Gewandung 1648

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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Rüdiger
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Gewandung 1648

Beitrag von Rüdiger » 21.01.2010, 16:40

Hallo zusammen
ich hoffe das passt hierher .
meine Vorfahren sind 1648 aus Frankreich eingewandert , mich würde nun Interessieren was die damals an Kleidung getragen haben und wie das bei einfachen Leuten aussah .
Im Internet hab ich wenn überhaupt nur Beschreibungen und ab und an mal ein Bild gefunden von Adligen .
Was trugen die Bürger dieser Zeit ?
Vielleicht könnt ihr mir helfen ?
Gruß , Rüdiger

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Edradour
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Edradour » 21.01.2010, 16:48

Rüdiger hat geschrieben:Hallo zusammen
ich hoffe das passt hierher .
meine Vorfahren sind 1648 aus Frankreich eingewandert , mich würde nun Interessieren was die damals an Kleidung getragen haben und wie das bei einfachen Leuten aussah .
Im Internet hab ich wenn überhaupt nur Beschreibungen und ab und an mal ein Bild gefunden von Adligen .
Was trugen die Bürger dieser Zeit ?
Vielleicht könnt ihr mir helfen ?
Gruß , Rüdiger


Frag mal bei:

http://www.historia-resurrexit.de
oder
http://www.tempus-vivit.net

da hast Du vielleicht mehr Glück.
"I can resist everything - except temptation" (Oscar Wilde)

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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Squid (✝) » 21.01.2010, 17:22

1648 war das Jahr, in dem der 30-jährige Krieg zu Ende ging. Dieser hat Europa heftig, und Deutschland massivst gebeutelt.
Immerhin ist je nach Gegend 1/3 bis 3/4 der Bevölkerung umgekommen.

Die Kleidung dürfte daher eher ärmlich, kaputt, zerrissen und zerlumpt sein.

Eine Auswanderung aus Frankreich nach Deutschland könnte naheliegender Weise eine Folge der fortwährenden Hugenottenverfolgung - Verfolgung der calvinistisch geprägten Protestanten - in Frankreich sein.
Nach dem Motto: Besser zerlumpt, als tot...
Warum sollte man sonst in ein verwüstetes Land auswandern?

Für die Kleidung der Einwanderer sollte daher gelten: Bürgerliche Bekleidung aus der Zeit von 1640 - 1650 in Frankreich.

Hier kannst du auch noch mal nachsehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermod ... en_Krieges
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 21.01.2010, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Anuk
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Anuk » 21.01.2010, 19:05

Rüdiger - waren deine Vorfahren denn Hugenotten, wie Squid vermutet? Hier in Nordhessen sind sehr viele neue Siedlungen durch/für Hugenotten entstanden und da gibt es auch das ein oder andere Museum, das dementsprechende Ausstellungen bereithält.
Falls du also nach Hugenotten suchst, versuch es beim Googeln doch mal mit einer dementsprechenden Suchkombination. Ich kenne da auch nicht jede Ecke, aber Karlshafen sollte was ausspucken oder das Kasseler Stadtmuseum. Oder suchst du was anderes?
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?

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Rüdiger
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Rüdiger » 21.01.2010, 22:20

Hallo zusammen
Vielen Dank erstmal für die Antworten .
meine Vorfahren waren jene Hugenotten / Glaubensflüchtlinge aus Frankreich .
Im Gebiet des Fürsten zu Solms/Braunfels hat sie der gute lagernd angetroffen und ihnen gleich Land zugewiessen .
Unseren " Stammbaum " habe ich bis 1128 zurück verfolgen können .
Nun hat mich einfach mal Interessiert was die für Kleidung hatten .
Da es ja nicht gerade Mittelalter ist mit dem sich sehr viele Beschäftigen und dies nachstellen ist das ganze wohl etwas schwieriger zu finden .
Gruß , Rüdiger

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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Squid (✝) » 21.01.2010, 22:27

Schön das meine Theorie stimmt.

Grundsätzlich war die Bekleidung des Volkes in der genannten Zeit sehr praktisch und / oder militärisch geprägt. Für Fummelkram war nach 30 Jahren Krieg keine Zeit.

Einige Jahre später - so etwa ab 1670 - änderte sich das zum Barock. Dort waren die Kleider prunkvoll und protzig. Zwar gab es die Strömung des Barock auch schon etwa ab 1580 aber in den Gebieten des 30-jährigen Krieges (1608 - 1648) blieb der Prunk zumindest im völkischen Bereich aus.

Ich denke, Informationen über frühbarocke Kleidung sind deutlich leichter zu erlangen, als über das Mittelelter, denn es gab bereits relativ gut darstellende Kunst und auch schriftliche Aufzeichnungen sind überliefert.

Man muss eben trennen zwischen dem Adel - die klinkten in der Zeit ja völlig aus - und dem Volk.

Ich vermute (rein subjektiv!!), daß die Bauern von je her auch in dieser Zeit recht ärmliche Klamotten trugen und die (Stadt-) Bürgerschaft sich bemühte, zu geringen Preisen dennoch den Prunk des Adels nachzuahmen.   
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 22.01.2010, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von toxic_tbh » 21.01.2010, 23:23

wie hast du es geschafft, soweit den stammbaum zu verfolgen?
Mir ist das nur bis 1830 gelungen, wobei mich das "davor" wahnsinnig interessiert...
Wie macht man das?

Hab nur nen halben stammbaum von 1938 und keine weitere idee oder quellen...


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Re: Gewandung 1648

Beitrag von toxic_tbh » 22.01.2010, 08:42

Ja, google ist mein freund.

Das es leute gibt, die für viel geld da nachforschen, ist mir durchaus klar.
Das man solche infos in alten kirchenbüchern etc zusammensammeln kann, auch.

Mich hätte jetzt interessiert, wie genau, also mit welchen methoden, hilfsmitteln, geldeinsatz etc der rüdiger das nun gemacht hat. Ist ja nicht ganz unaufwändig.

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Rüdiger
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Rüdiger » 22.01.2010, 10:18

man findet nicht nur in Kirchenbüchern sondern auch in der Geschichte des Hochadels so manche Erwähnung eines Vorfahren aus niederem Adel .
Genealogische Institute in Europa helfen gerne weiter ,
rechne aber mit " Beiträgen " die den Wert eines guten Mittelklasse Automobiles erreichen .
Besonders effektiv arbeiten die beiden Institute in der Schweiz , liegt wohl auch an deren Beziehungen nach Italien ......
Gruß , Rüdiger
Zuletzt geändert von Rüdiger am 22.01.2010, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.

Anuk
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Anuk » 22.01.2010, 12:34

@toxic: Die Kirchenbücher/Personenstandregister (je nach Zeitraum und Landschaft) finden sich meist/häufig in den Archiven, z.B. Staatsarchiv Marburg (für Nordhessen - wo kommst du denn her?) oder die Stadtarchive 'daheim'. Ich gehe mal davon aus, dass es in anderen Bundesländern genauso funktioniert:
Die Archive besitzen 'Findbücher', in denen die einzelnen Bestände aufgezeichnet sind. Was genau drin ist, weiß man erst, wenn man es vor sich hat.
Man meldet sein Forschungsinteresse beim Archiv an, erkundigt sich nach Öffnungs- und Aushebungszeiten (also wann die die bestellten Akten holen gehen)
Beim ersten Besuch am besten vorher gut informieren und organisieren, sonst sitzt du da eventuell drei Stunden und wartest auf eine Akte, die dir nix bringt.
Tja, und dann weiter durchwurschteln - das ist es, was Historiker/innen so anmacht! ;D
Das ist jetzt die Kurzform (!). Wenn du noch mehr wissen willst, entweder Jürgen fragen oder meld dich nochmal bei mir (bin Historikerin, nur mal so als Info)
Viel Glück, Erfolg und als Grundvoraussetzung: Nerven und Lesefähigkeit alter Handschriften!
LG A.
Zuletzt geändert von Anuk am 22.01.2010, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Rüdiger » 22.01.2010, 13:20

Hier mal der Link zu dem Ort

+46° 10' 55.77", +5° 22' 0.59"

Gruß , Rüdiger

sorry wenn das mir altem Mann nicht gelingt den
Link / Hinweiss hier richtig einzusetzen .

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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Galighenna » 22.01.2010, 13:26

Sag mal Anuk, kostet es denn eigentlich Geld, wenn man auf solche alten Kirchenbücher oder andere Akten zugreifen will?
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

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Re: Gewandung 1648

Beitrag von Anuk » 22.01.2010, 13:40

Normalerweise nicht, die Dinger sind im Prinzip für die Öffentlichkeit gemacht (und von Steuergeldern finanziert...). Manchmal muss man eben ein bisschen rumfragen, denn viele Stadtarchive sind personell unterbesetzt und noch längst und lange nicht geordnet. Die Leute da sind wirklich vor eine große Aufgabe gestellt und nicht unbedingt begeistert, sich mit Extra-Tätigkeiten beschäftigen zu müssen. Manchmal möchten sie das aber gerade wegen der Abwechslung.
In Staatsarchiven ist das anders - die müssen.
Die Genealogie fasziniert viele und wie das dann immer ist - da gibt es dann auch Leute, die das (aus)nutzen und ihr Geld damit verdienen wollen. Ich würde es über die Archive probieren, wenn ich etwa weiß, wo ich suchen muss.

@Rüdiger: Was ist denn das für eine Angabe?
Ach ja, die Hugenotten hatten übrigens eine eigene Tracht - guck dich auf den Museumsseiten um.
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Re: Gewandung 1648

Beitrag von weedy » 22.01.2010, 13:50

Anouk
Schau mal bei Google Earth.  Demnach müsste es im Südosten Frankreichs liegen. Was mich wundert ist aber das es dort keinen Ort gibt. Jedenfalls jetzt nicht mehr.
Sagt Google jedenfalls

Thomas

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