Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
Lord Bane
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Beitrag von Lord Bane » 05.02.2007, 16:34

Das ist klar....aber werden einem Pfeile auch abgenommen, oder nicht. Dass dieses Vorgehen sinnvoll ist, ist klar. ja...ddie werden auch an der Burg auch insgesamt um 20 jahre bauen. Aber die Motivation vor dem Alltag "für immer" zu fliehen ist mir doch ein bisschen abgehoben.
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 05.02.2007, 16:59

Offensichtlich nehmen doch nicht nur durchgeistigte Realo-History-Fans an solchen Treffen teil.

Gilt für beides: Burgbau lebenslänglich & Beinamputation im Mittelalter.... :) :) :) :)
https://classic-archer.com/

benz

RE: RE:

Beitrag von benz » 05.02.2007, 17:19

Original geschrieben von Schattenwolf

letzten mai in hh-öjendorf haben sich z.b. zwei touries mit scharfen schwertern duelliert...dem einen fehlte danach ein stück vom oberschenkel :bash :motz


Ich find das geil, endlich ne realistische Geschichtsdarstellung und die Szene reguliert sich mit der Zeit wie von selbst.

tja mein ich das nun ernst :-( :)

longdedl
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Burgenbau Guedelon

Beitrag von longdedl » 08.02.2007, 19:49

Hi die Burganlage könnt ihr unter
47.34.59.87 und 3.09.20.59 Google earth sehen.
longdedl

Juergen Becht
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Beitrag von Juergen Becht » 09.02.2007, 12:16

und die Homepage dazu gibts hier

BegineEva
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Re: RE:

Beitrag von BegineEva » 17.07.2007, 20:07

Schattenwolf hat geschrieben:
ich wünschte das würde mehr leuten zu ohren kommen.
letzten mai in hh-öjendorf haben sich z.b. zwei touries mit scharfen schwertern duelliert...dem einen fehlte danach ein stück vom oberschenkel :bash :motz


Ich fand es immer etzend, wenn Besucher auf Veranstaltungen als "Pseudoritter" rumrennen, am besten noch fleißig Alk in glühender Hitze trinken, mit ihren teils Dekowaffen gelegentlich auch Schaukampftauglichen Waffen rumrennen.

Hier meine Gründe:
- Auf mittelalterlichen Veranstaltungen soll dem Besucher das MA näher gebracht werden. Es gab sowohl den einzuhaltenden Marktfrieden als auch den Lagerfrieden
Beide besagten, dass niemand seine Waffe spazierenträgt sondern abgibt.
Aus dieser Sicht ist das Mitführen von Waffen unhistorisch bis ins Letzte.
- Meine Beobachtungen haben in den 13 Jahren nun leider immer wieder gezeigt, dass es besonders unter Alk immer wieder zu Händeln kommt, die dann leider nicht selten im Krankenhaus enden.

In unserem Lager sind alle Waffen auch die der Kinder aus Holz grundsätzlich in ihrem Ständer. Niemand läuft durchs Lager oder über den Markt mit der Waffe. Auf dem Weg zum Trainieren, wird dann die Waffe mit dem Friedensbänsel zugsicher "entschärft".

Warum ich auch bei den Kindern so strikt bin?
- Was Hänschen nicht lernt lernt Hans nicht so leicht mehr.
- Auch Holz kann weh tun.
- Die Kinder sollen erfassen, dass Waffen kein "Spielzeug" sind.

Und wir Verantwortlichen in unserem Lager sind da sehr strikt. Und bis heute hat sich das fast durchgängig bewährt.

Ein Kind wurde vor 2 Jahren schließlich ausgeschlossen, weil seine Mutter uns für "bescheuert" hielt.

Nach 13 fast unfallfreien (Prellungen, Stauchungen) Saisons hatten wir dieses Jahr erstmals einen schweren Unfall zu beklagen. Ursache war das Übertreten dieses Gebots durch einen Jungen (10). Er besorgte sich eine Axt aus dem Holzkasten und wollte mit einem anderen Jungen (9) Gummibärchen töten. Die anderen Kinder versuchten ihn davon abzuhalten, schafften es aber nicht. Ergebnis der Aktion: "Ein Stück Finger war ab und musste in der Handchirugie wieder angenäht werden."
Natürlich kann man uns Erwachsenen hier Aufsichtspflichtverletzung unterstellen, dies hat das Gericht eindeutig abgelehnt. Grund: "Da die KInder eindeutig angewiesen waren, die Waffen ohne Aufsicht nicht zu benutzen, des Weiteren, die Axt in ihrer Kiste lag und griffbereit herumlag, war eine Aufsichtspflichtverletzung nicht gegeben."
Glück ist nur, dass der Finger erfolgreich wieder komplettiert werden konnte. Das sahen die Ärzte anfangs anders. Besonders geärgert hat mich die Reaktion der Mütter. Die Mutter des verunfallten Jungen war nicht erreichbar, für die OP war deren Einwilligung erforderlich. Wir erreichten nur die Großmutter.
Die andere Mutter meinte, das wären schließlich Kinder, denen man keine Vorwürfe machen könnte. Wenn der Junge deutlich jünger gewesen wäre, hätte sie Recht, 9-10 Jährige müssen aber schon so viel Einsicht haben, dass sie sich und andere gefährden, insbesondere, wenn ihnen das vorher klar gemacht wurde. Hier zeig das Ergebnis einen massiven Erziehungsfehler der Eltern.

Fazit: Wenn Kinder auf einer Veranstaltung Erwachsene mit Waffen rumlaufen sehen, dann sind das für sie automatisch Spielzeuge. Also alle Waffen gehören in den Waffenständer, wenn sie nicht benutzt werden.

Wie oft sehe ich Besucherkinder mit ihren Waffen vor sich rumfuchteln und das auch im Gedränge. Gut die Teile sind aus Holz, aber an der "richtigen Stelle" können sie verletzen.
Begine Eva de Colonia hauptamtlich Mutter eines Bogensch?tzen

Lord Bane
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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von Lord Bane » 17.07.2007, 21:24

Langsam vermisste ich diesen Thread schon. Schön, dass du wieder dabei bist!
Übrigens, auf den Märkten werden unterschiedliche Zeiten und Regionen dargestellt, daher kannst du das mit dem Land- und Marktfrieden so nicht pauschalisieren. Ein Freier hatte im germanischen Recht immerhin das Privileg, eine Waffe zu tragen. Bei den Nordmännern wäre ein Reisen ohne Waffe fast lebensmüde gewesen....an ein Abgeben wäre nicht zu denken gewesen. Für Leute, die das europäische Hochmittelalter nachstellen gebe ich dir Recht!
Aber wie willst du das durchsetzen?
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Esteban
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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von Esteban » 18.07.2007, 13:36

Lord Bane hat geschrieben:Aber wie willst du das durchsetzen?


Hallo,

im Prinzip ganz einfach:

Der Veranstalter legt die Spielregeln fest. Bei Besuchern keine Waffen(auch Messer). Die Teilnehmer packen ihre Waffen in die Kiste, bzw Regal.

Wem es nicht passt kann zu hause bleiben.

Ist jetzt recht drastisch formuliert, das geht sicher höflicher mit einer ansprechenden Begründung.


Die meisten halten sich ja an Sicherheitsbestimmungen, nur die paar, die es nicht tun, gefährden eben die anderen. Und das sind im allgemeinen nicht die, die sich mit den historischen Zeiten für Markt und Landfrieden auskennen  ;D


Gruß

Esteban

rübchen
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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von rübchen » 07.09.2007, 23:47

Lord Bane, zu der verb rieten recht des schwerttragens in wikingersiedlungen und bei den germanen muß man aber dazu sagen, dasdie schwerter mit einem sogenannten friedensband an der scheide geknotet waren und daher nicht im affekt mal eben gezogen werden konnten. Über dies waren solche städtischen oder siedlungsinneren kleinstmetzeleien insofern von nachteil, das du evtl für den rest des lebens für das überleben der familie des von dir zerlegten aufkommen durftest.Zu lesen in sozialgeschichtebüchern der germanen und wikis.
ich denke das raltiviert den gebrauch des schwertes etwas. leider ist das heute anders. und jeder depp darf ein schwert haben.

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Schattenwolf
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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von Schattenwolf » 08.09.2007, 01:25

jepp, aber nicht jeder depp kann damit umgehen, was allerdings heutzutage wohl nicht mehr ins gewicht fellt  ::)
Abergläubisch? - Pah!
1000 Generationen Erfahrung ist kein Aberglaube, sondern gesunder Menschenverstand.
So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

Lord Bane
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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von Lord Bane » 08.09.2007, 01:55

@Räbchen: Bei den Skandinaviern kenne ich mich da zwar nicht so aus, zugegeben, aber wenn ich mir die Strafkataloge anschaue wie dem lex alamannorum (ok, aus fränkischer Herrschaftszeit, aber trotzdem), dann lese ich da nur was von Wehrgeldern als eine Art Ausgleich für die zu dieser Zeit immer noch beliebte Blutfehde. Und außerdem war das Spatha ja nicht die einzigste Waffe....alleine der Bogen (unter anderem als Jagdgerät) zum Beispiel. Und der Sax ist auch keine bloße Waffe, sondern ein Werkzeug wie die Axt.
Die Wehrgelder für Handwerker (oft Halbfreie) waren lediglich ein Bruchteil von dem eines Freien.
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rheingold
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Re: RE:

Beitrag von rheingold » 10.07.2008, 18:52

BegineEva hat geschrieben:
Schattenwolf hat geschrieben:
ich wünschte das würde mehr leuten zu ohren kommen.
letzten mai in hh-öjendorf haben sich z.b. zwei touries mit scharfen schwertern duelliert...dem einen fehlte danach ein stück vom oberschenkel :bash :motz


Ich fand es immer etzend, wenn Besucher auf Veranstaltungen als "Pseudoritter" rumrennen, am besten noch fleißig Alk in glühender Hitze trinken, mit ihren teils Dekowaffen gelegentlich auch Schaukampftauglichen Waffen rumrennen.

Hier meine Gründe:
- Auf mittelalterlichen Veranstaltungen soll dem Besucher das MA näher gebracht werden. Es gab sowohl den einzuhaltenden Marktfrieden als auch den Lagerfrieden
Beide besagten, dass niemand seine Waffe spazierenträgt sondern abgibt.
Aus dieser Sicht ist das Mitführen von Waffen unhistorisch bis ins Letzte.
- Meine Beobachtungen haben in den 13 Jahren nun leider immer wieder gezeigt, dass es besonders unter Alk immer wieder zu Händeln kommt, die dann leider nicht selten im Krankenhaus enden.

In unserem Lager sind alle Waffen auch die der Kinder aus Holz grundsätzlich in ihrem Ständer. Niemand läuft durchs Lager oder über den Markt mit der Waffe. Auf dem Weg zum Trainieren, wird dann die Waffe mit dem Friedensbänsel zugsicher "entschärft".

Warum ich auch bei den Kindern so strikt bin?
- Was Hänschen nicht lernt lernt Hans nicht so leicht mehr.
- Auch Holz kann weh tun.
- Die Kinder sollen erfassen, dass Waffen kein "Spielzeug" sind.

Und wir Verantwortlichen in unserem Lager sind da sehr strikt. Und bis heute hat sich das fast durchgängig bewährt.

Ein Kind wurde vor 2 Jahren schließlich ausgeschlossen, weil seine Mutter uns für "bescheuert" hielt.

Nach 13 fast unfallfreien (Prellungen, Stauchungen) Saisons hatten wir dieses Jahr erstmals einen schweren Unfall zu beklagen. Ursache war das Übertreten dieses Gebots durch einen Jungen (10). Er besorgte sich eine Axt aus dem Holzkasten und wollte mit einem anderen Jungen (9) Gummibärchen töten. Die anderen Kinder versuchten ihn davon abzuhalten, schafften es aber nicht. Ergebnis der Aktion: "Ein Stück Finger war ab und musste in der Handchirugie wieder angenäht werden."
Natürlich kann man uns Erwachsenen hier Aufsichtspflichtverletzung unterstellen, dies hat das Gericht eindeutig abgelehnt. Grund: "Da die KInder eindeutig angewiesen waren, die Waffen ohne Aufsicht nicht zu benutzen, des Weiteren, die Axt in ihrer Kiste lag und griffbereit herumlag, war eine Aufsichtspflichtverletzung nicht gegeben."
Glück ist nur, dass der Finger erfolgreich wieder komplettiert werden konnte. Das sahen die Ärzte anfangs anders. Besonders geärgert hat mich die Reaktion der Mütter. Die Mutter des verunfallten Jungen war nicht erreichbar, für die OP war deren Einwilligung erforderlich. Wir erreichten nur die Großmutter.
Die andere Mutter meinte, das wären schließlich Kinder, denen man keine Vorwürfe machen könnte. Wenn der Junge deutlich jünger gewesen wäre, hätte sie Recht, 9-10 Jährige müssen aber schon so viel Einsicht haben, dass sie sich und andere gefährden, insbesondere, wenn ihnen das vorher klar gemacht wurde. Hier zeig das Ergebnis einen massiven Erziehungsfehler der Eltern.

Fazit: Wenn Kinder auf einer Veranstaltung Erwachsene mit Waffen rumlaufen sehen, dann sind das für sie automatisch Spielzeuge. Also alle Waffen gehören in den Waffenständer, wenn sie nicht benutzt werden.

Wie oft sehe ich Besucherkinder mit ihren Waffen vor sich rumfuchteln und das auch im Gedränge. Gut die Teile sind aus Holz, aber an der "richtigen Stelle" können sie verletzen.




UNFASSBAR  :o

ABSOLUT UNFASSBAR  :o


Du bist wirklich der felsenfesten Überzeugung,
im Mittelalter hätten Ritter ihre Waffen beim betreten von Märkten abgelegt  ???

Noch nichtmal Krieger haben das im Mittelalter gemacht,
geschweige denn Ritter !!!


Wir reden ja hier von Rittern (eventuell auch von Kriegern) und nicht von UBG`s
(UBG= UnterBäuerlicheGesellschaftsSchicht)
Die durften selbsverständlich nirgens bewaffnet hin.


Aber deine Sichtweise über das Sozialverhalten im Mittelalter entspricht
eben Der der Mehrheit die Mittelalter spielen !
Selbsterschaffenes utopisches weltfremdes Geschichtsbild  ;)


Ach ja,
obwohl ALLE Ritter immer, überall und ständig, selbst in Kirchen, etc.  bewaffnet waren, gibt es keinerlei Überlieferungen von Auseinandersetzungen.
DAFÜR GAB ES STRENGE REGELN !
Wer sich nicht daran hielt, verlor seine Sporen.
Was das nun wieder bedeutet, dass finde mal selbst heraus.


Wie gesagt,
Ritter und Krieger nicht mit UBG`S verwechseln  ;D

lg

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Re: Sinn und Unsinn lebendiger Geschichtsdarstellung

Beitrag von tyron » 11.07.2008, 08:32

Anmerkung zum Thema Nordmänner und das Abgeben der Waffen. Sicherlich ist die Zeit der Stabkirchen udd deren Bedeutung erst in der Welle der Christianisierung anzusiedeln. Aber jede Stabkirche in Skandinavien besitzt eine etwas heftig löchrige Wand  im Eingangsbereich. Das ganze wurde folgend gehandhabt:
Eintreten. Messer in die Wand treiben. Waffen Dran und Umhang drüber. Zumindest wird es so in jeder Stabkirche mit Wandtafel (die tollen staatlich aufgestellten Tafeln mit Beschreibung des Bauwerks und den Gepflogenheiten dazu in Englisch, Norwegisch, Dänisch, Schwedisch, Französisch, Deutsch und Finnisch) beschrieben und erläutert.

Zu anderen Lokationen und Völkern sei jene Überlieferung über die Sachsen benannt.

... Verhandlungen mit Sachsen seien wie folgend zu handhaben. Zu allererst sind alle Waffen und Umhänge abzulegen und zu verwahren. Vor allem aber zur Sicherheit die Ärmel hochzubinden oder zu verknoten...

Hatte den Hintergund der alten Geschichte sächsicher Diplomatie. Waffen abzugeben, die Messer im Ärmel zu verstecken und beim Gelage den gegnerischen Adel auszuschalten. Kam zwar nur einmal vor. Hatte sich aber gut verbreitet.

Von der in Film, Buch und an den Märkten, sowie in vieler Köpfen, verbeiteten Geschichtserleberei, dass sich um eine möglichst regulierte Friedensgarantie bei Versammlung von mehr als 1 Person nicht gekümmert wurde, halte ich persönlich nicht viel. Dieser Irrglaube mag aber genau so verankert sein, wie die Toleranz auf Märkten Piraten, Antike, Völkerwanderung, Mittelalter und Landsknechterei nebeneinander ohen zu murren zu akzeptieren.
Wer also den Stein wirft und den freien Regularismus für Frieden auf Versammlungen (Märkte, Treffen, Städte, Lager) abstreitet, sollte erst den eigenen Hof kehren und die praktizierte Mischung auf heutigen MA-Märkten überdenken.

Egal in welcher Zeitepoche. Ab mehr als nur einem Menschen auf einem Platz, gab es immer Bestrebungen das Zusammentreffen zu jedermanns Überleben zu gestalten. Ausnahme: KRIEG.

Dass etwaige Quellen wie De Bello Gallico, Bello Pun..., oder etwaige andere rein "Veni-Vidi-Vici"-Darstellungs-Okkupationismen (selbstherrliche Geschichtsdarstellung a la: "(Ich bin/)Wir sind die besten") sehr mit Vorsicht zu geniesen sind, sollte sich aber auch von selbst verstehen.

Dass in Städten und entsprechend ausgeprägten Zeitepochen, Ritter, Krieger,Söldner oder Bedienstete eine gewisse "Ordungsaufgabe" über das tumbe Volk, die streitbaren Mitmenschen,oder wen auch immer übertragen bekommen haben, ist eine Sache der relativen Selbstorganisation einer Gesellschaft.

Wie tief das verankert ist, mag jedem Geneigten vor Augen führen folgend siingemäß zitierter Spruch den jeder im Original besser kennt als er jetzt denkt: "des deutschen größtes Hobby ist, zu sein des Nachbars Polizist"

gruß
tyron
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.

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Schattenwolf
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Re: RE:

Beitrag von Schattenwolf » 11.07.2008, 09:30

rheingold hat geschrieben:
UNFASSBAR  :o

ABSOLUT UNFASSBAR  :o


Du bist wirklich der felsenfesten Überzeugung,
im Mittelalter hätten Ritter ihre Waffen beim betreten von Märkten abgelegt  ???
....
Wie gesagt,
Ritter und Krieger nicht mit UBG`S verwechseln  ;D

lg




Erstmal würde mich interessieren wen du nun angesprochen hast im speziellen, zum anderen hast du da wohl etwas zu sehr aus dem zusammenhang herraus zitiert.

Schattenwolf hat geschrieben:

Auch ist mir zu Ohren gekommen, dass "scharfe Waffen" von nun an abzugeben seien an den Toren der Märkte und Veranstaltungen. Wie verhält es sich mit Pfeilen?


ich wünschte das würde mehr leuten zu ohren kommen.
letzten mai in hh-öjendorf haben sich z.b. zwei touries mit scharfen schwertern duelliert...dem einen fehlte danach ein stück vom oberschenkel :bash :motz


dabei ging es um heutige mittelaltermärkte und ihre regularien.
was deine ausführungen angeht sind die sicher für einen bestimmten zeitraum und region zutreffend.

ich persönlich halte es da aber in einem anderen zeitraum und region eher mit tyron.

"nordmänner" und "ritter" hattten eben andere "geflogenheiten".
was sich dann später bei den normannen (nord mannen) wohl wieder etwas relativiert hat.  ;)
Abergläubisch? - Pah!
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