Bogengriff-Umwicklung mit Birkenrinde

[Squid (✝)]

Wenn man Birkenrinde verarbeiten möchte, muss man sie bekanntlich in Wasser einweichen. Dabei rollt sich das Zeugs mit ziemlicher Kraft gegen die ursprüngliche Wuchsrichtung auf. Beim späteren Verarbeiten kann das relativ lästig sein.

Ich erinnerte mich an ein Experiment aus Kindertagen: Man nehme einen ca. 5 cm langen Abschnitt eines Löwenzahnstengels und spalte diesen auf ca. 2 cm in Viertel. Wenn man dieses Gebilde in Wasser taucht, dann rollen sich die angeschnittenen Viertel nach außen zusammen wie "unsere" Birkenrinde.

Etwa so: http://berlin-natur.my-entdecker.de/files/2013/05/CIMG7970-769x1024.jpg

Aha. Hmmm....
Wenn man das Löwenzahngebilde in Salzwasser taucht, dann passiert das nicht. Komisch.

Also flugs das Experiment mit zwei Streifen Birkenrinde wiederholt. Und siehe: In Salzwasser rollt sich die ganze Sache deutlich weniger und mit viel weniger Kraft ein, als in Leitungswasser. Subjektiv fühlt sich das gewonnene Birkenleder auch weicher an und lässt sich deutlich angenehmer um den Griff wickeln.


Theoretisch müsste Zuckerwasser die "Einrollrichtung" sogar in die Gegenrichtung verschieben.

Das Ganze hängt. m. E. mit dem osmotischen Druck in den Holzzellen zusammen, die sich bei der Zugabe von Salz bzw. Zucker unterschiedlich dehnen bzw. zusammenziehen.

[benzi]

klingt gut.... die Frage ist, ob mich der dadurch entstandene Salz- oder Zuckergehalt der Rinde später stört.... beim Kleben oder beim finish....

liebe Grüße benzi

[Squid (✝)]

Jipp, so weit bin ich noch nicht bei der Forschung ;-)

[Galighenna]

Guter Ansatz Squid!
Ob Zucker oder Salz später bei der Verklebung stören müsste man halt einfach mal ausprobieren. Wenn nicht, dann wäre es ideal, um relativ gerade Flächen bekleben zu können. Das dürfte die Verarbeitung deutlich entspannen.

[Squid (✝)]

Zieht sich Birkenrinde - nass verarbeitet - eigentlich beim Trocknen zusammen?
Oder muss man von Anfang an auf genaue Passung achten?