Farben im MA

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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locksley
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Beitrag von locksley » 14.02.2006, 00:31

Endlich wieder Halbwissen gepaart mit Fachwissen.

Mein provokatives Halbwissen mit Schneiderleins Fachwissen und man hat Umfassende Informationen. :D
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Harbardr
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Fachwissen...

Beitrag von Harbardr » 21.02.2006, 22:19

...hab ich keines :-( , doch ich komm recht gut mit'm Lesen zurecht. ;-)

Tut euch selbst den Gefallen u. schreibt das Zeitalter zu euren "farblichen Ergüssen", denn das sog. Mittelalter umfasst mehr, als nur das Spät- u. Hochmittelalter. Im frühen Mittelalter (die Skandinavier ordnen dies unter "späte Eisenzeit" ein) war es mit Verlaub weniger relevant mit der oft so verrucht gesehenen Farbe Gelb.

Ansonst hat uns Schneiderlein wohl alles gesacht.

gnom
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Beitrag von gnom » 12.05.2006, 10:11

Moin,

mit den Aussagen über gelb = Prostituierte wäre ich vorsichtig. Ist eins der Beliebtesten Mittelaltergerüchte und wurde über einen der Bekannten Marktveranstallter in die Welt gesetzt.

Diesen Farbcode gab es nur in Köln, alle anderen können so vie Gelb tragen wie sie wollen.

Ich hab mal kurz unsere Schautafel zum Thema Färben ins Netz gestellt --->
http://www.volkelin.de/download/faerben.pdf
(Achtung etwa 1,3MB groß da DIN A3)

Zwiebelschale ist übrigens sehr vielseitig von braun bis Kanariengelb. Zum Anfangen würde ich Walnuss empfehlen, da man die Wolle nicht Beizen muss und die Farbe sehr wasch- und lichtecht ist.

Beim Färben unbedingt darauf achten, das reine Wolle verwendet wird Synthetik wird nicht mit gefärbt und sieht dann eigenartig aus. Außerdem auf ein Großes Gefäß zum Färben achten damit der Stoff frei schwimmen kann sonnst wird's fleckig. Wir haben uns damals 100 L Töpfe besorgt.

Gruß
der gnom

tobias
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Beitrag von tobias » 12.05.2006, 11:34

Hallo,

folgendes Buch kann ich sehr empfehlen (zumindest den Teil über die Färbepflanzen und die Färbezepte): Berger, Dorit: Färben mit Naturfarben: Färbepflanzen, Rezepte, Anwendungsmöglichkeiten, Stuttgart 1998 (ISBN 3-8001-7809-5).

Ist leider vergriffen, aber vielleicht gibt es das irgendwo antiquarisch oder in einer Leihbibliothek.

Färben kann man z. B.mit
-Apfelbaum (Blätter) Gelb bis Grünlich
-Birke (Blätter) kräftiges Gelb
-Safran grünstichiges Hellgelb
-Faulbaum (Rinde) Braun
-Granatapfelbaum (Fruchtschale) Grünlich
-Brennessel (ganzes Kraut) Grünlich
-Heidekraut (ganzes Kraut)Gelb bis Orange bis Braun
-Kaffe (Pulver) Dunkelbraun
-Zwiebel (Schale) Schönes Orange bis Braun
-Gartenmöhre oder Wilde Möhre (Kraut) Gelb bis Orange bis Braun
-Rhododendron (Blätter) Dunkelviolett
-Schilfrohr (Blüten) Grün
-Stileiche (Rinde) Braun
-Eichengalläpfel Braun bis Blau
-Schwarztee oder Grüntee Hellbraun
-Walnuss (Schalen, Blätter, Wurzel, Rinde) schönes Hellbraun
-Wau (ganzes Kraut) leuchtendes Gelb
-Conchenille Rot
-Krapp (Wurzeln) Helles Rot

Einen großen Einfluss spielt auch der ph-Wert des Wassers beim Färben, den man z.B. mit Essig oder Alaun verändern kann.

Unproblematisch zum Färben sind z.B. Birkenblätter. Man kocht eine Stunde lang in einem großen Topf eine Art sehr starken Blättertee (das Gewicht der Birkenblätter soll in etwa dem Gewicht der zu färbenden Klamotten entsprechen), entfernt die Blätter und kocht darin die Klamotten eine Stunde. Danach mit 30° in die Waschmaschine. Die Klamotten sind dann automatisch mit dem Deo "Kräutertee" ausgerüstet. :o

Ähnlich gute Erfahrung habe ich mit Walnusschalen, Zwiebelschalen mit Alaun (50g Schale für 100g Färbegut, gibt ein richtig gutes Orange) und Krapp mit Alaun gemacht (50g für 100g Färbegut). Bei Krapp würde ich aber gemahlenen Krapp bevorzugen. Wenn man zu wenig oder statt gemahlenem nur kleingeschnittenen Krapp nimmt, werden die Klamotten leicht sehr hellrot, was dann eher wie rosa aussieht.

Färbemittel und Beizen bekommt man bei http://www.traub-wolle.de/faerben/faerbe.html

Ach ja: Neben Wolle lässt sich auch Leinen oder (wem's nicht zu wenig "A" ist) Leinen-Baumwolle-Mischung sehr gut färben. Leinen verfilzt auch nicht so schnell :)

Die etwas bequemere aber auch weniger interessante und spaßigere Alternative sind Pflanzenfarben zum Färben in der Waschmaschine
http://www.livos.de/Produkte_start/weja.html

oskadis
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Beitrag von oskadis » 04.07.2006, 11:22

Hallo,

zum Thema Prostituierte hat gnom Recht. Außerdem war wenn überhaupt Gelb, dann blaßgelb die Farbe für Prostituierte und fahrendes Volk. Ansonsten war denen Gemein bunte Farben bzw Bänder zu tragen und/oder bestimmte Merkmale an der Kleidung.

Sattes Goldgelb war Farbe des Adels - Symbol für Gold eben.

Gruß

~Oskadis~
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

Prywinn
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Beitrag von Prywinn » 04.07.2006, 12:05

* Brauntöne: Die Färbung mit Naturfarben war im Volk verbreitet und preiswert
* Blautöne: Waren die beliebteste Farben, da sie preiswert mit heimischen Färbemitteln herzustellen waren
* Rottöne: Waren beim Adel schon von altersher durch ihre Blutsymbolik sehr beliebt. Rot war schon relativ preiswert als Krapprot zu erhalten und wurde auch von ‘normalem’ Volk verwendet.
* Gelbtöne: Leuchtendes Gelb wurde auch vom Adel getragen, während fahles Gelb gelegentlich der Kennzeichnung sozialer Außenseiter diente (z.B. Prostituierte, Juden)
* Grüntöne: Waren relativ teuer, da sie Mischfarben waren und in der Farbensymbolik eher jungen Leuten vorbehalten.
* Schwarz: Kam im zivilen Leben erst zum Ende des 14. Jhdts. in Mode und wurde sonst eher vom niederen Klerus getragen.


quelle: tempus-vivit.net

BRIGID
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Beitrag von BRIGID » 04.07.2006, 15:47

Hi,
hier ein Auszug aus Wikipedia zu dem
Thema:
Kennzeichnung und Stigma bei Prostiution

Der mittelalterlichen Haltung zur Sexualität entsprechend, galten Prostituierte grundsätzlich als sündhaft. Mittelalterliche Prostituierte wurden den Randständigen zugeordnet und lebten außerhalb der Gesellschaft. Sie waren vom Bürgerrecht ausgeschlossen und oft der Vergewaltigung durch Kunden, Frauenhändler, Zuhälter und Frauenwirte ausgesetzt, denn in der Rechtspraxis wurde die Vergewaltigung einer Frau aus der gleichen sozialen Schicht milder bestraft, als die Vergewaltigung einer Frau aus einer höheren sozialen Schicht. Prostitution wurde jedoch unter Berufung auf Augustinus gestattet, um Schlimmeres zu verhindern. So mussten sie eine erkennbare Kleidung oder ein Zeichen tragen. Es gab den Aberglauben, dass sie den bösen Blick
hatten, Unglück brachten und bestimmte Lebensmittel nicht berühren durften. So mussten in Pavia neben Kriminellen und Ketzern auch Prostituierte die Stadt verlassen, wenn der neugewählte Herrschaftsträger auf die städtische Verfassung vereidigt wurde. Nach dem Meraner Stadtrecht durften um 1400 n. Chr. Prosituierte keine öffentlichen Tanzveranstaltungen besuchen, an denen ehrbare Frauen teilnahmen. Trotzdem genossen Prostituierte in gewissen Bereichen des alltäglichen Lebens der mittelalterlichen Gesellschaft durchaus auch Wertschätzung. In Wien war es üblich, dass Prostituierte an offiziellen Empfängen hoher Gäste teilnahmen und bei Hochzeiten tanzten oft Prostituierte vor und überbrachten ihre Glückwünsche. Bei Kinderlosigkeit sollte die Begegnung einer Prostituierten Fruchtbarkeit bringen und in Italien sollte ein schweres Leiden heilbar sein, wenn man heimlich drei Steine aus dem Hauseingang einer Prostituierten ausgrub und sie auf die Brust des Kranken legte. Im Leipziger Fastnachtsbrauch, bei dem es darum ging, den Tod auszutreiben, vertraten die Prostituierten das Motiv des Glücks und der Lebensfreude.

Die Kleiderordnungen unterschieden sich durch die Zeit des Mittelalters und von Stadt zu Stadt. So mussten Prostituierte in Wien ein gelbes Tüchlein an der Achsel tragen, in Augsburg einen Schleier mit einem zwei Finger dicken grünen Strich in der Mitte, in Frankfurt a. M. eine gelbe Verbrämung (Saum) und in Zürich und Bern verdeutlichte ein rotes Käppeli ihre niedrige Standeszugehörigkeit. Ebenso wurde ihnen das Tragen bestimmter Schuhe, Bänder oder Schleier vorgeschrieben, bzw. auch verboten. In der Regel waren die farblichen Kennzeichnungen in den sogenannten Schandfarben rot, gelb oder grün. Da sich ordentliche (bzw. anständige und ehrbare) Frauen im Mittelalter nicht herausputzen durften oder sollten, wurden Prostituierte auch als Hübschlerinnen bezeichnet.

Gruß B.
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Wie vieles gibt es doch, was ich nicht noetig habe.
(Sokrates)
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gnom
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im 20. Jahrhundert trugen ALLE Leute Schlaghosen

Beitrag von gnom » 04.07.2006, 16:01

Nur kurz von mir weder tempus-vivit.net noch wikipedia sind als wissenschaftliche Dokumente anzusehen.....
Beides wird zum Großteil von Laien gefüttert.
Also immer noch kurz an anderen Stellen eine Bestätigung für den Wahrheitsgehalt holen.

Im Wikipedia-Artikel z.B. werden mal wieder einige hundert Jahre Mittelalter auf ein mal abgehandelt.
Schade das der Artikel keine genauen Jahreszahlen enthält. Die meisten Kleiderordnungen treten erst im Spätmittelalter auf und betreffen das gro der Mittelalterdarsteller also nicht.

Gruß
der gnom

BRIGID
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Beitrag von BRIGID » 04.07.2006, 17:04

Tja, wo du recht hast.... :-)
Ich wollte nur darstellen, dass das auch bei oberflächlicher Darstellung mit der gelben Farbe usw. nicht so pauschal zu sehen ist.
Wollte eigentlich selbst noch auf die Oberflächlichkeit des Artikels hinweisen
:schaem
Es kam mir einfach jemand zwischen meine Mittagspause, da hab ich`s glatt vergessen!
sorry :-(
,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,?,,?,?,
Wie vieles gibt es doch, was ich nicht noetig habe.
(Sokrates)
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darkblade
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Beitrag von darkblade » 06.07.2006, 19:13

also ich würde sagen, dass es so pauschal nciht möglich ist, irgendwas verbindliches zu sagen, denn

a) variieren gerade farbcodes, aber auch die herstellung von farben, sehr starkl von ort zu ort, beeinflusst, durch die vorhandenen Möglichkeiten.

und b) dauert das, was allgemein als Mittelalter bekannt ist, von Karl dem Großen, und den ersten fränkischen Panzerreitern, um 600 n.Chr. bis in das 15. mancherorts sogar 16. Jhd., je nachdem, wie nah man an den "Quellen" der renaicance lebte.

ich fände es am sinnvollsten, wenn du einfach mal guckst, was für möglichkeiten es in deiner gegend gegeben hat, und was sitte und was unsitte war, und dann hast du ja shconmal eine relativ gute basis

grüße sven

ps: mein wissen stammt hauptsächlich aus büchern, für deren autenthizität (oder wie uhc immer man das schreibt, gemeint ist, ähm...glaubwürdigkeit oder sowas in der richtung) ich nich garantieren kann, also bitte korrigieren
Mit besten Gr??e
Sven
---
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Cerid
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Beitrag von Cerid » 11.08.2006, 11:13

Zu dem Gelb muss ich auch was schreiben... :D
Erst vorgestern hat mich wieder eine Frau aus unserem Alamannenverein verzweifelt gefragt, wie sie anders färben kann als gelb - weil sie auf ihre Gewandung (gelb) angesprochen worden ist beim letzten Thing. Eben weil es wohl die Farbe der Prostituierten sei :bash
Ich bezweifle starkt, daß das schon im 3. Jahrhundert so war, welches sie darstellt.

Fast alle heimischen Pflanzen färben gelb oder gelblich. Ich denke, daß das weit verbreitet war, weil man mit wenig Aufwand gelb färben konnte. Deshalb war das sicherlich die Farbe der ärmeren Bevölkerungsschicht. Färberwau (Reseda) ist wohl eine der haltbarsten Färberpflanzen. War sehr beliebt.

Wenn überhaupt, dann war das mit der verpönten gelben Farbe im Hochmittelalter oder Spätmittelalter. Und die Info von Gnorm ist super... das das für Köln galt, wusste ich noch nicht. Dann bin ich ja fein raus und kann wieder Gelb färben :D - kann ich aber sowieso, weil ich eh Frühmittelalter mache.

Gelbe Farben können mit Eisensulfit zu schönen Grüntönen nachentwickelt werden. Einfach ins Färberbad ein paar Gramm Eisensulfit rein und nochmal kurz kochen.

Zwiebelschalen werden supertoll leuchtend Gelb-Orange - die Farbe ist aber absolut nicht lichtecht. Leider...

Ich hab ein paar Färbeversuche gemacht und hier dokumentiert. Weitere folgen bestimmt bald.
http://www.flachsschaf.de

und die besten Infos bekommt man hier
http://www.flinkhand.de

Cascade

Farben

Beitrag von Cascade » 10.01.2007, 15:21

vorsicht mit Kleiderfarben. Nicht jeder durfte jede Farbe tragen. Und Gelb/Rot war nur einem bestimmten Gewerbe vorbehalten :D .

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WesselCh
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RE: Farben

Beitrag von WesselCh » 10.01.2007, 15:28

Original geschrieben von Cascade

vorsicht mit Kleiderfarben. Nicht jeder durfte jede Farbe tragen. Und Gelb/Rot war nur einem bestimmten Gewerbe vorbehalten :D .


Hey,

über welche Zeit und welchen Ort beziehst Du Deine Aussage. Lies den Thread mal komplett, dann merkst Du ziemlich schnell, daß die Farbeinteilungen doch ziemlich zeit- und ortsabhängig ist.

mfg, christian
Einen Bogen zu bauen ist die aufwändigste Art Brennholz zu machen. (Bard)

longdedl
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RE: im 20. Jahrhundert trugen ALLE Leute Schlaghosen

Beitrag von longdedl » 11.01.2007, 18:17

Original geschrieben von gnom

Nur kurz von mir weder tempus-vivit.net noch wikipedia sind als wissenschaftliche Dokumente anzusehen.....
Beides wird zum Großteil von Laien gefüttert.
Also immer noch kurz an anderen Stellen eine Bestätigung für den Wahrheitsgehalt holen.

Im Wikipedia-Artikel z.B. werden mal wieder einige hundert Jahre Mittelalter auf ein mal abgehandelt.
Schade das der Artikel keine genauen Jahreszahlen enthält. Die meisten Kleiderordnungen treten erst im Spätmittelalter auf und betreffen das gro der Mittelalterdarsteller also nicht.

Gruß
der gnom

kluger mann der gnom
für mich habe ich entschieden den status des armen Ritters anzunehmen..damit gehen alle Farben und Kleidungsstücke zwischen 1000 und 1400 durch da der wandernde Mensch seine Sachen dort kauft wo es ihm pass und wie sie passen. Das edle Gewerbe der Huren war dann auch vor 1400 nicht so schlecht angesehen, da auch die Badehäuser von allen genutzt wurden und wer trägt schon Gelb in der Wanne. Spannend auch die Farbenlehre für die Adventures...wer will schon armer Bauer sein, wo es doch auf den Märken so viele gibt..
Longdedl
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Steve L.
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Beitrag von Steve L. » 11.01.2007, 19:27

mmhhh... ist das, was ihr zum Thema Stoffefärben schreibt auch 1:1 mit Leder umzusetzen?! z.B. doof gefärbtes und fleckiges beiges Ziegenleder mit Walnußblättern/schalen dunkelbraun färben?


1:1 nicht! Kommt wirklich auf Leder und Färbemittel an! Leder würde ich mit Ockerpigment und heißem Fett (so heiß, wie´s deine Hände vertragen) färben - sieht Klasse aus und - ist gut fürs Leder!

Ich habe letztens den Schaft meiner bronzezeitlichen Lanze mit Holundersaft gebeizt. Als ich dann die fast schneeweisse Hirschrohhaut um die Gegend hinter der Tülle wickelte, sog sich die - da naß - mit Resten des Saftes voll, dass ein blaues Batikmuster entstand. Der Schaft hingegen wurde bordeauxfarben. Habe dann die Rohhaut im feuchten Zustand ebenfalls mit der Beize getränkt.

Merke:

Das gleiche Färbemittel kann zwei unterschiedliche Gründe in zwei unterschiedlichen Tönen färben!
H?te Dich vor dem Zorn des geduldigen Mannes - und bete, niemals der Tropfen zu sein, der sein Fa? zum ?berlaufen bringt!

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