Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

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Guenther sen.
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Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Guenther sen. » 01.12.2007, 13:01

Hallo
Habe neue Funde auf dem Burgberg von Somogyvar
machen können.

Sowie habe ich die lange gesuchte Römerstraße in Somogyvar gefunden?

Habe die Beiträge im Geschichtsforum bis Archäologieforum gesendet.

http://www.geschichtsforum.de/f54/und-d ... var-18279/

Werde die besonderen Funde, die Euch interessieren können , Euch noch besonders zeigen. Und Eure Meinung hören.
Fahre für ne Woche in die Türkei, und dann sende ich Sie Euch.

Gruß, H-Peter Günther

Taran
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Taran » 01.12.2007, 13:29

Günther, ich finde es toll, dass du dir so viel Mühe machst und so viel Interesse für Geschichte hast.
Lass dich durch die kritischen Äußerungen in dem Forum nicht abschrecken. Ob die Sporen nun spätes MA sind und die Straße römisch oder später, das ist nicht so wild.
Wichtig finde ich, dass diese Funde öffentlich werde und dass du ja selber zugibst, dass du es nicht als Fachmann zuordnen kannst. Da sollten die "Experten" einfach ein bisschen dankbarer und nachsichtiger sein!

Mit der Bildbearbeitung kommst du ja langsam klar...

Eine Digicam mit guter Makrofunktion ist das beste, und möglichst bei gutem, hellem Tageslicht fotografieren!

Bilder reihenweise verkleinern tut das kostenlose Programm Irfan-View. Damit hab ich es auch gelernt.

Wichtig ist sicher in Zukunft - ich nehm ja an, dass du rund um deine Wasseruhr weiterbuddeln wirst - ich könnte da nicht widerstehen - Fotos von der Fundlage zu machen und zu notieren, in welcher Tiefe und so weiter das war.

Vielleicht findest du ja auch mal einen Archäologiestudenten, der ein Thema für eine Arbeit braucht oder Erfahrung sammeln will!

Bitte mach weiter und erzähl uns mehr!
Taran von Caer Dallben

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Angela
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Angela » 01.12.2007, 19:09

Hallo,

ich weiß zwar nicht in welchem Forum besagte "kritische Anmerkungen" waren oder worum es geht, aber ich gebe zu, ein bisschen Sorgen habe ich mir auch gemacht, als ich das im Archäologieforum gelesen habe.

Vorneweg: Wenn der Fundzusammenhang der Funde sorgfältig dokumentiert wurde, dann Hut ab, das wäre wirklich eine klasse Sache, dass sich jemand so viel Mühe darum macht. Dann auch von mir alle Achtung!

Sorgen hat mir jedoch gemacht, dass nur von Funden die Rede war, nicht jedoch von irgendeiner Form der Dokumentation. Es geht nicht nur um Lesefunde aus einer gestörten Ackeroberfläche, sondern offenbar um richtige Grabung in ungestörte Schichten hinein. Wichtig sind nicht nur die Funde, sondern - vor allem - die Befunde, d.h. der zusammenhängende Fundkomplex, die Stratigraphie, welche Funde liegen in welcher Schicht. Und natürliche genaue Einmessung der Funde & Befunde, zumindest mit einem halbwegs genauen GPS-Gerät, wenn man keinen Zugang zu einem Tachymeter hat. Eine Dokumentation muss so angelegt werden, dass ein Archäologe Jahre später aus den Unterlagen heraus den Fundzusammenhang einwandfrei nachvollziehen kann, dazu werden neben Farb- und S/W-Fotos auch Zeichnungen angefertigt. Denn man hat nur eine Chance. Wenn etwas einmal ausgegraben ist, ist der Fundzusammenhang zerstört, und "lebt" nur noch in der Dokumentation weiter. Gibt's keine Doku, so ist ein Stück Archäologie unwiderbringlich verloren.

Fotos von Fundlage plus Tiefenangabe sind zwar besser als nichts, aber auch nur bedingt aussagekräftig. Für Richtlinien zur Anfertigung einer vernünftigen Dokumentation kann ich z.B. "Ausgrabung heute" von E. Gersbach empfehlen, oder "Tabellen und Tafeln zur Grabungstechnik" von A. Kinne (www.ausgrabungstechnik.de). Wichtig wäre auch ein Größenmaßstab bei den Fundfotos.

Lass dich durch die kritischen Äußerungen in dem Forum nicht abschrecken. Ob die Sporen nun spätes MA sind und die Straße römisch oder später

Hmmm, sorry, aber ich finde das schon wichtig. Natürlich muss man das jetzt nicht gleich bestimmen, aber zumindest für diejenigen festhalten, die es genauer bestimmen können. Und die Stratigraphie ist für die sehr wichtig. Auf einem Foto sehe ich z.B. einen Metallgegenstand, dessen Form ich so bisher vor allem aus eisenzeitlichen Fundkomplexen kenne, sieht mir sehr nach dem oberen Teil eines Achsnagels aus. An der Form alleine kann ich es aber nicht festmachen, dazu müsste ich sehen, mit welchen anderen Funden der vergesellschaftet war, ob sich in der gleichen Schicht irgendwelche Leitformen finden lassen. Wäre was ganz spannendes, wenn das aber nicht dokumentiert ist, ist's rum, pech gehabt. Verstehst du, was ich meine? Auch der vorgeschlagene Student mit Bedarf an Abschlussarbeit kann dann nicht wirklich was mit anfangen.

Wichtig finde ich, dass diese Funde öffentlich werden

Ich sag das mal so: Wenn die Fundstelle akut gefährdet ist, z.B. durch Bautätigkeit, dann muss sie untersucht werden, die Funde geborgen und - viel wichtiger - die Befunde notiert werden. Ist aber eine Fundstelle nicht gefährdet, dann sollte sie entweder sorgfältigst ausgegraben und dokumentiert werden - oder gar nicht. Wenn sie von besonderer Bedeutung ist, dann erst recht. Nur meine Meinung.

Da sich Günther aber nicht zur Form der Dokumentation geäußert hat, will ich einfach darauf vertrauen, dass er sich auch diesbezüglich bei den Archäologen informiert hat, bei denen er die Funde bestimmen lässt, und dann wünsche ich natürlich weiterhin viel Erfolg bei der Erforschung. Falls die Dokumentation zu wünschen übrig lässt, dann bitte ich das unbedingt für das weitere Fundmaterial zu beherzigen - gerade wenn man stolz auf die Funde der "eigenen" Grabung ist. Denn den Eindruck bekomme ich bei Günther, er ist sehr engagiert und steckt viel Eifer in sein Projekt, und ist sicher zurecht stolz auf seine Funde. Wäre vor allem für ihn superärgerlich wenn irgendein besonderer oder gar einmaliger Fund wissenschaftlich nicht gebührend anerkannt werden kann, weil die Doku eben fehlt.

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte weder Korinthenk***en noch Spassbremse sein. Mir war es nur wichtig zu erläutern, warum der eine oder andere vielleicht mit Kritik reagiert. Bei so einer Grabung hat man nur eine Chance. Man sollte sie nicht verspielen!

Gruß
Angela
Zuletzt geändert von Angela am 01.12.2007, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.

menhir
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von menhir » 04.12.2007, 06:31

Ähm... erstmal Gratulation zum Fund.

Is ja gut und schön, dass man sich in seiner Freizeit mit Geschichte befasst, aber vielleicht solltest du dich mit deiner Entdeckung erstmal an das nächste Institut für Ur- und Frühgeschichte, oder für Archäologie wenden. Wie du sagst, hatte zum Beispiel der Sporn eine Öse, bevor du ihn gereinigt hast. So etwas müssen Fachleute machen. Wenn du da einfach mal mit der Schaufel beginnst deine Löcher zu graben und Sachen auszubuddeln wirst du vieles zerstören.
Außerdem müssen funde streng katalogisiert werden. Es sollten haar genaue Pläne der Umgebung gefertigt werden und die Fundstellen sowie die Fundtiefe notiert werden. Wenn man das alles auslässt ist es nachher sehr viel schwieriger Zusammenhänge zu erkennen und richtige Interpretationen zu schließen.

Und auch wenn einige der Funde klar historisch sind... deinen "Knochenfunden" kann ich ehrlich gesagt nicht viel abgewinnen. Ja, es sind Knochen. Aber was für Werkzeuge sollen die denn darstellen? Und wo sind die beschnitzt? http://www.archaeologie-online.de/cgi-b ... est=645435
Mir fehlt zwar der Größenvergleich, aber soweit ich das sehe sind das Gelenkskapseln und Mahlzähne von Wiederkäuern...
(Soll jetzt nicht heißen, dass du die wegschmeißen sollst! Möglicherweise sinds ja auch noch Latrinenfunde und haben gewisse Aussagekraft über Nahrungserwerb. Grade das lässt sich leichter bestimmen, wenn man auch die genauen Fundorte und Zusammenhänge kennt. Latrinenfunde sind zum Beispiel häufig große Knochenansammlungen auf kleinem Raum)

Ps: woraus schließt du, dass Hunnen Sporen hatten?
Zuletzt geändert von menhir am 04.12.2007, 06:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von shewolf » 04.12.2007, 22:21

Ach ich kenne die Problematik aus eigener Erfahrung in Griechenland: da findet man etwas in einem Land, das weder Geld noch Manpower für unbedeutende Kleinstfunde aufwenden will, und dann?

Professionelle Archäologen kommen auf keinen Fall zur Bergung von drei rostigen Nägeln und zwei Schweinezähnen im Gemüsebeet... also entweder im Boden verotten lassen oder selbst freilegen...

Wobei die Krummsichel auf dem letzten Metallfundebild ein Lederbearbeitungsmesser ist, das durchaus noch vor 30 Jahren seinen Dienst getan haben könnte - gleiches verwenden Sattler bis in die Neuzeit  ;)
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Angela » 05.12.2007, 11:54

Hallo Shewolf,
es ist allerdings ein Unterschied, ob man zufällig irgendwelche Kleinfunde im ohnehin schon gestörten Gemüsebeet findet (die man jedoch trotzdem bei Gelegenheit mal jemandem vom Amt zeigen sollte), oder ob man im großen Stil  Funde (und nicht gerade wenige) sucht und fleissig rausbuddelt.

also entweder im Boden verotten lassen oder selbst freilegen...

Nein, eben nicht. Was 2000 Jahre im Boden überdauert hat wird nun nicht in 10 Jahre "verrotten". Im Gegenteil, das Zeug hat im Boden bessere Chancen als wenn sie von einer unerfahrenen Person gereinigt wird (s.o. zur abgebrochenen Öse).

Irgendwie ist die Meinung weit verbreitet, archäologische Funde müssen unbedingt raus und an die Öffentlichkeit, egal wie. Nein, müssen sie nicht!

Archäologischer Denkmalschutz bedeutet, dass etwas dann ausgegraben wird, wenn es gefährdet ist - ansonsten wird eine Ausgrabung vermieden. Wenn hier eine archäologische Fundstelle ausgegraben muss weil jemand drauf bauen will, dann muss der Bauherr laut Verursacherprinzip die Grabung selbst bezahlen. Wenn er das nicht kann oder will, wird eben nicht gebaut. Er kann jedoch nicht einfach den Spaten selbst in die Hand nehmen und das Ding freilegen...  :-[

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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von menhir » 05.12.2007, 19:55

Stimme Angela vollkommen zu.

Falls es sich dabei wirklich um einen bedeutenden Fund handelt (was die Herren und Damen der Archäologischen Institute ebenfalls herausfinden könnten), könnte ein beachtlicher Teil an Wissen durch falschen, ungeschulten Umgang mit dem Bergegut verloren gehen. Und das für immer. Da ist es hundert mal besser, das Zeug liegt weiter gut geschützt im Boden rum. Da besteht sicherlich kein Handlungsbedarf.

Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass man in Deutschland sogar verpflichtet ist, bei Funden die möglicherweise archäologisch bedeutsam sein könnten das zuständige Gemeindeamt zu kontaktieren.

Man tut der Wissenschaft garantiert keinen Gefallen, wenn man auf eigene Faust beginnt Löcher in die Erde zu buddeln. Archäologie ist nicht ohne Grund ein Studium. Das will gelernt sein!

(Ps: Zum Thema rostige Nägel. Wenn die archäologischen Institute bereits den ganzen Keller voll von Millionen Nägel haben, dann ist es nicht sehr bedeutsam, wenn man drei weitere findet. Außerdem sind handgeschmiedete Nägel in besiedelten Gebieten nichts seltenes. Wurden ja noch vor 100 Jahren so hergestellt. Und Schweinezähne in besiedeltem Gebiet zu finden ist wohl auch nicht so das Wunder.
Aber wenn es darum geht, eine bedeutende Handelsroute geht, wird man nicht zögern dort Leute hinzuschicken.)

Günther, ich will dich hier nicht schlecht machen. Wenn das die Römerstraße ist, ist das ein unglaublich toller Fund, den du da gemacht hast. Und auch das Schlachtfeld der Varusschlacht ist ja von einem privaten Historiker entdeckt worden. Der hat aber, nachdem er einige Funde hatte das ganze an die staatlichen Institute weitergegeben.
Wenn du dadurch zu positivem Ruhm kommen willst, würde ich dir das auch nahelegen. Wenn du Recht hast, es tatsächlich dir Römerstraße ist und du weitergräbst, könntest du auch zu Ruhm kommen, aber zu keinem positiven...

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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von shewolf » 07.12.2007, 19:31

menhir hat geschrieben:Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass man in Deutschland sogar verpflichtet ist, bei Funden die möglicherweise archäologisch bedeutsam sein könnten das zuständige Gemeindeamt zu kontaktieren.


Leute, regt Euch wieder ab... hier ist doch nicht der Schatz des Priamos ausgebuddelt worden.  ;)

Außerdem betreibt Günther keine Grabräuberei: er hat in seinem Acker in Ungarn einen Wasseranschluß gegraben, und dabei ein paar rostige Nägel/Scherben/Knochenstücke gefunden.

Der Fundort ist ein Acker in Ungarn, und bei jedem rostigen Nagel und altem Schweinezahn gleich  (ausgerechnet!) Römer  zu vermuten spricht meines erachtens erst mal für die lebhafte Phantasie des Finders.

Davon abgesehn rückt nur in Westeuropäischen Ländern gleich das Archäologische Sondereinsatzkommando aus, wenn ein paar Scherben geborgen werden müssen.

In anderen (ärmeren) Ländern ist kein Geld für so einen Luxus vorhanden, da haben die Menschen andere Probleme.

Günther war mit seinen Funden immerhin beim örtlichen Museum, oft genug werden von Bauern zum beispiel frühmittelalterliche Schwertfunde gefaltet (autsch!) und im Paket ins Museum nach Budapest geschickt.

Und kein Herr und keine Dame irgendeines archäologischen Institutes in 600 km Entfernung wird wegen Günther seinen Weinbergscherben seinen Schreibtisch verlassen  ::)

Ach übrigens: meine Kinder haben in meinem Kartoffelbeet beim umgraben neulich auch Tonscherben gefunden... na, Frankfurt, alte Römerstadt, man kann ja nieee wissen...  8)
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Angela » 07.12.2007, 19:55

Leute, regt Euch wieder ab... hier ist doch nicht der Schatz des Priamos ausgebuddelt worden.


Bei mir haben archäologische Funde nicht erst dann Bedeutung, wenn's der "Schatz des Priamos" ist, auch wenn mir klar ist, dass viele Menschen das viel lockerer sehen, manchmal eben zu locker.

Ach übrigens: meine Kinder haben in meinem Kartoffelbeet beim umgraben neulich auch Tonscherben gefunden... na, Frankfurt, alte Römerstadt, man kann ja nieee wissen...

Wie gesagt, Zufallsfunde gibt's immer mal. Verwerflich wird's dann, wenn du aber zukünftig die MiMos mit Metalldetektor und Spaten zum Spielen losschickst  ;)
Zuletzt geändert von Angela am 07.12.2007, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von shewolf » 08.12.2007, 17:38

Angela hat geschrieben:Wie gesagt, Zufallsfunde gibt's immer mal. Verwerflich wird's dann, wenn du aber zukünftig die MiMos mit Metalldetektor und Spaten zum Spielen losschickst  ;)


:D :D Auf DIE Idee bin ich ja noch gar nicht gekommen ... *duck und wegreit
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Re: Neue Funde auf Burgberg in Somogyvar - Ungarn.

Beitrag von Ravenheart » 09.12.2007, 18:25

Bei mir im Garten braucht's keinen Was-auch-sonst-Dedektor..
An beliebiger Stelle den Spaten reinstechen, und die Schaufel voll Erde durchsieben genügt....

Ich hab, als ich das geschnallt hatte, mal ein paar Monate lang gesammlt, und dann den Stadtarchäologen angerufen...
Der kam auch, nun ist mein Garten offiziell eingetragene Fundstelle für sog. "Streufunde".

Er lag nämlich im Mittelalter noch VOR der Stadt und war für Ackerbau genutzt.  Und wenn aus der Stadt die sogenannten "Goldtöpfe" abgefahren wurden, (das waren die Auffangbehälter in den Plumsklos!!), wurden die wo entsorgt? Natürlich auf den Äckern vor der Stadt...

Und wenn in der Stadt der Mutti in der Küche der Tontopf runter fiel, wo blieben dann die Scherben: Im "Goldtopf".... Müllentsorgung gab's nämlich noch nicht, und so wurden dafür die Plumsklos "missbraucht". Hat ja niemand durchsucht...  ;D

Und so hat sich über die Jahrhunderte dann ne Menge Bruch angesammelt.
Nicht spektakulär, aber doch ganz nett...  So ein wenig "Hauch der Geschichte hautnah"... Beispiele:

Bild

B.t.w.: Ich bin, ehe sich jemand aufregt, offiziell ermächtigt, die Funde zu bergen, muss sie lediglich für den Fall der Nachfrage verwahren. Sind inzwischen weit über 200 Stücke, natürlich nicht alle so schön wie die gezeigten... meist münzgroße Scherben..

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 09.12.2007, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.

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