Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
- apaloosa
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Hi,
bei Hudson-Bay nehme die 11/0 Perlen, die anderen 14/0 sind zu klein und zu fummelig, da passt teilweise eine dünne Nähnadel plus Faden nicht durch das Loch. Fingerhut und eine Zange (um die Nadel durchs Leder zu ziehen) brauchst du auch.
Ich habe sehr viel mit Perlen (indianische Arbeiten) gearbeitet, wenn du Fragen hast, melde dich.
VG
Harald
bei Hudson-Bay nehme die 11/0 Perlen, die anderen 14/0 sind zu klein und zu fummelig, da passt teilweise eine dünne Nähnadel plus Faden nicht durch das Loch. Fingerhut und eine Zange (um die Nadel durchs Leder zu ziehen) brauchst du auch.
Ich habe sehr viel mit Perlen (indianische Arbeiten) gearbeitet, wenn du Fragen hast, melde dich.
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Harald
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Danke . Ich kenn mich mit den Nummern nicht aus aber ich glaub die müssten 8/0 sein (3mm Außendurchmesser).
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Die letzten Tage hab ich mit dem basteln begonnen.
Wie schon erwähnt ist das Leder Veloursleder vom Rind anstelle von dem angegebenen sämisch gegerbten Hirschleder. Es macht auf mich aber einen tollen Eindruck und ist bestimmt für den Job geeignet. Für das große Lederstück sind keine direkten Maße angegeben aber da der fertige Köcher eine größe von 55x17cm hat, hab ich das Lederstück auf 59x34 zugeschnitten. 4cm Aufmaß in der Länge, da bei der Köcheröffnung später ein Überstand von 4cm nach innen gefaltet werden soll (damit die Öffnung steifer wird).
Dann hab ich die 4 Halteriemen auf die angegebenen 30x3,5cm zugeschnitten, habe dann aber optisch festgestellt dass die Maße nicht dem entsprechen was auf den Fotos des fertigen Köchers zu sehen ist. Durch Größenvergleichs-Schätzungen bin ich dann auf etwa 36x3cm gekommen. Also nochmal neue zugeschnitten und sieht für mich gut aus. Die Teile für den Umhengeriemen sind mit einer Breite von 4-4,5cm angegeben. Somit hab ich sie erstmal auf 60x4,5cm zugeschnitten (3 Stück) und sie dann aber ebenfalls verschmälert auf 4cm. Auch bei dem vorhin erwähnten 4cm breiten Überstand bei der Köcheröffnung wirkt der Rand am Foto für mich eher wie 2,5-3cm. Theorätisch wäre das zwar egal aber da der Rand später mit Perlen verziert wird müsste ich dann entweder die Perlen ebenfalls 4cm breit Nähen (was optisch ebenfalls nicht den Abbildungen entsprechen würde), oder aber ich müsste 2 Lagen Leder durchstechen damit der Perlenrand schmäler ist. Also werd ich den einfachsten Weg wählen und den Überstand noch kürzen.
Den Futterstoff den ich bestellt habe, hatte ich mir anders vorgestellt. Ich habe Baumwollstoff bestellt da in der Anleitung von Wollstoff die Rede ist. Aber der macht nicht den Eindruck als hätte er auch nur neben Baumwolle gelegen (irgendwie wie Plastik und Hauchdünn). Ich hatte zwar schon versucht ihn mit einem speziellen Textilkleber aufs Leder zu kleben, aber das war nur eine rießen Sauerei ohne Erfolg. Der Kleber durchdrang den Stoff und da beide Kontaktflächen mit Kleber bestrichen werden sollten war es auch ein Ding der Unmöglichkeit so große Teile faltenfrei zu verkleben... Außerdem soll man später den Stoff bei den Halteriemen mit einer Zickzackschere schneiden. Da würde dieser Stoff hässlich ausfransen. Deshalb werde ich mich um was anderes umschaun. Momentan hab ich Filz im Sinn.
Ich hatte nicht erwartet bei diesem Projekt schon so früh auf so viele Schwierigkeiten und ungereimtheiten zu stoßen .
Wie schon erwähnt ist das Leder Veloursleder vom Rind anstelle von dem angegebenen sämisch gegerbten Hirschleder. Es macht auf mich aber einen tollen Eindruck und ist bestimmt für den Job geeignet. Für das große Lederstück sind keine direkten Maße angegeben aber da der fertige Köcher eine größe von 55x17cm hat, hab ich das Lederstück auf 59x34 zugeschnitten. 4cm Aufmaß in der Länge, da bei der Köcheröffnung später ein Überstand von 4cm nach innen gefaltet werden soll (damit die Öffnung steifer wird).
Dann hab ich die 4 Halteriemen auf die angegebenen 30x3,5cm zugeschnitten, habe dann aber optisch festgestellt dass die Maße nicht dem entsprechen was auf den Fotos des fertigen Köchers zu sehen ist. Durch Größenvergleichs-Schätzungen bin ich dann auf etwa 36x3cm gekommen. Also nochmal neue zugeschnitten und sieht für mich gut aus. Die Teile für den Umhengeriemen sind mit einer Breite von 4-4,5cm angegeben. Somit hab ich sie erstmal auf 60x4,5cm zugeschnitten (3 Stück) und sie dann aber ebenfalls verschmälert auf 4cm. Auch bei dem vorhin erwähnten 4cm breiten Überstand bei der Köcheröffnung wirkt der Rand am Foto für mich eher wie 2,5-3cm. Theorätisch wäre das zwar egal aber da der Rand später mit Perlen verziert wird müsste ich dann entweder die Perlen ebenfalls 4cm breit Nähen (was optisch ebenfalls nicht den Abbildungen entsprechen würde), oder aber ich müsste 2 Lagen Leder durchstechen damit der Perlenrand schmäler ist. Also werd ich den einfachsten Weg wählen und den Überstand noch kürzen.
Den Futterstoff den ich bestellt habe, hatte ich mir anders vorgestellt. Ich habe Baumwollstoff bestellt da in der Anleitung von Wollstoff die Rede ist. Aber der macht nicht den Eindruck als hätte er auch nur neben Baumwolle gelegen (irgendwie wie Plastik und Hauchdünn). Ich hatte zwar schon versucht ihn mit einem speziellen Textilkleber aufs Leder zu kleben, aber das war nur eine rießen Sauerei ohne Erfolg. Der Kleber durchdrang den Stoff und da beide Kontaktflächen mit Kleber bestrichen werden sollten war es auch ein Ding der Unmöglichkeit so große Teile faltenfrei zu verkleben... Außerdem soll man später den Stoff bei den Halteriemen mit einer Zickzackschere schneiden. Da würde dieser Stoff hässlich ausfransen. Deshalb werde ich mich um was anderes umschaun. Momentan hab ich Filz im Sinn.
Ich hatte nicht erwartet bei diesem Projekt schon so früh auf so viele Schwierigkeiten und ungereimtheiten zu stoßen .
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Zum Füttern nimmst Du am besten Filzstoff rot 1-2mm, den kann man Kleben und beim Schneiden franst er nicht aus. zB. buttinette Filzstoff rot, der lfm kostet um die 5 Euro
- schnabelkanne
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Zum Kleben von Stoff würde ich Sprühkleber verwenden.
Lg Thomas
Lg Thomas
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Du solltest beim Kleber darauf achten, dass der nicht "aushärtet" und dadurch das Köchermaterial zu steif wird....
Ich glaube, ich würde Hirschkleber verwenden (auf Stärkebasis). Ist Kleber den Schuhmacher verwenden.
Ich glaube, ich würde Hirschkleber verwenden (auf Stärkebasis). Ist Kleber den Schuhmacher verwenden.
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Ich habe nur im Riemenbereich den Filzstoff mit Uhu Kraftkleber aufgeklebt. Der Kleber bleibt elastisch. Im Randbereich habe ich, wie im Buch angeführt die Perlen aufgenäht. Im Köcherbereich ist der Filzstoff nicht geklebt. Am offenen Köcherrand habe ich den Filzsack vernäht und den Perlensaum angebracht, der Filzsack ist einfach in den Hirschledersack eingestülpt. So entstehen keine Falten, das ist die Gefahr beim Verkleben.
- benzi
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Nebenbei bemerkt denke ich nicht, dass bei Originalen Kleber zum Einsatz kam....
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Den Kleber natürlich nur im Randbereich aufbringen, damit Stoff und Leder beim Vernähen etwas fixiert sind.
Ich persönlich habe noch keinen meiner Köcher innen mit Futterstoff ausgekleidet, einige Buckskingurte habe ich aber mit Stoff unterfüttert, damit sie sich nicht quasi endlos dehnen...
Bei den Orginalen waren bei den Buckskinmodellen teilweise Randbereiche mit Stoff eingefasst / dekoriert. Komplett gefüttert dürfte eher selten sein. Es gibt aber auch Köcher, die sind nur / überwiegend aus Stoff hergestellt.
Die Modelle in den einschlägigen Büchern sind überwiegend aus Fell (Rind, Pferd, Biber, Otter, Berglöwe, Bär und Ishi hatte einen Köcher aus Seehund / Robbe). Das hier im Thread angeführte Modell von Volkmar und Joey ist eine moderne Interpretation.
Was selten zu sehen ist und was selten erwähnt wird, ist der Arrowcup (ein Becher aus dickem Leder / Rohhaut) in welchem die Pfeilspitzen geschützt sind, bzw. Verhindert der ArrowCup, dass die Pfeilspitzen durch den Köcherboden dringen. Der ArrowCup ist meist noch mit einem Stock versehen, so dass er komplett mit den Pfeilen aus dem Köcher entnommen werden kann.
Es reicht heutzutage hierzuland auch, den Köcherboden mit einem Stück Leder / Rohhaut zu verstärken. Die meist üblichen Spitzen aus dem 3 D Bereich sind ja auch keine scharfen Klingen.
Ach ja, die Länge des Köchers richtet sich nach der Pfeillänge des Nutzers. In den meisten Fällen waren die Köcher so lang, dass die Pfeile komplett reingepasst haben / gerade noch so die Nocken herausgeschaut haben. Es gab sogar Köcher, die hatten eine Verschlußklappe, ähnlich wie beim Ötzimodell.
Ich persönlich habe noch keinen meiner Köcher innen mit Futterstoff ausgekleidet, einige Buckskingurte habe ich aber mit Stoff unterfüttert, damit sie sich nicht quasi endlos dehnen...
Bei den Orginalen waren bei den Buckskinmodellen teilweise Randbereiche mit Stoff eingefasst / dekoriert. Komplett gefüttert dürfte eher selten sein. Es gibt aber auch Köcher, die sind nur / überwiegend aus Stoff hergestellt.
Die Modelle in den einschlägigen Büchern sind überwiegend aus Fell (Rind, Pferd, Biber, Otter, Berglöwe, Bär und Ishi hatte einen Köcher aus Seehund / Robbe). Das hier im Thread angeführte Modell von Volkmar und Joey ist eine moderne Interpretation.
Was selten zu sehen ist und was selten erwähnt wird, ist der Arrowcup (ein Becher aus dickem Leder / Rohhaut) in welchem die Pfeilspitzen geschützt sind, bzw. Verhindert der ArrowCup, dass die Pfeilspitzen durch den Köcherboden dringen. Der ArrowCup ist meist noch mit einem Stock versehen, so dass er komplett mit den Pfeilen aus dem Köcher entnommen werden kann.
Es reicht heutzutage hierzuland auch, den Köcherboden mit einem Stück Leder / Rohhaut zu verstärken. Die meist üblichen Spitzen aus dem 3 D Bereich sind ja auch keine scharfen Klingen.
Ach ja, die Länge des Köchers richtet sich nach der Pfeillänge des Nutzers. In den meisten Fällen waren die Köcher so lang, dass die Pfeile komplett reingepasst haben / gerade noch so die Nocken herausgeschaut haben. Es gab sogar Köcher, die hatten eine Verschlußklappe, ähnlich wie beim Ötzimodell.
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Die Klebungen hab ich gestern Vormittag schon mit Pattex Kraftkleber vorgenommen. Der ist auch Elastisch und das hat gut geklappt da man diesen an beiden Kontaktflächen antrocknen lässt, und somit problemlos Faltenfrei auf einander legen kann. Die Teile werden dann mit einem Gummihammer zusammengeklopft und fertig . Ich habe auch die Umhengeriemen mit Filz verstärkt. In der Anleitung steht dass man das machen soll, den Abbildungen nach wurde es bei dem gezeigten Köcher aber nicht gemacht. Nach dem verkleben mit dem Filz hab ich alles nochmal minimal kleiner angezeichnet und neu ausgeschnitten. So bekommt man dann einen schön geraden Schnitt hin, der auch wirklich Maßhaltig ist. Die Halteriemen hab ich dann an den unverklebten Enden mit der Zickzackschere mit etwas Überstand geschnitten und einen der Umhengeriemen hab ich bereits fertig mit Perlen eingefasst. Das dauert zwar ewig, ist aber eine sehr angenehme Arbeit die man einfach nebenbei machen kann. Ich schätze für den einen Teil hat das ca 5 Stunden gedauert .
Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Noch als Tip: mach den Trageriemen nicht fest in einer Position.... je nach Trageweise sind unterschiedliche Befestigungspositionen sinnvoll. Wenn du dich für eine Trageweise entschieden hast, such die Befestigungspositionen, die sich am besten eignen....
- benzi
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Authentische Alternative?
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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- apaloosa
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Hallo Benzi,
hast du eine? wenn ja her damit.
Ich hätte, wie Chirug es geschrieben hat, keine Klebung vorgenommen; weil Innenradius ist kleiner als Außenradius und daher kommt es immer zu unschönen Faltungen.
VG
Harald
hast du eine? wenn ja her damit.
Ich hätte, wie Chirug es geschrieben hat, keine Klebung vorgenommen; weil Innenradius ist kleiner als Außenradius und daher kommt es immer zu unschönen Faltungen.
VG
Harald
- benzi
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Re: Indianerköcher / Plains-Köcher build-along
Die Frage ging an Uwe!
Der hat Pattex als Frevel bezeichnet UND viele Jahre Erfahrung im Indianer Hobby...
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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