rentiergeweih

Beitrag von Rado » 07.11.2014, 19:23

Edit: Ich habe die Beiträge, die hauptsächlich den Messerbau bzw. den Griffaufbau zum Thema haben, hier abgetrennt.
Bitte hier weiterdiskutieren.
LG, Jo

Hier geht es zum ursprünglichen Faden:


http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=14&t=25976#p465655

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Rado
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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 07.11.2014, 22:55

Nee, künstlich sollte es nicht sein. Kriegt eine handgeschmiedete Leif Carlsson Klinge aus altem wiederverwendeten Stahl...
Das würde ihr nicht gefallen und dafür bin ich auch selbst zu sehr ´Traditionsspießer´. ;) :D

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 07.11.2014, 23:17

Ja, Spitzerl.
Hirsch hätte ich auch reichlich da.
Das Problem mit dem Zeug ist dass es im Querschnitt wie eine Scheibe Brot aussieht.
Ren gibt mir mehr die Möglichkeit die Form frei zu gestalten.
Vorbild soll etwas zwischen dem Teil hier
http://www.jsc-knifeart.com/knife/235
und dem hier
http://www.pinterest.com/pin/208784132695054438/
sein.
Bis auf die Gravuren, die kriege ich noch nicht hin und die Scheide wird aus Leder.
Und mit Ren oder Elch kann man halt munter drauflosarbeiten.
Bei unseren Hirschen passt Du nur das Parierstück dem an was Dir das drittklassige Material vorgibt. Vom eventuellen Loswackeln der Angel in dem porösen Zeug ganz zu schweigen.
Ich überlege nämlich schon was ich mit dem ganzen Hirschzeug machen soll. Vielleicht Rahmen für Scheiden.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 08.11.2014, 10:54

Danke Shokunin.
Ok. Zeit habe ich und ich möchte lieber die Elastizität weitestgehend behalten.
Es soll in der Lage sein auch mal sogenanntes batoning über sich ergehen zu lassen.

Meine Katzen werden traurig sein wenn die ´Zeltstangen´ ihrer neuen Höhle zersägt sind. ;D
Aber ich wollte erstmal alles genau durchplanen bevor ich weitere Schnitte an dem guten Zeug vornehme.
Erstmal das weisse Messer bauen und dabei Erfahrungen sammeln. Gut dass ich nochmal im FC gefragt habe.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von bulletknives » 08.11.2014, 15:58

Hab ich behauptet dass/Oryx komplett hohl ist?

Ich hab genug in der Hand gehabt und hier liegen, keine Sorge, ich weiß wie so ein Horn aufgebaut ist. Nur nimm mal so ne volle Spitze in die Hand ... ein Messergriff gibt das keinen.

Kleiner Tipp noch zum geb leichten Knochen. Wenn man ihn so lässt konnte er Ärger machen. Knochen wird spröde wenn er gebleicht wird. Etwas Leinölfirnis hilft. Oder Handcreme.
Gruß aus der Schmiede

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 08.11.2014, 19:46

Das wäre für meine Saamimesser vielleicht interessant.
Da ist mir die Färbung (fast) egal, Festigkeit hat da für mich Vorrang.
Ich hatte an Hartwachs als Finish gedacht. Habe bisher nur noch nie damit gearbeitet und weiß nicht welches besonders gut zum Material passt und was ich für ein Ergebnis zu erwarten hätte.
Bzw die Messergriffe sollen eine Kombi aus Maserbirke(in der Mitte) und Rentiergeweih(Knauf&Parier) werden. Beide Materialien aber verschiedene Oberflächenbehandlungen erfahren. Die Birke wird vor dem Verleimen und Vernieten für zwei, drei Tage in Leinöl eingelegt, eventuell kurz anfritiert und dann noch genug Zeit zum Aushärten bekommen.
Danach wird alles zusammen einmal abpolliert und eingewachst.
So weit der Plan.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von bulletknives » 08.11.2014, 21:28

Gruß aus der Schmiede

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von bulletknives » 08.11.2014, 21:32

Ach was, mach es Dir nicht so kompliziert. Finshe de Griff einfach wie immer und dann hänge das Teil in Leinölfirnis. Etwas Wärme dazu und gut, Über Nacht. Raus, abwischen trocknen lassen.
Ich finihe mit Korn 400 und anschließend Stahlwolle 000 mit Öl.
Gruß aus der Schmiede

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 08.11.2014, 21:33

Goil!
Wie sieht es jetzt ein paar Monate später mit der Farbe aus? Das Öl wird ja mit der Zeit noch gelber.

Es darf kompliziert sein. Ich hab Zeit und will es so schniek wie möglich machen.
Das Ganze hätte noch Damastklingen wenn ich sie mir leisten könnte. ;D
Es werden Monostahlklingen von Antti Mäkinen sein. (Keine Fehlschärfe, gerundeter Übergang von Klinge zur Angel, ich werd so fluchen)
Haupsache das Ergebnis ist 1a.
Und wenn ich es mal zufriedenstellend eingeübt habe, wird alles noch graviert.
Zuletzt geändert von Rado am 08.11.2014, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von bulletknives » 08.11.2014, 21:40

Keine Ahnung, ich behalte meine Messer ja nicht. :)
Ich hatte aber mal nen kleinen Skinner mit Elchgriff der genauso behandelt wurde länger liegen. Da hat sich von der Farbe her nichts getan.

Glaubst Du die Sami würden es anders machen? Holz wird mit Leinölfirnis behandelt, Knochen und Horn auch. Also mach einfach beides zusammen und fertig. Man muss die Arbeit nicht komplizierter machen als nötig. :)

Wenn ich mehr Zeit hätte könnte ich Dir ne Sandwichklinge schmieden, momentan Isses aber nicht drin.
Gruß aus der Schmiede

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Neumi » 08.11.2014, 22:10

Hallo, bitte H2O2 nicht in der Wohnung ohne Abzug erwärmen und am besten überhaupt nicht erwärmen. Durch den deutlich höheren Siedepunkt (ca.150° C) als Wasser, konzentriert sich die Lösung auf und kann dann irgendwann explodieren. Und das ist nicht schön, wenns unkontrolliert passiert. Das iss übrigens einer der Gründe, warum man keine 30% Lösung einfach so bekommt und das iss ziemlich sinnvoll.
Edit: Im Handel bekommt man wohl ausschliesslich stabilisiertes H2O2
Grüsse - Neumi.
Zuletzt geändert von Neumi am 09.11.2014, 08:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 08.11.2014, 22:47

Das 30%ige hätte ich auch nicht erwärmt. Das wird laut Anleitung in einem anderen Forum, lediglich sehr sparsam auf Taschentücher getröpfelt in welche das Werkstück gewickelt ist.
Und dass es ätzend ist, ist mir auch bewusst.
Ob es nun sinnvoll ist alle pauschal für dumm zu halten, wage ich zu bezweifeln. Ehe man sichs versieht, sind wirklich alle dumm. Wer kennt sich heute noch mit Speisepilzen aus? Wäre nur ein Beispiel.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Neumi » 08.11.2014, 22:52

Also ich kenn mich ziemlich gut mit Speisepilzen (Täublinge ausgenommen) aus. Und es geht auch nicht darum Leute für dumm zu erklären, sondern vor gefährlichen Chemikalien zu schützen.
Und was Dein Eingangsspruch mit dem jungfräulichen Führungszeugnis soll, hab ich auch noch nicht kapiert.
Zuletzt geändert von Neumi am 09.11.2014, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Rado » 08.11.2014, 23:04

Gemeint war, dass es keinen Grund zu der Annahme gab dass ich mit dem Zeug irgendwie fahrlässig oder gar böswillig umgehen würde.
Es wurde pauschal getan und das finde ich anmaßend, sowie nervig weil es mir eine eigentlich recht einfache Geschichte unnötig erschwert.
Es werden zu viele Dinge zu schnell verboten und wenn aus dem Volk dazu noch Applaus kommt, stehen bei mir die Nackenhaare. Sorry. Aceton bekommt man auch kaum noch. Auch zu gefährlich und jemand musste mich ungebeten vor mir selbst beschützen.

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Re: Rentiergeweih bleichen. Welche Methoden gibt es.

Beitrag von Heidjer » 09.11.2014, 00:24

Ich vermute mal das Du bei den falschen Stellen einkaufst, ein Apotheker ist natürlich verpflichtet nachzufragen, bei einen Baumarkt fragt man nur wieviel darf es sein! ;)
Hier bekommt man Aceton in jeden Baumarkt und bei jeden Farbenhändler, in jeder gewünschten Menge.
Okay 30% Wasserstoffperoxid gibt es dort nicht, aber 10% oder 15% schon mal.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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