Daumenring im 100 jährigen Krieg

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schnabelkanne
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Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Hallo liebe Kollegen, brauche wieder einmal euer Fachwissen.
In einem Roman, der zur Zeit der Schlacht von Crecy spielt, wird erzählt, dass englische Langbogenschützen auch einen Daumenring verwendet haben, das ist mir neu, stimmt das? Gibt es da Fakten?

Lg Thomas
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fatz
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von fatz »

Ich hab mich mit der Materie dann doch ein bissl beschaeftigt, aber das halte ich fuer Unfug. Hoere ich definitiv zum ersten Mal
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Der Autor ist ein bekannter Engl. Journalist und hat in Cambridge Geschichte studiert, deshalb meine Verwunderung.
Er schreibt aber auch in dem Buch über einen Kriegsbogen aus Esche, gab es Kriegsbögen aus Esche auf Seiten der Engländer in Crecy?.?
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fatz
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von fatz »

Nicht das ich wuesste. Materialmaessig eher unwahrscheinlich. Eine Esche die einen Warbow hergibt ist seeeeeehr selten
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

fatz hat geschrieben: 22.11.2024, 14:20 Nicht das ich wuesste. Materialmaessig eher unwahrscheinlich. Eine Esche die einen Warbow hergibt ist seeeeeehr selten
Möglich ist es schon, aber es wird geschrieben, dass sich der Langbogenschütze einen Bogen aus Esche aus den Arsenal aussuchte, und dass scheint mir unwahrscheinlich. Ich würde ja auch keinen löslichen Kaffee nehmen wenn es ital. Espresso auch gibt.
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fatz
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von fatz »

Keiner wuerde sich einen Eschenbogen nehmen, wenn er einen aus Eibe haben kann. Das ist kompletter BS

Was damals definitiv gaengig war, waren Trainingsboegen, die nicht aus Eibe waren, um die Eibenvorraete zu schonen. Dann aber eher Ulme und sowas.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von locksley »

Das mit dem Daumenring ist eher unwahrscheinlich. Die Langbogenschützen waren ja eine im Verbund eingesetzte militärische Einheit. Um hier die Schlachtordnung einzuhalten und sich nicht gegenseitig zu behindern wurde auf den einheitlichen mediteranen Stil gesetzt. Hier ist ein Daumenring aber nicht nützlich.

Welches Buch ist das Thomas. Die Thomas of Hookton Reihe?
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

In den Inventur-Listen der "Tower Armouries" werden Bogen unterschieden in white und painted (damit sind höchstwahrscheinlich Bogen aus Eibe gemeint). Dass Esche, Ulme und Hasel für warbows benutzt wurden ist sehr wahrscheinlich.
Außerdem gibt es noch grüne Bogen und faltbare Bogen, was auch immer das war. Irgendwo ab Seite 131.

Die Abhandlung zu den Inventar-Listen kann man hier runterladen: https://etheses.whiterose.ac.uk/3919/1/ ... _final.pdf

Bez. der Nutzung von Daumenringen habe ich noch nichts gehört und halte das für sehr unwahrscheinlich.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

@ locksley Es handelt sich um das Buch von Dan Jones „Essex Dogs „ Band 1.

Chapter 24, he used
Zitat „a leather arm-guard and a thumb-ring, to stop the bowstring shredding the flesh of his forearm and the pad of his right thumb”.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von kra »

??Daumenring?? Da habe ich meine Zweifel.
Als Holz für die Langbogen ist imho auch Ulme erwähnt, wurde von den Schützen allerdings eher als minderwertig angesehen.
Btw, das wurde im Forum schon mal erwähnt, ich weiß aber nicht wann.

PS. das war imho im Zusammenhang mit dem Mary Rose Bögen?
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von benzi »

Da würde ich an Deiner Stelle in England nachfragen, da gibt es Leute wie z. B. Hilary Greenland, die sich damit wirklich in der Tiefe beschäftigt haben... 😊
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

kra hat geschrieben: 22.11.2024, 16:44 Als Holz für die Langbogen ist imho auch Ulme erwähnt, wurde von den Schützen allerdings eher als minderwertig angesehen.
Btw, das wurde im Forum schon mal erwähnt, ich weiß aber nicht wann.

PS. das war imho im Zusammenhang mit dem Mary Rose Bögen?
In dem von mir verlinkten pdf sind auch die Preise für Bogen und Bogenbauers Löhne genannt. Die painted/Eibe Bogen hatten ca. den doppelten Preis wie die weißen Bogen.
Bei den benutzen Bogenhölzern wird elm und im gleichen Satz which-elm genannt. Finde ich auch bemerkenswert.
Mary Rose waren nur Eibe-Bogen, aber in den Marine Inventarlisten dieser Zeit werden auch andere Bogen genannt. Wenn ich das richtig erinnere, bows of yew und bows in verschiedenen Spalten der Listen.
Sorry für Offtopic
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 22.11.2024, 16:24 In den Inventur-Listen der "Tower Armouries" werden Bogen unterschieden in white und painted (damit sind höchstwahrscheinlich Bogen aus Eibe gemeint).
Da muss ich widersprechen, ich denke Bögen „white“ sind noch ohne Finish und „painted“ mit Finish (Versiegelung).
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von Neumi »

Ganz sicher ist das nicht so, ein doppelter Preis kann nicht mit einer Öl-Versiegelung argumentiert werden.
Aber möglicherweise mit einer Bemalung.
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Re: Daumenring im 100 jährigen Krieg

Beitrag von schnabelkanne »

Neumi hat geschrieben: 22.11.2024, 23:17 Ganz sicher ist das nicht so, ein doppelter Preis kann nicht mit einer Öl-Versiegelung argumentiert werden.
Aber möglicherweise mit einer Bemalung.
Das mit den doppeltem Preis hab ich nicht gewusst, scheint unlogisch, da liegst du richtig.
Aber irgendwo hab ich das mal gelesen über „white“ und „painted“ kann mich aber nicht mehr erinnern.
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