5. Englisches Turnier am 24.Juli 2005 in Grossengsee in der Fränkischen Schweiz

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mosty
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5. Englisches Turnier am 24.Juli 2005 in Grossengsee in der Fränkischen Schweiz

Beitrag von mosty » 29.06.2005, 11:37

5.Englisches Turnier am 24.Juli 2005

EINLADUNG

Die Bogengilde zu Sankt Helena e.V.

lädt ein zu ihrem 5. Englischen Turnier

Am Sonntag, den 24. Juli im Jahre 2005

5-Zonen-Wertung: Gold-9 / Rot-7 / Blau-5 / Schwarz-3 / Weiß-1

Alle Entfernungen: 122cm-Auflage

Schießrhythmus: A+B und C+D je 2x 3Pfeile/3min im Wechsel
Nach je 6 Pfeilen erfolgt die Trefferaufnahme

Runde:
York 72 Pfeile auf 100Yard, 48 Pfeile auf 80Yard, 24 Pfeile auf 60Yard
Klassen: Junioren, Schützen, Altersklasse Herren

Hereford 72 Pfeile auf 80Yard, 48 Pfeile auf 60Yard, 24 Pfeile auf 50Yard
Klassen: Junioren weiblich, Damen, Alterskl Damen, Senioren

Bristol II 72 Pfeile auf 60Yard, 48 Pfeile auf 50Yard, 24 Pfeile auf 40Yard
Klassen: Jugend

Bristol III 72 Pfeile auf 50Yard, 48 Pfeile auf 40Yard, 24 Pfeile auf 30Yard
Klassen: Schüler

Disziplinen/Klassen:

Recurve:Schüler, Jugend, Junioren, Damen, Schützen, Alterskl. D + H, Senioren.
Compound: Damen, Schützen, Junioren.
Langbogen: Damen, Schützen, Junioren.

NEU!!! Compound Blank: Damen, Schützen, Junioren
Blankbogen: Damen, Schützen, Junioren


Bei weniger als 5 Teilnehmern pro Klasse starten diese in der nächsthöheren Klasse.

Zeitplan: 9.30 Uhr: Begrüßung, Gerätekontrolle.
10.00 Uhr: 12 Probepfeile, anschließend Wettkampfbeginn.

Preise: Wanderpokale: Jeweils für das höchste Ergebnis in den Runden York oder Hereford für die Disziplinen Recurve, Compound und Langbogen.

Pokale: Jeweils für das höchste Ergebnis in den Runden Bristol II und Bristol III.

Sachpreise: Für alle Teilnehmer.

Sonderpreise: Für die meisten geschossenen „Fahrkarten”.

Erinnerungsgabe: Für jeden Teilnehmer (wenn mindestens 50 Teilnehmer gemeldet sind.)

Abzeichen: Das Abzeichen „sagitta aurea” (Goldpfeil) wird verliehen, wenn für Compoundschützen auf die längste Distanz ihrer Runde und für Recurveschützen auf die längste oder zweitlängste Distanz ihrer Runde 6 Pfeile in Folge ins Gold treffen und wenn für Langbogenschützen, egal auf welcher Distanz, 3 Pfeile in Folge ins Gold treffen.

Startgeld: 8,- Euro für Schüler und Jugend; 13,- Euro für alle anderen Klassen.

Überweisung: Bogengilde zu Sankt Helena e.V., Sparkasse Großengsee. Kennwort: 5. Englisches Turnier, Konto-Nr.: 578 382 582, Bankleitzahl: 760 501 01.

Die Anmeldung kann erst nach Eingang des Startgeldes berücksichtigt werden.

Meldeschluß: 17. Juli 2005.

Für Verpflegung wird bestens gesorgt !


DIE HISTORIE DER YORK-RUNDE

Der Bogensport, eine der ältesten Sportarten überhaupt, entwickelte sich aus dem Gebrauch von Pfeil und Bogen für die Jagd und die Kriegsführung. Vor allem im England des Mittelalters gab es viele Gesetze, die das Bogenschießen, und somit das Kriegswesen, förderten. So wurde z.B. unter der Regentschaft von Richard II im Jahre 1388 ein Gesetz erlassen, das alle Knechte und Arbeiter zum Besitz eines Bogens und dem Üben mit diesem an Sonn- und Feiertagen verpflichtete.

Als dann im 16. Jahrhundert das Interesse an Pfeil und Bogen schwand, war dies vor allem dem Aufkommen der Feuerwaffen zuzuschreiben. Obwohl einige Enthusiasten bestrebt waren die Traditionen zu wahren, wurde das Bogenschießen von der Obrigkeit nicht länger gefördert und die entsprechenden Gesetze wieder aufgehoben.

Als der Prince of Wales, der spätere König George IV (1762-1830), im Jahre 1787 Schirmherr der Toxophilite Society wurde, erlebte der zu jener Zeit nicht mehr hoch im Kurs stehende Bogensport einen regelrechten Boom und kam in Mode. 80 Jahre nach Gründung der „Toxophilite Society" (später „Royal Toxophilite Society") im Jahre 1781 sollte die Gründung der „Grand National Archery Society" (GNAS), des Englischen Bogensportverbandes, einen Wendepunkt im Bogensport darstellen. Mit Gründung der „Federation International de Tir a l‘ Arc" (FITA) im Jahre 1931 in Paris wurde dann die Festlegung von weltweit anerkannten Richtlinien im Bogensport erzielt, was zur Wiedereinführung des Bogenschießens als olympische Disziplin im Jahre 1968 führte.

Prinz George, der bereits als Teenager seine Liebe zu Pfeil und Bogen entdeckte, erkannte schon bald, daß es einfach zu viele verschiedene Arten von Zielscheiben und Wertungssystemen gab um die Leistungen der Bogenschützen aus verschiedenen Regionen miteinander vergleichen zu können. Er legte einen Standard für die zu schießenden Entfernungen fest, der als die „Prince‘s Lengths" bekannt wurde. Geschossen wurde auf 100 Yards, auf 80 Yards und auf 60 Yards Entfernung. Auch die Zielscheiben wurden von dem Prince of Wales standardisiert. Das Maß von 12 Handspannen (4 Fuß oder 122cm) im Durchmesser hat sich bis heute nicht verändert. Die „Handspanne" als Maßeinheit war üblich für die Größenangabe (Höhe) von Pferden und wird in England übrigens noch immer für diesen speziellen Zweck angewandt.

Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte das Bogenschießen in England einen weiteren Boom. 1843 schlug ein Mr. William Gray von den Thirsk Bowmen den damaligen Größen des Bogensports die Einführung eines jährlichen Wettkampfes aller Bogenschützen des Königreiches vor, der während eines Treffens aller Bogenvereine stattfinden sollte. Als Wettkampfdistanzen wurden die „Prince‘s Lengths" festgesetzt. Die Anzahl der Pfeile, die auf die jeweiligen Entfernungen geschossen werden sollten (72 auf 100 yd, 48 auf 80 yd und 24 auf 60 yd), wurde so gewählt, dass ein mittelmäßiger Schütze auf jeder Distanz in etwa das gleiche Ergebnis erzielen, ein guter Schütze auf die langen Entfernungen und ein schlechter Schütze auf die kurze Entfernung besser sein würde.

Seit dann im Jahre 1844 zum ersten Mal ein „Grand National Archery Meeting" (GNAM) in York abgehalten wurde um den Britischen Meister im Bogenschießen zu ermitteln, wurde fortan diese festgelegte Runde als die „York-Runde" bekannt. Die ursprünglich auf einen Tag angesetzte Meisterschaft musste jedoch wegen des schlechten Wetters unterbrochen und am folgenden Tag fortgesetzt werden. Bei den von da an jährlich stattfindenden GNAM‘s wurde sodann jedoch eine Doppel-York-Runde durchgeführt, geschossen an zwei Tagen. Diese Tradition, den Britischen Meister im Bogenschießen zu ermitteln, konnte sich 126 Jahre lang, bis 1971, halten, als für die Britischen Meisterschaften ein separater Wettkampf eingeführt wurde.

Es wurden von Beginn der Einführung der York-Runde an immer wieder Versuche unternommen, entweder die 100 Yard Entfernung oder die Anzahl der Pfeile zu reduzieren. Dies konnte jedoch von den erfahrenen Bogenschützen jener Zeit mit entsprechend stichhaltigen Argumenten verhindert werden. Die York-Runde mit ihrem ausgewogene Verhältnis von der Anzahl der Pfeile zur jeweiligen Distanz konnte somit in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben.

Bei der Gründung der GNAS im Jahr 1861 wurde für die Austragung aller offiziellen Wettkämpfe die Doppel-York-Runde für Männer und die Doppel-National-Runde (2 Runden zu je 48 Pfeilen auf 60 yd und 24 Pfeilen auf 50 yd) für Damen festgelegt. Die Doppel-National-Runde wurde 1947 durch die Doppel-Hereford-Runde ersetzt (2 Runden zu je 72 Pfeilen auf 80 yd, 48 Pfeilen auf 60 yd und 24 Pfeilen auf 50 yd).

Der herausragendste Bogenschütze Großbritanniens im 19. Jahrhundert war Horace A. Ford. Elfmal in Folge, von 1849 bis 1859, errang er mit seinem Langbogen den Titel des Britischen Meisters. Sein 1857 gesetzter Rekord in der Doppel-York-Runde von 1251 Ringen konnte erst 72 Jahre später, 1929, gebrochen werden.

Zur damaligen Zeit, vor 150 Jahren, war ein derartiges Bogenturnier ein großes gesellschaftliches Ereignis. Heutzutage ist es für uns unvorstellbar, dass die Bogenschützen damals durch ein Polizeiaufgebot von den Zuschauern, die den ganzen Tag lang eintrafen, abgeschirmt wurden! Es muss schon ein imposantes Szenario gewesen sein als nach dem Ruf des Horns, das den Beginn des Turniers verkündete, die Bogenschützen in Position gingen - allesamt grün gekleidet, die grünen Hüte mit Federn geschmückt und stolz die bereits in früheren Wettkämpfen errungenen Medaillen und Auszeichnungen zur Schau tragend ihre Bögen spannten. Das Ende eines solchen Turniers wurde in der Regel mit einem Festessen im Rahmen einer Tanzveranstaltung - je nach Wetterlage entweder im Banketsaal oder im Freien unter Dächern aus Segeltuch - bei Musik und manchmal auch mit Theatereinlagen ausgiebig bis tief in die Nacht hinein gefeiert.

Die Art der Durchführung hat sich natürlich etwas geändert, aber die Beliebtheit der York-Runde in England ist geblieben. Vielerorts wird sie dort noch immer der Fita-Runde vorgezogen, die eigentlich nur zu internationalen Anlässen geschossen wird. Vor allem für die Langbogenschützen stellt die York-Runde eine echte Herausforderung dar und wird teilweise sogar ausschließlich für diese zum Turnier ausgeschrieben.

Hier noch ein Link zur Anmeldung:

http://www.bogengilde-sankt-helena.de/5 ... 202005.pdf

__________________
Gruß

Mosty

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Beitrag von Pictor Lucis » 06.07.2005, 09:51

Hallo Mosty,
Danke für die schöne "Historie".
Hoffen wir, das genug Leute, auch von hier, kommen. Vielleicht können wir so was ja auch mal im Raum zwischen Hamburg / Hannover organisieren.

Alle ins Gold!
Lutz
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Beitrag von Peter O. Stecher » 06.07.2005, 10:03

Wollte schon immer einmal auch eine York-Round veranstalten - die alten Herren schossen mit ihren ELB teilweise Traumscores.
Ich hab ein Buch von Arthur Lambert "Modern Archery" (1923) wo einige Scores abgedruckt sind - beeindruckend !!!!:anbet :anbet :anbet
https://classic-archer.com/

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Beitrag von mosty » 06.07.2005, 11:41

Wäre schön wenn einige kommen würden, bislang sieht es nicht so toll mit den Anmeldungen aus......;(

mosty
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RE:

Beitrag von mosty » 12.07.2005, 12:04

Keiner aus diesem Forum Lust vorbeizukommen?

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Beitrag von Archiv » 25.07.2005, 19:58

Wenn wir mal von euren englischen Gästen absehen, waren wir die am weitesten Angereisten. Und das haben wir keine Sekunde bereut - auch nicht nach 540 km !
Also erst einmal seid Ihr eine klasse Truppe, die das ganze wirklich schön organisiert hat. Der Wettbewerb macht im ersten Moment einen völlig unspektakulären Eindruck - was sich dann zumindest für uns Langbogner bei 100 yards sehr schnell relativiert. 72 x 100 yards, 48 x 80 und24 x 60 yards - das ist eine richtige Herausforderung (abgesehen davon, dass wir noch nie soviel Schüsse auf einmal in einem Wettbewerb abgegeben haben). Nicht mal im Ansatz Anflüge von Mobbing oder ähnlichem durch die FITAnesen - im Gegenteil. Die konnten sich alle garnicht vorstellen, dass wir mit unseren longbows auch nur im Traum damit rechneten, überhaupt zu treffen und haben uns echte Bewunderung gezollt. Das Grösste: Der Manfred aus Aurach erobert sich mit 3 x Gold nach einander als Einziger (!)doch tatsächlich den Goldenen Pfeil (aurea igita - stimmt das so ??? Mein nicht vorhandenes Latinum spielt mir da vielleicht einen Streich...) Dass jeder neben einer Flasche Selbstgebranntem auch noch einen Preis erhielt, damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Und Eure musikalische (very british) Untermalung während des ganzen Truniers - absolut Spitze.

Ich weiss nicht was ich sagen soll - vielleicht: Rundum gelungen !!!

Und für das Jahr 2006: Viel mehr Gäste und an die-die-nicht-als-Langbogner-teilgenommen-haben: Zeigt mal was Ihr könnt.

Viele liebe Grüsse
Mo + Stefania + Wolle

btw: Und zu unserem 1. Teckturnier am 10.09.2005 seid Ihr sowieso eingeladen !
Details auf unserer homepage folgen in Kürze.

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